Ich hatte ihn gelesen und mich richtig erschrocken. Auf eine gute Weise. Ich liebe gute Worte, aber diese hier haben mich voll erwischt. “Man bekommt die Welt nicht besser gemeckert.” Wow, was für Satz. Und für mich trifft er exakt das, was ich gerade täglich fühle…
Gefühlt wurde noch nie so viel gemeckert wie gerade. Oder? Über die Politik, das Wetter, das Schulsystem, die Deutschen, das Leben, die Wechseljahre. Über einfach alles. Ich nehme mich da gar nicht aus. Ich mecker auch öfter – und wenn ich bloß über die Meckerer meckere.
Ich habe wirklich das Gefühl, dass mich das total runterzieht. Mir noch mehr schlechte Laune und, ha, Grund zum Meckern gibt. Ich habe also recherchiert und herausgefunden, dass chronisches Meckern laut Studien tatsächlich für die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol sorgt, die Burnout Gefahr erhöht und dass wir durch Dauermeckern sogar vergesslicher werden, weil ein Teil unseres Gehirns, der Hippocampus, dadurch schrumpft. Außerdem kostet es uns jede Menge Energie. Oh ja.
Schluss mit dem Gejammer – wie meckern wir also weniger?
1. Ich habe mir vorgenommen, für eine Woche eine Meckerliste zu führen und mal konkret aufzuschreiben, worüber ich mich eigentlich am meisten aufrege. Hinterher kann ich dann überlegen, welche Aufreger sich häufen, und wie ich die vielleicht ändern kann. Steckt ein Wunsch dahinter? Vielleicht einer, der mir noch gar nicht bewusst ist? Oder ich kann die Sache vielleicht zumindest aus einem anderen Blickwinkel betrachten?
2. In der kommenden Woche möchte ich dann im Gegensatz dazu aufschreiben, wofür ich dankbar bin und was gerade gut läuft in meinem Leben. Vielleicht kann ich meine Gedanken umlenken?
3. Auch diesen Tipp möchte ich ausprobieren: Statt ständig “ich muss noch” zu stöhnen, möchte ich versuchen meine Stimmung zu verbessern, in dem ich Sätze gedanklich einfach mit “ich will noch” beginne. Vielleicht kann es tatsächlich so einfach sein, etwas zu bewegen?
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Hallo,
das sind tolle Gedanken. Das Mindset kann so Vieles verändern! Ich bin dabei.
Allen ein schönes Frühlingswochenende!!!
Absolut!!!! Versuchen wir es einfach alle, so gut es geht.
Einen schönen Feiertag,
Claudi
Super gut!!!
❤️❤️❤️
Toller Artikel! Statt Meckern lieber anpacken! Im Förderverein der Schule, in der Lokalpolitik, beim Kinderturnen. Im Ehrenamt werden immer Helfer und Mitdenkende gebraucht!
Oh ja, das auch. Super Impuls! Leider sind wir – vielleicht unter anderem auch vom Meckern??? – alle so kaputt.
Ganz liebe Grüße
Liebe Claudi,
du hast Recht: das ständige Gemecker nervt und zieht einen runter. Trotzdem rutscht es einem oft raus…
Hast du schon mal was vom Jammerfasten von Peter Beer gehört? Er empfiehlt u.a. jedes Mal, wenn man jammert, ein Armband oder Ring auf die andere Hand zu stecken und das Jammern damit zu visualisieren. Damit merkt man erst mal, wie oft man tatsächlich meckert/jammert. Ist ziemlich erschreckend. Durch das Bewusstmachen fängt man aber an es sich das ein oder andere Mal zu verkneifen.
Liebe Grüße
Ute
Liebe Ute, das klingt ja spannend. Kenne ich noch nicht probiere ich aber aus! Danke für den Impuls!
Herzlichst, Claudi
Danke für diesen tollen Artikel, der total meinen Nerv trifft. Ich bin davon überzeugt, dass es zwar auch der Spannungsentladung dient (kurzfristiger Effekt), einen im Endeffekt (langfristig) aber nur runterzieht. Und man schiebt die Verantwortung schön von sich weg und guckt nur auf die anderen statt auf sich. Ich werde das mal mit dem Aufschreiben ausprobieren und dann analysieren :).