Was will ich vom Wochenende? Entspannung, Geselligkeit, Inspiration? Und am liebsten auch noch etwas von meiner To-do-Liste schaffen. Endlich lernen, was Chat gpt ist. Ganz schön viel für zwei Tage! Ich nehme mir seit einer Weile daher nur noch ein paar Dinge vor – und schaffe dadurch mehr von den Dingen, die mir Freude machen…

1. An diesem hatte ich eine Lesung und Himbeerkuchen auf Streifentischdecke in der Sonne mit Freunden. Und dann hatte ich einen Abend nur mit mir. Ich hatte mir den im Kalender eingetragen! Es fühlt sich irgendwie komisch und ein bisschen ungesellig an, aber ich sag es jetzt einfach mal: Ich habe mich so gut gefühlt nur mit mir. Ich konnte förmlich fühlen, wie alles in mir runterfuhr.

Und dann ist etwas Verrücktes passiert: Trotz des Stand-by-Modus konnte spüren, wie mein Kopf wieder anfing, Ideen zu spinnen und kreativ zu denken. Nicht auf eine anstrengende Verdammt-nochmal-ich-muss-jetzt-Fautschlag-auf-den-Tisch-Runzelfaltenstirn-Art. Sondern auf die federleichte. Ideen kamen, berührten mich wie Schmetterlingsflügelschläge, ich schaute kurz beim Flattern zu und machte mir eine Notiz ins Handy.

Außerdem habe ich an meinem Abend diesen Film geschaut, den ich euch am Freitag kurz bei Instagram gezeigt habe und nachdem ihr seither schon dutzendfach gefragt habt. Ich fand ihn bezaubernd. Gibt’s bei Amazon.

Ich habe wieder gemerkt, wie sehr Kreativität Ruhe und Raum braucht. Die geht nicht am Schreibtisch auf Knopfdruck.

2. Am Samstag hatte ich eine Lesung in einer wunderschönen Buchhandlung in Stade. Ich war von mir selbst überrascht. Denn nachdem ich bei meiner spontanen, allerersten Lesung in einem Hotel in den Frühlingsferien schrecklich nervös war, habe ich mich dieses Mal einfach gefreut. Wenn das Grübeln kam, habe ich es kurz zugelassen und es dann weitergeschickt.

Weil ich dachte: “Du hast dich vorbereitet. Aber du bist neu in diesem Lesungsding. Wie um himmelswillen sollst du dich auf alle schwierigen Situationen vorbereiten, die eintreten könnten, wenn du noch gar nicht weißt, welche das sind?“ Hat mir so geholfen.

Lieblingsmantra gerade: “Du bist nicht alles, was du denkst.”

Ich habe dreimal kontrolliert, ob ich mein Leseexemplar mithatte, also dieses eine Geburtstagsbanden-Buch, in dem ich mir die wörtliche Rede in verschiedenen Farben angemalt habe und in dem diverse Post-its kleben. Ansonsten war ich total entspannt und dachte: “Ich mache das jetzt einfach. Es ist meine erste große Lesung und ich darf noch lernen.”

Die Buchhandlung Schaumburg hatte mir draußen ein Fenster dekoriert und auf dem alten, glänzenden Holzboden sooo viele Stuhlreihen aufgestellt, dass ich meinte: “Na, Sie sind aber optimistisch!” Immerhin waren draußen das erste Mal frühlingshafte 20 Grad. “Nö!”, meinte die super sympathische Buchhändlerin Heide Koller-Duwe, “echt alle Karten verkauft.”

Und dann habe ich es einfach gemacht und es war so gut.

Ich hatte jedes Mal Gänsehaut, wenn das Publikum wegen meiner Sätze gelacht hat und als einer meiner Post-its zwischendurch aus meinem Buch flatterte, ohne dass ich ihn vorher lesen konnte, war das überhaupt nicht schlimm. Ich konnte loslassen, die Dinge laufen lassen, spontan sein. Hinterher in alle Bücher etwas zu schreiben war wunderbar und noch schöner war es, kurz mit allen Gästen zu quatschen. Dieser Nachmittag hat mein Herz berührt und ich danke allen, die da waren und die Geburtstagsbande so gefeiert haben.


3. Natürlich hatte ich bei der Lesung meine Herzchenkette um, und ein paarmal habe ich sie auch gedrückt, weil ich mich dann sicher fühle. Dieses Herz steht natürlich für meine Liebsten, aber auch für all die Sachen, die ich mit Herzblut mache. Und ich mag, dass sie mich daran erinnert, mit offenem Herzen durch die Welt zu gehen.

Übrigens, und das ist mir nochmal total wichtig zu sagen, sorgt ihr mit dem Kauf unserer Produkte auch dafür, dass es WAS FÜR MICH auch weiterhin wie gewohnt geben wird und ihr es einfach täglich kostenlos lesen könnt. Die Werbebudgets gehen immer weiter herunter, und das, was noch da ist, teilt sich zwischen immer mehr professionellen Accounts auf. Die Anfragen von potentiellen Kooperationspartnern werden immer weniger, beziehungsweise werde ich auch immer noch ein wenig kritischer, für was ich werben will.

Eine Seite wie diese am Leben zu erhalten, kostet wahnsinnig viel Zeit und Geld.

Ich brauche Zeit, um meine Texte zu schreiben – auch – oder gerade – wenn sie federleicht klingen. Ich redigiere und bearbeite die Texte der freien Autoren. Ich muss meine Redakteurin, die freien Texter, die Grafikerin, ab und zu eine Fotografin, eine Shop- und Bürokraft und unseren Techniker bezahlen. Würde ich das nicht tun, gebe es WAS FÜR MICH nicht, beziehungsweise nicht so, wie es jetzt ist. Ich liebe dieses Job. Aber ich kann (und will!) ihn nicht dauerhaft als unbezahltes Hobby ausführen oder draufzahlen.

Unser kleiner Shop ist ein Herzblutprojekt, in dem ich, beziehungsweise André und ich, euch lauter schöne, individuelle Dinge anbieten, die es nicht überall gibt. Die besonders sind und euer Leben schöner machen. Auch dieser Shop wäre an sich wieder ein Vollzeitjob, das merke ich ständig, wenn ich wieder ein Foto einstelle, mit dem ich nur halb zufrieden bin oder mal wieder vergesse, auf unser neues Produkt hinzuweisen. Aber auch hier denke ich: Es zu 90 Prozent zu machen, wie ich es haben will, ist besser, als es nicht machen. Dieser Shop ist unser Versuch, dieses Magazin auch weiterhin wie gewohnt am Leben zu erhalten.

Es muss nicht alles 120 Prozent perfekt sein, um zu sein.

Wenn ihr also in unserem Shop stöbert, den wir nach und nach immer noch ein bisschen schicker machen und natürlich noch weiter füllen, in dem wir euch immer wieder überraschen und verzaubern wollen, indem ihr  vielleicht hin und wieder ein Geschenk für euch oder eure Liebsten bei uns shoppt, dann unterstützt ihr damit dieses Magazin. Ihr sorgt mit dafür, dass ihr an fünf Werktagen die Woche KOSTENLOS Geschichten, Rezepte, Tipps und Inspiration lesen und ansehen könnt. Ich danke euch für eure Unterstützung.

Auch neu bei uns im Shop: Unsere eigene kleine Posterkollektion, designed von WAS FÜR MICH Grafikerin Claudia Obertaxer und mir und in brillianten Pantone-Farben in Deutschland auf hochwertigem, mattem (!) Papier gedruckt. Wie gefällt euch “Lieblingsplatz”, “MEGA” oder “Chill mal deine Base”? Kennt ihr die schon?

4. Als ich am Sonntag Vormittag bei einem Kaffee ein paar der neusten Zeitungen und Magazine durchblätterte (geht wunderbar in der Readly-App), fiel mir erst nach einer Weile auf, dass ich ständig das Handy nahm, um ein mir unbekanntes Wort zu ergoogeln. Und nein, ich habe keine Artikel in fremden Sprachen gelesen, nicht mal die ZEIT.  Also sagt schon, geht es nur mir so, oder werden in Magazinen und auch auf Instagram seit einer Weile ständig Wörter benutzt, die in meinem echten Umfeld niemand benutzt?

ChatGpt – hä? Mal ehrlich, wisst ihr auf den ersten Gedanken, was das oder OOTD, POV oder Bias ist?

Mit ChatGpt habe ich mich ehrlicherweise erst vor einer Weile beschäftigt, als mich eine Studentin anschrieb und fragte, ob sie mit mir für ihre Seminararbeit ein Interview führen könne, in wie weit mein Medium das autotamisierte Schreibprogramm nutze. Ich schrieb: “Leider gar nicht!”, Googelte und strich in Gedanken das leider.

Chat gpt ist der neuste KI-ChatBot der Stiftung OpenAI, finanziert von Elon Musk und Microsoft. Seit November 2022 kann jeder eine Version davon kostenlos testen. Sehr vereinfacht gesagt, ist Chat gpt ein künstliches neuronales Netz, das sehr viel Text gelesen hat und über ein Chatfenster mit Menschen interagieren kann. Bitte ich Chat gpt mir einen Text über Ameisen zu schreiben, scannt es blitzschnell das Netz nach Ameiseninfos und schreibt mir aus diesen Informationen einen. Irgendwie klar, dass viele Schulen Chat gpt kurzfristig sperrten. Zukünftig müssen sie wohl lernen, damit zu arbeiten. Was das für alle Schreibenden bedeutet? Ich bin gespannt.

5. Einer meiner Söhne war am Wochenende auf einem Geburtstag eingeladen und war hin und weg von der selbstgemachten Burgersoße des Gastgebers. (Er hat vier (!) Burger verputzt.) Ich will sie diese Woche unbedingt ausprobieren. Ihr vielleicht auch?

So geht sie: Eine halbe Zwiebel und zwei saure Gurken zerkleinern. Mit 200 Gramm Creme Fraiche, 2 Esslöffeln Mayo, 1 Esslöffel Ketchup, 1 Esslöffel Senf, 1 Esslöffel Honig, 1 Esslöffel Tomatenmark, 1 Teelöffel Paprikapulver, Salz und Pfeffer verrühren.

Und was hat dich an diesem Wochenende beschäftigt?

Schönen Wochenstart!

Claudi