Ich bin jetzt seit zehn Jahren Mutter. Zeit genug, um zumindest ein rudimentäres Verständnis von diesem irren Job zu bekommen, den einem vorher niemand erklärt hat, für den man permanent Überstunden macht und nur selten einen Dank bekommt – und der trotzdem ein ganz großes Herzensding ist. Hier kommen meine 50 wichtigsten Erkenntnisse, um die Mutterschaft zu überleben. Soll ja keine sagen, sie hätte es nicht gewusst… 


1) Alles ist eine Phase. 2) An jede Phase schließt sich nahtlos die nächste, noch nervigere an. 3) “Ein Kind ist kein Kind” ist eine glatte Lüge. 3) “Ob nun zwei oder drei Kinder – das macht keinen Unterschied” auch. 4) Es wird im Leben mit Kindern wichtigeres als die Wahl der Wickeltasche geben.

5) Sobald du beim Mittagessen die erste Gabel zum Mund führst, rennt einer aufs Klo.

6) “…dann bin ich nie wieder dein Kleiner!” ist eine ernstzunehmende Drohung eines Vierjährigen. 7) Es gibt Kinder, die schlafen eben nicht. Nicht ein, nicht durch, nicht lang. Die können das nicht. Und daran ändert auch kein Schlafbestseller der Welt was. 8) Diskutiere nie fünf Minuten vor Schulstart mit deiner Tochter über ihre Klamottenwahl. Du kannst nur verlieren. 9) Nudeln sind für deine Kinder immer das leckerste Essen auf der Welt. 10) Zeit ist wertvoll. 11) Zeit ist ein schwarzes Loch. 12) Zeit für den nächsten Snackteller.

13) Aufgeräumte Kinderzimmer sind das ausschließliche Privatvergnügen von Eltern.

14) Ein Trainingsanzug ist ein ernstzunehmendes Kleidungsstück – und zu jeder Gelegenheit passend. 15) Elternschaft ist immer ehrlich. Zumindest hinter den Kulissen. 16) Finde dich damit ab, dass du einen Großteil deiner Zeit in der Küche verbringen wirst – einer hat immer Hunger. 17) Deine ästhetischen Ansprüche scheitern an denen deiner Kinder. Ausnahmslos. 18) Du glaubst, Schlafentzug sei Folter? Dann guck dir mit deinem Zweijährigen drei Folgen “Bobo Siebenschläfer” hintereinander an. Wahlweise auch “Connie”. 19) Niemand hat bei diesem Elternding den Durchblick, wirklich niemand! Also hör auf dein Bauchgefühl.

20) Streamen und Süßigkeiten sind ein legitimer Joker für Krisen aller Art.

21) Sich einen Regennachmittag mit allen Kindern zu Hause einzumuggeln, ist nie gemütlich, sondern immer der Auftakt zu einem Tohuwabohu aus der Hölle. 22) Schreib alles auf: Erste Sätze, lustige Anekdoten. Du vergisst später alles. Ein Mutterhirn ist ein Sieb. 23) Vergleiche deine Kinder nicht mit anderen. Führt nur zu Stress. Deine Kinder sind gut so, wie sie sind. 24) Kein Kind mag Brokkoli. 25) Alle Kinder mögen ihre Popel.

26) Du bist keine schlechte Mutter, wenn du deine Kinder anschreist. Nur gerade müde. Oder überfordert.

27) Hauptsache, du entschuldigst dich später dafür. Und knuddelst deine Süßen ganz fest. 28) Rechne damit, jederzeit aus kleinem Glück loszuheulen – selbst wenn du gerade alle Kinder noch zur Adoption freigeben wolltest. 28) Und hab immer ein Handy griffbereit, damit du unter Tränen aufnehmen kannst, wenn deine Kinder am Abendbrottisch plötzlich im Chor “In uns’rem Garten, da sitzt ein Amselchen” singen. 29) Rechne auch immer damit, dass ihr zwei Minuten später den nächsten Streit am Wickel habt.

30) Still und zufrieden spielen immer nur die Kinder der anderen. Oder die in Familienfilmen.

31) Kinder müssen dauernd schreien – selbst wenn sie dir nur von ihrem Kitatag erzählen. 32) Freu dich, wenn deine Kinder dir von ihrem Tag erzählen, auch schreiend. Später heißt es auf die Frage meist nur noch “Gut”. 33) Fang früh damit an, deine Kinder für verträgliche (sprich auch für Erwachsene hörbare) Musik zu begeistern. Geht immer: “Unter meinem Bett” und “Deine Freunde”. Geht nicht mehr: Die siebenhundertste Wiederholung von “In der Weihnachtsbäckerei”. 34) Nimm dir Familienauszeiten. Ja, auch ein ganzes Wochenende, wenn es sich einrichten lässt. Andernfalls dreht man früher oder später durch.

35) Such dir einen Babysitter. Rettet Ehen.

36) Die Minions-Filme sind wirklich lustig – eignen sich hervorragend für gemeinsame Couchabende. 37) Bring deine Kinder zum Lachen, jeden Tag. 38) Verabschiede dich davon, in Gesellschaft deiner Kinder mehr als zwei Sätze am Stück mit deinem Mann zu wechseln. 39) Die Hobbys deiner Kinder haben Konsequenzen – bedenke das vorher. Im Zweifel stehst du jedes Wochenende auf nasskalten Fußballplätzen. 40) Hab immer Schokolade im Haus. 41) Kaffee auch. Ist einfach die simpelste Lösung vieler Probleme. 42) Alle Familienmitglieder müssen einmal am Tag gelüftet werden. Ja, auch bei Regen. Man bereut es abends sonst, glaubt mir!

43) Verabschiede dich von deinen Prinzipien. Deine Tochter liebt Barbies, also spielt sie mit Barbies. Und auch eine Nerf macht deine Kinder nicht automatisch zu späteren Schwerverbrechern.

44) Urlaube mit Kindern sind nicht erholsam. Außer, man fährt in so ein Familienhotel. Kann sich aber kaum einer leisten, insofern: Urlaube mit Kindern sind anstrengend. Besser, man stellt sich drauf ein, dann wird auch keiner enttäuscht. 45) “Mama!” ist ein vollständiger Satz. 46) Die Zahlen sind unendlich – die Wäscheberge auch. 47) Alle sind immer gleichzeitig krank. Meist pünktlich zum Ferienstart. 48) Trampoline sind häßlich, aber überlebensnotwendig. 49) Kinder sind gern gesellig. Man kann also nie genug Cracker, Kekse, Äpfel und Müsliriegel in der Speisekammer haben. Wer mehrere Tage in Folge mit mindestens sechs Kindern die Mahlzeiten teilt, weiß warum.

50) Deine Kinder sind das Beste auf der ganzen Welt, deine Liebe für sie größer als du es je für möglich gehalten hast. Für immer. Ist so.

Was habt ihr vom Leben mit euren Kindern gelernt?

Alles Liebe,

Katia