Ich bin ein Clown. Beim Händewaschen auf der Toilette der Raststätte muss ich laut lachen. Meine Nase ist knallrot – mein Gesicht sieht aus wie ein gut gebräuntes Brötchen. So macht das nur der erste Strandbesuch im Jahr. Ein paar Gedanken von unserem Wochenende an der Ostsee…

Vom Träumen. „Ich will Kuschler werden!“, meinte mein kleiner Sohn, als er vor mir her barfuß über das Gras zum Strand stapfte. Wir hatten am Tag vorher zum Einschlafen gekuschelt und an diesem Morgen zum Aufwachen und hatten es uns für diesen Vormittag vorgenommen, während die anderen ihre Surfprüfung machten.

Vorher hatten wir alle über Berufe gesprochen. Die beiden Großen fangen ganz langsam an, darüber nachzudenken, was sie mal machen wollen. Es rührte mich, dass der Kleinste einfach nur überlegte, was er gern machte und sich daraufhin für einen potentiellen Job entschied. Ich musste an meine Berufswünsche von damals denken und wie oft ich hörte, dass etwas nicht ginge/kein Geld brächte/keine Chance hätte.

Ich hatte mir immer vorgenommen, in meiner Familie mehr Träume zuzulassen. Sie nicht sofort mit einem spitzen Satz zerplatzen zu lassen. Mein Kuschler hat mich gerade daran erinnert.


Vom Gucken. Wir haben unzählige Bilderbücher, aber „Lotti und Dotti“ musste aus der zauberhaften Mobilé Buchhandlung, der mobilen Buchhandlung, die am Wochenende an der Dahmer Promenade stand, unbedingt mit. Es ist ein Fotobilderbuch mit wirklich niedlichen Bildern: eine Mischung aus nostalgischer Bullerbü-Film und „Esel Benjamin“.

Die schwarzen Punkte erinnern mich so schön an Pippis Pony – die Klebepunkte für Wände und Schränke waren eins meiner ersten Produkte im WAS FÜR MICH-Shop.

Inzwischen weiß ich: Von Lotti und Dotti gibt es drei, bald vier Bände und viele von euch lieben es. Außer das Punkte-Pony, fand ich die Idee dieser Buchhandlung so schön. Was für eine tolle Auswahl auf knapp vier Quadratmetern. Den halben Herbst und Winter verbringen die beiden bücherverliebten Besitzer damit, eine perfekte Auswahl zu finden. Sie kennen jedes ihrer Bücher ganz genau. Ich kannte einige – und hätte den Rest ungesehen kaufen können.

Vom Denken. Ich weiß nicht wo, aber an diesem Wochenende habe ich etwas Spannendes gelesen. Besonders spannend, weil ich genau das schon so oft selbst gedacht, aber bisher nicht in Worte gefasst hatte. Es geht um die Idee, einen inneren Vorstand im Kopf zu haben.

Bei wichtigen Entscheidungen überlege ich immer, was die in meinem Vorstand wohl denken, sagen, tragen, entscheiden würden? Meine Mutter sitzt in meinem Vorstand, eine gute Freundin, aber auch Cornelia Funke und Joanna Goddard. Wer ist in deinem?

Öfter geht es aber auch darum, meinen  Vorstandsvorsitz auszunutzen und einfach mein Ding zu machen!

Vom Genießen. Ich bin ein Verpackungsopfer. Ich kaufe viele Dinge, weil sie hübsch aussehen und bei Alternativen immer die Schönere. Bei diesem Wein, den ich am Wochenende bei Elgin in ihrem zauberhaften Laden Weinschmecker in Grube gekauft habe, musste ich mich nicht entscheiden. Er schmeckt schön sommerlich leicht, fruchtig und trotzdem trocken und leuchtet im Glas mit Eiswürfel wie der perfekte Sonnenuntergang. Lecker.

Wenn ihr auch leckeren Wein von dort möchtet, könnt ihr ihn auf Elgins Seite auch bestellen.

Vom Zuhören. Manchmal bin ich abends zu müde zum Lesen, aber eine Geschichte möchte ich tropften. Der Podcast „Nothing much happens“ erzählt einem schön unaufgeregt eine Gute-Nacht-Geschichte. So eine schöne Idee. Hätte große Lust, das auf Deutsch zu machen. Wär das nicht eine schöne Idee?

Wenn ich groß bin, werde ich „Gute-Nacht-Geschichten“-Erzähler…

Blödsinn?

Warum eigentlich…

Und was geht euch durch den Kopf?

Claudi