Wenn ich mein Leben in der Rückschau betrachte, läuft in meinem Kopf automatisch der passende Soundtrack dazu: Die Sommer meiner Kindheit klingen nach Christiane & Frederik. Unsere Familiennachmittage nach den Beatles und Billy Joel. Meine Teen-Jahre nach den Doors, die Zwanziger nach den Pixies und Phoenix. Keine Frage: Für mich wäre ein Leben ohne Musik undenkbar. Machbar, aber irgendwie mau. Weil der richtige Song zu richtigen Zeit sich für immer in unser Herz bohren kann – und unser Leben eine Spur intensiver macht. Kennt ihr das auch…?
Zugegeben: Meine Prägung kommt nicht von ungefähr. Die Vinylsammlung meiner Eltern war selbst unter meinen Freunden legendär. Sämtliche Beatles- und Bob-Dylan-Alben plus jede Menge Indie-Perlen fernab von Schlager oder Charts. Mein Onkel brachte mir bei, bei jedem Fab-Four-Stück den richtigen Beatle rauszuhören. Wir hörten Musik zum Mittagessen, zum geselligen Get Together am Abend und auf jeder Autofahrt. Und wir hörten richtig intensiv zu. Ich weiß noch, wie irritierend ich die Stille, die Abwesenheit von Musik jedesmal fand, wenn ich woanders war.
Ich war die Königin der Mixtapes und sobald ich durfte, dauernd auf Konzerten.
In meiner Biografie haben die schönsten und schlimmsten Erlebnisse ihre Entsprechung in Musik: Urlaubslaune. Der erste Kuss, der erste Liebeskummer, diese eine Nacht. Oft reichen ein paar Takte, um eine Erinnerung zu triggern. Und – zack! – ist man wieder 16, weil aus irgendeinem Lautsprecher “Sunny Afternoon” schwappt. Selbst wenn man gerade zwei nölende Kinder durch den Supermarkt schleift.
Musik ist eine Zeitmaschine. Und ein Gefühlsgarant – oft ein nostalgischer. Der Soundtrack unseres Lebens ist immer auch ein kurzer Blick in unsere Seele: Wer wir waren, wie wir zu den wurden, die wir heute sind – all das lässt sich immer ein wenig aus der Musik lesen, die uns geprägt hat. Bis heute hüte ich meine Mixtapes mit ominösen Titeln wie “Auf den Weltfrieden” oder “Good Times 2000” wie einen Schatz auf dem Dachboden: Sie sind die soundgewordene Gefühlslage meines Lebens, meine musikalische Biografie.
Die größte Krise hatten die Musik und ich als die Kinder kamen.
Als plötzlich Stille erfüllender war als ein guter Song. Als ich vor lauter Müdigkeit keinen Draht mehr zu Melodien und Lyrics fand. Oder später, als sommers wie winters “In der Weihnachtsbäckerei” in heavy rotation lief – und mir davon fast die Ohren bluteten. Und ich so dankbar war, als die Kinder irgendwann alt genug für Deine Freunde oder die “Unter meinem Bett”-Sampler waren. Denn natürlich will ich meinem Trio meine Leidenschaft weitergeben. Weil ich glaube, dass Zugang zu Musik ein Geschenk fürs ganze Leben ist.
Mittlerweile liebe ich Songs vor allem als Stimmungsbooster. Die Familie geht mir auf den Zeiger? Ich schmeiß meine Happy-Playlist an und bring mich mit Livingroom-Karaoke wieder zum Grinsen. Draußen grieselt der Herbst auf Laub und drinnen auf meine Laune? Ein paar cozy Sounds helfen, mich in Muckel-Stimmung zu bringen.
Dauernd schwirren mir Songs im Kopf rum – und wenn sie mich nicht loslassen, kommen sie auf die nächste WASFÜRMICH-Playlist.
Denn seit diesem Jahr gibt’s alle paar Wochen ein neue Playlist mit lauter alten und neuen Lieblingssongs. Und zwar exklusiv für alle Newsletter-Abonnenten – und solche, die es werden wollen. Ihr mögt einen kleinen Vorgeschmack? Dann dürft ihr hier ausnahmsweise in meine #AUTUMN-Playlist reinstöbern.
Oder ihr meldet euch jetzt und hier einfach für unseren zweiwöchigen Newsletter an. Da gibt’s nicht nur regelmäßig neue Musikperlen, sondern auch noch jede Menge andere Extra-Goodies für euch. Einfach auf der Seite ganz nach unten scrollen und unten rechts anmelden.
Während ich das hier schreibe, läuft übrigens der Auftaktsong zur nächsten WASFÜRMICH-Playlist: “How deep is your love” als Coverversion. Das Original erinnert mich immer an einen Typen, an dem ich mir vor sehr langer Zeit die Zähne ausgebissen habe. Seine Liebe war leider nie “deep” genug für mich. Aber verpackt in musikalische Nostalgie kratzt mich das heute nicht mehr, im Gegenteil. Bin gespannt, mit welchen Erinnerungen sich die anderen Songs so aufladen werden.
Und was kommt auf dem Soundtrack eures Lebens…?
Fotos: privat & Elza Kurbanova/Unsplash
Alles Liebe,
Mega – welch Geschenk.
Herzlichen Dank für diese Seelenfreude!
Hej Marleen, das freut mich aber, wie schön 😊Danke für deine liebe Rückmeldung! Alles Liebe!
😍 was für ein schöner Text. Ich erinnere mich auch noch gut an den wirklich tollen Ex-Freund, der mir voller Begeisterung “When I’m 64” und “Lovely Rita” von der Originalplatte vorgespielt hat…. Mag ich immer noch. Im Moment versuche ich, meine Mäuse von Queen zu überzeugen… “Crazy little Thing called Love” finden sie super zur Rock n Roll-Tanzparty in der Küche. 🤪 Ich hoffe, sie erinnern sich später an diese Momente 😎
😂Ich war wohl nicht richtig bei der Sache 🙈Musik ist ein ähnlich starker Trigger wie Gerüche, meinte ich. 😊
Hej Anne, ganz bestimmt erinnern sich daran – Musik ist ein ähnlich starker Trigger wie Musik. 😊 Und: Queen geht immer – immer noch und immer wieder! Ich liebe „Killer Queen“ und „Anotherone bites the dust“. 🧡Alles Liebe!
Das ist ja toll! Werden wir ausprobieren. Auf Sandpapier mit Wachsmalstiften malen und dann aufbügeln geht auch super. Haben wir schon ganz oft und zu vielen Gelegenheiten gemacht (hier @micro_travelling)
Superschöne Playlist! Danke, Katia! 🎧🌝🎶
Hej Maya, o, das freut mich sehr 😍. Schönes Wochenende!
Genauso ist es. Danke für den Beitrag. In meiner Jugend nahmen wir Mixtapes (ist das das richtige Wort?) auf, notierten in Mini-Schrift Titel und Interpreten und schoben ein Bild in die Cassettenhülle. Herrlich! Die Cassetten habe ich heute noch – wie bei dir auf dem Foto. Freue mich auf eure Playlist.
Hej liebe Sandra, jaaaa, genau, Mixtapes! Genaus so musste es sein. Ganz viel Freude beim Reinhören! 🙂 Alles Liebe