Lüneburg? Also da wo die Lüneburger Heide ist? Ja. Jein. Eigentlich nein. Denn eigentlich wollen wir nicht ins lila Kraut, sondern in eine verzauberte Altstadt. Die so viel mehr kann, als bloß blühen. Claudi war vor einer Weile mit Freundinnen für ein Wochenende dort, kam aber vor lauter genießen (und quatschen) nicht zum recherchieren. Daher übernehme ich und verrate euch ein paar Tipps. Ich bin Anna und lebe in Lüneburg. Welcome in Lüni!…
Freitag
Gleich nach der Arbeit geht es los. Wenn das Navi sagt: „Sie haben das Ziel erreicht“ oder es aus den Zuglautsprechern tönt „Ausstieg links“ dann geht`s in Lüneburg sofort los mit der Urlaubsstimmung. Vor allem, wenn ihr den Weg über die Lünertorstraße wählt. Euer Blick schweift über die Ilmenau, die Sonne geht langsam unter und die bunten Giebel der alten Gebäude lassen euch nach oben staunen. Hach, ist das hübsch!
Erstmal den Koffer wegbringen und stärken
Lüneburg mag ich vor allem für seine vielen inhabergeführten Läden und kleinen individuellen Restaurants, in denen für jede und jeden etwas dabei ist. Haltet mal die Augen offen:
• Trattoria De Flaviis . Unbedingt einen Tisch auf der Terrasse nehmen! Hier gibt es leckere Pasta.
• Im To Huus ist der vegane Trüffelbürger oh yes! Dazu gibt es Hausmannskost neu interpretiert.
• Und im Quan An Ngon Lüneburg gibt es Vietnamesische Küche. (Ich liebe am allermeisten die Vorspeisenplatte!) Guten Appetit!
Samstag
Hello, an diesem neuen, wunderbaren Tag! Zum Glück sind wir gestern nicht mehr ausgegangen, sondern haben bloß im Hotelbett gequatscht. (Und vielleicht noch einen Kitschfilm geguckt?) Nach einem leckeren Frühstück steht heute erstmal Sightseeing auf dem Programm. Wenn ihr mich fragt, darf aber auch der gute Shoppingausgleich nicht fehlen. Da Lüneburg mit seinen knapp 78.000 Einwohner*innen nicht allzu groß ist, lässt sich das alles super fußläufig kombinieren. So here we go:
Must-Sees
• Der Stint und das Wasserviertel: Wenn ihr den Freitag über den Weg über die Lünertorstraße eingeläutet habt, dann kennt ihr den Stint bereits. Gelegenheit also ihn nochmal genauer anzuschauen. Dazu gehören nämlich noch ein Alter Kran und ein Altes Kaufhaus, die tolle Geschichten zu erzählen haben.
• Rathaus & Markt: Samstag ist Markttag. Und auch, wenn die großartigen Stände euch vielleicht zunächst das perfekte Foto vom Rathaus vermiesen, lohnt sich eine Schlenderei über den Markt, um mit dem Locals in Kontakt zu kommen. Empfehlung: Leo Burg Feinkost! (PS: Ab 14 Uhr ist Zeit für das perfekte Rathausfoto)
• Am Sande & Altstadt: Giebel, Giebel, Giebel. Und jeder für Sich ist so individuell und besonders. Einfach wirken lassen.
• Aussicht vom Kalkberg: Solltet ihr aus dem Süden kommen, lacht ihr über den Kalkberg. Freut euch aber vielleicht aber insgeheim trotzdem über nur etwa. 5 Minuten Aufstieg. Von hier oben könnt ihr einen Blick über die Weite der Stadt werfen.
• Wasserturm: Alternativ, vor allem, wenn bergauf laufen nicht mehr so gut geht: Ab auf dem Wasserturm mit dem Fahrstuhl. Hier gibt’s eine 1A Aussicht und in den Etagen des Turms jede Menge zu lernen.
Must-Shops
• Fräulein Paula: Schönes für Dich, Deine Liebsten und dein Zuhause. Auch tolle Mitbringsel, die nicht nach Touri-Souvenir aussehen.
• Die Genusswelt: Gewürze, Öle, Lüneburger Besonderheiten
• Bloom Flowerstudio: Deko, Trockenblumen & Co.
• LIV Lüneburg: Scandi Concept Store
• Ricardo Paul: Alles was dein Herz begehrt
• Provinzperle: Secco meets Interieur Concept Store
Wenn der Abend naht und der Durst auf Aperol Spritz, Fritz Limo oder Homemade Drinks größer wird, solltet ihr folgende Anlaufstellen im Blick haben:
• Schröders Garten: Moderner Biergarten direkt an der Ilmenau. Mit der Möglichkeit dem Sonnenuntergang mit dem Tretboot und der Weinschorle in der Hand entgegen zu fahren.
• 0,75 Winebar & Eatery: Drin, was draufsteht. So gut!
• HAVN Bar: Hier findet ihr kaum Standartcockails auf der Karte, aber dafür – umso besser – super leckere Experimente.
• Bar Blaenk: Direkt an der sogenannten „Bridge“ (Brücke am Stint) zaubert das Blaenk leckere alkoholische und antialkoholische Drinks. Standesgemäß setzt man sich dabei auf den Boden der Brücke „Bridgen“
Sonntag
Noch kurz im Bett strecken, kurz quatschen und dann ab ins Café. Da reden wir weiter. Oder brauchen wir eventuell eine Kopfschmerztablette? Vielleicht ziehen wir gleich ein schickes Teil an, das wir uns gestern gekauft haben. Das Sonntagsfrühstück ist für mich die entspannteste Mahlzeit der ganzen Woche. Irgendwie sorgenfrei. Da trifft es sich mehr als gut, dass es in Lüneburg so viele besondere Frühstückslocations gibt.
• Bell & Beans: Heißt Bell nach der Straße, in der es liegt, die Glockenstraße. Es überzeugt mit super leckeren und super frischen Optionen. Es gibt frische Säfte aus Möhre, Ingwer, Gurke & Co. Süßes (dieser Porridge!) und reichlich Herzhaftes auch für Veganer.
• Annas Cafè: Das wohl vielfältigste Frühstücksangebot der Stadt: Von türkischem Frühstück über das Hefezopf-Frühstück bis hin zu Klassikern wie Rührei und Pancakes.
• Café Lil im Heidkrug: Die Anricht-Profis der Stadt, sage ich immer. Das Café Lil serviert mit so viel Liebe zum Detail. Alles sieht so lecker aus.
Um den Sonntag in Lüneburg entspannt ausklingen zu lassen, empfehle ich spontan ein StadtRAD zu leihen und eine kleine Tour zu machen. Hier gilt: Der Weg ist das Ziel. Da das als Nicht-Local meist nicht so einfach ist, könnten ein paar kleine Anhaltspunkte wie der Nachbarort Bardowick (tolle Strecke entlang der Ilmenau), der Wilschenbrucher Wald oder der Kurpark eine gute Orientierung sein.
Ich freue mich, wenn ihr über @whatslueneburg oder meinen Blog Hallo sagt und beantworte euch gern weitere Fragen. Und falls ich nun dafür gesorgt habe, dass ihr euch mit dem Radel verfahren habt, dann lotse ich Euch auch gern wieder zurück.
PS: Wer doch noch die lila Heide vermisst: Von Mitte Juli bis Mitte Oktober fährt der kostenlose Heideshuttle von Lüneburg in die Wanderregionen der Heide.
Fotos: Anna Böhm, Blaenk
Liebe Grüße,
Schöner Artikel zu Lüneburg. Ich finde es immer wieder toll, wie man in solchen Artikeln noch Orte findet, die man so nicht kannte, obwohl man hier schon seit Jahren lebt!