Dass es ihn wirklich gibt, merkte ich nach Geburt zwei, drei und vier. Nach der ersten Geburt turnte ich brav bei der Rückbildung, so wie man alles brav macht, beim ersten Kind. Aber ehrlich gesagt hatte ich mehr Lust andere Mamas zu daten als meinen Beckenboden. Als wäre er beleidigt, meldete er sich nach Geburt zwei sofort. Kaum waren die Geburtsschmerzen weg, begann es im Unterleib zu ziehen, wenn ich schnell ging. In meinem Becken fühlte es sich an wie Wackelpudding, wenn ich rannte – manchmal tat es richtig weh. Plätscherte die Dusche, hatte ich Schwierigkeiten nicht mit zu plätschern. Ich hatte plötzlich wirklich Respekt vor dieser Körperregion, sah in Gedanken bereits eine ganze Armee Tena Ladies aufmarschieren…
Beckenboden trainieren, Beckenbodentrainer
Nicht bloß aus Spaß stehen die Drogerien voll mit Inkontinenzbinden. Ich möchte behaupten, die allermeisten Frauen kümmern sich in den ersten Jahren nach der Geburt zwar rührend um ihr Kind, aber viel zu wenig um ihren Beckenboden. Wenn ich leise meine Duschgeschichte erzähle, fangen die meisten an zu kichern: “Ups, ich mach auch manchmal noch ein paar Tropfen Pipi, wenn ich lache…!” Dabei ist das kein bisschen lustig.  Wir müssen unseren Beckenboden trainieren, und zwar am besten ein Leben lang. Nach einer Geburt umso mehr, nach zwei Geburten doppelt so viel, nach drei Geburten dreifach und so weiter. Sogar Frauen ohne Kinder sollten trainieren, immer und ein Leben lang. Nicht bloß, um nicht einzupinkeln, sondern auch um guten Sex zu haben. Und einen starken Rücken. Wer nicht trainiert riskiert eine Gebärmuttersenkung und Bandscheibenprobleme.

Aber hey, ich hab euch noch gar nicht vorgestellt. Also, das hier, lieber Beckenboden sind meine bezaubernden Leserinnen – liebe Leserinnen, das hier ist mein Beckenboden. Ich nenne ihn Brody, fragt nicht warum. Brody ist eine Muskel- und Bindegewebsschicht, die meine Körpermitte nach unten hin abschließt. Dank Brody kann ich heben, lachen und niesen, ohne dass Urin oder Stuhl austritt. Brody hält aber nicht bloß das fest, sondern eigentlich den ganzen Körper zusammen. Das macht den Beckenboden so wichtig – und trotzdem wird er leider am wenigsten trainiert.

Wie ihr eurem Beckenboden “Hallo” sagen könnt? Indem ihr eure Scheidenmuskulatur nach oben zieht, als wolltet ihr einen Lappen damit auspressen. (“Blumen pflücken” hat meine Hebamme dazu immer gesagt.) Am Anfang drängelt sich oft der Po beim Ziehen mit dazu, irgendwann kann man tatsächlich zwischen oberer Beckenbodenmuskulatur (nur die Schamlippen), innerer (ganze Scheide) und hinterer (mit Po) unterscheiden. Im Alltag lässt sich der Beckenboden trainieren, indem man ihn einfach zusammen zieht und loslässt und so weiter. Fakt ist bloß: ich vergesse es ständig.

Beckenboden trainieren
Umso toller finde ich, dass es jetzt einen Personal Trainer für den Beckenboden gibt und noch besser: mit dem hat man auch noch jede Menge Spaß. ACTICORE1 ist ein Beckenbodentrainingsgerät, seit Oktober auf dem Markt, also noch jung und knackig und eine absolute Weltneuheit im Bereich der Beckenboden-Gesundheit. ACTICORE1 ist kinderleicht zu bedienen, so dass man ganz einfach und quasi überall trainieren kann.

Da kommt es dann zu Situationen wie dieser: Ich sitze am Esstisch und trainiere in Ruhe meine Anspannung. André kommt aus seinem Büro rüber gerannt, sieht mich, fragt (leicht genervt): “Und was machst du?” Und ich sage: “Ich trainiere!!!!”

Ich sitze nämlich auf dem sogenannten SensorSeat (am besten in dünner Leggings, in Strumpfhose unter einem Kleid geht aber auch) und habe die ACTICORE1-App vor mir auf dem Handy. Die lädt man einfach vor der ersten Bedienung herunter. Mit Hilfe des SensorSeats werden die Kontraktionen meines Beckenbodenmuskels gemessen und via Bluetooth in die App übertragen. Großartig, oder? Ich spanne also unten an und hebe damit auf dem Bildschirm Schätze vom Meeresgrund – so trainiere ich Ausdauer-, Schnellkraft- und Koordination meines Beckenbodens. Schätze finden, Blumen pflücken – ich mache auf dem Bildschirm genau das, was ich sonst in Gedanken in Hebammenkursen mache. Halleluja, was für eine Erfindung.
Acticore
Bevor es losgeht, spannt man zum Einstellen des Gerätes drei oder vier Mal den Beckenboden an, dadurch wird das Gerät kallibriert, dann geht’s los mit den Übungen. Die Bedienung ist kinderleicht (und das sage ich Technikhonk) und macht echt Spaß  – klar möchten meine Söhne jetzt euch gern unbedingt ihren “Beckendingsda” trainieren. Ich habe mir seit einer Weile morgens eine Viertelstunde in den Kalender eingetragen (10 Minuten reichen), in der ich spielen, äh, ich meine trainieren darf. Ich merke, dass es sich richtig gut anfühlt.

Das Programm schreibt einen regelrechten Trainingsplan und gibt die Übungen vor, die der Beckenboden braucht. Die kleine blaue Figur ANI führt durchs Programm. Ist trotzdem noch irgendwas unklar, darf man sogar anrufen. Und ja, ich weiß, der ACTICORE ist mit 330 Euro nicht günstig, zeigen wollte ich ihn euch trotzdem, weil ich bei weitem schon mehr Geld für irgendeinen Blödsinn ausgegeben habe. (Bei drei oder vier Kindern kompensiert sich der Preis ohnehin, schließlich spart man sich die Rückbildungskurse, zu denen man es nach dem ersten Kind leider eh nicht mehr so regelmäßig schafft.) Außerdem ist das Gerät eine super Geschenkidee zur Geburt (statt zigstem Strampler), gerade wenn ihr noch mehr Kinder wollt. Übrigens tut es auch Männern gut den Beckenboden zu trainieren (ob Mann oder Frau anspannt kann man vorher am Gerät einstellen).

Beckenboden trainieren,

Falls ihr auch so einen gut gelaunten Personal Trainer wollt, es gibt den ACTICORE ab sofort unter www.acticore.de und acticore.ch.

Und jetzt mal ehrlich: Trainiert ihr euren Brody regelmäßig?
Alles Liebe,

Claudi