“There is always something” stand am Freitag auf meinem Kalender und das Zitat von Tracy Barone geht mir seither nicht mehr aus dem Kopf. Weil wirklich immer was ist. Und weil die große Kunst im Leben daraus besteht, es drumherum dennoch zu genießen…

Heute Morgen habe ich zum ersten Mal bewusst den Frühling, vielleicht sogar schon den Sommer gerochen. Ihr wisst schon, diesen feuchtgrasigen, blumigsüßen Duft, der ein bisschen so duftet, wie Kuchenteig schmeckt. Es ist verrückt, wie mich dieser Duft glücklich macht. Und wie viel Energie er mir gibt.

Ein paar Dinge, die ich am Wochenende gemacht, beziehungsweise, die mich beschäftigt haben.

1. (Werbung) Ich war mit den Kindern im Theater. Wir lieben das, allerdings waren wir von den Kinderstücken in Hamburg in letzter Zeit oft enttäuscht. Ausnahme: Das Schmidts Tivoli. Nach der grandiosen “Weihnachtsbäckerei” haben sie jetzt “Der kleine Störtebeker” wieder aufgenommen und das ist wirklich ganz ganz toll!

Da steckt so viel Spielfreude drin.

Da wird mit Musik, Licht und kleinen Requisiten eine wunderbare Zauberwelt erschaffen, und zwar so kreativ, dass ich aus dem Staunen nicht mehr herauskam: Ein Meer aus Tüchern, eine Glatze als Klangschale und eine Treppe aus Menschen, ganz toll! Wenn ihr aus Hamburg kommt oder demnächst einen Trip plant, schaut euch dieses Stück an. Ihr kommt sofort in Hamburch-Stimmung, nehmt ein wenig Geschichte mit und lernt ein paar Brocken Platt.

Ich würde das Stück ab fünf Jahren empfehlen (nur am Anfang ist es ein kleines bisschen gruselig), aber gern auch noch bis 12 oder 13 Jahre. Und auch als Erwachsener kann man sich das wunderbar ansehen. Ganz großes Theater!!!

PS. Offenlegung: Wir haben Freitickets für das Stück bekommen. Meine Erwähnung in dieser Kolumne ist aber freiwillig.

2. Am Samstag Abend bin ich zwei Stunden mit dem Auto zum Geburtstag einer Freundin gefahren – und es hat sich sowas von gelohnt. Sie hat auf dem Weg Gin-Aperol-und-Limetten-Orangen-Fotos geschickt und ich habe “Is ja wie früher!” geantwortet.

Ich habe auf der Autobahn super laut (meine!) Musik gehört und mich verrückt frei gefühlt.

Wir haben bis nachts um drei erzählt und schließlich hat ihr Mann seine Gitarre rausgeholt und einer der Gäste auch noch eine gegeben und dann haben wir alle zusammen Lieder gesungen. Es war irre gemütlich und schön und sehr besonders. Nach dem Frühstück am nächsten Tag bin ich selig wieder zurückgefahren und war nachmittags pünktlich zurück bei meiner Familie zur Geburtstagsfeier von Andrés Patenkind.

3. Am Wochenende habe ich außerdem viel darüber nachgedacht, wie es jetzt weitergeht mit dem Bücher schreiben.  In Sachen Geburtstagsbande lese ich gerade die Fahne von Teil 2 (also die allerletzte Version vor dem Druck), das Lektorat von Teil 3 kommt demnächst und dann muss ich diesen Sommer noch Teil 4 schreiben. Meinen Erwachsenenroman habe ich gerade abgegeben, das Lektorat dafür startet in etwa zwei Monaten.

Ich habe also das Gefühl, ich muss langsam gucken, was ich nachlege.

Vergangene Woche habe ich meine Literaturagentin getroffen und ihr ein paar neue Ideen gepitcht. Ich hatte drei Ideen für Kinderbücher dabei und eine für einen neuen Erwachsenenroman. Erstmal bloß ganz grob. Sie fand alle gut, hat mir aber konkret zu zwei Projekten geraten, über die ich jetzt langsam genauer nachdenke, für die ich Notizen mache, erste Plotideen verdichte und dann jeweils mal ein Exposé anfange. Aufregend.

4. Ich brauche eine neue Übergangsjacke und finde Bomberjacken ganz gut, nachdem ich vor Wochen, als eine trendspürnasige Freundin sich eine kaufen wollte, noch laut darüber gelacht habe. Leider habe ich inzwischen gefühlte zwanzig Modelle anprobiert und fürchte, dass sie mir blöderweise nicht stehen. Denke also doch eher über einen Trenchcoat nach. Diesen finde ich ganz schön, oder diesen?

Was für eine Übergangsjacke tragt ihr?

5. Am Freitag habe ich voller Vorfreude Queen Charlotte angefangen – und war total enttäuscht. Mich hat es leider gar nicht gepackt. Für mich hat es zwischen den Darstellern nicht geknistert, dieser dumpfe Druck im Bauch, der bei guten Liebesgeschichten im Zuschauerbauch kribbelt, hat gefehlt. In mir hat leider nichts “geburnt”. Habt ihr in letzter Zeit eine richtig gute, gänsehautige Lovestory gesehen? Verratet sie mir doch bitte!

Eine schöne Woche und liebe Grüße,

Claudi