Die Zucchini ist eine Rampensau. Wo sie ihren Auftritt hat, stehen alle anderen in zweiter Reihe. Zumindest in unserem Hochbeet, wo sie sich platzhirschmäßig ein Drittel der Fläche erobert hat – und Brokkoli, Kohlrabi und Rucola einfach überwuchert werden. Dafür bringt sie ab Juni wöchentlich drei hübsche Zucchinis hervor – bei uns in dieses Jahr in sommerlichem Gelb. Nur: Irgendwann wächst sie nicht nur ihren Beet-Genossen über den Kopf, sondern auch meinen Ideen zur Verwendung. Hier kommt meine aktuelle Lieblingsverarbeitung: Ein fruchtig-scharfes Chutney, das jedes Grillen zur Party macht…!


Im Sommer ist naturgemäß Grill-Hochsaison. Ich liebe es, wenn außer den obligatorischen Würstchen, Baguette und Quieteschkäse, wie meine Kinder Halloumi nennen, noch ein paar fancy Sidekicks mit auf dem Tisch stehen. Selbst gemachte Kräuterbutter, eine frische Aioli – oder eben dieses fantastische Chutney.

Ich mag, wenn sich auf meiner Zunge süß, sauer und scharf treffen – und meine Geschmacksknospen fröhlich Samba tanzen.

Sollen die anderen ihre Würstchen doch in Ketchup ertränken – ich toppe mein Grillgut mit dieser wunderbaren Würzsoße, in der die nussige Zucchini aufs herrlichste mit Chili, Kreuzkümmel und Koriander harmoniert. Passt auch ganz hervorragend zu einer Käseplatte, wenn man Grillen irgendwann ab Ende August ein wenig über hat. In luftdicht verschlossenen Gläsern hält sich das Chutney locker bis in den Winter – und zaubert noch im Dezember ein wenig Sommerlaune zurück auf den Tisch.

Ruhig ein paar Gläser mehr davon einmachen: Ich liebe das Chutney als kleines Mitbringsel – und die Beschenkten auch!

Das brauchst du für 8-10 Gläser à 250 Mililiter:

1,5 kg Zucchini (ich verwende gern die gelben, weil ich sie geschmacklich spannender finde)
5 Zwiebeln, farblich hübsch sind rote
6 Knoblauchzehen
2 rote Chilischoten, Samen je nach gewünschtem Schärfegrad entfernt
3 Esslöffel Olivenöl
4 Teelöffel Senfkörner
300 ml Weißwein-Essig
300 g brauner Zucker
3 Teelöffel gemahlener Kreuzkümmel
2 Teelöffel gemahlener Kurkuma
Salz und Pfeffer

Und so geht’s:

Zucchini putzen, waschen, trocken reiben und in kleine Würfel schneiden. Zwiebeln schälen, halbieren und in kleine Würfel schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken, Chili ggf. entkernen und in feine Streifen schneiden.

Öl in einem großen Topf erhitzen. Zwiebeln, Knoblauch und Chili darin ca. 2 Minuten andünsten. Zucchini und Senfkörner zufügen und, unter gelegentlichem Rühren, weitere 10–12 Minuten dünsten. Essig, Zucker, Kreuzkümmel und Kurkuma zufügen und unterrühren. Hitze reduzieren und weitere ca. 15 Minuten köcheln lassen. Chutney mit dem Schneidestab grob pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Chutney noch heiß in saubere Gläser füllen und sofort verschließen.

Mit unserer gesamten Zucchini-Ernte könnte ich vermutlich einen mittelgroßen Supermarkt mit Chutney bevorraten – hier daher noch ein paar weitere Zucchini-Ideen:

Zum Grillen liebe ich sie auch vom Rost: Einfach mit ein wenig selbst gemachtem Knoblauch-Kräuteröl bestreichen und rösten, bis sie schon knusprig sind. Sie schmecken hervorragend im Ratatouille, dem Sommer-Eintopf schlechthin oder als herzhafte Puffer wie in Claudis schönem Familienkochbuch “Barfuß in der Küche” beschrieben. Und sogar als Süßspeise: Letztes Jahr habe ich diesen großartigen Brownie-Kuchen daraus gebacken. Noch eine hervorragende Verwendung für Zucchinis, die man übersehen hat, bis sie ungefähr die Größe und Dicke einer Steinzeit-Keule erreicht haben: Als Türstopper. Hat letztes Jahr hier hervorragend funktioniert…

Und was macht ihr alles aus Zucchini? Ich brauche mehr Ideen!

Alles Liebe, guten Appetit,

Katia