Wir sommern hier vor uns hin. Sprich: Wir bleiben ewig im Schlafanzug, wir bleiben abends ewig auf. Wir tragen Schokoladeneismünder. Wir verbringen viel Zeit damit, uns draußen treiben zu lassen. Klar, ich packe auch, aber packen mag ich. (Auspacken weniger). Es kribbelt so schön im Bauch vor lauter Vorfreude (und manchmal piekst es, weil ich einen Schwimmflügel nicht finde. Herrgott, wo ist der denn nun wieder…)
Wale, Tierschutz, Jungsklamotten,
Mit rein in den Koffer (und zum Glück schon gefunden, weil wir sie gerade ständig tragen) kommen die Shirts mit den Walen. Wir alle vier mit Wal, ich mag das ja sehr diese Familienuniform, manchmal zumindest, manche finden es ein bisschen albern, fast wie diese Paar-Regencapes. Aber hey, vier Mal Wal ist soviel besser als vier Mal Schlafanzug nachmittags um vier, oder? Aber so cool. Aber sowas von.

Falls ihr jetzt mault, ach komm, die Shirts hab ich doch schon gesehen, rauf und runter auf Instagram, erzähle ich euch noch schnell die Geschichte hinter den Shirts. (Die hatte zumindest ich nämlich noch nicht gelesen). Verkauft werden die Shirts von der Firma Twothirds, genauer gesagt der Familie Gala. Loretas Mann hat die Firma vor fünf Jahren gegründet, aus seiner Surfleidenschaft heraus und der Liebe zum Meer. Loreta, eigentlich Psychologin, schmiss kurzerhand ihren Job und stieg aus Liebe zu ihm bei ihrem Mann mit ein, seitdem rocken sie das Ding gemeinsam, außerdem noch die drei Töchter, eine vor gerade mal zwei Wochen geboren.

Was ich gleich mochte, als mich Loreta anschrieb und fragte, ob ich Lust hätte auf Wal-Shirts für jeden von uns, war ihre Ehrlichkeit – und ihre bezaubernder spanischen Akzent. “Wir sind ein Familienunternehmen,” schrieb sie, “was meistens Spaß – und manchmal Tränen bringt.”

Wie viel Arbeit so ein Label macht, wie viel Leidenschaft es einem abverlangt, zeigt, dass mir Loreta noch auf dem Weg zum Kreißsaal folgende Infos rübermailt: Twothirds produziert nur in Spanien und Portugal, mit recyelten Materialien und Bio-Baumwolle und redet nicht nur über das Meer und seinen Schutz, sondern tut konkret etwas: ein Euro pro Shirt geht an den WDC, den Whale and Dolphin Conversation. Ich bin echt erstaunt: Ein Euro – wer selbst mal darüber nachgedacht hat, hochwertige Shirts zu verkaufen, weiß, wie viel das ist. Außerdem sind die Hainan Shirts mit den Walen gerade im Sale – also trotz der Qualität auch noch wirklich sehr, sehr bezahlbar.

Ich habe mir gestern Abend noch drei, vier Mal den Imagefilm von Twothirds angesehen und kann es gar nicht mehr abwarten, dass wir übermorgen endlich losfahren, in Richtung Meer. Ob ich surfen lernen sollte? Der Mann hier kichert neben mir und raunt, ich könnte ja nicht mal auf der Anti-Rutsch-Matte in der Badewanne sicher stehen…

Na warte, dem Schuft hau ich gleich eins der Schwimmbretter meiner Söhne auf den Kopf, bevor auch sie in den Koffer wandern.

Ganz liebe Grüße,

Claudi