Das Schönste an einem Wintersonntag? Der Duft eines leckeren Essens, der sich unter den des Kaminfeuers mischt. Ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen, mir meine Liebe zum Kochen zurückzuerobern – und ich bin gut dabei. Letzte Woche gab es unter anderem diese drei köstlichen Gerichte, die alle lecker, gemütlich und trotzdem ein bisschen aufregend waren…

Am meisten Spaß macht mir das Kochen am Wochenende. Weil ich dennoch Sonntag Abende liebe, an denen ich einfach entspannt aus dem Wochenende rauschillen kann. koche ich meist schon Sonntag nach dem Frühstück. Besonders gern Ofengerichte, am liebsten One-Pot.

Die schieben wir abends bloß nochmal zum Aufwärmen bei kleiner Temperatur ins Rohr – fertig. Und das Haus duftet den ganzen Tag über köstlich. Diesen Sonntag gab es das Hühnchen, letzte Woche die veganen Kohlrouladen.

Ich habe für diesen Artikel nichts extra produziert, hier habe einfach beim normalen Kochen ein paar Fotos gemacht.

Ich mag das in letzter Zeit wieder ganz besonders. Empfinde es als gemütlich, wie ein warmes Essen. Als müsse sich mein Kopf mal von den vielen perfekten Fotos erholen. Vielleicht gefällt es euch ja auch, mein simples Kochtagebuch, ohne Photoshop-Chi-Chi. Und die Nudeln unter dem Hühnchen waren definitiv saftiger, als sie auf meinem Foto aussehen…

Viele meiner Lieblingsrezepte, auch das für die Kohlrouladen, findet ihr in meinen KochbüchernHungrig am Strand” und “Barfuß in der Küche.” Das Hühnchen stammt aus Ottolenghis neuem Buch “Comfort“, ich habe es allerdings vereinfacht und abgeändert.

Asia Rosenkohl

Ein typisches Unter-der-Woche-Lunch Rezept für mich. Denn Rosenkohl mag hier nur ich. Meine Männer essen unter der Woche in Schule und unterwegs. Meine Sachen müssen schnell gehen und möglichst gesund sein. Und lecker natürlich.

Du brauchst (für ein bis zwei Personen):

700 g Rosenkohl

Für die Marinade
3 Esslöffel Sojasoße
3 Esslöffel Öl
2 Esslöffel Ahornsirup
1 Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer, Chili

Für das Dressing
3 Esslöffel Ahornsirup
3 Esslöffel Sojasauce
2 Teelöffel Tahin
Reis

Den Ofen auf 180°C Umluft vorzuheizen und ein Backblech mit Backpapier auszulegen. Rosenkohl putzen und halbieren. In eine Schüssel geben.

Zutaten für die Marinade vermischen und Rosenkohl darin marinieren.

Die marinierten Rosenkohlköpfe auf dem Backblech, verteilen. Im Ofen etwa 25 Minuten backen. Reis kochen. Rosenkohl auf Reis mit dem Dressing darüber anrichten.

Das Kohlrouladen-Rezept stammt von meiner Oma, ihre Kohlrouladen hat sie ständig für mich gekocht. Zur der veganen Hackmischung hätte sie vermutlich erstmal gesagt: “Vegan, wat..?” Aber dann hätte sie probiert, weil ich es war. Und sie garantiert gemocht (mit Tränen in den Augen.)

Vegane Kohlrouladen

Du brauchst (für 4 Personen):

600 g veganes Hack
1 WeißKohl
2 Zwiebel
1 Stück Sellerie
Öl
2 Esslöffel Paniermehl

Pfeffer, Salz, Paprikapulver

800 Gemüsebrühe

200 Milliliter trockener Weißwein

2 bis 3 Esslöffel Speisestärke

Zahnstocher

1 Kilo Kartoffeln

Und so geht’s:
In einem großen Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Weißkohl waschen und acht Minuten im kochenden Wasser blanchieren. Danach mit kaltem Wasser abbrausen und zehn bis zwölf schöne Blätter abschälen. Abkühlen lassen Zwiebeln, Karotten und Sellerie putzen und fein würfeln. In eine Pfanne drei Esslöffel Sonnenblumenöl und das Hack geben. Mit einem Pfannenwender immer wieder zerkleinern und rundherum anbraten Wenn es gut angebräunt ist, zur Seite schieben und Karotten und Selleriewürfel dazugeben. Anbraten bis es gut duftet. Zum Schluss die Hälfte der Zwiebelwürfel dazugeben und kurz anschwitzen.

Mit Salz, frisch gemahlenem Pfeffer und Paprika-pulver abschmecken

In jedes Kohlblatt zwei Löffel der Füllung geben, die Seiten einschlagen und mit einem Zahnstocher feststecken. In einem Topf drei Esslöffel Öl erhitzen und die Rouladen von beiden Seiten anbraten, bis sie schön brutzelbraun sind und es himmlisch duftet. (Bei mir gehen ein paar immer auf, aber das macht nichts. Dadurch wird die Soße umso leckerer).

Rouladen auf einen Teller geben und warm stellen.

In den Topf noch mal zwei Esslöffel Öl geben und die restlichen Zwiebelwürfel kurz anschwitzen. Mit Wein und Brühe ablöschen, die Rouladen dazugeben und etwa 20 Minuten köcheln lassen.

Rouladen danach auf einen Servierteller geben In einer kleinen Schale die Stärke mit etwas kaltem Wasser anrühren, zur Soße geben und rührend aufkochen. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit den Kohlrouladen servieren.

Es ist schade, dass es keine QR-Code für Duft hier gibt. Denn wie das Haus duftet, wenn dieses Hühnchen im Ofen ist, ist unbeschreiblich. Ein Versuch: würzig, zimtig, geborgenheitig.

Hühnchen nach Ottolenghi

Du brauchst (für 4 Personen)

1 frische Chilli (oder 1 Esslöffel Chilliflocken)

4 Zimtstangen (oder 1 Esslöffel Zimtpulver)

eine Handvoll getrocknete Steinpilze

1 Liter kochend heißes Wasser

1 Hähnchen (etwa 1,5 kg)

2 Bio-Zitronen, 1 halbiert, die andere in 4 Spalten geschnitten, zum Servieren

Olivenöl

500 g Champignons

2 Zwiebeln, geschält und in je

8 Spalten geschnitten

6 Knoblauchzehen, in dünne Scheiben geschnitten

8 Thymianzweige

320 g Orzo, bei uns im Laden heißen sie Kritharaki (reisförmige Pasta)

gehackte Petersilie, Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Und so geht’s: 

Den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Chili und Zimt bei mittlerer Hitze ohne Fett rösten, bis sie duften. Mit den Steinpilzen in eine große hitzebeständige Schüssel füllen. Das kochende Wasser dazugießen, die Schüssel mit einem Teller zudecken und alles mindestens 15 Minuten einweichen.

Hühnchen mit Salz und reichlich Pfeffer bestreuen. Eine Zitronenhälfte in das Hähnchen schieben.

In einem großen, ofenfesten  Topf (ich hatte bloß eine Auflaufform und hab das Huhn mit Backpapier abgedeckt).

Hühner in 2 Esslöffeln Öl anbraten, bis es gebräunt ist. Auf einen Teller heben und Zwiebeln und Pilze anbraten, bis sie leicht gebräunt sind. Knoblauch und Thymian hinzufügen, 1 Minute mitbraten. Das Hähnchen mit der Brust nach oben wieder in den Topf legen, die eingeweichten Pilze samt Flüssigkeit, Chilischoten und Zimt daraufgießen. Noch Salz und reichlich Pfeffer hinzufügen. Zum Köcheln bringen, dann den Deckel auflegen (oder abdecken) und den Topf für 50 Minuten in den Ofen stellen.

Herausnehmen und die Pasta unterrühren. Den Deckel wieder auflegen und den Topf für weitere 20 Minuten in den Ofen stellen, bis die Pasta gar ist und den Großteil der Flüssigkeit aufgenommen hat.

Die Backofentemperatur auf 200°C (Umluft) erhöhen. Den Deckel abnehmen und alles weitere 10 Minuten garen, bis die Oberfläche gebräunt ist. Ich hab es zum Schluss noch mal kurz übergegrillt.

Die zweite Zitronenhälfte über Hähnchen und Orzo ausdrücken, Das Gericht mit der Petersilie bestreuen und direkt aus dem Topf mit den Zitronenspalten servieren.


Und was gibt’s bei euch grad?

Claudi