André und ich hatten ein paar Diskussionen mit den Jungs im Urlaub darüber, wie wir mit Dingen – und letztlich mit Menschen umgehen. Die beiden hatten Schwimmbretter bekommen, lang und groß, beinahe schon Surfbretter und hatten unglaublich viel Spaß mit ihnen im südfranzösischen Meer. Auf dem Weg zum Strand, ich bezahlte gerade ein paar Postkarten, benutzte einer von ihnen seins als Boxsack – haute immmer wieder dagegen, stolz, wie viel Kraft er inzwischen hatte…
Unglücklicherweise knallte das Brett dabei jedes Mal gegen die Seitenwand des Bollerwagens, brach scheinbar an – und später im Wasser bei der ersten Welle durch. Der ganze Surfspaß – so schnell schon wieder vorbei? Wir hatten lange Diskussionen (und ein paar Tränen) darüber, ob das nun mit Absicht oder ein blöder Unfall war und ob man es hätte vorhersehen können und müssen – auch schon als Kind. André war richtig wütend – was sehr, sehr selten vorkommt.
Plötzlich fielen uns diverse Sachen ein, die Tag für Tag kaputt gingen, teils im Spiel, teils durch Unvorsichtigkeit. Ich weiß nicht, ob es ein typisches Jungsding ist, aber bei uns werden die Dinge oft für andere Sachen benutzt, als sie eigentlich gedacht sind. Brotdosen werden mit Steinen zur Rassel (und zerkratzen). Das Gummiboot wird zuhause auf dem Dielenboden bespielt (und bekommt dabei ein Loch.) Buntstifte werden zu unbekannten Flugobjekten (und zerbrechen). Ich hasse es, wenn Dinge kaputtgehen, auch wenn ich zugeben muss, dass ich manchmal selbst sicher nicht vorsichtig genug bin. Wie oft hat André mir schon meinen Kameraschutz hinterher getragen, weil ich ihn unachtsam irgendwo liegen gelassen habe. Ich mache das nicht mit Absicht – kein Stück. Ich vergesse beim Fotografieren bloß einfach alles um mich herum.
Klar frage ich mich, ob es den Jungs nicht genauso geht? Bestimmt tut es das. Ich frage mich, ob ich ihnen etwas beibringen kann, was mir selbst nicht immer leicht fällt. (Obwohl hey, auf Surfbretter habe ich noch nie eingebrettert.) Außerdem finde ich ihre Spielfantasie auf der anderen Seite wunderbar. Die kommen auf Ideen – eine wahre Freude ist das. Bis etwas kaputt geht. Auf der anderen Seite, bin ich mir manchmal ganz sicher, dass sie ganz genau wissen, was sie tun. Was wie kaputt gehen, oder weh tun könnte. Es aber trotzdem tun. Das wiederum versteht mein Mann manchmal. Weil es bei ihm früher genauso war, gibt er zu. Weil es irgendwie gekribbelt hat. Aufregend war.
Natürlich versuchen wir unseren Kindern immer wieder klar zu machen, dass sie nachdenken sollen, bevor sie Dinge tun. Und achtsam sein sollen, mit Dingen. Natürlich auch – und noch viel mehr – mit Menschen. Natürlich versuchen wir auch, die Dinge die kaputt gehen, nicht sofort zu ersetzen. Dennoch frage ich mich, was man von Kindern in dieser Hinsicht erwarten kann. In wie weit muss ein Kind erahnen, dass ein Schwimmbrett kaputt geht, wenn man seine Boxkraft daran testet? Hättet ihr euerm Kind für den Urlaub ein neues Brett gekauft, damit es weiterhin den ganzen Tag über so viel Spaß im Wasser hat – oder nicht? Und wie bringt ihr euren Kindern Achtsamkeit bei? Ich bin wahnsinnig gespannt auf eure Tipps und Meinungen!
Ganz liebe Grüße und hey, schön wieder hier zu sein,
Der Post ist total passend zu dem, was ich bzw. wir derzeit (mal wieder) versuchen zu vermitteln. Der Sohn meines Mannes ist 7 und jedes zweite Wochenende bei uns. Schon früher hat es mich sehr geärgert, dass es z.B. in seinem Zimmer kein Buch gab, dass komplett heil war. Gerade bei Büchern bin ich ziemlich penibel. Und auch sonst passe ich auf meine Sachen eigentlich gut auf und habe das auch früher schon getan. Irgendwann habe ich dann gelernt zu sagen: “Das sind deine Sachen, du mußt damit klar kommen, wenn etwas kaputt ist.” Aber bei meinen Sachen sieht es doch anders aus. Und so war letztens die Fernbedienung vom Fernseher Sonntags morgens halt weg, nachdem ich sie vorher immer zwischen Decken und Kissen wiedersuchen mußte. Oder es gab ein Donnerwetter, als ich Knete im Polster des Sofas gefunden habe. Da denke ich mir aber auch, er ist 7, er kennt das schon, warum spielt er auf dem Sofa liegend mit Knete??? Tja, keine Ahnung, ob ich manchmal zu viel erwarte, aber irgendwie muß er das ja lernen.
Zu Deiner Frage: Ich glaube, ich hätte ihn einen Tag zappeln lassen. Und dann am nächsten Tag vielleicht ein neues Brett gekauft. Aber das ist Theorie;-)
LG Stephi
Ein interessanter Artikel.
Gleich zu Beginn: Nein, ich hätte kein neues Brett gekauft.
Und sofort fiel mir der Satz “Sonst lernt er ja nichts dabei!” ein.
Das hat aber auch noch einen anderen Grund…ihr habt ja noch ein zweites Brett, eins ist hin…dann muss man sich das zweite eben teilen.
Ich überlege krampfhaft, wann hier das letzte Mal etwas wirklich Wichtiges kaputt gegangen ist…ich komme nicht drauf.
Woran mag das liegen? Zum einen sicherlich daran, dass ich bei der Spielzeugauswahl noch nie besonders hochpreisig unterwegs war.
Das heißt jetzt nicht, dass wir günstigen Plastikmüll besitzen, aber Spielzeug für 200€ und aufwärts gibt es bei uns nicht. Und deren Verluste konnten wir bis dato verschmerzen.
Wenn man was kaputt macht, dann ist es eben weg. Ich versuche es locker zu nehmen und mir den ideellen Wert ins Gedächtnis zu rufen. Hat das Ding keinen…dann ist es eben so.
Ausnahmen werden sicherlich sehr bald die Lego Technik Sachen bilden, aber….da kommt es dann wieder auf die Situation an.
Macht man es sinnlos kaputt, muss man damit leben. Passiert es unabsichtlich…ich bin leider mal auf ein höchst seltenes Zubehörteil getreten, welches mein Gewicht nicht überlebt hat und auch nicht einzeln nachzukaufen war…dann würde ich mich um Ersatz bemühen, bzw mich nicht künstlich aufregen.
Grundsätzlich gibt es bei uns den Hinweis: ” Wenn du das machst, kann es kaputt gehen!” Kommt dann eine flapsige Antwort, schieben wir noch ein:” Wir kaufen kein neues…” nach.
Da weiß der Junior schon mal, was es für Konsequenzen haben KANN.
Und da sind wir wieder bei den KONSEQUENZEN.
Er weiß, dass ich Dinge durchziehe.
Unser hüpft gern auf dem großen Bett.
Seit Jahren sage ich ihm, falls es bei so einer Situation kaputt geht, darf er uns ein neues kaufen. Sein Konto gibt das her.
Das führt immer zum selben Wortspiel, welches damit endet, dass er damit aufhört- den Dialog kann ich auswendig.
Ich bringe meinen Kindern bei, macht man etwas kaputt, muss man dafür grade stehen und es selbstverständlich ersetzen.
Auch innerhalb der eigenen Familie, wobei ich da wie gesagt den Abstrich mit der Wertigkeit machen würde.
Die Situation mit dem Brett kann ich mir lebhaft vorstellen.
Den Hinweis des “kaputtgehens” hätte ich vielleicht vorher in die Runde geschmissen.
So oder so, ich bin mir sicher, die zwei Großen brettern keine Bretter mehr 🙂 Zumindest keine Surfbretter.
Liebe Grüße Anna
Hallo Anna, toll dass du so ausführlich schreibst. Und ups- wir haben tatsächlich ein neues gekauft (auch wenn ich bevor ich Kinder hatte, hundertprozentig gesagt hätte, ich würde es nicht tun).
Und ja, ich denke auch, Surfbretter werden hier nie mehr im Leben gebrettert. Ha, ha, hat also auch was Gutes.
Ganz liebe Grüße!
Huhu,
hach ja ein schwieriges Thema. Meine Kinder sind noch kleiner (3,5 und 1,5), ich mache es in erster Linie davon abhängig ob sie es absichtlich kaputt gemacht haben (also mit Zerstörungsabsicht) oder sie einfach unachtsam waren (bzw. es zum Lernprozess gehört). Also bspw. wenn unsere Große den Lack von unserer Gartenbank abpult, dann finde ich das nicht toll, weiß aber, dass sie es einfach spannend findet und nicht mutwillig meine Bank kaputt machen will. Ich erkläre ihr dann, dass ich das nicht möchte.
Wenn mein 1,5 jähriger Sohn Spielzeugautos auf unseren (weichen) Dielenboden schmeißt und noch eine Kiste vor sich hat. Dann weiß ich zwar, dass er nicht meinen Boden kaputt machen will, aber nach dem zweiten Auto (mit vorherigen Erläuterungen) sind die Autos weg. Jeden Tag wieder…
Im Falle des Surfbrettes hätte ich ihm wohl ein Neues gekauft. Ich würde mal unterstellen, dass er das nicht in Zerstörungsabsicht gemacht hat, sondern irgendwas an der Tätigkeit einfach gut fand. Warum geht das Ding auch so schnell kaputt (hätte ich als Erwachsener auch nicht gedacht – und ihr ja bestimmt auch nicht, sonst hättet ihr doch bestimmt auch eingeschritten, bevor sie kaputt ist, oder?). Thematisiert hätte ich es allerdings auch (wie mein Mann sagt ‘zu ausschweifend – die Kinder haben es begriffen’). Vielleicht hätte ich ihn gebeten, einen Teil von seinem Taschengeld dazu zugeben. Hin und wieder müssen sie auch mit kaputtem Leben. Von dem CD Player im Kinderzimmer ist der Deckel abgebrochen (der Kleine wars), da kaufe ich jetzt auch nicht gleich einen Neuen. Spielen tut er noch und dann muss eben bis Weihnachten gewartet werden.
Außerdem probieren wir grundsätzlich alles zu reparieren. Ist bei einem Buch eine Klappe abgerissen, klebe ich sie (auch mit dem Kleinen) zusammen mit Tesa wieder ein und erkläre ihm, dass das nicht gut war.
Ich wünsche mir später umsichtige Kinder, die nicht mit 20 die Schranktüren zu knallen, sondern sie leise schließen und Rücksicht auf ihre Mitmenschen nehmen. Trotzdem glaube ich, dass sie als Kinder eben ihre Spielerfahrungen mit Materialien brauchen (und auch den kaputt Zustand) um ihr Gehirn und Bauchgefühl zu speisen. Obs klappt – mal sehen…
Jedenfalls bin ich entspannter und lasse meine Kinder mehr aufgrund des Spieltriebes unabsichtlich kaputt machen (die Tupperschale und Steine – ja das sind wir), als mein Mann und daher diskutieren wir auch immer wieder untereinander.
Liebe Grüße, Jessica
Liebe Jessica, ganz herzlichen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Jepp, tatsächlich haben wir uns, vor allem auch im Nachhinein – über das Surfbrettmaterial gewundert (und über die Kraft unseres Sprösslings!) Und ich versuche auch immer, Dinge zu flicken, zu reparieren, mit ihnen, wann immer es geht. Und Staunen darüber, was mit Kindern im Haushalt kaputt geht, werden wir uns wohl noch häufiger – dennoch ebenso häufig darum bitten, bitte vorsichtig mit den Dingen umzugehen. Beste Grüße,
Claudi
Liebe Claudi,
erst mal: wie schön das du wieder da bist! Ich lese hier mittlerweile so gerne, das ich dich regelrecht vermisst habe. So, dass musste auch mal gesagt werden.
Zu deinem Artikel, ich finde auch, dass dies ein schwieriges Thema ist. Oder sagen wir lieber: hier gibt es glaube ich kein schwarz oder weiß, nur viele grautöne. Soll heißen, das schwankt von Situation zu Situation. Mein Sohn wird erst 2 und ich glaube so viel mutwilliges Zerstören gibt es da noch nicht. Viel geht einfach durch das untersuchen der Gegenstände kaputt und oft ist er danach auch sehr traurig darüber – klar. Wenn er dabei ist etwas kaputt zu machen und er trotz mehrmaliger Ermahnung weitermacht, dann nehme ich es ihm schon auch weg, vor allem wenn es nicht eines seiner Spielzeug ist. Ich möchte ihn so erziehen, dass er lernt auf seine Dinge achtzugeben und zu schätzen lernt, dass er so viele Sachen hat, während andere gar nichts haben können.
Im Falle des Surfbrettes hätte ich vermutlich ein neues gekauft, zusammen mit der Ermahnung, dass er nun achtsam damit umgehen solle. Denn Urlaube sind so kurz im vom Alltag geprägten Leben und ich finde da sollte man es sich und den Kindern gut gehen lassen und auch mal ein Auge zudrücken.
Liebe Grüße, Sabrina
Sabrina, wie bezaubernd bist du denn? Danke für dein Feedback. Und bei all der wunderbaren Auszeit, freue ich mich jetzt tatsächlich sehr, wieder texten zu können.
Was du über den Urlaub sagst, sehe ich genauso. Danke dir, dass du es so schön in Worte verpackt hast.
Herzliche Grüße,
Claudi
Hallo Claudi – welcome back 🙂
Zur Frage: Ich hätte den eventuellen Kauf eines neuen Bretts auch davon abhängig gemacht, was für einen Eindruck ich von dem Material habe. Klar, der “unsachgemäße Gebrauch” hat dazu beigetragen, dass es kaputt gegangen ist, trotzdem hätte ich eher erwartet, dass ein solches Brett das aushält. Wenn ich also den Eindruck hätte, dass das Material auch seinen Anteil am Kaputtgehen hatte, dann hätte ich vermutlich ein neues gekauft.
Ich finde es immer hilfreich, die Kinder in die Lösungsfindung einzubeziehen, sie also angesichts der kaputten Sache zu fragen, wie wir das denn wieder in Ordnung bringen sollen. Meistens kommen dann ziemlich gute Vorschläge, die wir möglichst auch umsetzen (im Falle des Bretts könnte ja ein Vorschlag sein, dass man sich beim heilen Brett halt abwechseln muss – das klappt viel besser, wenn es die Kinder selbst vorschlagen und umsetzen, als wenn wir Eltern es vorgeben).
Achtsamkeit hat für mich viel mit dem guten alten “kategorischen Imperativ” zu tun… Auch die Zweckentfremdung von Dingen für Experimente und Spiele findet darin meistens irgendwo eine Grenze.
Geld finde ich hingegen für Kinder viel zu abstrakt, um mehr Achtsamkeit mit Dingen zu erreichen. Wenn es um Kleinstbeträge geht, die durch das Taschengeld vertraut sind (die man also in die Hand nehmen kann!), dann mag es hinkommen, aber mit dem Wegnehmen größerer Beträge, zumal von einem Konto (= nicht sichtbar), wird meiner Meinung nach wenig oder keine Veränderung einhergehen. Das Kind wird es, wenn überhaupt, als eine von oben verhängte Strafe wahrnehmen und nicht als eine logische Konsequenz aus dem eigenen Tun und das führt meiner Erfahrung nach eher selten zu Verhaltensänderungen.
Schönste Spätsommergrüße,
Sina
Liebe Sina, wie toll, dass du so auführlich antwortest. Tatsächlich haben wir uns auch über das Material gewundert – und ja wirklich ein neues gekauft. Die Idee eine eigene Lösung zu finden, wenn etwas schief gegangen ist, finde ich großartig, dass versuche ich hier- und in der Schule – auch immer. Und auch ich habe das Gefühl, dass Kinder in diesem Alter mit Geldbeträgen über ein, zwei Euro noch gar nichts anfangen können.
Liebe Grüße zurück, Claudi
Mich würde interessieren, wie ihr das gelöst habt. 😉
Ich finde auch, dass es nicht so leicht pauschal zu lösen ist.
Es kommt auf Alter, Hintergrund der “Tat” und auch auf den eigenen Geldbeutel an. Ich glaube, wenn wir unseren Kindern vorleben, dass wir Dinge, die uns gefallen, ohne Hemmungen neu kaufen, ist es schwer dem Kind den “Wert” einer Sache zu vermitteln. Wir sitzen zwar am längeren Hebel, das Kind wird aber verständlicherweise beleidigt sein, wenn wir uns an jeder Ecke was kaufen, und sein cooles Spielzeug nicht ersetzen. In dem Fall fände ich es nur fair, dem Kind sein Spielzeug zu ersetzen, mit dem Hinweis, dass es zukünftig nicht zweckentfremdet wird.
Will ich es nicht ersetzen, würde ich mit ihm darüber trauern, dass es leider nicht mehr damit spielen kann. Das Geschwisterkind würde ich nicht zum teilen zwingen, aber wahrscheinlich würde ich es vorschlagen.
Es gibt Spielsachen, die können repariert werden und manche nicht. Ich glaube wir müssen damit leben, dass manche Sachen eben kaputt gehen, auch wenn sie teuer waren. Sind es die eigenen Sachen, ist es ärgerlich. Selbst wenn es versehentlich kaputt geht, würde ich es nicht unbedingt ersetzen. Mein Sohn hatte mal die Eigenart, seine Kleidung kaputt zu machen. Ich habe dann das Nötigste gekauft und ihn gebeten, auf die Sachen achtzugeben, da sie auch sein Bruder noch tragen soll. Ich habe ihm auch gesagt, dass es mir Freude macht, ihm neue schöne Sachen zu kaufen und ihm gefällt das ja auch. Dass es aber teuer ist und ich mir das nicht leisten will, wenn er so unachtsam damit umgeht. Das hat er glaub verstanden, denn danach war das Thema erledigt.
Sind es fremde Sachen, ist es erst Recht ärgerlich. Denn dann müssen sie in irgendeiner Form ersetzt werden. Hierfür müssen die Eltern die Verantwortung übernehmen. Vielleicht kann das Kind ja ein eigenes ähnliches Spielzeug hergeben.
Achtsamkeit als Einstellung lernen Kinder vermutlich bis ins Erwachsenenalter – oder eben nicht. Das ist leicht, wenn das Umfeld auch Werte wie Respekt und Rücksichtnahme lebt. Schwierig, wenn alle anderen drängeln, laut sind, an anderen vorbeirauschen… Ich habe meinem großen Kind immer gesagt, dass die Großen auf die Kleinen, die schnellen auf die langsamen, die starken auf die schwachen Kinder achtgeben müssen. So als “goldene Regel”. Der Satz “was du nicht willst, das man dir tu…” ist meines Erachtens noch zu komplex.
Und wo viele Menschen sind, müssen wir eben mal anstehen, leiser sein, langsam sein, aufpassen… so ist das eben.
Wenn meine Kinder dann motzig sind, sage ich auch mal gespielt sauer: “ja du hast Recht. Das Leben ist echt gemein. Überall gibt es Regeln und überall muss man Rücksicht nehmen und nie darf man machen, was man will. Das ist echt gemein! Trotzdem müssen wir da jetzt durch. So ist das eben.”
Das war die Version guter Tag. Die Version schlechter Tag sieht wahrscheinlich so aus wie bei anderen:”mecker mecker mecker blablabla blubb blubb. Klar?”
Und ich habe zwei wirklich wilde Kerle zuhause, aber ich bin mir sicher, dass sie alles Nötige erfahren, um irgendwann auf eigenen Beinen zu stehen und durchs Leben zu kommen.
Liebe Marie, was für eine wunderbarer Kommentar. Ich finde deine Leitsätze ganz toll und ja – natürlich bekommt man all das ganz gut hin an guten Tagen – und motzt an schlechten Tagen. Aber ich denke, das dürfen und müssen Kinder auch mitbekommen. Ja, wir haben eine neues gekauft, weil Urlaub war, weil sie so wunderbar damit gespielt haben, weil ich vielleicht eher hätte einschreiten müssen. Aber wir haben dazu auch erklärt, dass das eine Ausnahme war, eine besondere Situation. Genau wie die zwei Eis, die es im Urlaub auch schon mal gab.
Ganz liebe Grüße,
Claudi