Kurz vor Weihnachten sind wir besonders gern im Wald. Wir stapfen durch Raschellaub, hören Ruhe. Wir finden Schätze: Tannenzapfen, Tannennadeln, Nüsse. Und wir stellen uns vor, wie hinter jedem Baum ein Waldtier wartet. Uns heimlich bestaunt. Am allerliebsten schauen meine Jungs den Eichhörnchen zu, wie sie von Ast zu Ast hüpfen, oft mit einer Nuss im Arm, beinahe so groß wie ihr Kopf. Und wenn wir wieder nach Hause kommen, hintereinander den Steinweg in Richtung warmes Wohnzimmer stapfen, dann treffen wir manchmal sogar den Igel, der irgendwo bei uns in der schwarzen Scheune wohnt…
Perfekt zu dieser Stimmung passt die Geschichte rund um Waldbewohner Latte Igel und Tjum, seinen Eichhörchenfreund. Die Geschichte ist ein Kinderbuch-Klassiker – wir haben sie dank eines wirklich schönen neuen Films im Kino gerade neu entdeckt.
Koch Films macht aus Latte Igel ein Mädchen – sonst bleibt der Zauber dieser schönen Geschichte komplett erhalten. Ich finde es erstaunlich, wie viel Inhalt man in eineinhalb Stunden unterbringen kann. Neben der Geschichte ist für mich die Optik das Highlight. Alle Figuren sind wirklich schön gezeichnet, niedlich, aber nicht klebrig süß und man meint, die pieksigen Igel-Stacheln oder die glitschige Fischhaut zu fühlen. Man möchte am liebsten über das kuschelige Fell von Eichhörnchen Tjum streicheln oder Bärenprinz Amaroo kraulen (zumindest bis der es schafft, sich endlich gegen seinen strengen Bärenpapa zu behaupten.)
Ab 25. Dezember 2019 läuft “Latte Igel und der magische Wasserstein” im Kino. All die kleinen, graubraunen Waldbewohner passen perfekt in die gemütliche Winterzeit, wenn draußen alles braun ist, wir aber heimlich ein klein wenig schon wieder vom frischen Grün träumen.
Was uns jeweils am besten Gefallen hat:
André: Die lustigen Dialoge zwischen Latte und Tjum. André hat oft gelacht, wenn kein Kind gelacht hat.
Der Neunjährige findet die Szene mit dem Nussspiel toll: “Muss ich auch mal ausprobieren, wenn ihr etwas von mir wollt,” meinte er.
Der Siebenjährige mag die Wasserballett-Szenen am liebsten: “So cool!”
Dem Fünfjährigen hat es der magische Stein angetan, “der sieht nämlich aus wie mein Glücksstein”, findet er. Und der Igel, “weil der so gut rollen kann.” Das Rollen hat er auch gleich ausprobiert. Auf dem Teppich vor seinem Bett.
Und mir? Ich finde die Darstellung der Natur im Film auch noch besonders gelungen. Beinahe magisch wirken die Wiesen und Wälder, die oft in stimmungsvollen Gegenlichtbildern gezeichnet sind.
Der Bach im Wald führt kaum noch Wasser, die Tiere sind in großer Sorge. Der Grund: Die Bären im Nordwald halten all das Wasser für sich zurück – um ausgiebig fürs Bärenballett zu trainieren. Ausgerechnet ein kleiner Igel – Latte Igel – und sein Eichhörnchen-Freund namens Tjum machen sich auf, um den Wasserstein zu suchen – und damit den Bach, den Wald und alle Tiere zu retten.
Die Vorlage Latte Igel haben wir übrigens einem leeren Portemonnaie zu verdanken – und einem lauten Streit. Nur weil der finnische Journalist Sebastian Lybeck dringend Geld brauchte, schrieb er 1950 eine Fortsetzungsgeschichte fürs Feuilleton seiner Zeitung. Es ging um einen kleinen Igel, damit kannte Lybeck sich aus, weil es rund um das Haus seiner Eltern so viele gab. Die Miniserie wurde einen Sommer lang gedruckt – dann war das Portemonnaie wieder leer.
Den Sommer über verbrachte Lybeck wie alle Sommer im Ferienhaus seiner Eltern im schwedischen Tyresö. Erholung war das wohl kaum, denn sowohl Mutter als auch Vater wollten ihren Sohn täglich überreden, endlich etwas Vernünftiges zu machen – und bloß nicht weiter zu schreiben. Diese Schreiberei könne schließlich kaum den Unterhalt für die Familienvilla zahlen. Lybeck war genervt, willigte vor lauter Genervtheit sogar kurz ein, doch noch Mathematik zu studieren, nahm die Entscheidung aber schnell wieder zurück. Als der Streit mit seinen Eltern ums Geld mal wieder besonders laut wurde, soll sich Lybeck im Dachzimmer eingeschlossen und an seine kleine Feuilletongeschichte erinnert haben. Er setzte sich hin – und schrieb sein erstes Buch “Latte Igel und der Wasserstein” – beinahe in einem wütenden Rutsch herunter.
Es geht um Freundschaft, Mut, Abenteuer – all die Themen, die uns alle beschäftigen. Kinder auch. Man könnte sogar ein paar Happen Klimadebatte darin entdecken: nämlich die Frage danach, ob es okay ist, wenn ein paar Personen lebenswichtige Güter für sich allein beanspruchen und viele andere darunter leiden. Das ging beim Latte-Igel-Gucken in meinem Kopf vor. Meine Jungs, die sahen vor allem andere Dinge darin: Wie süß die beiden Hauptpersonen Latte und Tjum sind, zum Beispiel. Dann, dass sie auch gern einen Wasserstein hätten – für einen wilden Bach im Garten. Und sie fanden es gut, dass der Film spannend, aber nicht zu spannend ist.
Wir haben ihn dank Vorab-Presse-Link alle zusammen im Wohnzimmer geguckt – und niemand musste seine Hände vor die Augen halten (unser Anti-Angst-Trick). Der Kleinste hat nach einer schnellen Weile lieber gespielt, die drei anderen – fünf, sieben und neun Jahre alt – haben die ganze Zeit über mit großen Augen zugeschaut. Ab und zu wurde laut gelacht. Es ist definitiv ein Film für die ganze Familie, freigegeben ab 0. Ein wirklich richtig schöner Film, hübsch gezeichnet, mit nicht zu schnellen Schnitten und tollem Soundtrack.
Wer nach dem Film so richtig in Waldtierstimmung ist, hat vielleicht Lust, aus den gefundenen Waldschätzen hübschen Schmuck für den Weihnachtsbaum zu basteln. Na logo basteln wir Latte und Tjum.
Für je einen Igel und ein Eichhörchen brauchst du:
Für Latte: Tannenzapfen, selbsttrocknende Modelliermasse (oder Salzteig), einen Rest rote Knete, hübsches Band, Heißkleber
Für Tjum: zwei Haselnüsse, einen braunen Pfeifenputzer, Acrylfarbe in beige, einen dünnen Pinsel, wasserfeste Stifte in schwarz und braun, kleine Dekoteile, wie ein Stück Tanne, ein Pilz oder eine Erdnuss, hübsches Band, Heißkleber, Schere
Und so geht’s:
Für Latte: Ein Stück Modelliermasse weich kneten, erst zur Kugel, dann zum Kegel formen und auf die Spitze des Tannenzapfens drücken. Aus dem Rest roter Knete eine Weihnachtsigelnase rollen und mit einem Tupfen Heißkleber festkleben. Eventuell Augen aufmalen (ich wollte nicht, meine Jungs bestanden drauf). An einem hübschen Band aufhängen. Fertig.
Für Tjum: Zwei Haselnüsse mit einem Tropfen aufeinanderkleben, die obere Nuss mit der Spitze nach oben. Zwei etwa vier Zentimeter lange Stücke Pfeifenputzer jeweils einmal in der Mitte umbiegen und als Beine unter die untere Nuss kleben. Zwei kurze Stücke Pfeifenputzer als Ärmchen ankleben. Aus zwei weiteren Stücken Pfeifenputzer die Ohren biegen und oben ankleben. Mit einem dünnen Pinsel Schnauze und Augen aufmalen. Trocknen lassen. Eine Nuss, einen kleinen Tannenzweig oder einen Pilz am Arm festkleben. Mit dem schwarzen Stift die Pupillen, mit dem braunen Stift die Eichhörnchennase aufmalen.
Damit ihr euch auch so schnell wie möglich verzaubern lassen könnt, habe ich Koch Films vier Kinofreikarten für euch abgeluchst. Um sie zu gewinnen, verratet mir einfach bis einschließlich 12.12.19, welches Waldtier ihr am liebsten habt. Viel Glück!
Alles Liebe,
Den Igel finde ich einfach super und clever.
Liebe Grüße von Susanne
Ich liebe unsere Eichhörnchen! Zum Glück sieht man die noch sehr oft.
Unser Sohn liebt Hirsche, ganz besonders Hirsch Heinrich, eine Geschichte, die wir jedes Jahr zu Weihnachten lesen.
Das wäre wohl der perfekte Film für einen allerersten Kinobesuch ?
Wir lieben Eichhörnchen ?
Das liest sich toll, der Film kommt auf unsere Liste für Aktivitäten zwischen den Jahren 🙂 Mein Sohn würde so gerne mal einen Fuchs sehen, bislang hatten wir nur einmal das Glück, ein paar Rehe aus nächster Nähe beobachten zu können, die sich zu uns an den Gartenzaun verirrt hatten.
Eine schöne Adventszeit und liebe Grüße, Jana
Igel – eindeutig,seit Kindertagen.
Ich mag es nachts im Wald, wenn die Eule schuhut, Fledermäuse fliegen oder man es einfach im Holz kraspeln hört. Welches Tier es dann auch sein mag…
Ich mag Rehe und die putzigen Eichhörnchen am liebsten im Wald begegnen.
Unsere Tochter liebt Latte Igel, da die Geschichte in ihrer Wald Woche im Kindergarten vorgelesen wurde.
Wir würden uns total über die Freikarten freuen ?
Hallo Claudia, wir haben die Vorschau tatsächlich im Kino gesehen, sah sehr süß aus. Lieblingstiere im Wald, der Große sagt Igel, die Kleine sagt Rehlein.
Wir lieben die Rehe, die wir abends beim Spazierengehen über die Wiesen in den Wald hüpfen sehen.
So eine schöne Kinofilm-Vorstellung, übrigens, und mal wieder so ein wunderbares DIY. Vielleicht basteln wir nächste Woche auch ein paar niedliche Waldtiere. Danke Dir, liebe Claudi!
Hi, Ich mag Füchse sehr gerne!❤️Liebe Grüße Hanna
Tolle Bilder, schön geschrieben.
Am liebsten mögen wir das Eichhörnchen.
Ich mag Eichhörnchen ☺️ Über die Kinokarten würden sich hier alle sehr freuen! Vielleicht habe ich ja mal Glück…
Wir lieben den Dachs! Mein Sohn hat ihn als Tier an seiner Kitagarderobe….passend zum Frechdachs….;)
Hallo, liebe Claudia.
Wir sind schon jetzt ganz verliebt in die Filmfiguren…einfach wunderschön gemacht!
Die Kinder lieben die Eichhörnchen ganz doll und ich finde Füchse so besonders.
Heute habe ich im Wald aber auch einen Eichelhäher gesehen und gejuckst vor Freude. Ich selbst könnt mich am Ende wohl gar nicht entscheiden, weil jedes Tier auf seine Weise, so einzigartig und wunderschön ist.
Liebe Grüße
Die Jungs und ich lieben die Eichhörnchen im Wald bei uns um die Ecke!
Hallo Claudi! 🙂 Mir hat es seit jeher die Eule angetan – das ist sogar mein Spitzname! Eule … äh Lilly 😉
…ich liebe die Eichhörnchen! Sie sind so klever & klettern so toll. Grüße
Liebe Claudi,
unsere Mädels feiern jedes Eichhörnchen, welches sie sehen und sie sind immer schwer beeindruckt von den vielen, vielen Ameisen und ihren Bauten bei uns im Wald.
Einen schönen 2. Advent für euch.
Liebe Grüße
Liebe Claudi, meine Tochter liebt den Fuchs, weil er so schönes rostrotes Fell hat und so schlau ist. Und die Mama findet Eulen toll.
Ich wünsche Euch einen tollen 2. Advent.
Ich mag den ? Fuchs mit seinem tollen buschigen Schwanz… und den Erinnerungen an eine Kinderserie mit einem kleinen Fuchs (Wuk?)
Die gebastelten Forschen sind Wundervoll! Das möchte ich auch ausprobieren… Fange für die Anregung!
Hilfe, die Worterkennung. Ich muss besser aufpassen vor dem Abschicken.
Forschen heißt Tierchen und Fange sollte Danke sein.
Aber schön wars. Danke für den Lacher. Die kleinen pussierlichen Forschen.
Ganz liebe Grüße,
Claudi
Definitiv Igel und Rehe und meine Kinder lieben alle Abenteuer im Wald ❤️
Wir lieben tatsächlich am meisten die Igel, denn das ist das Lieblingstier unserer Tochter und sie schleppt immer einen Plüschigel mit sich herum.