Ich habe mich richtig erschrocken an diesem Wochenende…
Weil ich nämlich das erste Mal in meiner Bloggeschichte nicht wusste, was ich schreiben sollte…
Woran es liegt? Vielleicht habe ich das Gefühl, dass ich schon über alles geschrieben habe. Vielleicht habe ich dieses Jahr so viele Bücher geschrieben, dass ich leer geschrieben bin. Ganz sicher gibt es da in meinem Leben gerade so viele Dinge, die mich beschäftigen, über die ich nicht schreiben mag. Was schade ist, weil es wichtig wäre, dass gerade über sie jemand schreiben würde.
1. Wasfürmich wird zehn Jahre alt diesen Oktober. Unglaublich. Vielleicht ist zehn das verflixte siebte Jahr für Online-Magazine. Ich kann es nicht leugnen, ich habe eine kleine Krise. Dabei liebe ich diese Plattform immer noch sehr. Es ist keine Hassliebe, wie bei Instagram, es ist eine ruhige, innige Freundschaft zwischen mir und meinem Blog. Viele meiner langjährigen Kollegen haben ihre Seiten längst geschlossen, es gibt nicht mehr viele, die es machen wie wir. Ich liebe, liebe, liebe eure vielen Kommentare, sie sind mein schönstes Honorar.
Aber obwohl diese Seite wirklich viele Leser hat, ist es sehr schwer, sie so zu betreiben, dass sie sich rechnet.
Ich bin inzwischen oft mehr mit Zahlen beschäftigt, als mit schreiben, das nervt oft und ganz ehrlich, manchmal würde ich gern zurück zu der Einfachheit und Spontanität, mit der hier alles mal begonnen hat. Andererseits halte ich gerade unter anderem deswegen durch, weil hier so viele neue Stimmen dazugekommen sind. Es tut der Seite gut. Und mir auch.
Es braucht ein Dorf, um Kinder zu erziehen. Es braucht ein Team, um eine Seite wie diese zu füttern, Tag für Tag, fünfmal die Woche. Ich weiß noch nicht, ob und wie ich, beziehungsweise wir, das Blogjubiläum feiern. Vor einem Jahr hätte ich „auf jeden Fall“ gebrüllt. Und Pauken und Trompeten bestellt. Gerade ist mir überhaupt nicht nach feiern. Oh Gott, ich habe wohl echt eine Krise. Mit mir, meinem Job, mit der Welt, mit allem.
Dabei würde ich gerade so gern eine Weile Pauschalleben buchen, statt Abenteuertrip.
2. Apropos Feiern. Mir ist nicht danach? Öhmm, doch. Am Wochenende habe ich gefeiert. Mit drei Freundinnen und so richtig. Mit ein paar Gin Tonics zu viel und tanzen bis vier. Es war das erste Mal seit meinem Klassentreffen im Juni, dass Feiern so richtig entspannt und ausgelassen war. Ohne das seltsame Gefühl zu haben, zu alt dafür zu sein.
Ohne die schreckliche Vorstellung von sich selbst, Mitte 40 und verzweifelt zu sein. Sondern einfach genau richtig und zur richtigen Zeit mit den richtigen Menschen am richtigen Ort. Ich möchte mehr davon, aber es ist so schwer, die Locations dafür zu finden. Das passende Mindset sowieso. Geht ihr regelmäßig tanzen und wenn ja wo?
3. Ich stecke außerdem in einer Schulkrise. Klingt bekloppt, ist es auch. Schließlich gehe ich nicht mehr in die Schule. Und eigentlich wollte ich mich da wirklich raushalten. Ich hadere so sehr mit mir, schließlich bin ich doch selbst Lehrerin und will hier ganz bestimmt kein Lehrer-Bashing betreiben. Ihr da draußen im Schuldienst macht einen der härtesten und wichtigsten Jobs der Welt!!!!
Dennoch frage ich mich, ob es wirklich richtig ist, dass ein Sechstklässler weder in Französisch noch in Englisch Vokabeln lernenmuss. Weil es nicht mehr angesagt ist. Weil es unnötigen Druck macht. Für mich funktioniert Sprachen lernen aber nur über Vokabeln pauken.
Ich will auf keinen Fall irgendjemandem erzählen, wie er seinen Job zu machen hat.
Falls hier also Sprachlehrer vom Gymnasium mitlesen, wäre ich daher super dankbar für eine Einschätzung. Was auf dem Elternabend dazu erklärt wurde, hat mich nämlich nicht überzeugt. Ich will aber keine Motzmama sein. Mit meinem Sechstklässler jeden Nachmittag sowohl Englisch-, als auch Französisch-Aushilfs-Unterricht zu machen, halte ich allerdings auch nicht lange durch. Also was meinen die Experten? Soll ich mich einfach mal entspannen? Und wie bitte findet man als Schulkindeltern bloß das richtige Maß zwischen Fördern und in Frieden lassen?
4. Von der Hand in den Kopf. Und umgekehrt. Als ich diesen herrlich nostalgischen Drehgriffel von Leuchtturm 1917 gesehen habe, habe ich mir noch mehr vorgenommen, wieder mehr mit der Hand zu schreiben. Weil es einfach ein ganz anderes Gefühl ist, als auf Tasten zu tippen. Ich möchte das wieder.
5. Zusätzlich zu allen anderen Krisen habe ich Herbst-Blues. Es fällt mir immer schwer, die Kinder morgens zu wecken, aber wenn es täglich stockdunkler, nebliger und feuchter wird, ist es besonders schlimm. Ich versuche mich minütlich daran zu erinnern, wie schön und magisch dieser Jahreszeitenwechsel ist (Katia hat für diese Woche tollerweise auch noch eine schöne Herbst-Bucket-List geschrieben). Und daran, wie gut wir es haben: Alle gesund, warm, satt und sicher.
Außerdem mag ich den Gedanken, den Herbst als Gedankenpause zu sehen. Als Zeit zum Abwerfen von Altem, um Platz zu machen für Neues. Diese Vorstellung mag ich wirklich sehr. Sie beruhigt mich sofort.
Hoppla, jetzt ist etwas Verrücktes passiert. Denn obwohl ich dachte, heute hier über nichts schreiben zu können, habe ich es doch getan. Ich habe einfach losgeschrieben. Und es hat sich angefühlt, wie mit einer guten Freundin zu sprechen. Vielleicht sollten wir alle viel öfter Dinge einfach machen. Nicht alles zigmal hinterfragen und auf Großartigkeit prüfen.
Danke fürs Zuhören und eine schöne Woche euch!
Alles Liebe,
❤️
Einfach mal machen!
Sag ich doch immer!
Und Jubiläum feiern? Na klar!
Einfach machen.
Ich bring nen Kuchen mit.
Birne. 😉
Danke Claudia, für den Text. Ich glaub manche von uns haben gerade einen Herbstblues. Die Kinder zu wecken bei Dunkelheit und Kälte, zu erklären, warum es kalt ist und man die Heizung noch aus lassen muss.
Warum man zwei Pullover und Strümpfe drinnen anziehen sollte….
Aber auf der anderen Seite genieße ich den Kerzenschein, Tee aus meiner neuen Teekanne,Kuschelige Strickjacken und Decken (die eigentlich auch mal gewaschen wersen muss…)
Ich wünsch dir viele kuschelige Momente und auch den einen oder anderen Wind, der dich frei pustet.
Lg Olga
Und genau diese Zeilen, haben genau jetzt für mich zu 100% gepasst! Danke dafür! Ich fahre gleich selber in die Schule und sitze nachher u.a. mit einem Schulkind Zuhause!
Herbst ist eine wunderschöne Zeit, aber ich mag den Sommer noch nicht loslassen! Selber lese ich sosososo gerne Blogseiten und dennoch verprassel ich des Öfteren meine Medienzeit in anderen Formaten!
Herzlichst Marie
“better done than perfect!” … liest sich schön, deine 5 Dinge vom Wochenende!
Und ich wäre auch fürs Feiern. Unbedingt! ZEHN JAHRE WASFÜRMICH! Unglaublich! Herzlichsten Glückwunsch dafür. Da könnt ihr nicht nur stolz darauf sein, uns mit so viel wichtigem und abwechslungsreichen, unterhaltsamen Lesestoff über sooo eine lange Zeit versorgt zu haben sondern solltet das wirklich unbedingt feiern. Wie und wo .. ganz im Wasfürmich-Stil 😉
Und dann gibt es tatsächlich auch hier die Frage zu dem richtigen Maß zwischen Fördern und in Frieden lassen in der Begleitung von Schulkindern! Gibt es hierfür Tipps? Hach, dass dieses Thema aber auch so viel Raum einnimmt, hier zumindest. Also, was wäre denn das richtige Maß. Gibt es das überhaupt?
Ganz vielen lieben Dank Claudi, fürs inspirieren, informieren, anschubsen und überdenken und dem kleinen Nicker beim lesen, denn wieder mehr “richtig schreiben” also mit Stift und Buch, das nehm’ ich mir auch wieder mehr vor 😉
Ich wünsche dir eine kuschlig neue Woche mit vielen wunderbaren Momenten & Erlebnissen!
Herzensgrüße Madlen
Das Schulsystem ist im Eimer! Ich habe vor 6 Jahren Hamburg den Rücken zugewendet, weil es da schon absehbar war und ich das auf keinen Fall für meine Kinder wollte. Damals wollte man mir noch erklären, dass ich konservativ bin und neuen Erkenntnissen keine Chance einräume. Das geht ja schon in der Grundschule los, dass die Kinder machen können, was sie wollen, damit sie sich nicht überanstrengen. Ganz schlimm für Kinder, die auch gefordert werden wollen. Das Gymnasium ist die neue Gesamtschule! Ich will das damit nicht abwerten. Aber inhaltlich hat es nichts mehr mit dem zu tun, was wir von früher kennen. Dass das alles nicht funktionieren kann, haben wir Jahre wegignoriert und zusätzlich befeuert. Was bin ich froh, dass ich diesen Schritt gewagt habe und noch rechtzeitig die Kurve bekommen habe. Mir kommt es gerade so vor, als ob die Revolution ihre Kinder frisst.
Ich hab auch Schulkrise.aber so was von. Ruhe und Konzentration haben im Schultag mittlerweile Seltenheitswert.
Ich sag jetzt hier nichts mehr, regt mich nur auf.
Oh ja, ich weiß was du meinst.
Allerdings weiß ich ja, wie es sich vor so einer Klasse anfühlt.
Und hui, alle Lehrer haben meine riesengrößte Hochachtung.
Ganz liebe Grüße,
Claudi
Danke für diesen wunderbaren Text ! Ich glaube es geht so vielen Menschen gerade so wie Dir …
Ich fühle diesen Herbstblues so sehr, zumal hier der Herbst praktisch über Nacht da war und der Sommer regelrecht abgeschnitten wurde. Nichts mit Ausklingen oder so.
Und danke, dass du nach der Vokabelsache fragst (passt auch irgendwie zum Pubertätsthema letztens auf Insta)
Ich habe (damals) auch keine Vokabeln lernen müssen von den Lehrern aus und mir hängt das heute noch nach und ich habe/brauche berufsbegleitend Englischunterricht. Es wäre toll, wenn du Rückmeldungen zu diesem Thema teilen könntest. Ich habe da auch immer wieder Diskussionen mit meinem Sechstklässler.
Ach, und dein/euer 10-jähriges: Feiern!! Unbedingt!!
Alles Liebe,
Myriam
Liebe Claudia.
Mein Kind (5. Klasse) braucht kein Vokabelheft, stattdessen werden wohl jede Englisch Stunde Tiktok Videos geschaut.
Ich (Englisch-Lehrerin und absolute Vokabelheftbefürworterin) muss mich da so zusammenreißen! Aaaargh!
Ich hoffe es stößt anderen Eltern auch auf. Mag nicht mit Kritik vorpreschen. Ist ja immer so ein schmaler Grat…
Also: I feel you!
Danke für deinen Text und viele Grüße aus Berlin.
Also mein Sohn (5. Klasse Gymnasium Schleswig-Holstein) muss Vokabeln lernen. Und ein vokabelheft führen. Jede Woche gibt’s einen kleinen Test. Dachte, das sei normal..
🥰
Hi Claudia,
danke für den Text… „einfach machen“ ist ein super Motto… zu eurem Jubiläum: unbedingt feiern, du/ ihr habt da was tolles aufgebaut 🥳 🥳 🥳 🥳
Hier (NRW) gibt es in der 5. Klasse noch ganz klassisch ein Vokabelheft und wöchentlich einen Vokabeltest/ in der Grundschule gab es ein Vokabelheft zum „üben“, aber ohne Test.
Viele Grüße, Claudia
Hallo Claudi, ich muss das als Erstes loswerden: Was ist denn das für ein Unsinn, dass es keine Vokabeln braucht, um eine Sprache zu lernen? So ein Quatsch! Bin da ganz bei dir. Nach der Methode “wir lernen ohne Regeln Rechtschreibung und Orthographie” soll jetzt das kommen? Mann, Mann! Ist in MV zum Glück noch nicht angekommen. Übrigens auch die Methode, erst ab Klasse 3 auf Fehler in Deutsch aufmerksam zu machen, hat sich hier nicht richtig durchgesetzt. Die Eltern schulen in solche Schulen gar nicht erst ein. 🤪 Und ich bin darüber sehr froh!
Ich meine, ohne Wortschatz kann ich nun mal nicht kommunizieren. Jeder muttersprachliche Chinese lernt chinesische Vokabeln, weil seine Sprache nun mal nicht aus Lauten, sondern aus Zeichen besteht. Und ein deutsches Kind soll es ohne schaffen?! Ja, der Schulalltag mag hart sein, aber nach der Schule nichts zu können, ist härter! Für alle! Meine Austauschschüler aus Frankreich, Südamerika oder jetzt auch aus der Ukraine, die bei uns am Gymnasium im Unterricht sitzen, sind erstaunt darüber, wie chillig es in deutschen Schulen zugeht. Das vielleicht mal als Denkansatz für die Bildungsministerien.
So, das musste raus. Und zum Schluss: Ich liebe deinen Blog. Es ist mein absoluter Lieblingsblog. Gönn dir ruhig eine Pause, feiert das Jubiläum, aber bitte schreib (t) weiter! Ich warte solange.
Liebe Grüße Juliane
In BW werden in den weiterführenden Schulen Vokabeln gelernt..absolut zurecht!
In der Grundschule gibt es in den Kl. 3 und 4 Englischunterricht ohne Vokabeln zu pauken, auch zurecht. Die Sprache soll hier noch ganz spielerisch gelernt werden…
Liebe Herbstgrüße, Tee und Herbstdeko helfen 😊
…ich würds ja verstehen, wenn Du den Blog schliessen würdest, die Entwicklungen gehen ja gerade so in eine andere Richtung… Aber gleichzeitig würde ich es sooo vermissen, deine Artkel zu lesen – sie geben mir immer dieses „ Lieblings-Magszin“ Gefühl (früher gedruckt, jetzt online). Und ich weiss echt nicht, ob dann dein Insta Account noch so besonders wär? Vielleicht zusammen mit einem Steady Abo oder so schon. Aber nur noch Stories und Reels? Neinnnnnn. Ich hoff also inständig, dass es weiter geht! Danke für deine Arbeit für uns!
Huhu, ich danke dir. Und nein, ich will nicht wirklich aufhören.
Vielleicht gehören Krisen ja auch einfach dazu. Steady kommt für mich nicht in Frage.
Wenn man hier einmal sein Ding gemacht hat, dass mag man nicht woanders mit rein.
Ganz liebe Grüße,
Claudi
Ganz toll geschrieben!
Geht glaube ich gerade vielen genauso.
Ich vermiss den Sommer jetzt schon obwohl ich mich auf die kommende gemütlich Zeit auch freue.
LG Claudia
Liebe Claudia,
ich glaube mich zu erinnern, dass es bei mir einfach immer ein wenig Herbst braucht, bis ich mich darüber freuen kann.
Danke dir und alles Liebe,
Claudi
Danke für deinen wunderbaren Text! Unsere beiden Kinder (5. und 7. Klasse) müssen Vokabeln in allen Sprachen lernen und schreiben jede Woche einen kleinen Test. Um das zu festigen übt der Kleine noch mit Duolingo und der Anton App. Dies aber eher zum Spaß! Bin froh, dass es so gehandhabt wird. Denn ich hatte in Latein einen Lehrer, bei dem man nicht lernen musste und das wurde mir zum Verhängnis. Letztendlich musste man sie ja können. Lieben Gruß Maria
Liebe Maria, genau davor habe ich Angst. Der Lehrer kann ja auch einfach wechseln.
Ich danke dir!
Claudi
Hello!
Ich wäre auch bei einem Blog-Abo dabei. Das Team ist mittlerweile so vielfältig, ich fände es nur passend.
Zu den Vokabeln: Das wundert mich wirklich sehr. Bin Spanisch- und Französischlehrerin an einem tollen Gymnasium in Hamburg und das käme bei uns definitiv nicht in Frage. Die Eltern würden uns dazu auch auf‘s Dach steigen 😅 In diesem Sinne: Stand halten, aufmucken.
Ich danke dir. Ich mucke echt nicht gern. Es ist so eine schwierige Entscheidung.
Übers Abo hier haben wir schon nachgedacht – aber aus unterschiedlichsten Gründen passt das glaube ich nicht.
Danke für deine lieben Worte,
Claudi
Liebe Claudia, ich blogge ja bereits seit 13 Jahren auf Texterella – und ich kann vieles von dem, was du schreibst, gut verstehen. Tatsächlich habe auch ich oft das Gefühl, wirklich alles schon geschrieben zu haben! Und dann fällt mir doch wieder etwas ein … 😀
Ich liebe die Kommentare bei mir im Blog auch, und vor allem liebe ich es, dass mein Blog für viele Frauen wichtig ist und ihnen etwas bedeutet. (Zumindest sagen sie das.) Und das motiviert mich, auch wenn ich mal den Eindruck habe, dass mir partour nichts einfällt … Mein Blog aufzugeben … das wäre wirklich ein bisschen wie eine Amputation. Ganz schlimm.
Liebe Grüße!
Susi aka Texterella
Liebe Susi, ich danke dir. Ich liebe ihn ja auch,
ich hoffe, es ist bloß eine kleine Krise.
Ich kann es mir nämlich auch gar nicht vorstellen. Amputation trifft es.
Alles Gute für dich,
Claudi
Liebe Claudi,
dein Blog ist so toll und ich finde es immer schön von Dir zu lesen.
Das Wetter ist wirklich ungemütlich gerade. Irgendwie ist es ja jedes Jahr das gleiche, dass uns diese Jahreszeit in Deutschland viel abverlangt, Da kommt doch eine Party zum Blogjubiläum gerade richtig!
Schulkrise kenne ich als Lehrerin und Mutter in doppelter Hinsicht. Unterrichtest du eigentlich noch? Ich frag mich immer, wie Du das neben deinem Blog schaffst.
Bei uns am Gymnasium werden noch Vokabeln gelernt.
Das „Problem“ beim Vokabeln lernen ist ja, dass die Vokabeln losgelöst vom Kontext gelernt werden. Vlt. ist das Konzept Eurer Schule, dass die Kinder die Wörter möglichst viel verwenden in verschiedenen Übungen und Kontexten anwenden. Das stumpfe Vokabeln lernen kann natürlich auch die Freude trüben an der neuen Fremdsprache. Vlt. kommt das in einer späteren Klasse hinzu.
Einfach mal machen ist eine gute Idee und ein gutes Credo. Ich hoffe sehr für dich, dass deine persönliche Krise gut abgemildert werden kann durch schöne Aktivitäten. Wenn es das Leid einer anderen Person betrifft, fühlst du natürlich mit, darfst dich aber an allem erfreuen, was das Leben zu bieten hat! Denn so würde es sicherlich auch die andere Person wollen. Schmerz und Trauer lassen sich gut beim Tagebuch Schreiben festhalten und verarbeiten.
Das wäre doch was für deinen neuen Stift. Daneben ist er bestimmt auch super für das Schmieden neuer Pläne.
Lg aus der Corona Quarantäne Tag 1, Mathilda
Oh je, liebe Mathilda, das tut mir leid. Ich danke dir für deinen Kommentar.
Und nein, ich unterrichte zur Zeit nicht und habe einen riesengroßen Respekt vor allen, die es tun.
Liebe Grüße,
Claudi
https://talkreal.org/blog/ist-vokabeln-lernen-sinnlos-unser-gehirn-sagt-ja/
Hab gerade mal recherchier. Interessanter Ansatz
Danke für die Verlinkung. Ich frage mich dennoch, wie das klappen soll. Irgendwann, wenn sie schon ein Basiswissen haben.
Ich war mit 18 ein Jahr in London. Das Sprachbad war heftig, ich habe die ersten zwei Wochen nichts verstanden, wenn die Muttersprachler normal losgelegt haben.
Dann ging es rasant schnell. Vokabeln habe ich aber immer noch gelernt.
Liebe Grüße,
Claudi
Oh je…. Also meine Kinder sind auf einem Gymnasium in Niedersachsen (8. und 10. Klasse) und hier werden in Französisch, Spanisch und auch in Englisch reichlich Vokalen aufgegeben und regelmäßig ins Tests abgefragt. So viel, dass ich es manchmal zu viel finde… Aber gut. Ich finde, Vokabeln sind wichtig und gehören unbedingt dazu – wie sollte sich sonst der Sprachschatz erweitern können??? Das sehe ich sogar im Fach Deutsch! Meine Tochter liest sehr viel und wird regelmäßig von ihrem Deutschlehrer gelobt, dass sie einen großen Wortschatz haben würde! Sie hat übrigens in Englisch unglaublich viel – und durch eigene Initiative – dadurch gelernt, dass sie Bücher auf Englisch gelesen hat. Vielleicht auch eine Möglichkeit… Ich finde aber auch auch, dass unser Schulsystem an allen Ecken und Enden Hilfe benötigt und marode ist…. Auch ein guter Tipp: Wortspiele auf Englisch spielen! Liebe Grüße!
Ich danke dir sehr für deinen Kommentar. Ich verstehe es auch nicht. Wenn beides Hand in Hand ginge, fänd ich das toll. Aber ganz ohne Vokabeln?
Und Wortspiele sind eine tolle Idee, allerdings bleibt das dann wieder an den Eltern hängen. Ich möchte und kann nicht den ganzen Nachmittag Schule mit meinen Kindern machen. In der wenigen Zeit, die ich im Alltag mit ihm habe, würde ich doch lieber gern andere Sachen machen. Ach, es ist so schwer.
Herzlichst, Claudi
Liebe Claudi, du kannst alles auf einmal haben- feiern und Sprachbad .Komm doch am Wochenende nach München zur Wiesn, da sind dann auch die Italiener da, das ist herrlich, die sind sooo selig. Und alle können sich irgendwie verständigen😊 (aber das hat natürlich nix mit den vorher natürlich gepaukten Vokabeln zu tun). Und den Herbstblues-Kater haben wir danach dann schon auch😉.
Liebe Grüße in den Norden,
Susanne
Liebe Susanne, ha, das würde ich wahnsinnig gern. Ach, was hatte ich da schon für einen Spaß.
Fürchte dieses Jahr wird das nichts, aber vielleicht nächstes. Alles im Sinne des Sprachbades, versteht sich ; )
Schön, dass du hier bist,
herzlichst,
Claudi
Ich hab zum vokabelthema leider keine fachlichen Expertise als Lehrerin, aber ich hab sagen, dass mir Vokabel lernen nie was gebracht hat, ich hatte nie gute Noten im Sprachunterricht und spreche mittlerweile englisch, spanisch, portugiesisch und türkisch fließend ohne je groß Vokabeln gelernt zu haben (das sagen auch Muttersprachler und ich habe auch Sprachzertifikate, ich denke also nicht, dass es nur ne falsche Selbsteinschätzung ist 😉 ), aus neuropsychologischer Sicht hat sich mir nie erschlossen wie sprachenlernen anhand von listen funktionieren soll, wichtig ist ja, dass die Wörter in assoziative Netzwerke eingebunden werden und das passiert ja nicht indem ich listen durchgehe. Das hilft dann nur evtl. für den Vokabeltest nächste Woche. Aber von nichts kommt natürlich nichts, d.h. auf der Sprache lesen, Filme gucken, sich mit Muttersprachlern unterhalten oder so muss natürlich schon sein wenn man eine Sprache lernen will.
Ich danke dir. Ich frage mich allerdings, wie ein Sechstklässler in Deutschland im normalen Alltag in ein Sprachbad eintauchen können soll.
Auch zum Lesen von Büchern und Schauen von Filmen bräuchte er doch Vokabeln. Und wann soll er das alles Schauen und Lesen? Ich weiß wirklich nicht, wie das funktionieren soll.
Beste Grüße,
Claudi
Ich würde ja hoffen, dass gewisse Wörter im Unterricht so häufig wiederholt werden, dass sich ein Grundstock aufbaut und lesen könnten sie ja in der Zeit in der sie sonst Vokabeln lernen würden 😉 aber ich denke es gibt sicher auch unterschiedliche Lerntypen und kann mir gut vorstellen, dass vieles das im Unterricht passiert nicht unbedingt sinnvoll ist, meine Kinder sind zum Glück noch nicht so weit, dass ich mich mit diesen Problemen rumschlagen muss. Aber ich denke es ist ein grundsätzliches Problem, dass Sprachunterricht einem eine Sprache halt nie so richtig beibringen kann. Wir haben ja früher noch ganz old school mit Vokabeln gelernt und trotzdem kann kaum jemand sich heute auf französisch verständigen, obwohl so viele es in der Schule gelernt haben. Aber wie gesagt hab ich auch keine besondere Expertise, nur meine persönliche Erfahrung und als Psychologin Wissen darüber, wie unser Gehirn funktioniert. Wenn jemand Forschung darüber gemacht hat, dass Vokabeln lernen sinnvoll ist, lasse ich mich auch vom Gegenteil überzeugen, dann würde ich einfach nur sagen, auf mich trifft es halt nicht zu 😉
So schöner Text, ich lese alles von euch so gerne, vor allem weil ich kein Instagram habe und haben will (zuviel Handyablenkung und zuviel Neid/Druck/”was muss eine Mutter denn noch alles machen”). Also bleib beim Blog 😉
Ich denke dass Vokabeln inabwsondere am Beginn des Spachelernens sinnvoll sind um einen Zugang zur Spache zu bekommen. So wird es sicher bei einem 6.Klässler noch sein. Später kommt es von selbst beim Lesen und evtl. auch Serien auf Englisch schauen. Letztlich sind die Kinder ja meist aber selbst in der Lage dies zu begreifen. Dein Sohn schafft es bestimmt für sich zu schauen ob er die Texte versteht oder eher erst mal Vokabeln lernen muss. Aber Loslassen ist immer wieder, in jeder Lebensphase, schwierig finde ich.
Insofern sollte man doch meist auf seinen Bauxh hören und ins Kind vertrauen.
Ganz liebe Grüße
Hallo, ich kann deine Insta-Bedenken so gut verstehen. Obwohl ich damit arbeite, muss ich sie regelmäßig löschen. Sonst macht sie mich fertig. Absolute Hass-Liebe. Ich habe jetzt auf vielfache Empfehlung die App Phase 6 heruntergeladen. Dort kann man passend zum Buch die Vokabeln lernen. Mal sehen, ob das klappt.
Dennoch finde ich es seltsam, dass ich als Mutter das jetzt durchsetze.
Schön, dass du hier bist.
Alles Liebe,
Claudi
Liebe Claudi!
Danke für deine Offenheit heute – und in allen Blog-Artikeln! Eine, deiner vielen Stärken, von der wir profitieren!
Mein erster Klick des Tages führt zu dir… es wäre wundervoll, dass würde auch so bleiben! Denn ich nehme hier häufig eine supertolle Inspiration mit! Auf die nächsten 10 Jahre!!!
Viel Energie für alle Überlegungen und neuen Schwung wünsche ich dir (und somit uns Leserinnen:-)
Herzlich Carla
Liebe Carla, das ist so ein schönes Feedback.
Tatsächlich kann ich mir nicht vorstellen, diesen Blog zu schließen.
Würde sich beinahe wie eine Amputation anfühlen.
Daher: Auf viele weitere Jahre – trotz Krisen.
Herzlichst,
Claudi
Liebe Claudia, auf jeden Fall feiern. Wenn nicht jetzt, dann später. Ich feiere den Blog sowie das Kochbuch/Urlaubsbuch regelmäßig für die Gedankenanstöße, Rezepte und Bastelideen etc.
Und noch mehr nach diesem tollen Palma-Wochenende, dass meine Freundinnen und ich gerade erlebt haben, nachdem wir aufgrund deines Artikels endlich dazu aufgebrochen sind.
Und P. S. Hier werden Vokabeln regelmäßig mit Quizlet gepaukt und in der Schule abgefragt.
Ganz lieben Dank ; )
Dein Feedback freut mich sehr.
Alles Liebe,
Claudi
Hallo Claudi, ich liebe deinen Blog und lese hier immer wieder gerne. Und ich hab auch Herbstblues… Ich arbeite als Erzieherin und Sprachpädagogin, ich arbeite mit Kindern die Sprachentwicklungsschwieriegkeiten haben, aber auch mit vielen Kindern, die Deutsch als Zweitsprache lernen. Dieses Vokabellose Konzept erscheint mir, gelinde gesagt, sinnlos. Was braucht es, um eine Sprache sprechen zu können? Neben einigen wichtigen Voraussetzungen, braucht es einen Wortschatz, diesen muss man sich nun einmal erarbeiten und erlernen. Mir geht es selber manchmal so, dass ich bei Elterngesprächen auf Englisch, die eine oder andere Vokabel nicht weiß, nicht schlimm, ich improvisiere dann… wie also sollen die Kinder eine neue Sprache sprechen lernen, ohne Vokabeln? Ohne diesen Grundwortschatz, den sie einfach erlernen und sich merken müssen? Ich mache den halben Tag, auf spielerische Weise, nichts anderes, mit meinen Zweitsprachlern, staatlich gefördert! Ich wäre gerne bei diesem Elternabend dabei gewesen. Ich hoffe ihr findet für euch einen guten Weg, vielleicht kannst du deine Kinder davon überzeugen das Vokabeln wichtig sind, vielleicht könnt ihr euch auch einfach am Nachmittag 30 Minuten auf Englisch/Französisch unterhalten, nehmt euch ein Thema vor und versucht euch darüber zu unterhalten, da merkt man sehr gut, welche Wissenslücken man hat und welche Vokabeln man noch lernen sollte. Diese Methode hilft meiner Großen sehr, Auch Filme in der neuen Sprache gucken, oder englische…Bücher, am besten abwechselnd laut lesen…vielleicht hilft dir das eine oder andere. Liebe Grüße von Simone
Liebe Simone, ich danke dir. Ich habe da auch kein gutes Gefühl und animiere hier jetzt tatsächlich nachmittags zum selbstständigen Lernen.
Es ist nicht einfach, aber das ist es ja nie.
Ganz lieben Dank für deine Einschätzung.
Claudi
Liebe Claudi, seit 9 Jahren lese ich nun Deinen Blog, seit ich das erste Mal Mama wurde. Und es ist mittlerweile der einzige Blog den ich noch lese, weil er so besonders ist!! Nicht so kurz, nichtssagend oder geschönt, wie so viele Sachen auf anderen Blogs und Kanälen , sondern ehrlich, mutmachend und fürs (Mama-)Herz!
1000 Dank dafür💜
Ich danke dir!!! Das ist so ein schönes Feedback!
Auf ganz viele weitere Jahre hier (trotz Kriese 😉
Claudi
Hallo, keine Ahnung, ob das hier noch jemand liest, ich bin immer ein bisschen hinterher…🙈
Zu deinem Vokalbelthema: Kennst du die Anki-App? Ich folge auf Insta learnlearning.withcaroline und sie hat das schon oft empfohlen. Bei uns voll der gamechanger, mein Großer lernt seine Vokabeln nur noch damit. Dabei braucht er mich nicht und wir können unsere gemeinsame Zeit mit anderen Dingen verbringen. Und er macht es freiwillig, weil es am PC einfach viel mehr Spaß macht…
Vielleicht wäre das auch was für euch? Am unserer Schule ist zwar Vokabelheft Pflicht und es gibt auch Tests, aber richtig drauf und Spaß dran hat er seit er Anki nutzt…
Viele liebe Grüße und danke für deinen wundervollen Blog, Kathrin
Liebe Kathrin, ich danke dir! Ich lese alles hier – schaffe es bloß nicht immer, allen zu antworten.
Ich habe jetzt auf vielfache Empfehlung die App Phase 6 heruntergeladen. Mal sehen, ob die wirkt.
Ich danke dir für deine Worte,
alles Liebe,
Claudi
Auch heute kann ich wieder jedes Wort deines Textes mitfühlen 🤩
Verrückt, dass es so vielen so geht. Irgendwie seltsam beruhigend, aber auch beängstigend.
Vielleicht liegt es ja wirklich an der Sternenstellung. Jemand schrieb mir auf Instagram, dass die ab Mitte November deutlich besser wird.
Ich möchte gern dran glauben!!!
Alles Liebe und so schön, dass du hier bist,
Claudi
Oh, ich glaube, ich bin sehr ungewöhnlich, für mich kann es gar nicht dunkel und neblig genug sein. Das ist so schön.🙂
Nach diesem endless summer kann ich förmlich hören, wie die Natur aufatmet und für mich gibts nichts Schöneres, als durch feuchtmodrige Herbstwälder zu stapfen und Pilze zu suchen.