Ich bekomme hier seit Wochen Zettel in krakeliger Kinderschrift reingereicht, auf denen “Ich wühnshe mier ein Babie Traumhaus” oder “Ales fon LEGO schta wors” steht. Bekomme Papierbögen mit akribisch zerschnittenen Spielzeugkatalogschnipseln darauf, inklusive Bestellnummer und handschriftlichen Hinweisen (“Lieber Weinachtsmann, bitte schenk mir ales…”). Doch was mich wirklich umtreibt, sind nicht die maßlosen materiellen Träume meines Kinder-Trios, sondern die Frage:  Was steht eigentlich auf Mamas Wunschzettel…?


Das ist nämlich gar nicht so wenig. Jede Menge, um genau zu sein, je länger ich darüber nachdenke. Dafür weit entfernt von realen Konto-, Lebensumständen oder sonstigen gedanklichen Hürden, die einem den Spaß an der Sache verderben könnten. Ich leg dann mal los – seid ihr dabei…?

Mamas wunderbarer Wunschzettel. Man wird ja wohl noch träumen dürfen…

1) Ungestört aufs Klo gehen. Muss doch nach zehn Jahren irgendwie möglich sein. 2) Kita-Viren, die einen Bogen um uns machen. 3) Einen Weihnachtsbaum, den alle schön finden.

4) Ich wünsche mir eine Haushälterin, eine Nanny und einen Koch, Vollzeit, versteht sich.

5) Und wenn das zu viel verlangt ist: irgendeine fancy Haushaltsmaschine, die den ganzen Küchen-Aufräum-Einkauf-Wäsche-Mist für mich regelt. 5) Kinder, die in normaler Zimmerlautstärke kommunizieren. 6) Kinder, die “Na klar, Mama!” auf meine Bitten sagen. 7) Einen Personal Trainer, der noch unbarmherziger als mein Schweinehund ist. 8) Schokolade ohne Kalorien. 9) Eine unbekannte Tante, die mir ein pittoreskes Ferienhaus in Südfrankreich vermacht. 10) Wochennachmittage ohne Hausaufgaben aus der Hölle. 11) Dass endlich dauerhaft auf Sommerzeit umgestellt wird.

12) Einen stressfreien Heiligabend.

13) Jahresvorsätze, die eine längere Lebensdauer als fünf Tage haben. 14) Raus aus dem Optimierungszirkus. 15) Dass 2023 mehr Spaß macht als die vergangenen zwei Jahre. 16) Mehr Lässigkeit in Alltagsdingen. 17) Eine rosige Zukunft für meine Kinder. 19) Weniger Rosa im Kinderzimmer. 19) Ein Familienleben ohne täglichen Geschwisterbeef..

20) Dass die Steuererklärung endlich Laune macht.

21) Einen Energielevel, der meinen Stresslevel toppt. 22) Dass ich zum Winterfan werde, auch im nasskalten ohne Winter Wonderland. Würde mir die Hälfte des Jahres deutlich besser gehen. 23) Mehr analoges Sein. 24) Ein Leben “full of firsts”. 25) Mehr Partymodus. 26) Mehr Zeit… 27) …für neue Ideen und alte Träume. 28) Drei Monate Workation in der Toskana. 29) Ein Wohnmobil für kleine Alltagsfluchten. 30) Mehr stilistisches Gespür.

31) Kinder, die ihre minimalistische Ader entdecken und nur noch jeweils zehn Dinge in allen Räumen verteilen.

32) Mehr Konfetti im Alltag. 33) Dass sich mein Jüngster gern allein beschäftigt. 34) Familienleben ohne To-Dos. 35) Einen Chauffeur für unser tägliches Eltern-Taxi. 36) Dass alle Kinder endlich mal bis 9 Uhr schlafen. 37) Und bitte in ihren eigenen Betten. Kann man sich beides gar nicht oft genug wünschen…38) Dass sich die Weihnachtszeit auch für Eltern wieder so zauberhaft anfühlt wie früher als Kind. 39) Mahlzeiten, die allen Familienmitgliedern schmecken. 40) Wochenenden, an denen man sich wirklich erholt.

41) Ein Zimmer nur für mich.

42) Dass alle Dinge da stehen bleiben, wo ich sie aus Gründen platziere. 43) Dass Mobiliar und Wände nicht mehr mit permanent Filzer bemalt werden. 44) Dass ein Rausch keine üblen Folgen hat. 45) Weniger Alterszeichen. 46) Ottolenghi-Rezepte, die ratzfatz gehen. 47) Einen grünen Daumen für Zimmerpflanzen. 48) Eine Art IKEA-Smaland für den Alltag. 49) Dass jemand Silvester abschafft. 50) Peace on earth.

Was steht auf eurem Wunschzettel…?

Alles Liebe,

Katia