Für meinen ersten Sohn, vor knapp sechs Jahren, kaufte ich beinahe alle Kleidungsstücke auf dem Flohmarkt oder lieh sie von Freunden. Irgendwie hatte ich den Eingangsschlitz zum kunterbunten Kinderklamottenzirkus noch nicht gefunden. Vielleicht gab es diese schillernde Welt auch tatsächlich noch nicht. Dazu kam, dass viele Freunde noch keine Kinder hatten, ich bis kurz vor Kreißsaal arbeitete und mir nur wenig Gedanken machte (und wenn, dann nicht über Klamotten). Bei Nummer zwei war es genau das Gegenteil: Ich hatte den Zirkuszelteingang entdeckt und shoppte wie verrückt…
Viele Freundinnen waren damals ebenfalls schwanger, wir tauschten uns aus, schon vor der Geburt, über die Größe unserer Bauchbewohner – aber auch über die schönsten Labels. Bei Spielplatzbesuchen mit dem ersten sah ich überall hübsche Sachen und ging inspiriert von den Looks anderer Kinder nach Hause. Und ich wusste von meinem ersten Sohn, wie schnell sie verging, die erste, zuckersüße Zeit – und beschloss, dass ich ihn in dieser kurzen, kostbaren Zeit nur in Lieblingsklamotten sehen wollte – und nicht in der geerbten Hose die ich nur ein bisschen gut fand. Ich habe viel Geld ausgegeben in dieser Zeit, aber da wir noch ein weiteres Kind planten, teilte ich alle Preise durch zwei (oder drei). Dann fand ich es okay. Unsere Kinderzimmerkommode quellte damals über.
Dieses Mal, bei meinem dritten Sohn, finde ich meinen Umgang mit Klamotten am entspanntesten. Ich habe bereits jede Menge aussortiert, weil mich übervolle Kommoden inzwischen anstrengen. Trotzdem bleibe ich dabei: die Kleinkindzeit ist kurz, da möchte ich meine Kinder in Sachen sehen, die ich hübsch finde. (Macht es auch leichter, sie bei Wutanfällen trotzdem liebevoll in den Arm zu nehmen, finde ich. Aber psst.)
Ich überlege vorher genau, was wozu passt und das möglichst alles zueinander passt – und kaufe nicht mehr bunt durcheinander, weil ich etwas hübsch finde. Ich bin durchaus bereit, für einige Lieblingsteile mehr Geld auszugeben – ziehe Tjelle auf der anderen Seite ein paar schöne Schnäppchen und geerbte Lieblingsteile an.
Meine Lieblingsteile in diesem Jahr sehr ihr hier:
– Eine wunderschöne, warme, butterweiche und sehr bequeme Hose in grau vom spanischen Label 1+ in the Family, gekauft im sehr symphatischen Shop Babyssimo. Klar ist sie für eine Hose etwas teurer, aber sie wird hier rauf und runter getragen und lässt sich wirklich toll kombinieren.
– Sie plant und entwirft ihre Kollektionen wie die großen Modelabels – und näht doch beinahe noch alles selbst. Meike und ihr Label Sandstrasse sind ein Phänomen – und ich frage mich, wann Meike überhaupt mal schläft. (Wir schicken uns manchmal aufmunternde Nachtschichtgrüße, wenn bei ihr nachts um zwei noch die Nähmaschine rattert und bei mir die Tastatur klappert.) Ich liebe ihre Klamotten, weil sie schick und trotzdem kindgerecht sind, es gibt wunderbare unisexe Latzhosen, zuckersüße (unrüschige) Kleider für Mädchen und wunderschöne Oberteile. Diese Saison wird Tjelle in einer graublauen Cordlatzhose aus der The Journey Kollektion herumtollen. Und ich werde wieder unzählige Male auf dei Hose angesprochen werden und verraten, dass es diese tollen Sachen in der Sandstrasse gibt (auf das Meike gar nicht mehr schläft…)
– Eine Strumpfhose von Collégien aus dem Shop von der zauberhaften Johanna. Ich weiß, ich weiß, 25 Euro für eine Kinderstrumpfhose, die kürzer als mein ausgestreckter Arm ist, klingt verrückt. Ist es aber wert. Finde ich. Denn erstens ist sie warm und trotzdem weich. Zweitens hält sie tatsächlich ewig und verfilzt nicht. Und drittens hopst mein Kleiner im Herbst ständig nur in Strumpfhose durch die Wohnung. Sie bekommt also unsere ganze Aufmerksamkeit.
– Ich habe das Gefühl jede Familie mit Kleinkind hat sie, zumindest hat man auf Instagram den Anschein: die zuckersüßen Socken von Mini Dressing . Tollerweise gibts in diesem Herbst bei den großen Ketten einige günstige Alternativen: Zum Beispiel hier. Und hier (Dabei würde ich das rechte Paar, ähm, verschenken). Es geht doch nichts über knautschige Kinderwaden mit Waldtieren, oder?
– Senfgelb – ich liebe diese Farbe im Herbst. Investiert habe ich diese Saison in ein Shirt der Marke Le Petit Germain, gefunden im brandneuen Miniflamingo-Shop. Es lässt sich wunderbar kombinieren, behält auch nach unzähligen Wäschen seine Farbe und passt zu allem. Hübsch finde ich auch dieses und dieses Langarmshirt.
– Eine Weste. Bei Jungs fallen hübsche Kleider und Röcke weg, damit das Outfit trotzdem mal anders aussieht mag ich Westen. Diese ist vom Flohmarkt (dort habe ich in Sachen Westen tatsächlich oft Glück), ich habe sie noch mit einem großen Holzknopf einem Pilzanstecker aufgehübscht. Rebecca von Elfenkind hat für die nächsten Tage eine Anleitung für eine Fellweste versprochen – da werde ich auch mal gucken.
– Dicke kuschelige Pullover haben wir zum Glück ein paar hübsche, geerbte. Bezahlbare und schöne gibts hier.
– So. Und zum Schluss habe ich eine Weile überlegt, ob ich euch verraten soll, wo Tjelles wunderschönes, strukturiertes, eisblaues Halstuch her ist. Also gut, weil ihr es seid: Es ist ein Spültuch für 1,50 Euro von Soestrene Grene. Gibts in drei wunderschönen Farben und passt von der Größe perfekt um einen Kleinkindhals. Ups, jetzt ist es raus.
Einen schönen Wochenstart,
Du Liebe! Ich hab den Westen Artikel schon geschrieben ! Und mach heute die Fotos dafür ,also kannst du ganz schnell anfangen zu nähen ! Ich glaube euch fehlt für eure Herbst Basics Nichteinhaltung Tuch von uns ! Alles alles liebe Rebecca
Wow! Toll! Und zum Glück bin ich da ganz anders. Ich habe bisher zwei Jungs und klamottentechnisch ist mir nur wichtig, dass die Kleidung bequem, praktisch und idealerweise von guter Qualität ist. Und im Idealfall einen ganzen Tag sauber bleibt 😉 Modetrends, Marken und co. interessieren mich kaum. Ich finde es toll, entspannt auf den Spielplatz zu gehen und das Kind auf Knien robben zu sehen und sich keine Gedanken machen zu müssen, ob die ach teure Markenhose ein Loch kriegt usw. Es ist aber echt interessant zu sehen, dass es da extra Kleinkindmodetrends gibt. Hut ab! Mir graust es schon davor, wenn die Kinder größer werden und bestimmte Markenklamotten haben wollen, um cool zu sein. Und nicht jeder kann es sich leisten. Daher lässt Kinder Kinder sein und keine Modepüppchen.
Lieben Dank für deinen Kommentar. Bei meiner Empfehlung handelt es sich allerdings nicht um Trends, na ja, Senfgelb und Grau vielleicht, sondern um meine ganz persönlichen Favoriten. Und: Ich kaufe tatsächlich überhaupt nicht nach Marken, sondern danach, dass es mir (und den Jungs) gefällt. Da kann etwas mal teurer sein, oft auch ganz günstig.
Vielleicht wirst du lachen (oder die Hände vor Entsetzen vor den Kopf schlagen), für mich gehört auch das irgendwie zur Bildung dazu: Kindern Geschmack mitgeben, die Augen für Schönes öffnen – ganz gleich, wie lange sie noch meinen teilen. (Ich suche übrigens auch meinen Toaster nach der Optik aus, also zumindest ein bisschen, ja sogar meinen Dosenöffner). Ich habe riesigen Spaß an Mode, an Schönem allgemein. Ich würde mich freuen, wenn ich diese Freude den Jungs mitgeben kann.
Liebe Grüße,
Claudi
Deine Klamottenauswahl ist sehr süß und sieht hier ähnlich aus für den Kleinsten! Sag einmal, Du schreibst, die Kniestrümpfe sind von Racoon, verlinkt sind aber die üblichen von Mini Dressing!? Ich finde die hier gezeigten sehr hübsch! Sagst Du nochmal bescheid, von welcher Firma sie denn sind und wo man sie beziehen kann? Das wäre toll! Noch ein Kommentar zum vorherigen: Kinder können auch Kinder sein, wenn sie modische Klamotten anhaben! Ich lasse meine Jungs trotz teilweiser Markenkleidung alles machen, was man in H&M auch tun darf! Sich bekleckern, auf Knien rutschen etc. Wenn die Bilder nicht täuschen ist das hier auf dem Blog genauso! Manche legen halt Wert auf schicken Kinderklamotten, andere nicht. Dies ist kein Grund, zu kritisieren und zu behaupten, die Kinder seien gleich Modepüppchen! Und auch Deine Kinder werden später mit Sicherheit einmal den Wunsch mach Markenkleidung äußern! Das bringen sie schon früher oder später aus der Schule mit! Also bereite Dich schon mal darauf vor, wenn es dir jetzt schon graust;-)! Die hiesigen Tipps sind jedenfalls super und die Rubrik Boah for Boys sowieso!
MiniDressing, auf jeden Fall. Hab das vorhin gleich geändert.
Guck mal, es gibt sie zum Beispiel hier: http://www.nordkinder.de/mini-dressing-kniestruempfe-waschbaer-braun.html?gclid=CjwKEAjwkJfABRDnhbPlx6WI4ncSJADMQqxdb91zatgqzLQ-VQdzGDvv5JV7Id6RlJ0owcbT2QF6uBoC0Abw_wcB
Und ja, meine Kinder dürfen in allen Klamotten toben. (Geht eh nicht anders ; )
Liebe Grüße,
Claudi
Hahhahaaa… Ein Spültuch! Seeehr kreativ. Das finde ich mal wieder klasse! 🙂
Deine Kids sind immer zauberhaft gekleidet und ich halte es auch so mit meinen… lieber mal ein etwas teureres Teil, das dann gedanklich durch 2 geteilt wird, das länger hält und sich gut kombinieren lässt. Es ist zum Glück in den letzten Jahren viel einfacher geworden, auch für Jungs tolle Klamotten zu bekommen. Mein Großer musste vor mehr als 7 Jahren auch noch das eine oder andere Teil tragen, das es “eben zu kaufen gab”. 😉
LG Anja
Haha, ich war mir nicht ganz sicher, wie das so ankommt. Aber umso schöner, dass ich einige inspirieren kann.
Liebste Grüße!
Sehr schön sieht der Kleine aus diesen Herbst.
Bei uns gibt es immer ein Mischmasch aus neugekauften Sachen, die ich schön finde und in denen ich meine Tochter sehen möchte, und geerbten Teilen. An Kita Tagen gibt es meist geerbte Kleidung (in der Ersatzkleidungskiste vor Ort sowieso), weil es hier gar nicht weh tut, dass sie nicht mehr sauber zu bekommen sind. An Zuhause-Tagen gibt es Mamas Lieblingsoutfits… 🙂
Ich ziehe ihnen die schönene Sachen inzwischen auch in der Kita an – und störe mich nicht mehr an kleinen Fleckenschatten…
(Oder versuche es ; )
Liebste Grüße,
Claudi
Liebe Claudi,
er sieht so süß aus!
Zur Geburt der Lütten habe ich total gern diese winzige Babykleidung gekauft. Neu im Geschäft (oh wie hatte ich mich darauf gefreut), gebraucht von einer Bekannten und geschenkt bekommen haben wir auch viele neue Teile. Eine ganze Erstausstattung. Es gab Lieblingsteile, die ich immer behalten werde und es gab … vieles, das hinten im Schrank vergessen wurde.
Mittlerweile ist mir Qualität deutlich wichtiger als Quantität. Ich nähe viel selbst oder gebe für ein Lieblingsteil lieber etwas mehr aus, als fünf Teile zu kaufen, die unter richtig schlechten Bedingungen gemacht wurden. Es heißt immer, gute Qualität ist so teuer … Klar, aber bevor ich zu Kik gehe, guck ich doch lieber beim Secondhand-Laden… Und gute Teile kann man auch gut weiterverkaufen (oder selbst gebraucht einkaufen). Außerdem kaufe und nähe ich oft auf Zuwachs. Natürlich nicht so viel, dass die Lütte auch gut nen Pulli von mir anziehen könnte … aber ein bisschen krempeln stört mich überhaupt nicht.
Sooo, das für heute 🙂
Liebe Grüße,
Dorthe
Liebe Dorthe,
ganz genau, ich krempel auch ganz viel. Dann passt es zwei Saisons. Und ist gar nicht mehr so teuer.
Liebste Grüße!
Liebe Claudia,
die Sachen sind wirklich zu süß. Leider hat mich das jetzt von meinem festen Vorsatz nichts fürs Ende Kleinen zu shoppen abgebracht (ist ja eigtl. sooo viel vom Großen da) und er bekommt jetzt doch eine neue Wintergarderobe. Als selber Zweitgeborene will ich doch auch, dass er später auf Fotos süß aussieht. Erfahrungsgemäß zieht man Ihnen “bessere” hübsche Sachen auch lieber und öfter an, daher lohnt es sich wirklich und ist besser als 10 billige Teile.
Liebe Grüße
Hallo Claudia, hast Du die wunderschöne Zwergenmütze selbst gestrickt? Und wenn ja würdest Du das Muster verraten? LG Carolin
Liebe Carolin, die Mütze ist selbstgestrickt, allerdings von der Oma der wunderbaren @Pinkderrick bei Instagram. Dort kann man die Mütze in Wunschfarbe bestellen.
Liebe Grüße,
Claudi