Ich war die vergangenen drei Tage für einen Job auf Rügen – und meine Männer durften mit. Es war ein wildes, aber wunderschönes Wochenende…
1. Ich schreibe normalerweise auf dem Sofa, oder im Bett. Dabei fantasiere ich immer vom Texten auf der Terrasse, unter einem lauschigen Apfelbaum oder im hippen Café. Denke ich hab in den Neunzigern zu viel Carry Bradshaw geguckt. Tatsächlich schaffe ich mein Pensum nur, wenn ich möglichst effektiv arbeite, und das geht bei mir nun mal (leider) am Besten am Stammplatz ohne Sonne, Mücken und Musik.
Seit unseres Sonntags in Binz hab ich eine neue Fantasie: Mein Schreibbüro im Ufo in den Dünen mit Blick aufs Meer. Vermutlich könnte ich mich nicht eine Minute konzentrieren – und das Standesamt Binz hätte wohl auch was dagegen: Im ehemaligen Rettungsschwimmer-Turm befindet sich nämlich eine Außenstelle.
2. Wenn ihr auf Rügen seid, dann schaut euch unbedingt die Störtebeker Festspiele an. Wir durften erst hinter die Kulissen und dann das Stück angucken und sind echt total begeistert.
3. Falls ihr noch eine Inspiration für eine Sandburg-Alternative braucht: Wir fanden diese Wasserschildkröte so beeindruckend, dass ich sie unbedingt fotografieren musste.
4. Am Wochenende wieder festgestellt: Ich bin der allergrößte Verandafan. Weißes Holz, Schnörkel, Gründerzeit, Hamptons-Holzmöbel: Ich liebe es. Vielleicht weil es so freundlich aussieht? So verspielt? Weil es mich an die Sorte Filme erinnert, die ich immer liebe? Oder an bestimmte Romane? Ich weiß nicht, warum. In Binz kam ich auf jeden Fall aus dem Veranda-Rausch nicht mehr raus.
Größtmöglicher Kontrast dazu war Prora, dieser kilometerlange Klotz, den Hitler einst den Strand langgeklatscht hat. Ich war vor ein paar Jahren schon mal da – und ich glaube, ich habe noch nie mehr Beklemmungen angesichts eines Gebäudes gehabt. Inzwischen ist das Betonding fast komplett saniert und leuchtet milschaumweiß vor babyblauem Himmel. Freunde von uns waren schon da und fanden es super und von innen super stylisch. Meins wäre es – glaub ich – immer noch nicht.
5. Die allerbequemsten Sneaker, die ich je hatte, sind meine rosa Nike Air Force. Habe sie schon viele Jahre. Dazu hatte ich mit meinem Teenie am Wochenende eine sehr lustige Unterhaltung. Wir haben über Klamottentrends gesprochen, das finde ich immer super interessant.
Ich: „Und was für Schuhe sind bei den Mädels bei auch an der Schule grad IN?“
Er: „Bei uns tragen fast alle Nike Air in weiß.“
Stille.
André: „Das sind übrigens die, die du auch trägst, Schatz.“
Welche Sneaker trägst du und warum?
Am Wochenende auch wieder gedacht, wie schön UND herausfordernd (!) ein Wochenende woanders mit vier Kids zwischen 6 und 13 ist. Keiner ist mehr Baby, grinst niedlich und ist mit einem Stück Reiswaffel zufrieden. Man diskutiert eigentlich beinahe pausenlos. Aber: Man fühlt sich unglaublich lebendig dabei… ; )
Eine tolle Woche euch, ich werd sie bis auf einen kurzen Ausflug nach Berlin, im Schreibknast verbringen.
Alles Liebe,
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