Eigentlich hatte André unserm Sohn ein altes Handy schon so gut wie fertig gemacht. Weil man das doch eben so schenkt, zum Übergang in die vierte Klasse. Dann war er als Betreuer mit zur Abschluss-Übernachtungsparty der Grundschule. Und fand meine Idee, mit dem Handy noch ein wenig zu warten, plötzlich doch nicht mehr so schlecht… Weiterlesen
Weniger Bussibussi, mehr Amore: Warum es auch schön ist, große Kinder zu haben
“Guten Morgen!”, sage ich und strecke mich im Türrahmen. “Hey Mäm!“ ruft er vom Sofa. Ich setze mich neben ihn und er hebt die Decke an, damit ich mit reinschlüpfen kann in seine Sonntagmorgen-Höhle. Wir grinsen uns an, ich kuschel meinen Kopf an seine blonden Strähnen. Ich denke daran, was er für schöne Haare hat, statt daran, dass ich sie mal wieder kämmen müsste. Wir lesen, wir schweigen, unsere Füße berühren sich. Wenn überhaupt flüstern wir. Wie Komplizen – damit wir ja noch ein kleines bisschen weiter gemeinsam schweigen können… Weiterlesen
Als ich letzte Woche in den Stories auf Hellrosagrau kurz den Rock meiner Tochter zeigte, den ich in der Mittagspause für sie genäht hatte, kam mein Postfach fast zum platzen. „Wie hast du das so schnell gemacht“? „Woher ist das Schnittmuster“? „Ach, sowas würde ich auch gerne können“! „Wie schön, aber ich habe zwei Jungs”. Klar, viele Menschen haben es nicht so mit der Handarbeit, aber mein erster Gedanke war wirklich: Also dieser Rock, das schafft wirklich jede:r!! Es gib nämlich kein Schnittmuster und ihr braucht zwar eine Nähmaschine, aber nur für vier (!!) gerade Nähte… Weiterlesen
Er hockt im Flur und guckt mich an. Mit großen, eisblauen Augen. Und ich überlege jedes Mal, wenn ich an ihm vorbeigehe, ob er lächelt oder traurig guckt. Er ist wie ein Denkmal, das flüstert: “Denk mal, dein Sohn kommt dieses Jahr in die Schule.” Der mit den eisblauen Augen, das ist der Wolf auf dem neuen Ranzen meines Sohnes. Zack, noch ein Ranzen mehr im Flur, zack, noch ein Sohn mehr in der Schule. Verrückt, wie schnell das geht. Und ich frage mich, wie den kleinen Wolf, ob ich das eigentlich schön oder schrecklich finde… Weiterlesen
Wir haben uns hier weniger zu sagen, seit wir uns ständig sehen. Vielleicht sind wir auch zu müde vom vielen sehen. Ich sehe meine Kinder beinahe den ganzen Tag, das ganze Wochenende, die ganzen Ferien. Und sie mich. Neues gibt es nichts. Ich weiß, was in Mathe gerade dran ist, denn ich sitze daneben. Ich weiß, welches Lied mein Sohn neu auf dem Klavier spielt, denn ich bin dank des Zoom-Unterrichts im Wohnzimmer live dabei. Und doch haben wir letztens beim Abendbrot ein völlig neues, wahnsinnig aufregendes Gespräch geführt… Weiterlesen
Eigentlich hatte ich gedacht, das Ganze wäre kein Thema. Warum? Darum: Als ich letztens meinen Tampon auf dem Klo wechselte, kam einer meiner Söhne herein, guckte und machte große Augen. “Was machst du da?”, fragte er und sah sich suchend um. “Ich wechsele meinen Tampon.” Seine Augen wurden noch größer. Dann grabschte er sich zielsicher einen Donald Duck Comic aus dem Korb neben dem Klo. “Ach, so”, sagt er beiläufig zu mir und begeistert zu Donald: “Dich habe ich gesucht.” Dann ging er raus und knallte die Tür zu… Weiterlesen
Er drängelte sich bereits am Wochenende zur mir durch. Am Samstag konnte ich ganz schnell einen 35-Liter-Sack Blumenerde davor stellen. Rumms, Ruhe. Sonntag brauchte es eine Aussprache. Da musste ich mich ganz bewusst mit einem Kaffee hinsetzen und überlegen, wie wir weiterhin klarkommen: Der Gedanke, dass die nächste Woche mal wieder übervoll werden würde. Und ich… Weiterlesen
Vier gewinnt. Oder: Wie ist das so mit vielen großen Geschwistern?
Ein Haus hinterm Deich, ein offenes Sprossenfenster. Dahinter wird geschlafen. Die Großen im großen Kinderzimmer, die Kleinen im kleinen. Die Eltern im Elternschlafzimmer. Alle schlafen. RUMMS macht es da: Einer schläft nicht. Blondes Strubbelhaar wippt, darunter singt ein Mund, schokoladenverschmiert. “Schackalackabums!” singt der Mund zur Musik aus dem Ipad in meinem Bett. Ein kleiner Finger dreht die Musik laut. “SCHACKALAKABUMS!” – richtig laut. Ich blinzele, seufze, taste nach dem Ipad und mache es leiser. Überlege kurz, wie es der Dreijährige mal wieder ganz allein geschafft hat, seine Lieblingsserie anzustellen. Und sich Schokolade aus der geheimen Kiste im Hauswirtschaftsraum zu holen… Unser viertes Kind ist ein Wunschkind. Und ein Überraschungsbaby, weil ich erstens gar nicht mehr damit gerechnet hatte, dass André meinem Wunsch nachgibt (er wollte eigentlich immer bloß zwei) und weil es zweitens ziemlich lange gedauert hat, bis es sich auf Weiterlesen
Mal klappte es nicht, mal klappte es. Trotzdem hab ich ewig nach einem Trick gesucht, wie ich meine Kinder dazu kriege, mehr im Haushalt helfen. Ich habe bei Freunden neugierig an den Kühlschrank geguckt – die meisten Pläne hängen da. Manche waren perfekt ausformuliert, manche hübsch bemalt. Manche streng, manche mit Smileys. Andere mit Fernsehverbot. Und manchmal gab es Geschenke… Weiterlesen
Da verknallst du dich Hals über Kopf in einen coolen Typen, vielleicht wird daraus mehr und es entwickelt sich eine richtige Liebe. Mehr als die wuseligen anfänglichen Schmetterlinge im Bauch. Spätestens dann fragst du dich: Wer hat diesen Menschen geformt? Wer hat ihn zu dem Wesen gemacht, das dich so einnimmt, begeistert, das dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert? Na? An wem wirst du im Zweifelsfall nicht vorbeikommen, wenn du ein Leben mit diesem Mann leben möchtest? Genau! Die Mutter deines Liebsten… Weiterlesen