Es war ein bisschen wie in einem Kinderbuch, in Pippi Langstrumpf oder Drache Kokosnuss – ich weiß nicht mehr genau in welchem. Wer feiert doch gleich dreimal im Jahr Geburtstag? Wir haben es am Wochenende auf jeden Fall gemacht. Und es war großartig…

Was für ein Experiment: ein Freund von uns hat seinen 40. Geburtstag gefeiert – drei Tage lang, mit mindestens 15 Paaren plus Kindern, auf einem Hof im Wendland. Wir freuten uns seit Wochen drauf – und waren gespannt: Würde das wirklich lustig werden?

War es! Es war grandios lustig. Laut, leise, wild, mild und wirklich etwas ganz besonderes. Am Freitag reisten wir im Laufe des Nachmittags an. Wir begrüßten uns begeistert – wie so viele Freunde sehen wir auch diese viel zu selten.

Von allen Familien kannten wir übrigens ungefähr die Hälfte gut. Wir schleppten Taschen und Bettzeug herein – und noch bevor wir die Zimmer bezogen und ausgepackt hatten, hatten sich die Kinder gefunden.

Für den ersten Abend hatte jeder etwas für ein Buffet mitgebracht – wir aßen also ganz entspannt, dabei wurde an den langen Holztischen erzählt und gespielt. Auf einem großen Tisch an der Wand stapelten sich Berge von Gesellschaftsspielen. Um Mitternacht sangen alle ein Ständchen fürs Geburtstagskind. Ich hatte Gänsehaut, als seine beiden Kinder mit einem Geburtstagskuchen mit funkelnden Wunderkerzen in die große, dunkle Diele spazierten.

Wie das immer so ist, wenn man sich lange nicht sieht, hatten wir uns alle irre viel zu erzählen. Dieses Mal gerieten wir aber nicht in Erzählhektik – auch nicht, wenn der eine oder der andere zwischendurch mal nach den Kindern sah oder eine Runde Memory mit ihnen spielte. Wir hatten ja soviel Zeit! Sehr spät und sehr müde fielen irgendwann die Kinder ins Bett – und erzählten beim Schlafanzug anziehen begeistert von ihren alten und neuen Freunden.

Übrigens fand sich immer jemand, der hier mal ein paar Teller abräumte und dort mal den Geschirrspüler anstellte. Ein Industrie-Geschirrspüler wäre noch praktischer gewesen – ging aber auch so. Wir hatten alle ein aufgeregtes Klassenfahrtskribbeln im Bauch.

Am Samstag gab es zwischen 7 und 11 Uhr Frühstück, jeder kam einfach, wann er wollte und wach war. Danach machte jeder weiter was er wollte. Die Kinder waren mal draußen, mal drinnen. Einige von uns gründeten spontan eine Joggingtruppe (ich schloss mich an, bevor ich wusste, dass die anderen Sportlehrer waren…)

Herrlich wars. Überall saßen Kleingruppen herum und spielten. Die großen Kinder spielten im ganzen Haus verstecken, die kleinen mit Pappkartons aus der Altpapiertonne. Nachmittags machten wir eine riesige Salatschüssel Waffelteig und fingen an zu backen – mit bloß einem Waffeleisen, weil drei von uns ihre vergessen hatten. So bekam jeder immer bloß ein Herz – was dafür grandios geschmeckt hat.

An einem Tisch fanden sich am Nachmittag ein paar fleißige Schnipsler, für etwa vierzig Leute braucht man schließlich einige Dutzend Löffelkellen Bolognese. Nach dem Abendessen wurde auf einem mitgebrachten Beamer ein Kinofilm für die Kinder gezeigt, danach eine halbe Stunde Kinderdisco gerockt – und dann brachten alle ihre Kinder ins Bett.

Ab zehn trafen wir uns alle wieder unten, die meisten in Hemd oder Kleid, manche mit Babyphone um den Hals. Weil keiner fahren musste, stießen beinahe alle mit einem Drink an. Wie lang die Party ging? Ich weiß es tollerweise nicht mehr.
Urlaub im Wendland, Auszeit mit der Familie
Für alle die jetzt auch planen mögen, ich habe spontan drei schöne große, bezahlbare Häuser mit Platz für ganz viele gefunden. Der Regenbogen-Hof, auf dem wir waren, kann leider nicht dabei sein. Er schließt Ende diesen Jahres.

– Unserer Unterkunft sehr ähnlich – und ebenso lässig und entspannt – scheint dieses Gästehaus zu sein. Ebenfalls idyllisch im Wendland gelegen, mit Platz für bis zu 45 Gästen in den Zimmern. Wem das nicht reicht, macht ein Matratzenlager auf oder lässt seine Freunde mit Wohnmobilen oder Zelten anreisen.

Eine Werft in Alleinlage: klingt perfekt für Party und Entspannung, oder? Das Haus bietet auf etwa 450 Quadratmetern Wohnfläche Platz für bis zu 36 Personen.

Eine ausgebaute Kirche mit Mosenblick – und innen irre schick. Platz für bis zu 30 Personen – und eine Küche im acht Meter hohen Chorraum. Wahnsinn!

Es war ein unvergessliches Wochenende – und für nächstes Jahr überlegen wir, ob wir das genauso wieder machen. Ohne Geburtstag – dafür vielleicht mit zwei bis drei Waffeleisen mehr.

Habt ihr auch schon mal mehrere Tage lang Geburtstag gefeiert?

PS. Ist das hier Werbung? Naja, irgendwie schon. Aber: Die drei Gästehäuser habe ich selbst herausgesucht und verlinkt – sie wissen nicht mal etwas von diesem Post.

Alles Liebe,

Claudi