In mir schreit gerade alles nach Licht und Luft und Leichtigkeit – auch auf meinem Teller! Denn so sehr ich Winter-Wurzelgemüse auch liebe – jetzt ist mir nach einem Flirt mit knackigem jungem Gemüse! Hach – ich kann es gar nicht erwarten, mich endlich wieder mit feldfrischem Spargel, ersten Kartoffeln und aromatischem Bärlauch zu vergnügen! Damit keiner lange suchen muss: Hier kommen drei Lieblingsrezepte fürs Frühjahr…

Obwohl ich bislang kein einziges Mal in Frankfurt gewesen bin, halte ich Frankfurter grüne Sauce für die größte Errungenschaft der Stadt. Woher ich sie kenne? Von meiner Freundin S., die aus dem Hessischen stammt und auf diese supereasy Kräutercreme zu jungen Kartoffeln schwört. Allerdings ist es nicht immer ganz so einfach, die Original-Zutaten für die Sauce hier im Norden zu ergattern. Mein Marktmann verkauft im Frühjahr immer ein fertig zusammengestelltes Kräuter-Päckchen Marke “Gri Soß”. Wer kein passendes Kräuterbund findet- kein Problem! Denn für ihr erstes Kochbuch “Barfuss in der Küche” hat Claudi eine Art Hamburger Variante gefunden, die mindestens genauso gut schmeckt. Aber probiert selbst.

Pellkartoffeln mit Frankfurter grüne Sauce

Lieblingsrezept: Frankfurter grüne Sauce mit Pellkartoffeln

Das brauchst du für 4:

je 50 Gramm Pimpinelle, Petersilie, Kresse, Schnittlauch, Borretsch, Sauerampfer und Kerbel

oder je ein Bund Schnittlauch, Dill, Petersilie, Zitronenmelisse

24 kleine, neue Kartoffeln

8 Eier

3 Becher Saure Sahne

8 saure Gurken

Salz, Pfeffer, Zucker

1 EL Essig

2-3 EL Gurkenwasser

Und so geht’s:

Die Kartoffeln mit Schale gründlich waschen und etwa 20 Minuten weichkochen. Die Eier hart kochen, abschrecken und klein schneiden. Die sauren Gurken klein schneiden, die Kräuter hacken. Die Saure Sahne mit etwas Gurkenwasser geschmeidig rühren und Salz, Pfeffer, Zucker, einen Esslöffel Essig sowie die Kräuter dazugeben. Zum Schluss die Eier vorsichtig unterheben. Die grüne Soße zu den Pellkartoffeln servieren. Dazu passt ein einfacher grüner Salat mit Vinaigrette.

In “Barfuss in der Küche” findet ihr übrigens noch viele weitere familientaugliche Alltags-Rezepte, DIY-Ideen und Geschichten rund um entspanntes Essen für alle Gelegenheiten! Hier geht’s direkt zum Shop. Und wenn ihr schon mal da seid: Werft ruhig auch einen Blick in “Hungrig am Strand”, Claudis zweites Kochbuch: 130 Familienrezepte mit Urlaubsflair – so schön!

Cover Barfuß in der Küche

Frühlingsfrisch: Hühnerfrikassee mit Spargel und Zitruskick

Ich liebe diesen Kindheitsklassiker so sehr, dass das Hühnerfrikassee meines Papas schon mal einen eigenen Blogpost hatte. Weil mein Vater mir nicht nur kochen beigebracht hat – sondern auch, dass Essen und Liebe untrennbar miteinander verbunden sind (hier geht’s zum “Papa kocht”-Post). Das sämige Frikassee ist für mich DER Frühlingsbote – und schmeckt nach erstem Grün und neuem Schwung, nach frischer Luft und, klar, ganz viel Herz. Am besten, man geht vorher auf den Markt und lässt sich von dem jungen Gemüse verzaubern, das erst in den Korb und dann in Topf wandert.

Das brauchst du für vier bis sechs Esser:

1 Hühner-Karkasse (beim Fleischer fragen)

400 Gramm Hühnerbrust

500 Gramm Spargel, geschält und in mundegerechte Stücke geschnitten

2 junge Möhren, geschält und in feine Scheiben geschnitten

150 Gramm kleine Rosé-Champignons, geputzt

75 Gramm Erbsen (TK oder frisch)

35 Gramm Butter

2 Esslöffel Mehl

250 Gramm Sahne

Salz

Pfeffer

Zitronensaft

500 Gramm Reis

Und so geht’s:

Die Karkasse (Hühnergerippe) in einem Topf tun, mit kaltem Wasser auffüllen, bis sie ganz bedeckt ist. Aufkochen und eine Stunde leise köcheln lassen. Dann die Hühnerbrust im Stück dazugeben und weitere 30 Minuten weiterköcheln. Anschließend die Karkasse entfernen, die Hühnerbrust aus dem Sud nehmen, abkühlen lassen und in mundgerechte Stücke schneiden, beiseitestellen.

Anschließend zunächst Spargelstücke in den sanft kochenden Sud geben, 2 Minuten später auch die Köpfe sowie Möhrenscheiben und Champignons, nach weiteren 3 Minuten die Erbsen. Alles noch 5 Minuten weiterköcheln lassen.

Dann das Gemüse durch ein Sieb vorsichtig abgießen, den Sud auffangen. Das Gemüse ebenfalls beiseitestellen. Aus der Butter und dem Mehl eine Mehlschwitze anrühren, den kompletten Sud nach und nach dazu gießen, bis er eine sämige Konsistenz hat. Die Sahne dazugeben und alles mit Salz, Pfeffer und einigen Spritzern Zitronensaft abschmecken. Noch einmal kurz aufkochen. Zum Abschluss die vorgegarte Hühnerbrust sowie das Gemüse zufügen, vorsichtig erwärmen, final abschmecken. Dazu passt Butterreis.

So easy, so lecker: Selbst gemachtes Bärlauch-Pesto

Ich glaube, das erste Mal habe ich dieses würzige Pesto im Wendland gegessen, als wir dort noch unser Wochenendhäuschen hatten (habe ich hier schon mal aufgeschrieben). In dem großen Bauerngarten wucherten Unmengen von Bärlauch an schattigen Plätzchen unter alten Hortensienbüschen. Im Frühjahr pflückte ich das Kraut büschelweise, weil ich diese würzige Schärfe liebe, die mich immer an jungen Knoblauch erinnert.

Weil die Bärlauch-Saison leider immer so furchtbar kurz ist, ist so ein Pesto die allerbeste Idee für eine Genuss-Verlängerung. Es schmeckt natürlich fantastisch zu Pasta, aber auch als Topping für knackige Frühlingssalate, im Risotto oder in herzhaften Wraps. Könnt ich mich reinlegen!

Das brauchst du für zwei Gläser:

100 ml bestes Olivenöl

75 Gramm Bärlauch

50 Gramm Parmesan, frisch gerieben

50 Gramm Pinien- oder Walnusskerne

1/2 TL Salz

1/4 TL schwarzer Pfeffer

Abrieb von einer halben Bio-Zitrone

Und so geht’s:

Die Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne auf mittlerer Stufe ohne Fett anrösten, dann vom Herd nehmen. Den Parmesan reiben, die Bärlauchblätter gründlich waschen, trocken schütteln und in Streifen schneiden.

Dann in einen hohen Rührbecher das Olivenöl, den Parmesan, die gerösteten Pinienkerne, Salz und den Pfeffer fein pürieren. Nach und nach bei laufendem Pürierstab die Bärlauch-Streifen und den Zitronenabrieb hinzufügen, bis sich alles zu einer homogenen Masse vermengt hat.

Das fertige Pesto fertig in zwei abgekochte Schraubgläsermit ca. 170 ml Fassungsvermögen füllen und kühl aufbewahren. Ungeöffnet hält das Pesto ein bis zwei Monate im Kühlschrank, geöffnetes innerhalb von ein bis zwei Wochen verbrauchen.

Fotos: Wasfürmich (2), privat, Shutterstock

Und was sind deine liebsten Frühlingsgerichte?

Alles Liebe, lasst es euch schmecken,

Katia