Es war nochmal kalt am Wochenende, ich habe einhunderttausendmal gerufen: “Zieh dir eine Jacke an!”. Ich habe all meine Gartenpläne auf die kommende Woche verschoben. Statt dessen haben wir es uns gemütlich gemacht, hatten viel Besuch, ein friedliche Version von uns an der Wand und ein kleines Organisationsproblem…

1. Die Wochen sind wild derzeit. Ich habe immer mal wieder den Gedanken, dass ich mir oder wir uns jetzt endgültig ein wenig zu viel vorgenommen haben. Immer dann, wenn ich den riesengroßen Batzen vor mir fühle. Dann frage ich mich, warum ich es nicht einfach mal gut sein lassen kann. Einfach nur Kinder, Schule und Haus machen. In Ruhe. Aber dann fällt mir wieder ein, wie viel Freude mir das alles macht. Und dann versuche ich, bloß kleine Häufchen Arbeit zu sehen. Eine lange Reihe mit kleinen Häufchen. Und dann gehts.

An diesem Wochenende hatte ich mir zum Beispiel ganz fest vorgenommen, eine Kochbuch-Pause zu machen. Mal wieder Familiensuppe kochen statt Frikassee. Und was mache ich, ganz freiwillig und völlig entspannt? Entscheide in Lagerkoller-Laune mit motzenden, streitenden Kids spontan eine mexikanische Fiesta für uns und ein paar Freunde abends zu schmeißen. Es hat so einen Spaß gemacht und mir mal wieder gezeigt, wie glücklich mich Kochen macht. Und Essen natürlich.
Familienleben

2. Apropos wild. Es war so wild und die To-do-Liste so lang, dass ich Mittwoch Nachmittag fast ein wenig neidisch auf der kleinen Geburtstagsfeier meiner Schwiegermutter saß. Es waren ein paar nette Leute da, alle pensioniert, alle haben geredet, lecker gegessen und getrunken, nebenan warteten die Schnittchen für später und alle plauderten über ihre Urlaubspläne. Ich liebe meine Leben – aber für einen kurzen Moment dachte ich, dass es später vielleicht auch nicht so schlecht werden könnte. Ich bete, dass wir alle gesund bleiben.

3. Ich würde wahnsinnig gern wieder mehr Rad fahren. Mal wieder öfter allein im Dorf unterwegs sein, auf ein Glas Wein bei einer Freundin oder eine kurze Runde radeln zum Luft schnappen. Mein Fahrrad, das ich seit Unizeiten fahre und damals liebevoll mit Pünktchen bemalt habe, ist inzwischen ein wenig in die Jahre gekommen. Jetzt habe ich die tollen Folien von Mooxi hier aus Hamburg entdeckt. Ich glaube, ich hätte wahnsinnig gern ein Blumen-Fahrrad. Oder Äpfel

4. Apropos allein und für mich: Meine Mädels und ich haben ein echtes Problem. Nämlich Termine finden, an denen alle können. Aktuell planen wir gerade ein Mädelswochenende für September, also noch ewig hin. Eher ging nicht. Erst konnten endlich alle – jetzt hat doch eine wieder eine wichtige Job-Veranstaltung. Gebucht haben wir noch nicht. Jetzt fragen wir uns: nochmal verschieben oder einfach fahren, weil höchstwahrscheinlich immer eine nicht kann. Ich finde es bloß so schade für meine Freundin. Und für uns, weil wir sie so gern dabei gehabt hätten. Und das nächste Treffen ist ja dann wohl erst wieder – ähh – Weihnachten??? Wie macht ihr das?
Familie, Wandschmuck, Familienportrait
5. Die Stimmung am Wochenende war ein wenig wie das Wetter: Von allem was dabei. Eben Sonne, dann Schnee. Bloß Gewitter fehlte draußen, gab es dafür drinnen. Als ich im größten Tohuwabohu unten nach oben flüchtete, sah ich unser neues Familienportrait von Christiane Herrmann an der Wand. Diese friedliche Version von uns ist mein neuer Ruhepol. Und erinnert mich immer wieder daran, wie schön es ist, dass wir uns haben.

Fotos: 4: Mooxi-Bikes, Rest Wasfürmich

Eine schöne kurze Woche für euch,

Claudi