Heute ist der allererste Tag, an dem ich hier nicht weiß, was ich schreiben soll. Was mein Kopf schreibt? Das: Ich bin echt ein positiver Mensch. Ich versuche immer das Gute zu sehen. Ich habe meistens so viel Energie, dass andere stöhnen: “Wie machst du das bloß?” Gerade habe ich sie nicht. Dank Corona fantasiere ich über Winterschlaf bis mindestens April. Gerade bringe ich meine Kinder mit einem Gesicht zum Kindergarten, dass die anderen Eltern erschrocken fragen: “Ist was?” Gerade denke ich: “Ich mag nicht mehr!” Aber das kann ich hier doch nicht schreiben…
Ist es nicht mein Job, hier fröhlich zu sein? Ist es nicht genau das, was wir alle brauchen? Ich schaue auf meinen News-Feed auf dem Handy und lese: “Merkel zur Corona-Pandemie: So kann es nicht weitergehen.” (Tagesschau.de) Und: “Es stehe uns schwere Monate bevor!” (Tagesspiegel.de) Und: “Erste Politiker befürchten Kontaktsperre zu Weihnachten.” (Bild.de) und ich fühle mich so hilflos. So müde. Fakt ist: Ich trage seit Monaten brav meine Maske. Wir haben unsere Kontakte mehr als halbiert. Wir waschen, wir desinfizieren. Wir halten uns an alle Regeln. Dennoch ungenügend. Ich fühle mich wie ein Kind in der Schule, das immerzu sein Bestes gibt – und trotzdem schon wieder eine Sechs bekommt.
Wie verzweifeln wir nicht trotz steigender Corona-Zahlen?
Ich merke, dass diese Art der Berichterstattung etwas mit mir macht. Eigentlich das Schlimmste, was passieren kann. Sie macht mich antriebslos. Sie lässt mich denken: Bringt ja doch alles nichts. Sie macht, dass ich mir wünsche, dass Zeit einfach verfliegt. Wertvolle Lebenszeit! Was ich schrecklich finde. Ich weiß, und das will ich hier keinesfalls leugnen, die Zahlen der Neuansteckungen sind eine Katastrophe, diese Krankheit ist eine riesengroße Gefahr und Herausforderung, unser kleiner Krieg vielleicht. Aber ich frage mich, wie wir es dauerhaft schaffen können, damit vernünftig umzugehen. Brauchen wir vielleicht eine Mindestquote für gute Nachrichten?
Ich zum Beispiel denke in dieser letzten Oktoberwoche permanent daran: “Puh, endlich ist dieses seltsame Jahr vorbei.” Bis mir einfällt: “Naja, was soll sich bitte in 2021 daran ändern?” Meine Mantra-Artikel wie: “Diesen Winter noch…” sind rar geworden. Überall nur Angstmache.
Ich versuche wirklich die Laune zu halten. Ich bin gerade noch dabei, meinen Kindern zu erklären, dass Halloween dieses Jahr nicht stattfinden wird. Beim Laternenumzug bin ich auch schon dran. An die wohl kaum stattfindende Geburtstagsfeier meines bald Sechsjährigen habe ich mich noch nicht drangetraut. Auch nicht an unsere regelmäßigen Spieleabende mit zwei Familien, mein Alltagslichtblick, meine kleine Laune-Therapie, zu der in Zukunft eine Familie per Zoom zugeschaltet werden muss. Ich habe noch nichts davon erwähnt, dass Weihnachten ohne Opa und Oma stattfinden wird und eine Silvesterparty gar nicht.
Wie behalten wir gute Laune angesichts all der negativen Schlagzeilen?
Ja, ich vergesse dabei nicht eine Minute, dass es sehr, sehr viele Menschen gibt, denen es viel schlechter geht. Ich bin dankbar für unser Haus, dankbar für unseren Garten. Dankbar für unsere Gesundheit. Dankbar für meine Arbeit. Dennoch sorge ich mich nicht nur um unsere Laune, sondern auch um die Laune in unserem Land. Diese Krise darf doch nicht zum Wettbewerb werden, wer seinen Frust besser verstecken kann.
Ich habe das Gefühl, wir werden angestichelt mit dem Finger auf andere zu zeigen. Wenn Politiker harte Strafen für Menschen ausrufen, die sich nicht an die Regeln halten, braucht es Menschen, die diese melden. Schreckliche Vorstellung. Gemeinschaft ist verboten. Feiern ist verboten. Wer sich anders äußert, bekommt die Kriegs-Keule entgegengeschleudert. Noch mehr als wir Eltern die Jugendlichen. An die muss ich ständig denken. Die Generation, die eigentlich die Leichtigkeit ins Land bringt. Ich habe noch keinen Sohn im Fetenalter, aber ich kann mir gut vorstellen, wie schwer es für die Teenies und Tweenies zur Zeit sein muss. Die Süddeutsche schreibt am Wochenende: “Selbst die Kanzlerin zementiert das Bild der Jugend, die für eine gute Party ihre Oma opfern würden.” Für Lebensfreude gibt es keine Lobby.
Ja, es gibt hohe Ansteckungszahlen unter den 15 bis 34 Jährigen. Aber an den aktuellen Super-Spreader-Events wie Hochzeiten, Familienfeiern, Gottesdiensten und Privatpartys in Restaurants sind nicht nur sie beteiligt. Für all die Politiker im fortgeschrittenen Alter ist es leicht zu fordern, dass man auf unbeschwerte Feierei einfach verzichten solle – sie haben das unbeschwerte Feiern, Knutschen, Kennenlernen ja auch gehabt. Ich denke an all die Studenten, die in diesem Jahr anfangen und frage mich, wie sie Kontakte knüpfen sollen bei all den Einführungsveranstaltungen via Zoom und gestrichenen Ersties-Parties. Ich durfte in dieser Zeit Freundschaften fürs Leben knüpfen. Ein soziales Netz stricken, das bis jetzt und hoffentlich ein Leben lang hält.
Wie kommen wir gut durch diese Krise?
Wie sollen die Jugendlichen und der Rest der Bevölkerung Durchhaltepower und Mut entwickeln, wenn überall nur Negatives steht? Keine Nachrichten lesen scheint mir auch nicht die Lösung zu sein. Aber ich sorge mich, dass wir demnächst nicht nur eine Corona- sondern auch eine Lebensfreude-Impfung brauchen könnten. Darum, nur darum, atme ich jetzt ganz tief durch. Und schreibe doch was. Ich kann nämlich doch etwas tun. Ich erzähle euch einfach, was mir am Wochenende bei Launeabsturz geholfen hat. Vielleicht werden Blogs wie meiner in dieser Zeit sogar noch wichtiger. Als Laune-Lobby.
1. Es gab die schnellste Birnentarte der Welt. Irre gut und ganz einfach. Das Rezept gibt es im neuen Kochbuch und das erscheint schon nächste Woche. Juchhu!!!!
2. Meine liebste Schlodder-Hose ist wieder da! Ich habe die Mona-Pants von Lollys Laundry meine ganzen Schwangerschaften durch getragen, sie ist irre bequem und sieht dennoch schick aus. Und macht auf verrückte Schlabberhosen-Weise eine gute Figur. Jetzt gibt es sie gerade ausnahmsweise bei Wohngeschwisterchen und wenn ihr Caro eine nette Mail an info@wohngeschwisterchen.de schreibt, ist sie sicher so nett und schickt euch auch eine.
3. Wir haben weiter daran gearbeitet, unsere Geburtstagsbücher nachzutragen. Für alle die es noch nicht mitbekommen haben: Dieses wunderschöne und sehr besondere Erinnerungsbuch für Geburtstage (und den Rest des Lebens) gibts bei uns im Shop. Schaut doch gern mal. Und noch eine Bitte: Falls es euch gefällt, hinterlasst gern eine Rezension bei Amazon. Das ist für uns als Miniverlag sooooo wichtig. Danke!
4. Ich mag die Karten von Monimari immer. Dieses Jahr aber tun die zuckersüßen Motive besonders gut. Ich denke, ich sollte unser Haus damit tapezieren.
5. Außerdem gab es bei uns am Wochenende noch diese leckere Kürbislasagne.
6. Helfen ist hart. Bei uns uns im WASFÜRMICH-Büro stapeln sich über dreißig Helme, die ich hier gesammelt habe und die ihr tollerweise geschickt habt. Was nicht so leicht ist: Diese Helme denen zukommen zu lassen, die sie so dringend brauchen. X-Mal haben wir bereits mit der Polizei telefoniert. X-Mal auf einen Rückruf des DRK gewartet. Für spontane Hilfsaktionen gibts scheinbar keinen Asprechpartner. Aber wir bleiben dran und ich bin guter Dinge, dass wir die Helme spätestens nächste Woche übergeben können. Ich werde berichten!
Was das mit Nüssen zu tun hat? Nichts. Die haben meine Jungs gepflückt und sie sehen soviel besser aus als ein Haufen Helm-Pakete.
7. Diesen Tee-Adventskalender habe ich bei uns im Supermarkt entdeckt und gleich einen zum Verschenken mitgenommen. Jetzt habe ich ihn am Freitag geöffnet und gleich jeden Tag einen getrunken. Tat so gut und macht mich kurz glücklich. Werde ich jetzt einfach täglich machen. Dieses Jahr ist vielleicht das Jahr für einen Kalender von Ende Oktober bis Anfang Mai.
8. So sieht er aus, ein Sonntag bei uns: Schlabbersachen und Kabelsalat. Überall Lesestoff, ein durcheinander gespieltes Jahreszeitenfenster. Gemütlichkeit statt Glamour. Dazu zu stehen, hat mir die Corona-Krise beigebracht. Ich denke, 2020 ist auch eine Chance, in den eigenen Ansprüchen aufzuräumen. Und das ist wiederum, kann ziemlich gute Laune machen.
Sagt mal ehrlich: Wie gehts euch?
Alles Liebe,
Liebe Claudia, spontan:ich fühl mich so ein bisschen wie die Bastelei auf dem letzten Foto🙈 Ich finde gerade solche Artikel wichtig. Wenn wir uns diese Gefühle eingestehen, dann können wir ja auch erst versuchen damit umzugehen. Danke.
Einer deiner besten aktuellsten direktesten und nicht künstlich gerüschten Texte ever …mega. Spricht so direkt aus der Seele. Denn gerade am vergangenen Wochenende habe ich hier zu meiner..gelangweilten…Familie gesagt, dass ich gar keine Lust mehr auf Wochenenden habe. Kein Freunde, kein nix.. mein liebstes Zitat nun von dir: ICH FÜHLE MICH WIE EIN KIND IN DER SCHULE, DAS IMMERZU SEIN BESTES GIBT – UND TROTZDEM SCHON WIEDER EINE SECHS BEKOMMT. Jaaaa!!!!!
Und auch der andere Absatz ..der, der Jugend…mein Grosser ist 17 und möchte LEBEN, wie er es nennt. Im Januar wird er 18 …wahrscheinlich ganz leise, ohne Party …ich hätte es mir, uns und ihm anders gewünscht!
….und, pssst…habe gerade lieber deinen Blog gelesen als mich in meinem einsamen, unkommunikativen home Office zu motivieren.
Ja, wir sind gesund, es geht uns hier auf dem Land gut …Kein Grund für Trübsal -ich weiß!🙃
LG Claudia
Du bringst es echt auf den Punkt. Man gibt sein bestes und es ist nie gut genug.
Wir haben es auch gut. Zwei systemrelevannte Berufe (allein das Wort…), ein Haus und Familie nebenan. Aber ich bin so müde.
Ich habe ein Kind in der Abschlussklasse und sorge mich, wie es weiter geht. In fünf Wochen wurden soviele Tests geschrieben, wie sonst im Halbjahr.
Quarantäne hatten wir schon. Immerhin nur vier Tage. Das hat gereicht.
Findet weiterhin Unterricht statt, bleibt sie gesund und muss sie ständig frieren?
Die Große studiert und fällt immer wieder in ein Loch.
Sie ist keine Partygängerin, aber die sozialen Kontakte fehlen gänzlich.
Uni findet permanent im Kinderzimmer statt. Mal mehr, Mal weniger. Das letzte Semester gilt nicht. Wie schön. Bei mind zwölf Semestern will man aber mal weiter kommen. Einige Professoren stellen nichts online.
Ich kann den Frust verstehen. Tag ein Tag aus im Zimmer am PC zu sitzen, ohne den direkten Austausch mit Kommilitonen und kein Ende in Sicht.
Aber ich kann auch nichts dafür.
Wenn es dann noch jeden Tag nebelt, fällt es manchmal schwer, die schönen Dinge zu finden.
Dann ist die Stimmung so trist wie das Wetter….
GLG
Liebe Claudi,
ich danke dir so sehr für deine Worte! Ich bin aktuell im Referendariat – ich bin jung. Ich darf nicht mehr leben, indem ich unbeschwert Freude treffen darf oder ausgehen kann und ich darf auch nicht mehr so arbeiten und ausgebildet werden, wie es gut wäre, um anschließend eine gut ausgebildete Lehrerin für unsere Kinder zu sein.
Stattdessen darf ich mich sorgen, wie ich alles hinbekomme bis Februar mein Examen zu absolvieren ohne auch nur ansatzweise eine Woche krank zu werden oder auszufallen. Aktuell reduziere ich alles um mich rum. Einen Partner kennenlernen? – Aktuell nicht möglich und gleichzeitig würde ich es mir so sehr wünschen. Zum Sport gehen, nun auch nicht mehr möglich, da ich Angst habe als Lehrerin meine Mitmenschen im Sportkurs anzustecken. Freunde treffen, die auch Lehrerinnen und Lehrer sind? – Eigentlich nicht verantwortbar. Meine Familie sehen? – Meine Eltern sind noch berufstätig, meine Mutter ebenfalls mit Kindern tätig und wir also beide potentielle Superspreader. Meine Herbstferien habe ich überwiegend dann doch bei meiner Familie verbracht, aber nur mit denen und kaum Aktivitäten durchgeführt (außer einer Wanderung und ein Einkauf in der Stadt und das fühlte sich schon seltsam an). Geburtstag feiern mit meinen Freundinnen bei einem Krimidinner habe ich verschoben – auf unbestimmte Zeit nach dem Examen.
Aber wo führt das alles noch hin?
Aktuell gehts mir so lala, die Arbeit in der Schule macht mir Sorge, da ich mich frage wie lange es wohl gut geht und ich habe einfach sorge vor einer Quarantäne. Alleine in meiner kleinen Wohnung ohne Spaziergängen in der Natur, da ich in der Stadt wohne.
Aber bis dahin habe ich mir vorgenommen die Zeit in der Schule so wertvoll für die Kinder zu gestalten wie nur eben möglich, die Läufe am See und durch die Natur noch mehr zu genießen als auch sonst. Meine Familie gestern gesehen zu haben war auch schön und wichtiger als jede Party, die ich auch vermisse.
Ich danke dir fürs Teilhaben an deinen Gedanken!!!
Vielleicht können wir uns hier alle gegenseitig motivieren und Ideen schaffen für ein positives Wahrnehmen.
Genau meine Gefühle & Gedanken. Danke fürs Veröffentlichen. Für alle die meinen: „jammern auf hohem Niveau“, die müssen ja nicht (mit-)jammern…
Danke für diesen Text! So empfinde ich auch.
Liebe Claudia,
du hast gerade ganz genau alle meine Gedanken aufgeschrieben- fast schon erschreckend wie sehr es 1:1 das trifft, was mir im Kopf rumschwirrt!!
Wenn das Kind einen – nachdem man ihm gerade die Halloween ‘Absage’ beigebracht hat – mit großen Augen fragt: “Aber mein Geburtstag muss nicht ausfallen, oder?”…puh!
Dazu die ganzen Studienanfänger, die schon ihr bestandenes Abi nicht feiern konnten…und nun in neue Städte ziehen und keine (oder nur schwer) neuen Kontakte knüpfen können. Wenn ich zurück überlege, wie sehr ich in dem Alter gefeiert habe…
Wenn dann auch noch beruflich bei einem alles zusammen bricht (Konzertbranche sag ich nur), wird es nicht leichter.
Und ja, manchmal auch jammern auf hohem Niveau und ich versuche auch wirklich, die gute Laune zu behalten! Aber das ist an manchen Tagen verdammt schwer!!
Ich werde versuchen, den Herbst/Winter zu Hause noch kuscheliger zu gestalten. Mehr Kerzen, basteln, backen, spielen, lesen…auf mich und meine Familie konzentrieren ❤
Und weiterhin so schön geschriebene, ehrliche Blogs wie deinen lesen!! 😊
Liebste Grüße!
Hab einen riesigen Kloß im Hals, wenn ich bei dir lese, dass wir einen Kalender von Oktober bis Mai brauchen! Aber auch mir geht’s gar nicht gut mit dieser Zukunftsperspektive gerade und es tut mir gut, deinen Text dazu zu lesen. Danke! Und bitte bitte, geh nicht so lange in den Winterschlaf!! Mir würde echt was fehlen!
Auf den Punkt gebracht.
Uns geht es auch sehr gut. Haus mit Garten, Jobs die relativ sicher sind. Aber tatsächlich gehe ich seit März auf dem Zahnfleisch. Der Lockdown war fürchterlich und hat nochmal bewusst gemacht, wie abhängig wir von der Kinderbetreuung sind. Wir halten uns an alle Vorgaben und trotzdem sind wir nicht Herr der Lage. Das geht an die Substanz. Die Frage ist nicht ob wir in Quarantäne müssen sondern wann. Ich versuche dennoch positiv zu bleiben. Es für uns zu Hause besonders schön zu machen. Denn sind wir mal ehrlich….eine andere Wahl haben wir sowieso nicht.
Du schreibst das so treffend! Meine Tochter wäre jetzt eigentlich mit einem Schulaustausch in Australien, eine Anerjennung ihrer Leistungen in der Schule, mein Sohn hätte seine erste Klassenfahrt an der weiterführenden Schule gehabt, mit meinen Schülern wäre ich letzte Woche auf Abschlussfahrt in Berlin gewesen…Nein, die Welt geht davon nicht unter, wenn man nicht in Australien war aber an was erinnern wir uns heute, wenn wir an unsere Schulzeit zurückdenken? An Klassenfahrten, Praktika, Exkursionen, Veranstaltungen…Was hat uns auf unserem Weg ins Erwachsenwerden geholfen? Auslandsaufenthalte, während derer man sich alleine in einer fremden Umgebung zurechtfinden musste, der Freundeskreis und die Erfahrungen, die man außerhalb des eigenen Zuhauses machen konnte, Menschen, die einem bei verschiedenen Anlässen über den Weg gelaufen sind… Lernen geht do viel einfacher, wenn es auch außerhalb der Klassenzimmer stattfinden kann, eine positive Besetzung von Schule ist so wichtig für die Motivation, sich auf oft doch ziemlich langweilige Aufgaben einzulassen…
Nein, die Welt geht davon nicht unter (zumindest nicht bei uns in unserem immer noch großen Wohlstand) aber sie wird sich verändern. Nicht alle Veränderungen sind schlecht, aber sie machen Angst und lassen uns besorgt sein, an manchen Tagen mehr, an anderen weniger…
Liebe Claudi und alle anderen hier,
mir geht es genauso. Über allem liegt eine Schwere, sämtliche Leichtigkeit scheint verflogen. Auch ich bin im Schuldienst ( Berlin) und mir graust es vor den Wintermonaten. Auf die hyggeligen gemeinschaftlichen Rituale in der Adventszeit kann man sich nicht freuen und „einsame“ Weihnachten hört sich auch zum Fürchten an. Ich habe mir vorgenommen, mich auf meine Familie und meinen Job zu konzentrieren und mich dem Lesen, Malen und Joggen zu widmen. Vielleicht auch mal wieder Briefe schreiben.
Liebe Grüße aus Berlin
Selbst mit 67 und als Großmutter kann ich diesem Text völlig zustimmen -aber stelle auch fest, dass es meine Altersgruppe ist, die sich wenig zurücknimmt -Kino -weil so schön leer ist gleich zwei Vorstellungen Und,und, und ….nix Risikogruppe. Weil es keine Familienanbindungen mehr gibt ..oder …oder ….. und ich bin der weiße Elefant …. Die Kalender Idee ist schön …jeden Tag etwas Schönes notieren … bislang konnte ich sagen :mein Vater musste in den Krieg ziehen ,meine Mutter war auf der Flucht -ich muss nur zuhause bleiben …und dazu gehört sich jeden Tag zu motivieren und zu wissen andere fühlen genaus so . Wir müssen nur laut drüber sprechen!!! Behüt euch….!
Du sprichst mir aus der Seele… Hier in Italien beginnt gerade der zweite, diesmal “softe” Lockdown. Und mit 2 kindergartenkindern haben wir gerade die zweite Quarantäne seit Anfang September hinter uns. Ich mag nicht mehr. Auch frage ich mich was das mit der Psyche unserer Kinder anstellt. Bis vor 7 Monaten war es eine tolle Eigenschaft, wenn ein Kind sein Essen auf dem Spielplatz geteilt hat oder ma ein Kind umarmt hat. Heute hat man gleich win schlechtes Gefühl dabei… 😣 Und hier jammern auf seeehr hohem Niveau: wir sind beide im Gastgewerbe tätig. März und April hätten wir eigentlich Urlaub gehabt, aber alle gebuchten Reisen mussten natürlich abgesagt werden und wir saßen für über 2 Monate in unseren eigenen 4 Wänden fest (damals durfte man hier nicht mal 200m vor die Haustür). Im Sommer dann sind alle anderen in den Urlaub gefahren während wir gearbeitet haben. In 10 Tagen haben wir wieder Urlaub und so wie es aktuell aussieht werden wir diesen wohl auch wieder zu Hauser verbringen. 😢
Liebe Claudi,ich kann es sooo nachempfinden!Diese ganzen Neuigkeiten und keine Lösung in Sicht 🙁 jeden Tag der Versuch was Licht und Leichtigkeit zu finden ,trotz der Zahlen und negativen Stimmen und trotz allem bin ich manchen Moment einfach nur müde und ja Medien sollten eine positiv Quote haben die nicht nur aus niedlichen Tiervideos besteht sondern uns als Gesellschaft zeigt,das wir jeden Tag auch was bewegen.
Und jetzt geh ich mit dem Großen weiter die Walhaimaschine bauen und die Tiefsee erobern und die Kleine zeigt einem jeden Tag das man einfach immer wieder aufstehen muss
Liebe Claudi,
Du hast genau das aufgeschrieben, was ich nicht geschafft habe zu formulieren. Die Sorgen und Ängste, die bei Selbständigen (ich habe auch zwei Angestellte) vielleicht einfach nochmal stärker sind. Den Unmut über verpasste Zeit, die Ambivalenz der Situation gegenüber. Denn natürlich liebe ich es, mit Freunden und Familie zusammen zu sein. Doch gleichzeitig will man niemanden gefährden. Es ist hart. Danke für deine aufmunternden und ehrlichen Worte.
Liebe Claudi, ja, ja und nochmal ja. Du sprichst mir aus der Seele und ich war gerade gerade zu Tränen gerührt, als ich deine Zeilen gelesen habe. Ich glaube es geht uns gerade fast allen so. Manchmal will ich morgens gar nicht mehr die Nachrichten App öffnen und mache es dann doch, nur um wieder eine negative Nachricht, nach der anderen zu lesen und zu fühlen wie es mich traurig und hilflos macht.
Ich versuche zum einen alles zu machen, um meinen Teil beizutragen: Maske tragen, Hände waschen, Abstand halten etc. Gleichzeitig versuche ich es uns hier zu Hause so schön zu machen, wie es geht. Mehr Kerzen, mehr Bücher, mehr Spieleabende, mehr Gemütlichkeit, mehr kreative Projekte. Einfach ein bunter Strauß an Dingen, die uns ablenken und Freude machen, die uns zusammenschweißen und Kraft geben, in dieser so, so fordernden Zeit.
Was auch hilft sind tatsächlich Blogs wie deiner, denn hier finde ich immer wieder das Glück in kleinen Dingen. Daher würde ich mir hier z.B. gerne öfter Artikel wie deine “Dinge vom Wochenende” wünschen, denn hin und wieder etwas positives lesen zu dürfen (wie eben dieses Alltagsglück) , tut so, so gut!
Ganz liebe Grüße, Sabrina
erstaunlich gut, alles einen Gang zurück geschaltet und die Zeit mit den Kindern am geniessen und Herbstschätze sammeln…
EINFACH DANKE!!!!!!!!!!!!!
Hi!
Momentan ist es bei mir (noch) prima.
Gegen die runterziehenden Nachrichten überall hilft mir ein bisschen die “Kopf-in-den-Sand-Strategie”. Ich weiß ja, das es kacke ist und wenn ich es jeden Tag x-Mal lese, wird’s ja auch nicht anders.
Deshalb lese ich nur die Tageszeitung – und da auch nicht alles.
Und: Mein Lieblingsnachrichten Kanal: https://goodnews.eu
NUR gute Nachrichten! Herrlich! Ich liebe es! Und es erweitert meinen Horizont enorm!
Und dein Blog natürlich. Mit dem Buller-Bü-Gefühl zum nach Hause holen quasi. Ich liebe es hier zu lesen. Danke dir dafür!
Liebe Grüße Christina
Danke, danke, danke! Du sprichst mir aus der Seele! Ich wünschte, die Politiker würden den Text auch lesen 🙂
Mir geht es wie dir. Bisher war ich immer das Steh-Auf-Frauchen, aber so langsam werde ich müde. 2019 war schon nicht unser Jahr und ich hatte so auf 2020 gehofft… Und ja, natürlich gibt es überall auf der Welt schlimmere Probleme, aber dürfen wir nicht trotzdem auch traurig/ wütend sein? Das unser Leben sich von Knall auf Fall verändert hat. Der Mensch ist doch ein soziales Wesen (der eine mehr, der andere weniger) und genau diese zwischenmenschlichen Kontakte fehlen uns allen. Das macht auf Dauer krank und wütend. Wir müssen einfach lernen, mit solchen Situationen anders umzugehen, uns umzustellen. Das fällt nicht leicht, ist aber nötig. Denn ich persönlich möchte keine Lebenszeit mehr verschwenden. Es kann morgen vorbei sein… Das rufe ich mir in letzter Zeit immer wieder ins Gedächtnis. Deshalb nutzt die Zeit (so gut wie möglich), wir haben alle nur dieses eine Leben.
Aus der Seele gesprochen…. wir brauchen etwas worauf wir hoffen können, worauf wir uns freuen können. Kein Konzert, kein Essen gehen, keine Feier, keine Treffen in Verwandtschaft oder vielen Freunden…. Die Perspektive fehlt… Ich finde übrigens der Artikel sollte unbedingt in einer größeren Reichweite erscheinen… es geht uns allen so… #coronasad
Übrigens gestern auf fb entdeckt und gepostet:
Nicht zuletzt aus aktuellem Anlass in einer immer kälter werdenden Welt (damit ist nicht das Wetter gemeint):
Meine Tür ist immer offen, der Kaffee oder die Kekse (ich hab auch Alkohol😉) ist immer bereit und das Wohnzimmer ist immer warm.
Wenn einer meiner Freunde reden möchte, ist er/sie immer herzlich willkommen.
Es ist nicht gut, alleine zu sein!!!
Ich habe Getränke im Kühlschrank, immer Kaffee im Haus, auch etwas Essbares oder den Pizza Service.
Du bist willkommen – IMMER!!! Ja auch während eines lockdowns, denn es gibt immer eine Lösung.
Ich möchte gern, dass mindestens eine Person diese Nachricht kopiert und auch postet (nicht teilen).
Ich versuche zu zeigen, dass immer jemand zuhört…
Leider schauen doch viele nur noch auf sich und sind voller Neid und Intoleranz gegenüber ihren Mitmenschen!
❤️
Mit voller Überzeugung kopiert und gepostet!!!
Liebe Claudi, bei uns in der Schweiz explodieren die Zahlen grade förmlich. Und ich ertappe mich dabei, wie ich wieder beginne über andere zu urteilen, die das alles zu locker nehmen. Anstatt einfach bei mir zu bleiben.
Uns geht es gut. Sehr gut. Mein Mann in einem guten sicheren Job, ich arbeite ebenfalls teilzeit bei einem sehr flexiblen/verständnisvollen Arbeitgeber. Unsere Kinder (4 und 7) sind in einem Alter, in dem wir sie als Eltern noch leicht begeistern können. Wir haben ein Haus mit Garten. Wohnen in einer schönen Gemeinde auf dem Land. Dafür müssen wir ganz fest dankbar sein! Trotzdem überkommt auch mich manchmal dieser Corona-Nebel.
Meine Taktik heisst da verdrängen. Gartensendungen schauen, statt News konsumieren. Abends im Bett Schnulzenromane lesen bis die Augen müde sind, statt Gedanken kreisen zu lassen.
Und tagsüber viel nach draussen. Sich an der Natur freuen. Am goldenen Herbst. Und wie schon damals im Lockdown müssen wir auch wieder kreativ werden. Überlegen, wie wir die Adventszeit für unsere Kinder auch in dieser sozialen Durststrecke möglichst sinnlich gestalten können. Auch das hilft übers Grübeln hinweg. Und dann gibt es noch die wunderschönen Blogs, wie deiner einer ist. Die einen inspirieren und von innen erwärmen. Deine Worte, deine Bilder, deine Ideen sind für viele da draussen momentan grade ganz wichtig, da bin ich mir sicher. Vielleicht motiviert dich das ja noch zusätzlich?
Ich drücke dich/euch alle auf Distanz und schicke liebe Grüsse in den hohen Norden. Bleibt gesund!
So ein guter Artikel!! Schon lange nicht mehr so intensiv und interessiert einen Artikel gelesen. Danke fürs veröffentlichen! Ich würde gerne mehr solche Texte lesen die du dir einfach von der Seele schreibst ♡♡♡
Liebe Claudi,
hast Du in meinen Kopf geschaut und einfach alles wunderbar aufgeschrieben, was da so rumirrt? Genau, ganz genau so geht es mir im Moment auch! Müde, weil man alles tut und es dennoch scheinbar nichts nützt. Kämpfen, durchhalten, weitermachen…. wie lange ? In Endlosschleife? Dann fehlt es am Ansporn. Wir ( 10 jähriger Sohn, 13 jährige Tochter, mein Lebensgefährte und ich) leben in einem Haus auf dem
Dorf. Meine Mama hat ALS und die Lebenserwartung ist eh schon gemindert. Und jetzt darf ich meine Mama nicht sehen, die Kinder die Oma nicht. Soooo kostbare Zeit für uns und für sie. Bei dem Gedanken fällt es mir noch schwerer. Danke, für Deinen ehrlichen Blog. Lese so gerne bei Dir. Bislang still…. Du bist großartig! Natürlich, normal, ehrlich und aufbauend. Denn Deine Worte stärken meine Seele…. ich bin nicht allein.
Liebe Grüße,
Melanie
Es ist schon merkwürdig, der Gedanke mit dem Winterschlaf kam auch schon über mich….ein Text der mir und wahrscheinlich noch sooooo vielen anderen aus der Seele spricht…wir schaffen das! 🤗
Danke, liebe Claudia, für ein mal mehr wunderbar treffend mein Gedankenwirrwarr formuliert zu haben. Ich werde diesen Text ausdrucken und unseren Töchtern in die Erinnerungsbox legen. Auch uns geht es gut mit Haus mit Garten, sicheren Berufen etc.! Unsere Älteste würden wir jetzt so langsam ins Leben lassen und das beginnt mit abgesagter Konfirmation, keinem Abschlussball und ohne FreundinnenHalloween etc.! Kein Beinbruch, aber verglichen mit meinem Susi-Sorglos-Leben in den 90-ern zerreißt es mir das Herz! Haltet durch und bleibt gesund und Danke für alle tollen Worte!
Hallo Claudi,
wie es uns geht? Wir kämpfen uns durch. Besonders ich, Mutter von vier Kindern zwischen 8 und 1 und Nr. 5 soll im Dezember zu uns kommen. Ich bin verantwortlich für die gute Stimmung im Haus und der Familie. Ich habe die Aufgabe meinen Kindern seid Monaten zu erklären warum jeder Höhepunkt im Jahr nicht statt finden kann. Ich muss verbergen, dass ich glaube, dass in unserem Dorf keine Kirmes mehr gefeiert werden kann, denn alle Schausteller werden diese Zeit kaum überstehen. Unser Turnverein ist bald platt, Karneval für nächstes Jahr längst Geschichte. Geburtstag werden meine Kids im Winter alle nicht feiern dürfen, genau wie Weihnachten dieses Jahr wohl kein „Driving Home for Christmas“ wird. Mein Großer hat mit trotziger Verzweiflung in der Stimme mit geteilt, dass er keine Laterne basteln will, darf man ja eh alles nicht mehr. Aber ich freue mich täglich für die Fußballfans, dass sie wieder ins Stadion fahren dürfen! Das ist wichtig!
Am Wochenende habe ich einem Neu-18-Jährigen gratuliert, der seinen Geburtstag ganz anders geplant hatte, es sollte eine Party werden, die ihm sein Leben lang eine gute Erinnerung bleiben sollte. Die Erinnerung wird bleiben, zweifellos. Ich denke immer mehr auch an die „Kinder“ zwischen 15 und 25… Feiern, Leben, Beziehungen führen, Knutschen, Tanzen, zu weit gehen… alles mehr oder weniger unmöglich, aber doch wichtig, oder? Für die Entwicklung? Für die Selbstfindung? Erfahrungen die einfach nicht gemacht werden können…
Ich könnte ewig so weiter machen und weißt du was das schlimme ist!? Wir alles werden gezwungen noch ewig so weiter zu machen!
Mir geht es gut, gesunde Kinder, lieber Mann, Haus, Auto, Freunde, eigentlich Luxus, aber nur weil es bestimmt gaaaanz vielen Menschen viel viel schlechter geht wie uns grad hier, können wir und werden wir trotzten irgendwann krank! Vor Sorge, Frust, Angst, Gefangenschaft, Fremdbestimmung, was auch immer!
Das du diesen Artikel veröffentlich hast hat sicher vielen Menschen hier viel mehr gebracht wie eine glücklichStory oder ein „nurnocheinbisschendurchhalten“…
Alles Liebe!
Du sprichst mir aus der Seele! Genau so fühle ich mich auch gerade. Und es frustriert mich so zu sehen, wie schnell dann doch wieder die Schulen zu sind und es einfach immernoch keine Konzepte für Familien gibt. Ich bin so müde…
Danke danke danke, das ist so ein toller Artikel, der diese skurrile Zeit so gut beschreibt und für mich gerade „greifbarer“ macht.
Aktuell sorgst du bei uns für schöne Momente am Tag: anstatt zu Weihnachten gabs hier spontan „Schwups feiert Geburtstag“ schon am Wochenende. Der Große und ich lesen es den beiden Kleinen seitdem mehrfach am Tag vor – so eine bezaubernde Geschichte. Danke auch dafür.
DANKE!
Danke für diesen schönen Text. Mir geht es exakt so! Die Wolke die über einem schwebt mit dem Unausweichlichen.. bei uns in Bayern wird wohl nach den Ferien homeschooling sein. Ich bin Hausärztin und kann nicht zuhause bei den Kindern bleiben. Unser Sohn hat Probleme im Gymnasium-jetzt klasse 6-durch den letzten Distanzunterricht sind große Lücken entstanden die wir gerade so „ gestopft“ kriegen-wie das ein weiteres Mal gelingt weiß ich nicht..Meine Mutter ist im April gestorben, ich habe jetzt alleine die tägliche Sorge für meinen Papa zu tragen mit der ständigen Frage-Kontakt und Gefährdung vs. Vereinsamung. Schwere Zeiten für uns alle.
Danke für deinen Beitrag. Immer wieder triffst du mit deinen Texten genau ins Schwarze. Corona ist ein seit März andauernder Krimi ohne OFF Button. Was macht es mit mir? Ich bin müde und traurig und mache mir viele Gedanken. Ich merke dass ich es oft nicht schaffe für meine Kinder so dazusein, wie ich es müsste. Ich bin mit meinem Gedanken alleine, es ist schwierig geworden sich ehrlich und ohne Angst auszutauschen, sogar innerhalb der Familie. Aktuell frage ich mich was diese Massnahmen wirklich gebracht haben. Denn so wie du es sagst, alle strengen sich an und die Zahlen steigen. Ich befürchte wenn das noch lange so geht dann sterben die Menschen nicht an Corona sondern an sozialer Einsamkeit. Denn was macht das Mensch sein denn eigentlich aus? Mir macht es Angst wenn mein Kind mir sagt, dass ich meinen Mann nicht küssen soll wegen Corona. Eine gute freundin hat mir in einer what’s app Nachricht geschrieben: Veränderung oder dass etwas gehen muss kann immer etwas Gutes und Schönes mit sich bringen. Und daran halte ich mich ganz fest und freue mich über jeden deiner Beiträge. Danke dafür.
Als ich vorhin bei instagram deinen Beitrag las, dachte ich noch, na so schlimm ist es doch nicht. Jetzt habe ich gerade erfahren, dass ab Mitternacht auf der gesamten Lübecker Altstadtinsel eine Maskenpflicht gilt (inzidenzswert momentan von 44). Für mich heißt das: morgens um 7h15 die Maske auf, vom außerhalb liegenden Parkplatz zur Altstadtschule laufen und dort je nach Plan 5 bis 7 Stunden hinter der Maske Kinder unterrichten. Dabei nicht mal eben in der Pause vor die Tür gehen, um im wahrsten Sinne durchzuatmen, die Altstadtinsel zu verlassen, würde einen Kilometer Fußmarsch bedeuten. Auf den Schulhöfen und in den Räumen herrscht sowieso seit anderthalb Wochen Maskenpflicht. Nachmittags dann noch ein bis zwei Mal die Woche Konferenzen. War bisher alles OK, sogar die Maskenpflicht, verschärft nach den Herbstferien auf innen und außen. Aber nun nicht mal vor der Tür durchatmen? Ich verstehe ja die Notwendigkeit, aber für mich fühlt sich das gerade ganz schrecklich an. Gott sei Dank leben wir außerhalb auf dem Land mit eigenem Garten. Da gibt’s dann die ersehnte frische Luft. Mein Sohn darf momentan in die 80 Kinder Dorfgrundschule noch ohne Maske und mein Kleiner ebenso in die 18 Kinder Kita. Mal schauen, wie lange das noch geht. Man fühlt sich ein bisschen so, als ob das Virus einen immer mehr erdrückt.
Ich danke für diesen Text….genauso geht es mir. Meinem großen Kind habe ich schon erzählt, dass der Geburtstag verschoben wird, an Weihnachten Trau ich mich noch nicht ran. Mir wäre definitiv nach Winterschlaf ich bin so
müde. Aber wir werden auch den Winter so gut es geht gestalten sich ne hoffen, dass wir irgendwann wieder neue Perspektiven haben.
Vielen Dank für den tollen Text. Er spricht mir so aus der Seele. Man fängt an zu resignieren. Wo soll es enden? Mein Kind ist traurig, weil es den Geburtstag nur mit mir feiern kann. Omas dürfen nicht kommen, da Risikopatienten. Es tut so weh, meine Mama nicht mehr zu sehen, genauso wie meine Schwiegermutter. Seit mein Mann verstorben ist und letztes Jahr auch mein Schwiegervater, sind wir vier ganz eng. Die Kontakte fehlen. Ich habe zu meiner Tochter gesagt: Ich gehe Silvester um 22:00 Uhr ins Bett und wache dann am 01.01.2022 auf. In der Hoffnung, das dann alles vorbei ist. Die Zeit macht viel mit einem, es fällt immer schwerer noch etwas positiv in Angriff zu nehmen.
Hey :o)
Es geht mir ziemlich ähnlich.
Ich finde es super, dass Du deine Gedanken auch genau so veröffentlichst.
Ich kenne viele weitere Eltern, die es ebenfalls sehr ähnlich sehen.
Treffend, ehrlich, absolut zeitgemäße Gedanken für den heutigen Tag! Danke! Du schreibst immer und immer wunderbar!
Liebe Claudia
Was für ein toller Text, der mich Tief berührt hat und genau trifft, was wohl in so vielen von uns im Moment vorgeht…..
Während wir hier in der Schweiz medial von täglichen Hiobsbotschaften regelrecht bombardiert werden, bin ich hin-und hergerissen zwischen Gute-Mieneversuchen zu machen für die Kinder, sie zu motivieren und zu trösten, ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu geben; und gleichzeitig fühlt man sich schwer und bedrückt, als ob sich die Schlinge langsam zuzieht. Während man im Frühjahr kaum jemand persönlich kannte, der betroffen war, hat Corona nun ein Gesicht bekommen.
Aber versuchen wir dennoch positiv zu sein und das beste daraus zu machen, und optimistisch in die Zukunft zu blicken.! Danke für Deinen Beitrag dazu💕, ich lese immer sehr gerne Deinen Blog.
Herzliche Grüsse aus Bern
Hallo Claudia, der Beitrag ist sehr schön geschrieben. Genauso denke ich auch, brauche aber im Gegensatz zu Dir keine kleinem Kinder mehr motivieren.
Meiner Meinung nach wird dieser Virus viel! mehr ökonomisches und psychisches Leid hinterlassen.
Wann hat jemand den Mut, die Zahlen der infizierten, den ernsthaft Erkrankten gegenüberzustellen. Das ganze Leben ist ein einziges Risiko, aber jetzt wird vielen das Leben so richtig vermiest und Panik geschürt. Beispiel: neulich in einer Bar Wein getrunken (grosser Abstand), auf die Frage ,ob man Nüsse bekommen könnte, kam, ” das dürfen wir nicht……..”. Ich wäre kaum damit an andere Tische gegangen…… man kann alles auch noch besch……ner machen. Sorry
Ich kann deinen Text einfach unterschreiben! Vielen Dank für die ehrlichen Worte! Ich habe das Glück 3 Kinder und einen tollen Mann zu haben. Trotzdem bin ich mit meinem Baby zu Hause oft einsam. Doe Kontakte fehlen einfach! Wie schlimm muss es für Menschen sein, die gerade niemanden haben, für Menschen, die gerade in eine neue Stadt gezogen sind und niemanden kennenlernen können? Für die Jugendlichen, die auf einen so wichtigen Lebensabschnitt verzichten müssen? Mir graut es wirklich vor dem Winter, der nun leider vor der Tür steht!
wirklich wunderbar hast du beschrieben, wie es den familien jetzt so geht. traurig! mir tun kinder und eltern so leid!
je älter die kinder, desto schwieriger ist natürlich die jetzige situation und es dauert auch einfach schon zu lange.
jeder hat schon so genug und es ist kein ende abzusehen, was wird die krise noch mit uns machen?
so viele psychotherapeuten gibt’s ja gar nicht, die nach der coronakrise sicherlich gebraucht werden.
kinder dürfen dies nicht und das nicht, besonders shclimm ist das in der großstadt! kinder die auf spielplätze angewiesen sind, auf denen sie jetzt nicht spielen sollen.
ich bin eine oma von einem 5 jährigen und einer 8 jährigen, die 400 km von uns weg in der großstadt leben.
im moment sind ferien und wir -oma und opa- wären nun in wien bei den kindern, im november zum geburtstag der enkelin wären wir auch in wien, im september wären wir auch in wien gewesen und im mai und im sommer auch.
wir waren heuer NIE in wien bei unseren töchtern und enkeln. 🙁 . sitzen hier und denken an die familie.
gott sei dank waren die kinder 5 wochen im sommer bei uns, aber das war das einzigemal und wird es auch bleiben, dass wir heuer unsere enkel gesehen haben. 🙁
uns wird so viel genommen und wir versäumen so viel durch corona. aber wir werden es schon durch die krise schaffen- irgendwie… und hoffen, dass wir wenigstens fesund bleiben.
danke für deine gedanken, du schriebst mir aus der seele. liebe grüße aus dem salzburgerland
Liebe Claudia,
Deinem Beitrag gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen, Du hast es wieder 100% auf den Punkt gebracht und schreibst mir aus der Seele. Der fast 4-jährige versteht nicht, warum es keinen Martinsumzug gibt, über den wir schon seit Wochen gesprochen haben, der 13-jährige ist traurig, dass es keine Halloweenparty gibt, weint viele Tränen, da er Sorge vor einem neuen Lockdown hat und seine Familie und Freunde vermisst und die 17-jährige macht sich Sorge ums Abi, vermisst ebenso ihre sozialen Kontakte. Langsam fällt es schwer es immer positiv für die Kinder zu beleuchten, so sehr wir uns Mühe geben.. Du und alle vor mir haben es beschrieben wie es sich anfühlt, auch hier und im gesamten Umkreis. Wir freuen uns auf Dein neues Kochbuch, hat uns Dein erstes doch wunderbar durch die erste Krise gebracht, jetzt hoffentlich Dein neues durch die 2. Und Dein wunderbarer Block mich durch die schweren Zeiten. Ein Gruß in den Norden!
Liebe Claudi,
ich finde es einfach toll, wie ehrlich Du (mal wieder) bist! Irgendwie geht es uns doch allen mehr oder weniger ähnlich…. Und es tut gut zu lesen, dass es anderen auch so geht. Bei so überzogenen “alles ist so toll-Darstellungen”komme ich mir doch erst recht als unzlänglich, als “Einzelversager” vor. Zu lesen, dass es mehreren/allen so geht, macht es – zumindest mir – einfacher zu akzeptieren, dass es an den Umständen liegt und nicht ich, um es mit Deinen Worten zu sagen, die 6er Schülerin bin.
Ich wünsche Dir alles Gute und warum nicht mal (ein paar Stunden) einen Winterschlaf.
Liebe Grüße, Margot
Hey,
verrückt…damit hast du wohl einen Nerv getroffen! Sooo viele Kommentare! Ich hatte es schonmal so ähnlich geschrieben: ja, dieser Blog ist fast der einzige, den ich noch lese, weil ich keine Lust auf ewiges Laber Rhabarber habe und ab und an gute Laune Idee , guteLaune Bilder usw brauche.
Und ich finde: ja, man muss auch mal ein Recht auf scheiß Laune haben. Ich finde es brutal anstrengend, wenn ich mal was negatives äußere oder Kritik wage kommt gleich: ja ist doch nicht so schlimm, dir gehts doch gut und so das übliche. Ja sicher gehts mir gut und man darf sich sicher nicht reinsteigern, aber es muss doch erlaubt sein auch mal nicht alles ok zu finden und zu jammern. Ich bin doch keine gute Laune Maschine und auch keine Pandemie-Voll-Checkerin, die das einfach mit einem Schulterzucken wegsteckt.
Und Punkt 7 finde ich gut! Ein Adventskalender bis April! Mega!
LG Katrin
Liebe Claudi,
Danke für die Worte! Was wir in dieser Zeit lernen & überdenken dürfen ist, was im Leben wirklich zählt. Was ist der Sinn im Leben ? Was zählt wirklich? Machen uns Kontakte mit Menschen nachhaltig glücklich ? Ja, ich liebe es zu feiern & Menschen zu treffen…aber damit hängt mein Lebensglück nicht zusammen…ich erinnere mich an Dietrich Bonhoeffer & seine Worte „Von guten Mächten wunderbar geborgen – erwarten wir getrost, was kommen mag…“, die mich umschlingen & mir Hoffnung geben – einen Schutzmantel um mein Herz weben. So hebe ich den Blick weg von Feiern, die ausfallen & Einschränkungen, von fehlenden Menschen & kraftlosen Momenten & gehe mutig voran mit ein klein bisschen mehr Hoffnung & Kühnheit…und meine Kinder spüren. Ja, das wünsche ich uns allen:Hoffnung & Sinn in Zeiten, die nicht gerade rosig sind. Herzliche Grüße