Kürzlich bekam ich ein Kompliment, das noch vor zwei, drei Jahren keines für mich gewesen wäre: Ich war auf dem Flohmarkt am Stand einer vielleicht Anfang 20-Jährigen, weil ich mich in eine kurze rosa Shorts schockverliebt hatte. Als ich sie anprobierte, sinnierte ich mit einer Freundin, ob ich so etwas Knappes überhaupt noch tragen könnte. Darauf die Verkäuferin: “Also, wenn ich in Ihrem Alter noch so eine Figur hätte – ich würd’s tun…”
Vor noch nicht allzu langer Zeit hätte ich in dem Kommentar vor allem den Stachel meines fortgeschrittenen Alters herausgehört: Sie jung, ich nicht mehr. Aber seit kurzem hat sich für mich etwas entscheidend verändert.
Als ich 40 wurde, trauerte ich meinen vergangenen 30ern mit viel Herzschmerz hinterher.
Sah auf der Straße wehmütig zehn Jahre jüngeren Frauen nach, sehnte mich insgeheim nach ihrem Lifestyle, ihren Möglichkeiten, ihren Körpern, die nicht drei Kindern das Leben geschenkt hatten. Ich hatte wenig ernsthaftes Interesse daran, meine Falten, die neuen Dellen zu akzeptieren, also ignorierte ich sie, so gut es eben ging. In Würde altern? Klang damals für mich nach Hohn. Ich wollte jung sein, jung bleiben, verdammt!
Ich war auf Dinge neidisch, von denen ich kurz zuvor nicht einmal Notiz genommen hatte – bei mir nicht und bei anderen auch nicht: Bombiges Bindegewebe, Beine ohne Besenreißer, ein Bauch, der sich nicht bei fortschreitender Tageszeit stetig runder formt. Ich nahm all das erst wirklich wahr, als es im Verschwinden begriffen war. Das Selbstverständnis meines eben-noch-jungen-Ichs wurde durchgerüttelt vom Abschiedsschmerz meines plötzlich mittelalten Seins.
Aber es ist doch immer die Frage, zu wem man sich in Relation setzt.
Mit wem man sich vergleicht – wenn man sich überhaupt vergleichen will. Ich kann nicht aus meiner Haut, so gern ich es oft würde. Aber mir war es nie egal, wie ich aussehe. Nur: Sich als Dreifach-Mutter von bald 45 Jahren mit 30-Jährigen messen zu wollen, kann nur nach hinten losgehen. Das zu wissen und auch wirklich zu fühlen, sind allerdings zwei komplett verschiedene Dinge.
Ich weiß nicht genau, wann und wie es gekommen ist. Es war ein schleichender Prozess. Aber seit einiger Zeit merke ich, wie sich mein Blick in die andere Richtung wendet. Wie ich Frauen studiere, die über 40, jenseits der 50 sind – und die mir ins Auge springen, weil ich sie spannend, schön, attraktiv, sexy finde. Die als Role Models für mich plötzlich deutlich mehr taugen als sehr viel jüngere Frauen, weil es eher ein Vergleich auf Augenhöhe ist. Weil wir alle schon deutlich mehr Leben hinter uns gebracht haben – dass man uns ansieht, uns ansehen darf.
Dass Frauen über 40 in der öffentlichen Wahrnehmung dennoch oft unsichtbar werden, ist immer noch eine traurige Tatsache.
Und zwar nicht nur in Hollywood-Filmen, in denen Frauen 40+ meist noch die Rolle der braven Mutter (und kurz danach: die der Großmutter!) übernehmen dürfen. Auch in unserer weit weniger glamourösen (aber ähnlich gnadenlosen) Alltagswelt, ist das ein Fakt. Ich stieß bei Nobodytoldme kürzlich auf eine spannende Aktion.
Weil es offenbar nicht mal in Bilddatenbanken Fotos von Frauen gibt, die Lust auf die Lebensmitte als attraktiven Lebensabschnitt machen, startete die Initiatorin einen Aufruf: Frauen jenseits der 40 sollten eigene Bilder hochladen, gern mit Alter versehen. “So sieht 54 aus” oder “So sieht 63 aus” liest man unter Bildern – mein Foto ist auch dabei. Vielleicht habt ihr auch Lust mitzumachen? Hier findet ihr alle Bilder und den entsprechenden Link.
Ich hab die rosa Shorts übrigens gekauft. Nicht aus Trotz, sondern weil ich fand, dass sie mir hervorragend stand. Und weil ich mich nicht unsichtbar machen möchte, niemals.
Vielleicht ist es genau an Frauen wie mir, dir und euch zu zeigen, wie schön, wie erstrebenswert diese Lebensphase ist. Zu wissen, was wir geschafft und geschaffen haben – und nach den anstrengenden Jahren wieder Raum in unserem eigenen Leben zu beanspruchen. Mit Zeit für uns nach Lust und Laune: für unsere Wünsche und Träume, für unsere Körper und unseren Style.
Denn wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, hatte ich vor 15 Jahren vielleicht weniger Dellen an seltsamen Stellen – das bessere Leben hatte ich deswegen nicht. Und so verwende ich meine Energien gerade lieber darauf, mich genau jetzt zu feiern – für all das, was ich bin und kann. Und auch für meine Beine, meinen Hintern, meinen Bauch, an deren Zustand ich mich in zehn Jahren bestimmt mit ein wenig Wehmut zurückerinnern werde…
Hier und hier findet ihr noch weitere Texte, die sich um die formidable 40 drehen. Und ihr: Seid ihr fein mit 40plus?
Alles Liebe, lasst uns tolle 40er-Vorbilder sein,
Moin Katia!
Wie Du es immer wieder schaffst Gedanken die auch mich betreffen so toll in Worte zu fassen!
Ich bin voll fine mit der formidablen vierzig (nächstes Jahr ist es soweit) – mag sein, dass es in den Anfagsdreißigern alles weniger hing und dellte, ABER in mir drinnen war noch so viel Chaos und Unsicherhheit. Und das beides is jetzt weg. Jetzt bin ich entspannt mit mir als Mensch und Frau und als logische Konsequenz ist die 40 einfach nur der nächste entspannte Schritt.
Und yay! Die rosa Short steht Dir wirklich prima!
Liebe Grüße von der Ostsee,
Astrid
Hej liebe Astrid, immer gut zu wissen, dass man mit diesen ganzen verzwickten Gedanken nicht allein ist 😉 Ich fand die 40 damals überraschend schwer, weil ich vorher nie mit meinem Alter gehadert hatte. Und tatsächlich hat es für mich eine Weile gedauert, in diesem Lebensjahrzehnt gut anzukommen. Aber jetzt bin ich damit absolut zufrieden – weil ich wirklich fühle, was ich alles schon geleistet habe, worauf ich stolz sein kann. Toll, wenn du jetzt schon so weit bist! Ganz liebe Grüße zurück an die Ostsee, alles Liebe, Katia
Toller Text. Fühle ich sehr. Und die Shorts ist super!!!
Hej liebe Janna,
danke dir! Für beides: Die Empathie und das Lob 🙂 Alles Liebe, Katia
Schönes Thema und schön geschrieben! Allerdings höre ich trotzdem raus, dass es ein Mindestmaß an Schönheitsideal gibt, dass bei Frauen, egal in welchem Alter, erfüllt sein muss: die gute Figur, auf die die Verkäuferin dich anspricht und die ich nach dem Bild dir ebenfalls bestätigen würde…und nur dann die anderen Reifezeichen akzeptabel sind. Aber vielleicht bin das auch nur ich… Trotzdem ganz viel Liebe für den Text!!
Hej liebe Lisa, danke für deine nette Rückmeldung! Ich fürchte, am Schönheitsideal ganz generell, gleich welchen Alters, haben wir noch viel zu stemmen! Noch ist jünger, schlanker, schöner nach wie vor der gesellschaftlich akzeptierte und forcierte Dreiklang – und ich bin auch nicht ganz frei davon, leider. Wie ich es im Text schreibe: Mir selbst war es nie komplett egal, wie ich aussehe, aber ich arbeite dran 😉 Ich habe allerdings den Eindruck, dass die nachrückende Generationen gerade viel Fokus auf Themen wie Body Positivity (oder Neutrality) und ganz generell Diversität in jedweder Form legt, und das ist toll! Alles Liebe, auf bald, Katia
Oh, ein ganz wunderbarer Text. 40 war überhaupt kein Thema für mich, aber kurz vor der 50 wurde es sehr schwer. Ich habe mich dann selber “erneuert”, 15 kg abgenommen, Haare kürzer und die Söhne sind ausgezogen. Jetzt mit 54 bin ich fein mit mir und trotzdem ist mir mein Aussehen nicht egal. Warum soll einem das auch egal sein? Ich halte viel von Body Positivity, aber das heißt doch nicht, dass mir mein Aussehen egal ist. Ich liebe es immer noch, (trendige) Mode auszuprobieren, mich zu schminken etc. Ich habe vor kurzem einen eh. Arbeitskollegen nach über 10 Jahren wieder getroffen und er sagte, ich wirke jünger und frischer und lebendiger als vor 10 Jahren. Das fand ich echt ein schönes Kompliment! Und ja ich bin stolz drauf, was ich schon alles geschafft habe und starte beruflich noch Mal richtig neu durch. Mit Anfang/Mitte 40 hätte ich gezaudert und zu viele Bedenken gehabt, aber nun mit 54 habe ich mittlerweile die Einstellung: “was soll schon passieren außer vielleicht zu scheitern? “.
Letztendlich macht es die Ausstrahlung und nicht die Falten oder Dellen….
LG Petra
P.S. die Shorts ist super und ich glaube, ich schicke dort auch ein Bild hin…. welch eine tolle Idee!
Hej liebe Petra, ich danke dir! Dein Weg klingt toll: selbstbestimmt, voller Energie, Fokus und Freude! Genau so sollte es sein, finde ich. Wir strahlen, wenn wir zufrieden sind – und das macht locker 50 Prozent der Falten wett 😉 Insofern: Unbedingt ein Foto schicken! Alles Liebe, Katia
Hallo Katia, schließe mich an – lasst uns die Zeit und unsere Körper genießen! Bin noch ein wenig älter als du, fühle mich komischerweise manchmal eher Ende 30 😉 und ganz ehrlch, wir müssen uns doch nicht verstecken! Schaut raus, keine Übergewichtige 20 jährige stellt sich derzeit die Frage, ob sie diese rosa Shorts zwei Nr. zu klein mit bauchfreiem T-shirt tragen kann! Diversity hin oder her…
Daher können wir uns total super fühlen, sehen (meist) gut aus, haben gewisse Lebenserfahrung, können über kluge Themen reden oder über jeden Quatsch lachen, verdienen unser Geld, können uns die Freiheiten nehmen, die wir manchmal brauchen, (oft) sehr selbstbestimmt leben. Ein hohes Gut in unserem Land, (erkläre ich meiner Tochter oft) auf das wir gut aufpassen sollten! und dass man nicht genug feiern kann. Also – Zeit 40- 50 sehr genießen und dann kommt einfach die nächste spannende Phase! VG
Hej liebe Ani, was für ein wunderbares Lobschrift auf uns Ü40-Frauen – ich danke dir dafür! Ganz genau so ist es: wir sind selbstbestimmt, frei(er) als in den Kleinstkindjahren, wissen, was wir wollen (und was nicht), was uns steht – und was uns zusteht. Ich bin gerade mitten dabei, dieses wunderbare Jahrzehnt nach Kräften auszukosten. Alles Liebe, Katia
Liebe Katja,
ich denke unser aller Untergang ist der Vergleich.
Alle wollen alt werden aber niemand möchte es sein! Wie wahr.
Leben bedeutet Veränderung. Jeden Tag verändert sich der Körper. (Nicht sofort sichtbar) Nie werden wir wieder so aussehen wie am heutigen Tag. Oder mit 6 Monaten oder 10 Jahren oder eben mit 20 Jahren.
Was würdest du deinem jungen Ich heute sagen wenn du es treffen würdest? Vielleicht das es keine Angst haben braucht vorm altern. Sei stolz!
Ich möchte nicht nochmal 20 sein. Ich war ein ständig verunsichertes Ding. Anstrengend 😂
Ich finde oft macht das Alter einen Menschen schöner, der Körper, der vom leben erzählt durch Dehnungsstreifen oder Falten….
Schönheit sollte keine Frage des Alters sein.
Und Dir möchte ich sagen: Du bist eine super hübsche, attraktive und interessant aussehende Frau. Die rosa Shorts stehen dir total!!!
Alles liebe und ein hoch auf Veränderung!
Hej liebe Sarah, den Satz pinne ich mir an den Kühlschrank: “Wir alle wolen alt werden, aber niemand möcht es sein.” Denn was ist die Alternative? Jung sterben besser nicht, der Club of 27 ist kein ruhmreicher! Ja, das ewige vergleichen wird mit Social Media nicht besser, von daher ist es auch eine Frage, wem wir folgen, wen wir als Vergleich heranziehen. Viel besser wäre es natürlich, einfach nur für sich und zu sich zu stehen. 20 möchte ich auch nicht noch einmal sein, aber 35 fand ich auch ziemlich gut 😉 Ich danke dir für deine liebe Rückmeldung, deine guten Gedanken und dein Kompliment, das mich ehrlich freut. Alles Liebe, Katia
Liebe Katia!
Welch wunderbarer Artikel und welch eine Freude, mir all die tollen Frauen auf den Fotos anzusehen. Ich bin jetzt 43 und kann deine Gedanken und Gefühle so gut nachvollziehen. Viele Frauen berichten ja, dass sie mit 40 endlich bei sich angekommen und ganz in ihrer Mitte sind. Ich leider gar nicht! Die 40er haben mich in eine echte Krise gestürzt! Ich habe meinen Körper mehr kritisiert als jemals zuvor. Es hat mich echt fertig gemacht, dass all diese hübschen Kleider, Röcke und High Waist-Hosen, die (gefühlt) an allen anderen so toll aussehen, leider überhaupt nicht zu meinem Bauch und meinen grauen Haarsträhnen gepasst haben.
Was mir jetzt im Urlaub richtig geholfen hat: den Medienkonsum zu reduzieren und die “reale” Welt mehr wahrzunehmen. Vor allem im Schwimmbad ist es mir aufgefallen: ganz “normale” Leute um mich rum, Große, Kleine, Dicke, Dünne, mit und ohne grauem Haar, mit und ohne Behinderung, mit und ohne Falten, jedes Alter, viele mit strahlenden und fröhlichen Gesichtern – und hey – sie waren alle auf ihre Weise toll! Und ich merkte, wie ich immer entspannter wurde, wie ich nach und nach meine “Makel” annehmen konnte und einfach dankbar war – für diesen gesunden Körper, der die 3 schönsten Geschenke zur Welt gebracht hat und mich jeden Tag durch dieses wunderschöne Leben trägt.
Machen wir uns also nicht so viele Gedanken darum, ob wir toll AUSSEHEN – wir SIND toll, und das sollten wir genießen und jeden Altersabschnitt feiern! (Ich gebe allerdings zu, das schreibt sich leichter, als es manchmal ist 😉 Diese “perfekten” Bilder bekommt man leider nur schwer aus dem Kopf! Aber ich arbeite dran… Danke, dass ihr das hier durch eure Arbeit mit unterstützt <3 ) Herzliche Grüße, Beate
Hej liebe Beate, oh, ich weiß genau, was du meinst: Von diesem Schwimmbad-Effekt habe ich diesen Sommer auch ganz viel gespürt: Sich zeigen, im Bikini, TROTZ aller vermeintlichen Makel, die niemand so überdeutlich sieht wie wir selber. Und zu spüren: Hier sind alle irgendwie gleichberechtigt, jedes Alter, jeder Körper ist für sich einzigartig und schön. Und am Ende gar nicht so wichtig, wie wir immer denken. Und das ist vielleicht das beste daran. Alles Liebe, danke dir für dein tolles Feedback, Katia
Liebe Katia,
immer wieder mitten ins Herz und mitten aus dem Leben und meiner Gedankenwelt! Ein toller Text, vielen Dank!
Du hast Recht, wir sollten nicht unsichtbar sein, dafür sind wir viel zu toll und zu wertvoll! Aber ich gestehe, dass ich auch noch ganz schön viel Anlauf brauche um das auch für mich selbst zu erkennen und umzusetzen! Andere Frauen in meinem Alter zu bewundern und toll zu finden, ist hingegen gar kein Problem für mich! Ich denke es ist an der Zeit den Knoten im eigenen Kopf ein wenig zu lockern. Vielleicht liegt es auch ein bisschen daran, dass viele Frauen mit 40+ sich ohnehin erstmal wieder neu finden müssen nachdem die Kinder aus den Windeln raus sind…. Ich arbeite jedenfalls daran und hab direkt mein Foto eingeschickt- auch mit 41 darf man mich noch sehen 😉
Vielen Dank für deine offenen Worte und tolle Shorts!!
Liebe Grüße Jenni
Hej liebe Jenni, ich danke dir von Herzen – was für ein schönes Kompliment 🙂 Und ein sehr spannender Gedanke, dass wir Frauen in dieser Ü40-Phase sowie ziemlich viel auf der Uhr haben, so viele Themen, die sich ändern und neu und umwälzend sind. Da dsrf man auch mal ein wenig verzagt sein… 😉 Umso schöner, dass du dein Bild auch hochgeladen ist – finde ich toll! Alles Liebe, Katia
Ich find dich sehr sexy in deiner Shorts ❤️
Liebe Grüße 🙂
Hej liebe Mary, you make my day 🙂 Ich danke dir! Alles Liebe, Katia
Was für ein schöner Text! Vielen Dank dafür! 😉
Wie wahr! Und aus der Sicht “50 plus” kann ich nur sagen: es ist alles eine Frage der Perspektive… 😉 Die Dellen werden nicht besser, das Leben schon! Deshalb sollten wir uns in jedem Alter feiern und alles dafür tun, niemals unsichtbar zu werden! Alles Liebe
PS: die Shorts ist mega!
Hej liebe Barbara, haha, ich glaub, ich weiß, was du meinst 😉 Die Perspektive ist definitiv eine Wundertüte, die ein und dasselbe immer anders erscheinen lässt – ziemlich spannend. Und danke für deinen friendly reminder: Wir feiern jetzt einfach durch, bis zum Schluss und lenken das Spotlight auf uns wundervolle Frauen, alle miteinander. Alles Liebe, auf bald 😉 Katia
Sehr schöner Text. Ich hadere auch etwas … mit meinem Gewicht, das ich nicht mehr so leicht in den Griff bekomme wie früher… damit, dass ich nach einer Party zwei Tage krank bin 😂… damit, dass ich viele Dinge körperlich nicht mehr so gut wegstecke…
Vielleicht kann ich mit Hilfe Deines Textes mehr positives sehen 🤩
Hej liebe Kathrin, o ja, das mit dem Gewicht kenn ich auch nur zu gut – es geht eigentlich nur in eine Richtung 🙈 Und von einer Party habe ich die halbe Woche was 😉 Ist anders als früher, aber nicht schlechter. Man braucht einfach die passenden Klamotten… 😂 Alles Liebe, Katia
Hej Katia.
Ich bin lm Mai 45 Jahre alt geworden und in ein tiefes Loch gestürzt.
Bei mir dreht es sich eigentlich nicht um die Figur oder die Falten . Zu sehr geht es oft um das äußerliche oder? Ich hadere mehr damit, dass ich nicht so viel aus meinem Leben gemacht habe. Immer wsr ich zu ängstlich, immer zu verklemmt, immer zu beeinflusst vom Elternhaus. Ich habe mir nie etwas zu getraut, nie meine Träume gelebt. Jetzt mit 4 Kindern ist momentan gar nichts mehr für mich möglich. Ich ünerstütze meinen Mann, die Kinder und bleibe auf der Strecke. Und das Gefühl, immer noch das unsichere Kind ohne Rückhalt von zu Hause zu sein bleibt. Der Körper altert, aber ich habe das Gefühl, innen tut sich nichts 😏. Weißt du was ich meine?
Die Shorts stehen dir übrigens super 😃
Ich bewundere Dich und Claudia übrigends sehr, für eure Kreativität und euren Mut :-)) . Macht weiter so !!!
Und als Ergänzung: Natürlich geht es vor allem um das Innen.Und ich finde, das ist eigentlich die entgegengesetzte Entwicklung zum Außen: Es wird mit den jahren meist immer besser. Und das solltest du dir auch zu Herzen nehmen. Deine Vergangenheit kannst du nicht ändern, nicht deine Prägungen und verletzungen. Aber du kannst deine Zukunft gestalten. Besser, anders, ganz auf dich zugeschnitten. Ich wünsche dir viel Energie dafür und freue mich, wenn wir hier mit unseren Themen ein ganz kleines Bisschen dazu beitragen können. Alles Liebe, Katia
Hallo Katia. Ich bin dieses Jahr 45 geworden und in ein Loch gestürzt. Mir geht es aber nicht um die Figur oder gar die Falten. Viel zu sehr dreht sich alles ums Aussehen.
Nein, mein Problem damit ist, dass ich mit meiner Vergangenheit, mit meinem Leben hadere. Ich war immer zu schüchtern, zu verklemmt, zu unreif, zu unwissend. Zu sehr vom Elternhaus beeinflusst, zu feige. Ich habe nie meine Träume gelebt. Nur meine 4 Kinder, diesen Traum habe ich mir erfüllt! Nur was kommt danach? Wenn alle mal groß und selbstständig sind, bin ich locker Mitte bis Ende 50. Und dann?
Dann werde ich genauso feige und nicht mutig sein ( hoffentlich noch gesund ). Dann habe ich jahrelang meinen Mann und die Kinder unterstützt, nur ich muss mich dann neu finden……
Das Thema treibt mich um……
Auf jeden Fall stehen dir die Shorts super 🙂.
Und ich finde es toll, was Du und Claudia macht, ich bewundere eure Kreativität! Macht weiter so!!
Hej liebe Daniela, erst mal ein ganz großes Dankeschönfür deine Offenheit hier. Das klingt gerade nach einer großen persönlichen Krise, die du durchmachst – und die meines Erachtens nicht untypisch für diese Lebensphase ist. Viele Frauen hinterfragen in dieser Zeit ihr Leben, reflektieren, was gut, was hätte besser laufen können. Und steuern in eine neue Richtung, wenn die Bilanz nicht so positiv ausfällt. Ich weiß ja nicht, wie alt deine Kinder sind, aber gibt es für dich nicht die Chance von ein paar Stunden nur für dich? In denen du dich sortieren, neu orientieren kannst. manchmal hilft in so einer Situation ja auch ein Coaching, weil jemand von extern immer einen ganz anderen Blick auf die eigene Situation hat. Wäre das vielleicht eine Idee für dich? Ich wünsch dir von Herzen eine Wende, die dich zufriedener macht. Es wäre bestimmt gut, dass bald anzugehen – denn aus Krisen können auch ziemlich gute Dinge erwachsen, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Alles Liebe, viel Energie und Raum, dich wieder besser um dich zu kümmern, Katia
Liebe Daniela! Ich möchte dich einfach mal unbekannterweise ganz lieb drücken! Deine Worte haben mich sehr bewegt und ich wünsche dir alles Gute!
Falls du aus Hamburg kommst, kann ich dir die Frauenberatungsstelle Biff sehr ans Herz legen. Dort kannst du alles in Ruhe besprechen.
Liebe Grüße
Biene
Liebe Biene, ich bin gerade ganz gerührt. Eure Kommentare geben mir und uns immer ganz viel.
Sie sind immer so spannend, mitfühlend, persönlich und inspirierend. Sie tragen sehr viel bei zum ganz besonderen Flow dieser Seite.
Aber dass ihr euch jetzt hier untereinander helft und unterstützt, macht mir Gänsehaut.
Danke dafür!
Alles Liebe,
Claudi
Hallo Katia, ich muss sagen, ich kenne diese Gedanken: allerdings denke ich ebenfalls – wer in aller Welt hat uns weisgemacht, dass unsere Körper (bzw. WIR) unser Leben lang gleich bleiben/aussehen sollen?
Wieso erwarten alle, dass sie aussehen und genausoviel wiegen wie mit 20? Körper verändern sich, mal in die eine, mal in die andere Richtung. Haut verändert sich. Wir verändern uns!
Man sollte nicht dauernd dagegen ankämpfen. Und damit meine ich nicht, dass es einem egal sein muss, wie man aussieht, ganz und gar nicht. Sondern dieses Wohlfühlen vielleicht weniger vom Aussehen abhängig machen?? Oder vom “gesellschaftlich akzeptierten” Aussehen?
Mal sehe ich großartig aus, mal gar nicht (in den Augen von anderen). Mal ist es mir wichtiger, wie ich aussehe, mal weniger.
Dieses permanente Selbst-Be-Urteilen ist meiner Ansicht nach etwas, was vernachlässigenswert ist! In jedem Alter ;-))
LG, Julia
Hej liebe Julia, ein großes Dankeschön für deine klaren Worte! 🙂 Ich fühle mich ein wenig ertappt, weil ich auch ein Teil dieses Fehldenkens bin. Die Eitelkeit, das blöde Biest! Aber auch ich ergebe mich diesem natürlichen Wandel mittlerweile besser, ohne mich dabei aufzugeben, im Gegenteil. Und ja, es gibt gute und schlechte Tage, äußerlich wie innerlich. Und oft ist es irgendwo dazwischen und das Selbstbewusstsein macht den Rest einfach wett. Alles Liebe, Katia
Ich bin noch keine 40, aber habe schon mit 30 erste graue Haare und inzwischen mehr als nur das bekommen. Ich musste mir beim Friseur anhören, wann ich denn Mal färben will, grau macht ja so alt. Da habe ich viel nachgedacht, welchen Stellenwert das äußere Alter bei mir haben soll, regelmäßig färben ist ja auch eine zeitliche und finanzielle Sache. Wenn man hochrechnet, was alle 6 Wochen färben ab 35 bis sagen wir 60 kostet, da wird einem ganz anders. Das wäre schon ein guter Beitrag zur Altersvorsorge! Zudem habe ich schnell gespürt: ich will die sein, die ich halt bin, auch außen. So, wie ich mit 20 Push ups anhatte und immer latent Angst da war, dass der Typ, den ich mit heim nehmen, beim Ausziehen enttäuscht ist, so will ich das schon lange nicht mehr . Ich will wahrhaftig sein, damit ich weiß, wer mich so nimmt, wie ich bin. Bzw mich so schätzt. Es sind doch nur Haare, sie sagen null über die schlauen Dinge, die in meinem Kopf sind, aus. Und so lebe ich sehr gut mit ihnen, und wer mich halt auf 5 Jahre älter schätzt darf das gern tun, mir egal. An manchen Tagen fühle ich mich wie 20, an anderen wie 70, wie ich da jeweils aussehe, weiß ich nicht, aber das fühlen ist viel relevanter als das außen. Ich bin gespannt ob sich das nochmal ändert, ausschließen will ich nichts, aber ganz klar ist: das Leben ist ein einziger körperlicher Verfallsprozess und ich will nicht diesen Kampf, den man ja nur verliert, kämpfen. Die Energie stecke ich lieber in anderes, ganz ehrlich. Das heißt nicht dass ich mich nicht gut um meinen Körper kümmere, er soll ja lange gut und gesund funktionieren, aber das außen ist halt einfach zweitrangig.
Hej liebe Steffi, und erst mal danke für deine Offenheit hier. Ich denke, darum geht es am Ende immer: dass man sich so annimmt, wie man ist. Dass man akzeptiert, wer man ist, äußerlich und innerlich. Ohne Kampf, ohne Krampf. Das ist nicht immer einfach, vor allem, wenn man eine neue Wandlung akzeptieren muss. Aber vermutlich der einzige Weg. Alles Liebe, Katia
Ja es ist immer mal mehr mal weniger einfach, meist hängt das (zumindest bei mir) mit meinem Energielevel zusammen. Ein weiteres Argument dafür, Entspannung groß zu schreiben 🙂
Das kann ich total verstehen! Entspannung ist in jeglicher Hinsicht von Vorteil. 😉