Eine einzige Weihnachtsfeier auf Instagram hat mich vor ein paar Tagen umgehauen: Die von Leni, ihren fünf Männern und ihren Freunden. Leni zeigt auf @Tornquisthome Eindrücke ihres wunderschönen Familienlebens mit vier Söhnen und einem Mann, ihrer Wohnung mit Vintage-Tapete und Herzensfundstücken in Wien und ihrem traditionellen sensationell gutem Christmas-Brunch in Bonbonfarben. Ich wette, ihr werdet Leni nach diesem Artikel die Insta-Bude einrennen. Zum Glück habe ich vorher kurz in Ruhe ein paar Fragen gestellt (und nach ein paar Rezepten gefragt). Also, rein ins Auto, Musik an und los geht’s…

Das Parkett im Flur quietscht beim Drübergehen. An der weißen Holztür funkeln Girlandenlichter. Eine rotweiß geringelte Tannenbaumkugel baumelt neben einem Filztannenbaum am Kerzenleuchter und aus der Box kommt “Baby, ist Cold outside” von Dean Martin. Es duftet nach Tanne, frisch gebackenen Plätzchen und Chilli. Baby Aurel spielt an Mama Lenis Glitzer-Ohringen und ihr Mann drückt erst seine Hosenträger fest, dann seiner Frau einen Kuss auf die Wange. Hereinspaziert: Es ist Christmas Brunch-Tag bei Familie Tornquist.

Leni hat vier Jungs – und eine Agentur für Content Marketing und Visual Storytelling. Ihr Mann ist Arzt. Mit ihren vier Söhnen (1, 4, 11, 13 Jahre alt) lebt sie in einer großen Altbauwohnung in einer hübschen kleinen Stadt in Österreich.

WASFÜRMICH: Leni, was und mit wem feiert ihr genau?
Leni: Unser traditionelles Weihnachtsbrunch mit Freunden. Das siebte mittlerweile. Mein Mann und ich laden Freunde ein und die Kinder laden auch Freunde ein und sind in die gesamte Planung involviert. Das ist mir ganz wichtig. Es haben schon mal Eltern von Freunden der Kinder eine verwirrte SMS geschickt in der stand: “Die Kinder sagen, wir wären alle zu einem Weihnachts-PLANSCH eingeladen. Was ist das und wann?” Ha, ha, was haben wir gelacht, aber die Einladungen kommen immer an. Der Brunch findet immer bei uns statt und es sieht eigentlich auch jedes Jahr ähnlich aus.

WASFÜRMICH: Eure Freunde freuen sich bestimmt mit euch das ganze Jahr drauf, oder?
Leni: Absolut! Dieses Jahr wurden wir bereits seit Sommer gelöchert. Letztes Jahr mussten wir es nämlich einmal ausfallen lassen, weil ich Geburtsterin hatte und keine Ahnung, wann sich Aurel auf den Weg macht.

WASFÜRMICH: Wird es nicht irgendwann anstrengend, mit so vielen Kindern in der Wohnung?
Leni: Nein, gar nicht. Die machen das super. Sie gehören einfach dazu – und irgendwann verschwinden sie meist ohnehin im Kinderzimmer.

WASFÜRMICH: Was gibt’s zu Essen?
Leni: Das Chilli meines Mannes ist feste Tradition. Und meine Kokos-Bananen-Curry-Suppe als vegane Alternative. Außerdem eine Käseplatte, Prosciutto, Aufstriche, Quiche Lorraine, Kuchen, Torten und Plätzchen. Und ganz unbedingt die Kekse der Kinder.
Weihnachtsbrunch
WASFÜRMICH: Was hört ihr denn und wonach duftet es?
Leni: Ich habe immer Öle in der Duftlampe, ich weiß dass ist so oldschool, aber ich mag nur natürliche Düfte. „Adventöl“ von Sonnentor oder Dr.Eberhard oder „Zuhause“ von Grüner Erde (das gibt es glaube ich nur in Österreich). Mein Mann ist für die Musik zuständig und spielt immer die „Christmas Cocktail Party“ Playlist von Spotify ab. Drei Jahre hatten wir sogar eine Band, aber es war dann irgendwie immer zu laut und leider tanzen die Gäste viel zu wenig. Wir hören natürlich auch jede Menge fröhliche Kinderstimmen.

WASFÜRMICH: In sieben Jahren ist sicher auch schon mal etwas Lustiges passiert, oder?
Leni: Oh ja. Einer unserer Hocker in der Küche ist mal samt meiner lieben Freundin zusammengebrochen. Wir haben uns echt erschrocken, es ist aber zum Glück nichts passiert. Ach und ein Jahr hat ein Freund den Kindern eine Gummibärchenmaschine geschenkt. Die Großen haben die sehr ordentlich bedient. Als ich später ins Kinderzimmer kam, sah ich dass der Vierjährige gerade dabei war, ein „Experiment“ zu machen. Eins mit reichlich Gelatine auf dem Sofa des großen Bruders. Wir sind bis heute mit der Reinigung beschäftigt.

WASFÜRMICH: Dein schönster Brunch-Moment in diesem Jahr?
Leni: Viele Küsse unterm Mistelzweig.
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WASFÜRMICH: Mochtest du Weihnachten schon immer?
Leni: Ja, für mich ist es eine magische Zeit. Und so soll es auch für meine Kinder sein. Puristisch und reduziert können Sie später leben, an Weihnachten sollen die Kinderaugen leuchten.

WASFÜRMICH: Worauf freust du dich an Weihnachten am meisten?
Leni: Auf den Moment wenn meine Kinder das „Weihnachtszimmer“ betreten. Dieser Raum (unser Wohnzimmer) bleibt die Tage davor versperrt. Das Christkind werkt und manchmal sieht man Glitzerstaub unter den großen Flügeltüren. Ab und zu raschelt es auch in diesem Raum. Am Heiligabend lautet dann ein Glöckchen und der kleinste darf die Türe öffnen. Die Spannung ist jedes Mal groß.

WASFÜRMICH: Bekommt ihr an Weihnachten auch nochmal Besuch?
Leni: Heiligabend nicht, da bleiben wir zu sechst. Aber am ersten Weihnachtstag kommt die ganze Familie zum großen Truthahnessen. Siebszehn Personen sind das manches mal. Wir machen den Bio Truthahn und die Verwandtschaft bringt Beilagen.

WASFÜRMICH: Eins noch, woher ist eure grandiose hellblaue Tapete?
Leni: Das ist eine Tapete von Sanderson.

Und hier noch zwei von Lenis absoluten Lieblingsrezepten in diesem Jahr. Beide stammen aus einem ihrer liebsten Backbücher New York Christmas Baking.

Pinwheel Cookies
150 Gramm Butter
100 Gramm Puderzucker
1 Prise Salz
200 Gramm Mehl
2 Esslöffel Kakao
1/4 Teelöffel Vanilleextrakt
1/2 Teelöffel Pfefferminzöl
1 Eigelb
1 Esslöffel Milch

Die Butter in einer Schüssel cremig rühren. Puderzucker und Salz zufügen und die Masse weiterschlagen bis sie hell und luftig ist. Das Mehl untermischen. Den Teig halbieren und in zwei Schüsseln geben. Zu einer Teigportion Kakao und Vanilleextrakt zufügen und untermischen. Zur zweiten Teigportion das Pfefferminzöl geben und unterrühren. Den Teig zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie ausrollen. Den dunklen Teig etwas dünner ausrollen, so dass das Rechteck entsprechend größer ist. Eigelb und Milch verquirlen, den dunklen Teig dünn damit bestreichen und den hellen Teig darauflegen. Den Teig von der kurzen Seite her aufrollen, die Rolle anschließend an beiden Enden begradigen und quer halbieren. Die Teigrollen in Frischhaltefolie wickeln und eine Stunde tiefkühlen. Den Backofen auf 175° Grad vorheizen und zwei Bleche mit Backpapier auslegen. Die Teigrollen in dünne Scheiben schneiden und diese auf den Blechen verteilen. Die Cookies circa zwölf Minuten backen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Biscotti mit Pistazien und Cranberries
Lenis absolutes Lieblingsrezept vom Brunch in diesem Jahr.
150 g Mehl
150 g Maismehl
1/2 Teelöffel Backpulver
1/2 Teelöffel Salz
80 Gramm zimmerwarme Butter
225 Gramm Rohrzucker
2 Eier
Abrieb von einer Bio Orange
1 Teelöffel Vanilleextrakt
100 g Pistazienkerne
100 g getrocknete Cranberries
150 g weiße Schokolade fein gehackt
Den Backofen auf 175° Grad vorheizen und zwei Bleche mit Backpapier auslegen. Das Mehl mit Maismehl, Backpulver und Salz in einer Schüssel vermischen und beiseite stellen. Butter und Zucker in einer anderen Schüssel drei Minuten hell und cremig rühren. Die Eier einzeln unterrühren, anschließend Orangenabrieb und Vanilleextrakt zufügen. Das Mehl schon portionsweise untermixen, dann Pistazien und Cranberries zu geben und untermischen (der Teig sollte klebrig sein). Den Teig 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Den Teig halbieren und beide Teigportionen zu schmalen Laiben formen. Die Hände mit etwas Wasser befeuchten und den Teig glatt streichen. Die Laibe in 25-30 Minuten im Ofen goldbraun backen. Aus dem Backofen nehmen und 15 Minuten abkühlen lassen. Die Ofentemperatur auf 160° reduzieren. Mit einem Sägemesser in daumendicke Scheiben schneiden, diese auf zwei Bleche verteilen und weitere sieben Minuten im Ofen backen. Die Biscotti wenden und in circa 7 Minuten fertig backen. Herausnehmen und abkühlen lassen. Die Hälfte der Schokolade in einer Schüssel über dem Wasserbad schmelzen. Die Schüssel vom Topf nehmen und die restliche Schokolade einrühren, bis sie vollständig geschmolzen ist. Die Biscotti mit der Unterseite in die Schokolade tunken und auf Backpapier oder einem Kuchengitter trocknen lassen.

Liebe Leni, ich danke dir für diese schöne Inspiration. Richtig toll finde ich ja auch die Idee, simple Papierservietten einfach in Fausthandschuh-Form zu schneiden. (Mache ich spontan auch noch für unsere Weihnachtspartie. Wie ich das mache – und wie unsere Deko aussieht, seht ihr morgen in meiner Instagram-Story.

Alles Liebe,

Claudi