Ab Tag drei war die Sache gefixt: Nach dem Abendbrot trafen wir uns mit zwei anderen Familien an der Bar. Die kleinen Kinder spielten um uns herum, die Großen waren meist noch zum Spätprogramm im Kinderclub. Wir stießen an, sagten Prost und erzählten da weiter, wo wir am Abend vorher aufgehört hatten…

Beim zweiten Drink kamen dann auch die großen Kinder. Sie holten sich ein Spiel aus dem Schrank, eine Schale Nüsse von der Bar und bestellten sich ihren Lieblingsdrink: einen Calimero. Am ersten gemeinsamen Barabend hatten wir ihn ausnahmsweise erlaubt – seither gehörte er dazu. Ausnahmsweise anstoßen, ausnahmsweise aufbleiben. Die Kindertruppe am Tisch neben uns war jeden Abend eine sehr glückliche Kindertruppe.

Wir waren es auch. Ich erinnere mich, dass meine Eltern früher in unseren Urlauben immer lieber für sich blieben. Sie waren sich genug, sie hatten gern ihre Ruhe, lasen oder sprachen zu zweit über den Tag. Ich bin Einzelkind, ich fand das schade. Ich habe schon früher immer zu den großen Gruppen geschielt. Fand es prickelnd, sie gemeinsam lachen und reden zu sehen an einem langen Restauranttisch oder an der Bar. Jeden Urlaubsabend wieder. Beobachtete, wie die Kinder zusammen tobten und lachten.


Heute mag ich es sehr, im Urlaub neue Leute kennenlernen, mit ihnen die Abende zu verbringen und ganz schnell ganz vertraut zu werden. Besonders gut klappt das bei uns immer in einem Familienhotel. In den Familotels haben wir bisher immer nette Leute kennengelernt, vielleicht weil dort bloß nette buchen. Dieses Jahr im Hotel Zauchenseehof auch wieder.

Ein gemeinsam verbrachter Urlaub schweißt zusammen, das holt Jahre auf. Unsere Abende in der Bar fühlten sich nach dem zweiten Mal an, als würden wir uns schon ewig kennen. Trotzdem hatten wir uns glücklicherweise noch das ganze Leben zu erzählen. Am dritten Abend fragte einer von uns noch am Buffet: „Sehen wir uns nachher noch?“ Am vierten Abend sagten wir bloß: „Bis gleich!“


Barkeeper Raphael grinste immer, wenn er uns sah. Irgendwann ist ein Kind meist auf meinem Schoß eingeschlafen. Eins an mich gelehnt. Ihr süßer Kinderatem roch jedes Mal noch süßer nach Grenadine. Calimero ist definitiv DER Drink dieses Urlaubs. Was für ein Glück, dass Raphael mir das Rezept am letzten Urlaubsabend verraten hat.

Eine Familie aus unserer Bartruppe wohnt übrigens leider sehr weit weg – die andere aber wohnt in Hamburg. Die wollen wir unbedingt wiedersehen, wenn es wieder geht. Klar mixen wir dann für die Kinder jede Menge Calimero.

Für einen Calimero braucht ihr:
1/8 Liter Sprite
1/8 Liter Ginger Ale
2 Zentiliter Grenadine
3 Cocktailkirschen
Eiswürfel
Eiswürfel und Kirschen in einem hohen Glas verteilen, Sprite und Ginger Ale auffüllen und Grenadine vorsichtig am Rand entlang dazu gießen.

Heute Abend gibts aber auch schon mal einen, ausnahmsweise. Dann wir stoßen damit allein am Osterfeuer auf alte und neue Freunde an. Ihr ja vielleicht auch?
Dann mal Prost – und frohe Ostern.
Alles Liebe,

Claudi