Ich liebe ja Ausflüge. Für mich sind sie sowas wie das Konfetti des Alltags. Kleine Fluchten aus dem Hamsterrad des Fünfer-Familienlebens. Nur: Finde mal ein Ausflugsziel, das sowohl den Erstklässler als auch den Teenie begeistert! Mit Kompromissen ist das ja immer so eine Sache. Aber es gibt sie, diese Ideen, die für uns alle funktionieren. Hier verrate ich euch unsere schönsten Ausflugs-Spots, bei denen alle auf ihre Kosten kommen (ja, sogar die Eltern…)

Okay, vorausgesetzt, man kalkuliert das mögliche Scheitern eines jeden Familienausflugs schon an der Haustür ein – hier habe ich kürzlich über das mühsame Loskommen vor Familienausflügen geschrieben – kann man ganz generell sagen: Wasser ist meist eine gute Idee.

Paddeln auf der Elbe.

Es ist mir fast ein wenig peinlich vor mir selbst, aber: Wir wohnen jetzt seit über zehn Jahren direkt an der Elbe – und waren noch nicht ein einziges Mal paddeln. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich die Kinder immer zu klein dafür fand – und wenn eines groß genug war, kam das nächste. Aber jetzt ist der Jüngste auf Seepferdchen-Kurs und ich fand die Zeit endlich reif.

Als wir an einem schönen Juni-Wochenende an der Dove Elbe nacheinander in schwankendes Vierer-Boot stiegen, war ich fast ein wenig aufgeregt. Aber wenn einen etwas entspannt und entschleunigt, dann ist es wohl, auf dem Wasser einen gemeinsamen Rhythmus zu finden. “Zugleich!”, skandierte meine Tochter, die vorn im Bug den Steuermann machte und uns vorbei an Trauerweiden und unzähligen Entenfamilien lotste.

Selbst mein Jüngster stach sein Paddel eifrig ins Wasser – es sei denn, er schaute versonnen den Wasserläufern nach oder bewunderte die Seerosenteppiche, die sich längs der Ufergrundstücke erstreckten – die wiederum mich entzückten. Die Welt vom Wasser aus zu betrachten ist definitiv eine besondere Perspektive! Auch der 12-Jährige war begeistert: Schließlich fischten wir unterhalb eines Fußballplatzes einen nagelneuen Ball aus dem Wasser – und nahmen ihn als Andenken mit nach Hause.

Falls ihr in der Gegend seid: Wir sind hier losgepaddelt – und das nächste Mal wollen wir hier starten.

Mit dem SUP an den See

Vor ein paar Jahren haben die beiden Großen während unseres Darß-Urlaubs mal einen SUP-Kurs gemacht – und wollen seitdem regelmäßig mit dem Board aufs Wasser. Auch wenn der Sechsjährige noch nicht selbst SUPt – ein Ausflug zum See lohnt immer für alle. Während die Großen an der Uferlinie hin- und herkreuzen, planscht der Jüngste im seichten Wasser oder baut eine imposante Sandburg.

Ich weiß nicht genau, was es ist, aber Wasser hat eine Faszination für alle, ganz gleich wie alt. Und dieses Jahr will ich auch endlich mal rauf aufs SUP (Ha, war ich im Urlaub jetzt auch endlich – dazu bald mehr!)! Bis es so weit ist, schwimme ich einfach noch quer über den See, um auch auf meine Wasserkosten zu kommen. Und der Mann ist dankbar, wenn er – die Füße im Sand, einen Kaffee in der Hand – am Ufer relaxen kann. Bestes Match für alle!

Wie herrlich, dass es bei uns ums Eck diesen tollen Spot gibt, wo man SUPen, Surfen oder auch einfach ein wenig abhängen kann.

Ganz große Freibad-Liebe

Seitdem ich das Schwimmen für mich wiederentdeckt habe (meine Liebeserklärung lest ihr hier), ist das nahe Freibad der kollektive Sehnsuchtsort meiner Familie – und zwar am liebsten, wenn das Wetter nicht ganz und gar traumhaft ist. Weil: Dann sind statt 2000 Gäste nur höchstens hundert da – und wir haben das ganze Areal fast für uns. Pluspunkt: Die Becken sind immer auf behagliche 25 Grad beheizt, und selbst wenn die Temperaturen norddeutsch verhalten sind, muss man sich nicht überwinden, ins Wasser zu hüpfen.

Wobei das eher für die Erwachsenen als für die Kinder Thema ist, die mit Anlauf und Arschbombe ihrer Lebensfreude Luft machen. Je größer die Kinder, desto entspannter ist der Besuch natürlich für uns Eltern: Die Großen machen ihr eigenes Ding am Fünfer (Chapeau, das hab ich mich immer noch nicht wieder getraut!), der Mann übt mit dem Lütten fürs Seepferdchen und ich ziehe meine 20 Bahnen. Am Ende gibt’s Pommes für alle, die in Freibädern immer am allerbesten schmecken – und alle sind happy. Funktioniert für mich leider nur im Sommer, weil: Hallenbäder kann ich immer noch nicht besonders gut leiden…

Nach dem Waldbad meiner Kindheit ist dieses Freibad gerade unser Familien-Spot.

Hoch hinaus im Kletterpark

Für alle, die weitestgehend schwindelfrei sind, eine super Idee: Den Gewöhnungsparcours darf unser Jüngster schon seit zwei Jahren mitklettern, während die großen Geschwister in schwindelerregender Höhe in den Kronen uralter Buchen unterwegs sind. Ähnlich wie Wasser hat auch Wald bei uns eine große Anziehung auf alle Altersstufen.

Zumal, wenn man sich mit unterschiedlichen Parcours immer wieder neu herausfordern kann – und den kleinen Triumph feiert, höher als Mama und Papa unterwegs sein zu können. Gepaart mit einem anschließenden Wald-Picknick immer eine super Idee!

Wer im Osten Hamburgs unterwegs ist: Hier klettern wir total gern.

Alles ausprobieren: Mitmach-Museum

Das Highlight unserer Kinder während unseres Familienurlaubs an der Loire? (Den Reisebericht könnt ihr übrigens hier nachlesen, viele Tipps und unsere traumschöne AirBnB-Unterkunft!) Das Schlösschen Clos de Lucé, wo Leonardo DaVinci seine letzten Lebensjahre verbrachte und noch einen Haufen Erfindungen zustande brachte. Die stehen alle im weitläufigen Park zum Ausprobieren bereit – und unsere Kinder waren vom Jüngsten bis zum Ältesten on fire!

Für das Prinzip Mitmach-Museum muss man glücklicherweise nicht immer so weit reisen. Ähnlich funktioniert auch das Universum in Bremen oder in Hamburg das süße, kleine Museum der Illusionen. Selbst wenn nicht alle Kinder die gleichen Stationen mögen, nicht jeder alles versteht oder gleich faszinierend findet – in Summe ist immer für alle etwas dabei – auch für die Erwachsenen! Als nächstes steht das Klimahaus in Bremerhaven auf unserer Ausflugsliste.

Last but not least: Kino!

Wenn es so viel regnet wie in diesem Sommer, braucht es ausreichend Indoor-Optionen. Unser Meilenstein in vielerlei Hinsicht war der sechste Geburtstag meines Jüngsten, der seither in viele Kinofilme mitdarf, die ihm vorher verwehrt waren. Wobei: Pixar-Produktionen gehen schon länger gut für uns alle, weil FSK 0 und auf so vielen verschiedenen Ebenen für alle Altersgruppen catchy.

“Alles steht Kopf 2” haben wir jedenfalls just zusammen gesehen und waren damit alle happy. Ich fand ihn ebenso großartig wie beunruhigend, denn: SO funktioniert die Birne meiner Kinder, wenn sie in der Pubertät sind…? Halleluja! Als nächstes müssen wir selbstverständlich “Ich einfach unverbesserlich 4” sehen, denn dem Charme der komplett überdrehten Minions kann sich hier niemand entziehen – egal ob 6 oder 46. Her mit der Familienpackung Popcorn!

Was man sich mit Kindern zwischen 6 und 12 Jahren an Ausflügen getrost sparen kann?

Also zumindest in unserer Konstellation? Städtetrips sind der Endgegner, genau wie ausgedehnte Spaziergänge (Wanderung würde ich mich nie trauen zu sagen!) oder Fahrradtouren, die weiter als fünf Kilometer sind. Da macht sich das Alter dann doch eher bemerkbar – und die massiv unterschiedlichen Interessen. Schließlich schaue ich mir eine Stadt nicht deswegen an, um in immergleichen Einkaufsstraßen von Freßstand zu Freßstand vorzurücken und zwischendurch bei H&M shoppen zu müssen…

Was sind eure Tipps für gelungene Familienausflüge mit großer Altersspanne…?

Alles Liebe,

Katia