“Mama!”, motze mein Sohn, “das hast du echt falsch recher-dingsbums…!” Ich zog die Stirn in Falten. “Meinst du recherchiert?”, fragte ich. “Ganz genau!” Wir standen gleich hinterm Deich. Vor uns Wildblumen, so groß wie unser Dreijähriger, dahinter ein schmaler Betonsteg, mitten ins Wasser. Davor die Elbe. Blau und breit. “Die Fähre fährt genau hier”, sagte ich. Mehr Murren. “Und wo bitte?” “Na da!” Meine Jungs schauten meinem ausgestrecktem Arm nach, einmal quer übers Wasser, bis zum klitzekleinen, knallroten Holzboot, das direkt auf uns zu tuckerte. “Das ist echt die Fähre?”, meinte mein Großer: “Abgefahren….!”

Ewig schon wollten wir  einen Familienausflug ins Alte Land machen. In diese hübsche grüne Gegend, genau auf der anderen Elbseite von Hamburg, die so oft mit Vierlanden verwechselt wird, die Gegend, in der wir wohnen. Die vielen hübschen Fachwerkhäuser ähneln sich tatsächlich, die großen Gärten auch, aber während bei uns in Vierlanden unzählige Gewächshäuser mit Blumen stehen, wird im Alten Land hauptsächlich Obst angebaut. Wer aus dem Autofenster schaut sieht kilometerweit Apfel- und Kirschbäume. Letztere wegen der Vögel unter Netz. Kirschkäfige, haben meine Kinder die getauft.

Um ins Alte Land zu fahren, müssen wir einmal quer durch die Stadt und den Hafen. Nicht wirklich nah, aber auch nicht wirklich weit. Aber wie es so ist, hübsche Ausflugsziele in der Nähe übersieht man gern. Um so mehr freue ich mich, dass wir am Wochenende in Kooperation mit den Garten-Klassikern von hella Mineralbrunnen endlich einen Ausflug ins Alte Land  gemacht haben und für euch jede Menge Geheimtipps für einen schönen Familienausflug recherchieren durften. Ups. also ehrlich gesagt, musste ich dank meiner lieben Leserin Lara kaum noch viel recher-dingsbums. Sie ist nämlich im Alten Land aufgewachsen und hat mir tollerweise ganz viele wunderbare Insider-Tipps verraten. Danke, Lara!

Hella Mineralbrunnen, Gartenklassiker

Bei den hella Gartenklassikern handelt es sich um Erfrischungsgetränke aus hella Mineralwasser mit Kohlensäure und Fruchtsäften, die richtig lecker und wunderbar nach Sommer schmecken. Es gibt sie in den Sorten Sauerkirsche (mein Favorit!), Rhabarber und Johannisbeere. Die Schorlen enthalten jeweils zehn Prozent Direktsaft und kommen ganz ohne Aromen aus. Für den hella Garten-Klassiker Rhabarber wird als Farbstoff Schwarzkarottensaft verwendet. Die Farbe stammt also aus rein natürlichen Inhaltsstoffen und kann durch Lichteinfluss mit der Zeit verblassen. Auf den Geschmack hat dies keine Auswirkungen.

Ein bisschen Zucker ist drin: Die hella Garten-Klassiker Johannisbeere und Sauerkirsche enthalten jeweils 6,7 Gramm Zucker auf 100 Milliliter, Rhabarber 7,1 Gramm auf 100 Milliliter. Wir trinken sie daher nicht als täglichen Durstlöscher, sondern als besonderes Getränk auf Ausflügen, Geburtstagen – und gerade zum Anstoßen vor den Ferien. (Zum Vergleich: eine bekannte gelbe Brause, die hier vorher sehr beliebt war, enthält 9 Gramm Zucker auf 100 Milliliter, Stand 3/2018).

Ich gieße mir zu meiner hella Garten-Klassiker Sauerkirsche immer gern noch ein wenig Mineralwasser, dann schmeckt sie immer noch herrlich frisch nach Kirsche (ein bisschen wie damals, auf der Terrasse meiner Oma, wenn sie unter dem gestreiften Sonnenschirm Kirschen entsteinte und ich mir aus dem Saft eine Brause mixen durfte. Mmmh…)
Altes Land
Weil wir früh und ohne Frühstück losdüsten, wollten wir zuerst Kuchen. Lara hatte mir aus den vielen Obsthöfen mit Hofladen und Gartencafés den Obsthof Feindt empfohlen – und das war wirklich ein wunderbarer Tipp. Der Hof liegt nicht vorn an der Deichstraße, sondern ein wenig abseits, das macht ihn umso schöner und gemütlicher. Im hübschen Hofladen hätte ich mich einmal quer durch Sortiment shoppen können, es gibt viele tolle, selbstgemachte Produkte. Im Hofcafé haben wir uns einmal quer durch die Kuchenauswahl gefuttert.

Ich hatte die Stachelbeer-Baiser-Torte, die köstlich war, genau wie der Kirsch-Schmand-Kuchen, der Streusel-Kirsch und die Kirschsahne-Torte. Apropos Kirsche: Beim Recherchieren nach Tipps fürs Alte Land habe ich fast nur Tipps im Frühling, sprich zur Apfelblüte, und im Herbst, also zur Apfelernte, gefunden. Dabei kann ich einen Ausflug mitten in der Kirsch-und-Beeren-Zeit nur empfehlen. Es ist einfach wunderbar dort, mit den all den Obstständen am Straßenrand und den leuchtenden Früchten an den Sträuchern und Bäumen. (Auf die roten Flecken auf all unseren Sachen hätte ich verzichten können, aber nun ja, wofür gibt es Gallseife…)
Hella Mineralbrunnen, Picknick, Johannisbeeren
Nach dem Kuchen haben wir uns mit offizieller Nascherlaubnis einmal quer durch die Kirschbäume im hübschen Café-Garten probiert. Die Jungs haben geschaukelt, besonders gern alle zusammen auf der großen Holzschaukel im Baumschatten. Und ich musste am kleinen Spielhausfenster die verrücktesten Eissorten kaufen: Kirsch-Tannenzapfen oder Käsefußkirsch. Uahhhh! Oh ja, man könnte gut und gerne einen ganzen Tag bei Feindts verbringen., die Zeit im Garten vertrödeln und dösen, bis man endlich wieder Hunger auf das nächste Tortenstück hat. Ein sensationelles Frühstück soll es dort auch geben – vielleicht kommen wir also beim nächsten Mal einfach noch ein bisschen eher…
Ausflug, Familie
Ausflug ins Alte Land,

Altes Land,
Ausflug ins Alte Land

Für uns gings weiter, an hübschen und noch hübscheren Fachwerkhöfen vorbei, an Dutzenden Apfelbaumreihen, die Bäume mal breit, mal noch ganz schmal, aber immer in pflückfreundlicher Höhe und an all den Kirschkäfigen, die die Jungs so lustig fanden. Übrigens planten sie sofort, so einen Käfig auch für unseren Kirschbaum zu bauen – bei dem mopsen die Vögel uns nämlich genau in der einen Nacht alle Kirschen weg, wenn sie gerade so richtig reif sind.

Lara hatte uns statt des bekannten Ort Jorks, das kleine Steinkirchen empfohlen, mit seiner hübschen Kirche, den vielen Fachwerkhäusern drumherum und der malerischen Hogendiekbrücke, die über die Lühe führt.  Die ursprüngliche Brücke wurde 1975 errichtet  – dennoch ist die heutige Brücke noch neuer, das Holz der alten war längst morsch. Die heutige Brücke sieht aus wie die aus den Siebziegern  – und sogar die Jungs erkannten an ihr ganz eindeutig den Einfluss der Holländischen Kolonisten. Diese hatten die Gegend zwischen 1130 und 1230 besiedelt und fruchtbar gemacht.

Vor der Kirche in Steinkirchen erinnert die überlebensgroße Figur des Priesters Heinrich an diese Zeit. Für die Kinder war Heinrich vor allem eine prima Klettergelegenheit. Ich musste die Zeit stoppen und schauen, wer am längsten mit einem Viertel Pobacke auf seinem Schoß sitzen konnte. In der Kirche sind wir die schmale Ziegelsteintreppe bis zur Empore hochgeklettert und haben die riesengroße Orgel von Arp Schnitger bewundert. Also André und ich. Die Jungs fanden Orgel und Arp erst dann interessant, als ich ihnen erzählte, dass man die Gruft von Arp Schnitger 1971 und damit 52 Jahre nach seinem Tod durch Zufall in einem Nachbardorf entdeckt hat…
Ausflug ins Alte Land,

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Brücke

Links neben der Kirche bei Bäcker Pfeiffer wird das beste Rosinenbrot verkauft (sagt Lara, wir waren zu satt) und im Windmüller hinter der Kirche leckeres Eis. Im neu eröffneten Café Smag von Martin Birk Jensen am Alten Marktplatz gibts für Kinder ein Softeis für lau. Einen eigenen Gin gibts dort auch – falls ihr mal ohne Kinder dort seid. Am Lüheanleger kann man prima Pommes essen (falls man noch Hunger hat) und Schiffe gucken. Und in Hollern-Twielenfleth gibt es direkt neben dem Leuchtturm einen schwimmenden Kiosk, die Kaffeeklappe. Bloß bei Gewitter wirds dort ungemütlich, da müssen alle Gäste den Ponton auf dem Wasser nämlich ganz schnell verlassen.

Lühesand, Saltkrokan in der Elbe

Und dann wollen wir endlich nach Saltkrokan. Lara hatte die klitzekleine Elbinsel Lühesand in ihrem Kommentar so genannt und uns empfohlen. Natürlich war ich sofort hin und weg. Die Jungs waren erst skeptisch. Sogar noch skeptischer, als sie am Anleger eben kein Boot sahen. “Saltkrokan ist in Schweden und überhaupt…”, murrten sie. Bis wir im dem kleinen Boot von Holger Blohm sitzen, das doch noch kam, das nachmittags an den Sommerwochenenden sogar jede Viertelstunde zur Insel hinübersetzt. Meine Jungs hörten auf zu murren, als die Bootspitze das Wasser durchpflügt – staunen über das Funkelwasser, soweit das Auge reicht. Dazu das lustige Geschaukel und ein Fahrtwind, der alle Jubelrufe schluckt. Als wir da sind und hintereinander über den schmalen weißen Bootssteg laufen, auf der Insel vor uns bloß Gräser, Blumen, Bäume und ein paar Transportkarren, da sagt mein kritischster Sohn: “Das ist ja ein kleines Paradies hier.”

Übrigens: Wenn ihr nach Lühesand wollt, gebt ins Navi am besten “Treffpunkt Sandhörn” in Grünendeich ein. Auf dem Parkplatz dieses Imbisses kann man gut parken und dann einfach ein paar Meter über die steile Deichtreppe zu Holger Blohms Boot laufen. Direkt am Anleger parken mag Holger nämlich gar nicht. Der Imbissbesitzer nimmt bloß ein paar Euro für einen ganzen Tag parken und als ich ihn frage, ob ich einen Parkzettel bekomme, fragt er bloß: “Auto?” Ich: “Äh, ein Caddy.” Da nickt er. “Merk ich mir, min deern.”

Insidertipps Altes Land

Hamburg, Altes Land, Ausflug

Saltkrokan muss man üben. Wir zumindest. Holger Blohm hatte uns den einzigen kleinen Strand auf der Insel empfohlen, gleich nach dem Steg und dann links. Dann käme man direkt drauf zu. Eigentlich gibt es aber auch gar keinen anderen Weg. Die Jungs mussten sich erstmal eine Weile einspielen. Wir Großen uns auch. Es gibt einfach nichts auf Lühesand – außer weiche Wiesen, die ich am liebsten die ganze Zeit über streicheln wollte. Ich musste an Astrid Lindgrens Buch Ferien auf Saltkrokan denken:

Stattdessen faßte er
Johann und Niklas ums Genick.
»Begreift ihr, daß es schön ist? Begreift ihr, wie glücklich ihr
sein könnt, daß ihr den ganzen Sommer hier mittendrin
wohnen dürft?« Johann und Niklas sagten, sie begriffen es.
Pelle sagte, er begreife es auch. »Na, aber warum jubelt ihr
dann nicht?« fragte Melcher. »Darf ich um ein bißchen Jubel
bitten!«
»Wie macht man das?« erkundigte sich Pelle. Er war erst
sieben Jahre alt und konnte nicht auf Befehl jubeln.
»Man brüllt«, sagte Melcher und lachte ausgelassen. Dann
versuchte er selbst, ein wenig zu brüllen, und seine Kinder
kicherten dankbar.
»Du hörst dich an wie eine Kuh«, sagte Johann…

Unsere Jungs waren erst ein wenig maulig,  weil es im Paradies keine Schaukeln gab und keinen breiten Strand und nicht einmal ihre Schaufeln. Aber nach einer Weile inselten sie. Es brauchte keinen Sommer, bloß ein paar Stunden, bis sie Boote aus Schilf bastelten, Stöcker mit Sandbrei fütterten und Käfer im hohen Gras beobachteten. Und ich nicht mehr auf die Uhr auf dem Handy, sondern ebenfalls auf die Käfer schaute. Wir aßen ein Eis in der einzigen kleinen Gaststätte auf der Insel, wir gingen auf Entdeckungsreise, wir hörten den Kindern zu, wie sie Piratenlieder schmetterten.

Wieder auf dem Festland hatten wir Lust auf einfaches, gutes Essen in einem Landgasthof und kehrten spontan in Stubbes Gaststube ein. Wir aßen Hamburger Pannfisch mit wirklich guter Senfsoße und wirklich guten Bratkartoffeln im kleinen Garten und die Kinder naschten mit Erlaubnis mal wieder Kirschen von den Bäumen hinter dem Garten. Wir blieben sitzen, bis die Füße kühl und der Himmel rosa wurde. Und zum Nachtisch? Naja, eine köstliche Kirschgrütze mit Grießklößchen geht immer noch rein. Mit fünf Löffeln, bitte!

“Hast du doch alles nicht so schlecht recherchiert!”, meinte mein Sohn noch.

Mir fiel meine Lieblingsstelle aus Saltkrokan ein:

Manchmal ist es so, als ob das Leben einen seiner Tage
herausgriffe und sagte: ›Dir will ich alles schenken! Du sollst
solch ein rosenroter Tag werden, der im Gedächtnis leuchtet,
wenn alle anderen vergessen sind.‹

Familienausflug
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PS. Habt ihr noch Tipps fürs Alte Land?
PPS. Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit den Garten-Klassikern von hella Mineralbrunnen und enthält neben meiner Geschichte und Tipps auch Werbung.

Alles Liebe,

Claudi