Bevor ich Kinder hatte, wusste ich schon ziemlich genau, was für eine Mutter ich werden würde: Eine, die total entspannt ist, die ihre Kinder machen und laufen lässt – liebevolle Vernachlässigung hat Claudi das kürzlich sehr hübsch auf Insta genannt. Also so ungefähr das Gegenteil einer Helikopter-Mum, die ich insgeheim immer ein wenig belächelt habe. Bis mir kürzlich aufging: Ich bin viel weniger Laisser-faire- als Big-Mama-ist-watching-you-Mum… Weiterlesen
Es gibt Gespräche, es gibt Sätze, die bleiben für immer im Gedächtnis. Die begleiten mein Leben und stehlen sich in bestimmten Situationen immer wieder in meinen Kopf. Ich muss etwa 12 Jahre alt gewesen sein, da saß ich mit meinem Opa auf einer Bank in einem winzigen Park in Stuttgart. Mein Opa beobachtete die Leute und meinte plötzlich „Ich mag ja keine Jeans. Alle tragen Jeans. Sie kommen mir vor wie eine Uniform. Ich habe schon zu viele Uniformen gesehen. Wenn die Leute sich uniformieren, da kommt nie etwas Gutes bei raus…” Weiterlesen
Stefanies Leben war das einer ZDF-Sonntagsabendsromanze. Ein Traumleben. Heute ist Stefanie arm. Hier kommt eine Geschichte, die unglaublich klingt, aber viel öfter so oder so ähnlich passiert, als wir denken… Weiterlesen
Mein großer Sohn ist kein großer Redner. Wenn ich ihn frage, wie es ihm geht, sagt er meist “Gut” – und das reicht ihm als Antwort und Unterhaltung gleichermaßen. Allerdings frage ich mich in letzter Zeit häufiger, ob uns das auch auf Dauer reicht, wenn die Pubertät bald so richtig kickt. Und aus dem eh schon knappen “gut” vermutlich eher ein undefinierbarer Grunzlaut wird. Wie also kann ich mit ihm in Kontakt bleiben, wenn er sein Herz nicht auf der Zunge trägt? Die allerbeste Lösung kam mir dazu in unserem Sommerurlaub… Weiterlesen
Ich habe wenig Selbstbewusstsein und ich ärgere mich ständig drüber. Dennoch sage ich meinen Kindern oft das hier: „Lass andere merken, wie gut du etwas kannst, statt dich selbst zu loben.“ Mir fällt nämlich auf, wie viele Kinder mir ständig lautstark davon erzählen, dass sie gigantisch gut im Fußball seien oder super Englisch könnten oder was auch immer. Bis ich feststelle, dass sie es nicht können. Klar, es sind Kinder. Aber ich find‘s andersrum schöner. Und ich frage mich, warum mich Selbstbewusstsein eigentlich so triggert… Weiterlesen
Kürzlich kam ich ins Zimmer meines Jüngsten, der auf dem Bett saß und – und las. Also buchstäblich. Nicht ein Bilderbuch durchblätterte und sich die Geschichte selbst erzählte, nein: Er fuhr mit den Fingern die Großbuchstaben in Claudis “Schwups”-Buch nach und lautierte langsam “WAAAAAAHHHH”. Ich war völlig überrumpelt, weil: Ich hatte ihm das nicht beigebracht. Wie ich sowieso immer überrumpelt bin, welche Skills mein Sechsjähriger plötzlich hat – den Weg dahin habe ich nämlich meist verpasst… Weiterlesen
Alles steht Kopf: Bei uns wohnt jetzt die Langeweile (sie ist eine Haltung!)
Ich weiß nicht, ob ihr auch schon den zweiten Teil von Pixars “Alles steht Kopf” gesehen habt? Ganz großes Gefühlskino, also buchstäblich. Denn die Hauptdarsteller sind die Gefühle von Freude bis Wut, die in der Kommandozentrale, sprich: im Kopf, das Leben des Mädchens Riley steuern. In das plötzlich die Pubertät einbricht – und mit ihr neue Emotionen, die die Schaltzentrale unter ihre Kontrolle bringen. Mit dabei: Ennui – die coole Langeweile, die endgenervt alle anderen Gefühle torpediert. Und im Kino ging mir plötzlich auf: Bei uns ist Ennui auch schon eingezogen… Weiterlesen
Meine Tochter liebt Crop Tops. Für die Älteren unter uns: Früher nannte man das bauchfrei. Jedenfalls besitzt meine Tochter fast nur noch Shirts, die diesen Namen nicht wirklich verdienen, weil sie am unteren Rippenbogen enden und in meinen Augen so aussehen, als ob ein wichtiger Teil fehlt. Der Teil nämlich, der eben den Bauch bedecken sollte. Und die Nieren und alles, was sonst noch so warm bleiben sollte… Weiterlesen
Kürzlich kam der Fünftklässler von der Schule nach Hause und fiel direkt mit der Tür ins Haus: “Krieg ich auch Geld, wenn in der nächsten Mathearbeit eine gute Note schreibe?”, fragte er atemlos, bevor er überhaupt den Ranzen vom Rücken hatte. Natürlich kam das nicht ungefähr – Mitschüler hatten ihn auf die Idee gebracht, die offenbar nicht nur Zeugnisgeld, sondern auch Bares für Klassenarbeiten im 2er- und 1er-Bereich abstauben. Ich war dennoch ein wenig überrumpelt, weil: Ich halte überhaupt nichts davon, Schulleistungen mit Geld zu vergüten. Oder wie sehr ihr das…? Weiterlesen
Bei uns lautet der Deal: Taschengeld darf nach Gusto ausgegeben werden. Also eigentlich. Aber als die Großen davon kürzlich zu zweit vier (!!) Flaschen Cola und diverse Packungen Gummizeugs aus dem Discounter schleppten, war ich doch mehr als versucht, dazwischen zu grätschen. Und stehe seitdem dauernd vor der Frage: konsequent kindlich selbstbestimmt und cool mit dem daraus resultierenden Zuckerschock – oder doch besser nach Mamas Gusto und pro Gesundheit…? Weiterlesen