Man merkt an unser Auswahl (vor allem an meiner), dass die Ferien vorbei sind und gerade viel zu tun ist. Dennoch – oder gerade deswegen – spielen Bücher hier eine große Rolle. Sie verbinden uns – wie Samstag im Bett, als wir allen To-dos für eine Weile die Schlafzimmertür vor der Nase zugeknallt und es uns noch für eine halbe Stunde gemütlich gemacht haben…

Oder abends, wenn der Tag mal wieder maulig und launig war und ich auch und ich viel zu oft gesagt habe: „Gleich, ja…!“ Und: „Lass mich nochmal kurz…!“ Gerade dann nehme ich mir abends eine Stunde Zeit und lese allen vieren in Ruhe vor. Bevor ich laufen und nochmal an den Schreibtisch gehe.

Wenn ich keinen Kopf für große Romane habe, lese ich abends im Bett: Kochbücher. Dieses hier passt perfekt in die aktuelle Zeit. Ach eigentlich in jede Zeit, in der man eigentlich für nichts Zeit hat.

Meine Kollegin, die Bloggerin, Buchautorin und Journalistin Natalie Klüver macht mir oft ein gutes Gefühl. Es ist nämlich ihre Hauptintension, das Mama-sein oder Eltern-sein weniger anstrengend zu machen. In dem sie selbst zugibt, dass sie nicht perfekt ist und viele Tipps für ganz viel Familienlässigkeit im Alltag hat. Jetzt hat sie außer ihren bekannten Ratgebern ein Familien-Kochbuch herausgebracht, mit vielen wirklich simplen und leckeren Alltagsgerichten und Blitzrezepten. Wir mögen vor allem die verschiedenen Bruschettas, den Blumenkohlreis mit Curry und den Kladdkaka.

Ich gebe es zu, es macht besonders Spaß ein Buch über Feminismus zu lesen, während der Mann die Kinder zum Kindergarten fährt und hinterher einkauft, damit ich meine Jobträume ausleben und hinterher kochen kann, damit er seine Jobträume ausleben kann. Wobei längst nicht alles rosarot läuft. Dieses Buch kommt in kurzen Geschichten daher (schaffe davon derzeit täglich immer gerade eine) und ohne bitterernst zu sein. Auf jeder Seite springt einem Power und Mut entgegen,  seinen Weg zu gehen. Und es gibt kleine konkrete Alltagstipps dafür.

Wobei ich mich zum Beispiel selbst erwischt habe? Ich begrüße Freundinnen oft mit „Wow, tolles Kleid!“ Auch die Töchter von Freundinnen – einfach als Türöffner zu einem Gespräch. Dass ich damit unbewusst Mädchen und Frauen vermittle, dass ihr Aussehen ungeheuer wichtig ist, habe ich nicht bedacht.

Ich mag das Zitat von der amerikanischen Bloggerin Erin McKean im Buch: „Du MUSST nicht hübsch sein. Das schuldest du niemandem. Deinem Partner nicht, deinen Kollegen nicht und erst recht nicht irgendwelchen Männern auf der Straße. Schönheit ist keine Gebühr, die du erst mal bezahlen musst, bevor du einen Raum mit der Aufschrift Frau einnimmst.“

Ich finde es schwer, mit seinen Kindern über Umwelt- und Tierschutz zu sprechen, ohne ihnen etwas an die Hand geben zu können, dass sie ganz leicht tun können. In diesem Sachbilderbuch erfahren Kinder im Grundschulalter ganz viel über Tiere in unterschiedlichsten Lebensräumen und gleichzeitig, was wir tun können, um ihnen zu helfen. 

Ich gebe es zu, ich hatte erst ein Problem mit der Reihe „Little People, big dreams“. Ich dachte, dass sind bloß hübsche Bücher, die in jeder Menge instagrammable Kinderzimmern rumstehen, womöglich in Englisch. Bücher, die Mamas schick, aber Kinder schnurzlangweilig finden. Ist aber überhaupt nicht so. Ich nehme alles zurück.

Die Buchreihe ist wirklich wahnsinnig gut gemacht, vor allem mein Fünfjähriger liebt sie, ist total fasziniert und auch ich lerne jedes Mal etwas dazu. Das hier, über die Affenflüsterin Jane Goodall fand mein kleiner Herr Tierlieb besonders spannend.

Viele Eltern mögen keine Comics, ich kenne sogar Familien, bei denen sie unter der Woche verbogen sind. Meine Kinder lieben sie – und ich liebe alles, was sie lesen. Hauptsache sie lesen. Bei meinem Großer haben Comics ( neben Harry Potter) den Leseliebeknopf gedrückt, daher bin ich ihnen sehr dankbar. Mal was anderes als Donald oder Asterix ist Jommeke, ein kleiner Junge, der mit seinen Freunden lustige und niemals zu gruselige Abenteuer erlebt. In Belgien super beliebt – hier oft noch ein Geheimtipp. Super Einsteiger-Comic.


Meinen Großen hab ich selbst gefragt, er liest gerade „Die Chroniken von Mistle End 1“ und dass hat er mir darüber erzählt: „Es geht um einen Jungen namens Cedrik, der nach Myers Holt zieht. Erst fühlt er sich dort unwohl, dann findet er aber Freunde und heraus, dass er ein Druide ist. Ich mag den Ort, in dem die Geschichte spielt, weil ich mir den gut vorstellen kann. Es ist echt ein spannendes Buch voller seltsamer und gruseliger Gestalten, aber Cedrik und seine beiden Freunde Emily und Elliot beschützen sich gegenseitig und können sich aufeinander verlassen. Das macht mir ein gutes Gefühl.

Alles Liebe,

Claudi