Jahrelang habe ich ihn gesucht. Den einen, den besten, den allerleckersten Erdbeerkuchen. Ich habe Back-Zeitschriften durchblättert und Eselsohren geknickt. Ich habe Böden gebacken und gestapelt, Baiser getrocknet (und verbrannt!) und Teigrollen gewickelt. Viele Kuchen waren lecker. Gebacken habe ich sie alle nur einmal. Mit Start der Erdbeersaison in diesem Jahr wusste ich, was ich wollte: den allerbesten Erdbeerkuchen der Welt…

Und das ist in Sachen Erdbeerkuchen verrückterweise der einfachste der Welt. Ich habe ein wenig gebraucht, um das zu verstehen. Das Rezept stammt von der Lecker-Homepage, ich habe es ein wenig verändert. Was diesen Erdbeerkuchen perfekt macht: Ein vanilliger Boden, nicht zu dick und nicht zu dünn, saftig, aber am Rand mit Biss, darauf Pudding, stinknormaler, sensationell guter Pudding und darauf Erdbeeren.

Große, dicke Erdbeeren dicht an dicht. Das wars. Für uns gibt es bloß keinen Guss, stattdessen einen Berg Sahne. Boah, dieser Kuchen ist so gut, ich backe ihn seit Ende Mai beinahe jedes Wochenende. Eine Brownieform reicht genau für uns fünf, ein großes Stück davon ist derzeit gern mal unser Lunch am Samstag.

Er ist kein Schönling, dieser Kuchen, aber hey, wen interessiert das schon. Wahre Helden schmecken sogar als Erdbeer-Pudding-mit-Teig-Matsch köstlich. Auch gut: Dieser Kuchen ist so schnell und einfach gebacken, dass man nebenbei wunderbar andere Dinge tun kann. Kinder bespaßen zum Beispiel. So wie Samstag vor einer Weile, als Tjelle mir geholfen hat und eine Erdbeere plötzlich Prinzessin wurde und wir beim Backen ein richtiges kleines Erdbeermärchen erzählt und sogar ein wenig mit den Früchten gespielt haben (ups!).

Es begann mit einer besonders schönen Erdbeere, die ohne Frage Prinzessin Ella aus Erdbeerhausen heißen musste. Ella suchte einen Prinz, wie Prinzessinnen im Märchen das nun mal so tun. Ein Erdbeerprinz nach dem anderen schwamm für Ella durch Wachbeckenflüsse, aber Ella Erdbeere war wählerisch. Nur den Allermutigsten wollte sie. Also forderten alle Prinzen das Schneidemesser heraus, einer nach dem anderen verlor sein grünes Haupt, bloß Prinz Egon von Erdbeerland rettete seinen Kopf. Er zog Ella mit in sein Puddingreich, setzte beiden einen Krone auf, lud den halben Erdbeerhofstaat zur Hochzeit ein und wenn sie nicht gestorben sind, dann schmecken sie noch heute.

Tjelle und ich hatten jede Menge Spaß beim Backen und Erzählen und Herumspinnen. Die gemalten Erdbeeren stammen übrigens von diesem Projekt.
Pudding, Erdbeerkuchen mit
Und wenn ihr jetzt auch Hunger auf Erdbeerkuchen habt: Hier kommt er, der weltbeste Erdbeerkuchen
(Menge reicht für eine Brownieform – für ein ganzes Blech einfach verdoppeln)

Ihr braucht:
90 Gramm weiche Butter
75 Gramm Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
eine Prise Salz
2 Eier
100 Gramm Mehl
25 Gramm Speisestärke
1 gehäufter Teelöffel Backpulver
1 Kilo Erdbeeren
500 Milliliter Milch
1 Päckchen Puddingpulver (für ein Blech 3!)
3 Esslöffel Zucker
Schlagsahne

Und so wirds gemacht:
Eine Brownieform mit Backpapier auslegen und den Rand fetten. Den Backofen auf 150 Grad vorheizen (Umluft). Butter, Zucker, Vanillezucker, und Salz cremig rühren, Eier unterrühren. Mehl, Speisestärke und Backpulver unterrühren. Den Teig in die From füllen und im heißen Ofen etwa 20 Minuten backen. Für den Pudding die Milch aufkochen und den Pudding nach Packungsanweisung mit dem Zucker zubereiten. Nach dem Kochen sofort ein Stück Frischhaltefolie über den Pudding legen und abkühlen lassen.

Den Pudding auf dem Boden verteilen und die geputzten Erdbeeren dicht an dicht darauf verteilen. Je nach Geschmack einen Guss darauf geben. Wir verzichten darauf – und geben bloß einen ordentlichen Schlag Sahne drauf. Ein Kuchen wie im Märchen!!!!
Erdbeeren
einfachsrter und bester Erdbeerkuchen
Liebe Grüße,

Claudi