Was für schönes, sonniges Wochenende. Wir hatten Freunde da, waren bei Freunden und haben am Sonntag einfach herumgedödelt. Oder wir nennt ihr Tage, an denen ihr nichts vorhabt?
1. Freitag gab es für uns und unseren Besuch wieder DEN Kartoffelsalat. Dieser Salat, der meine Kartoffelsalatmauler zu Fans machte. Katia kam beim Shooting zufällig rum und war ebenfalls begeistert… Hier geht’s zum Reel. Und am Mittwoch gibt’s das Rezept auf dem Blog.
2. Am Samstag habe ich mich verknallt. In die Gartenhütte von Freunden. Als ich drauf zu ging, dachte ich, es wär bloß ein simpler Schuppen. Noch näher, vermutete ich eine Laube. Aber als ich in der Tür stand, war es noch viel besser! Es war das, was wir im mittleren Niedersachsen in den 90ern und 2000ern Ballerbude genannt haben. Es war vertäfelte Geborgenheit. Ich hatte plötzlich so viele Bilder im Kopf.
Nächtelange Gespräche an einer Theke mit karamellfarbenen Holzstühlen, alte Bekannte auf vergilbten Fotos und bunte Spruchfahnen dahinter. Gemeinsam abgeworfene Asche im Einbecker-Aschenbecher, mitternächtliche Dartmatches, dutzende Runden am Krökeltisch. Es hat mich an eine Zeit erinnert, in der Gartenhütten noch nicht pastellkreidenunifarben lackiert waren und Glasvitrinen mit Designervasen drinstanden. Sondern man darüber nicht nachdachte sondern darin einfach eine gesellige Zeit hatte. Eine Zeit, von der es höchstwahrscheinlich keine Fotos gab und wenn, hätte man sie auf keinen Fall gepostet.
Wo feiern in den offenen Häusern von heute eigentlich die Teenies ihre Partys?
Die Ballerbude unserer Freunde ist hübscher als die damals, mit neuem Sofa, Kamin und Kuschelteppich. Aber sie ist ein gemütlich vertäfelter Raum außerhalb des Hauses, wo Erwachsene und Kinder oft und unkompliziert Freunde einladen können. Wo es nichts macht, wenn eine Cola umkippt oder Schokotorte auf dem Boden landet oder bierschaumige Gläser bis zum nächsten Tag stehen bleiben.
Ich sah so ein Ding bei uns im Garten und uns viel mehr feiern. Denn obwohl ich unser offenes Haus liebe, sehe ich mich so langsam die Freitag und Samstag Abende der nächsten zehn Jahre in meinem Bett unterm Dach verbringen, weil unten meine Kinder Freunde einladen und feiern. Ich möchte ihnen das ermöglichen, habe sie gern bei uns als irgendwo sonstwo. Aber wo bleiben dann wir? In der Kinozwangsvorstellung? Oder im Bett?
Seit Samstag wünsche ich mir also eine Bude im Garten. Auch für André und mich. Weil wir so gern öfter spontan Freunde einladen würden, es aber da, wo in der Woche abends noch gekocht wird und morgens schon wieder Brotdosen gepackt werden, immer so ein Angehen ist. Weil ich überhaupt nicht weiß, wie ich spontane Partys in meinen Alltag einbauen sollte. Dabei würde ich so gern wieder öfter. Eine Ballerbude, die wärs.
Suche ab sofort auf Kleinanzeigen danach. Kann man eine Gartenbuden eigentlich irgendwo ab- und bei uns wieder aufbauen?
3. Das Buch „Fünf Sommer mit dir“ fiel mir in die Hände, als ich mit meiner Lektorin für den Roman in Sachen schöne Cover brainstormte. Ich las den Klappentext, ich las es an, ich bekam ein bisschen Lust drauf. Und jetzt? Ist es noch viel schöner, als ich es mir vorgestellt habe.
Worum es geht? Um Percy, die mit 13 in ihrem Ferienhaus am See Sam kennenlernt, sich mit ihm anfreundet und verknallt. Dann geschieht etwas, was die beiden auseinander treibt, und sie sehen sich erst 15 Jahre später wieder. Das Buch beamt einen zurück in die nach Pommes duftenden, milden Teeniesommer auf tropfnassen Holzstegen, mit dem Prickeln im Bauch, wenn einem die Hand des badehosetragenden Schwarms streifte. Es ist eine gute geschrieben Friends-to-Lovers-Geschichte und es macht mir ein gutes Gefühl, was ich gerade so dringend brauche. Daher ist es auch ein echt perfektes Ferienbuch.
4. Sesamkartoffeln. Beim Grillen am Samstag Abend gab es bei Freunden Ofenkartoffeln, wie so oft dieser Tage, aber meine Freundin L. kippte jede Menge Sesam drüber. Und: Das war so lecker! Auch die Kids liebten es.
5. Lichterglück. Wir haben es endlich geschafft, die Lichterkette auf der Terrasse auszuhängen, die ich vor zwei Jahren geordert hatte. Es ist so schön und macht aus unserer Terrasse ein Sommerzimmer. Und jetzt sagt bitte: Passiert euch sowas auch? Weil viele bei Instagram gefragt haben: Unsere Kette ist von hier, dank praktischem Stecksystem unendlich verlängerbar und hat gleich mehrere Lichtmodi. Gerade flackert es über mir zum Froschkonzert. Hach.
Fotos: Privat, Shutterstock
Eine schöne Woche,
Hach, ich liebe diesen Blog und diese Rubrik sowieso. Davon bekomme ich gute Laune ☀️. Ja, das mit der Gartenbude verstehe ich total. Unser Garten ist dafür leider zu klein, unsere Kids kommen langsam aber auch ins Teenie-Alter. Haha und die Sache mit der Lichterkette könnte ganz genau so bei uns passiert sein. Hab einen wunderbaren Tag 💛
Das freut mich und – ha – wie beruhigend!
Liebe Grüße,
Claudi
Vielen Dank für diese wunderschöne Rubrik! Ich liebe dein Kartoffelsalatrezept. Hier bin ich nämlich die Kartoffelsalatverweigerin. Jetzt nicht mehr. Danke!
Ach verrückt! Dann bin ich jetzt aber ganz gespannt, wie er dir schmeckt.
Alles Liebe,
Claudi
Liebe Claudi,
danke für den Tipp mit den Sesamkartoffeln und dem Buch. Das mit der Ballerbude ist ne gute Idee. Ich bin gerade voll in der Teenagerzeit meiner Kinder und froh dass wir einen großen schön ausgebauten Keller haben der einerseits Arbeitszimmer meines Mannes ist und zum Partyraum umfunktioniert werden kann. Mit Tischkicker und Forca-Autorennen und kleiner Bar.
Dort können die Kinder immer hin und wir können gemütlich im Wohnzimmer bleiben. Außerdem ist dort ein großes Ausziehsofa wo Übernachtungen stattfinden können.
Ich liebe diesen Raum.
Eine schöne Woche
Großartig. Ich erinnere mich so gut an all die Kellerpartys bei denen, die keine Ballerbude hatten.
Wie kommen wir bloß drauf, heute alle ohne Keller und Gartenhaus zu bauen. Und dann alles in einem Raum: Küche, Wohnzimmer, Esszimmer, Flur. Bei uns gibt’s unten quasi keine Tür, die ich scließen kann. Ich bin gespannt, wie das wird…
Alles Liebe,
Claudi
Hallo, wir leben im schönen Leipzig in einer schicken Stadtwohnung in megazentraler Lage… aber eben fancy offener Wohnungsschnitt! Das gleiche Problem mit Feiern, es geht nur, wenn die gesamte Family mit feiert, sonst ist der Feiermuffel im Schlafzimmer „eingesperrt“. So sehr ich die Wohnung liebe, so sehr traurig finde ich das! Unsere Lösung war mitten in der Corona- Zeit ein verwilderter Kleingarten… der hat uns monatelang in diversen Lockdowns beschäftigt. Wir haben ein richtiges Holzhaus rein gebaut (die maximale Größe voll ausgereizt), drinne ne Eckbank- Garnitur aus Echtholz auf Kleinanzeigen geschossen und nun unsere persönliche Hütte im Bergstil mitten in Leipzig! Dieses Jahr auch ne schöne Wiese davor, ein Baumarkt- Pool und natürlich ein paar Beete für diverse Gärtner- Experimente! Was soll ich sagen, es ist unser neuer Treffpunkt mit unseren Freunden geworden! Es ist so herrlich, ab Grillabend am Pool im Sommer oder Feuerschale mit Glühwein und Kinderpunsch im Winter! Auch diverse Mädelsabende habe ich dort schon veranstaltet und den Mann null mit unserem Gegacker genervt und mal eben nicht in der Gaststätte ne üble Rechnung produziert! Was soll ich sagen: Ich verstehe den Wunsch nach einer „Ballerbude“ voll und ganz! Und ja, man kann solche Holzhäuser oder Hütten gut ab- und an anderer Stelle wieder aufbauen. Man muss aber echt Nerven haben, damit jeder Balken (bei uns wurden wirklich einzelne Balken geliefert) wieder an Ort und Stelle ist!
Oh, wie toll. Ich danke dir für diese Geschichte. Genau so stelle ich mir das auch vor.
Mal sehen, ob ich fündig werde und wir Balken-Bingo spielen dürfen.
Liebe Grüße nach Leipzig,
Claudi