Wann ist ein Wochenende ein gutes? Wenn es sich lang anfühlt, weil nix passiert? Wenn es an einem vorbei rast, weil man selbst von hier nach dort rast? Wenn es zuhause blitzauber ist? Wir waren viel unterwegs, sind aber nicht gerast. Unser Wochenende war voller Erd- und Kuchenkrümel. Und ein gutes…

Grün. Wenn dieses Wochenende eine Farbe hätte, wäre es grün. Freitagnachmittags habe ich ausnahmsweise gearbeitet – und reichlich grasgrünen Buntstift verbraucht. Samstag Morgen bin ich mit einem Kind statt wie geplant mit zweien zur Familienzeit in die Kunsthalle gefahren und wir haben erst ein frühlingsgrünes Bild von August Macke bewundert – und dann selbst ganz viel grün gemalt. Das nur einer mit war, fand ich erst traurig, dann war es für den der mit war und mich so richtig besonders und schön.

Sonne tanken. Es gab das erste Mal wieder Kuchen im Garten. Eigentlich bestand der ganze Sonntag aus Kuchen und Garten, nach einem Brunch mit Freunden hatten wir erst ein Blech Zimtschnecken in der Sonne. Und zum Kaffee im Garten dann Waffeln mit Puderzucker. Und der Mirabellenbaum an der Veranda hat schon kleine Knospen! (Heute Morgen nochmal mit Raureif drauf – oder war das Puderzucker?)

Fragen. Ich habe mich gefragt: Muss ich Lob gerecht verteilen? Kann ich das? Muss ich, wenn ich einen lobe, schnell etwas suchen, was der andere gut gemacht hat, nur um den einen nicht zu bevorzugen? Oder den anderen zu vernachlässigen? Weil der andere nämlich traurig guckt, wenn ich einen lobe. Schade, dass man Lob (und manchmal auch Schimpfen) nicht mit dem Pizzaschneider in vier Stücke zerteilen kann und es gleichmäßig verteilen kann…

Leben. Am Samstag Morgen beim Kaffee diesen Spruch gesehen und am Sonntag gleich mal ohne schlechtes Gewissen so viele Waffeln und Zimtschnecken gegessen, wie ich Lust hatte. Denn es stimmt doch: “Wir alle kommen hier eh nicht lebend raus…”

Lesen. Ich habe lange kein Buch mehr gelesen, was mich so richtig mitgenommen hat. Für die schweren Romane war ich zu müde, die Kitschbücher waren mir zu banal. Jetzt habe ich endlich wieder eins gefunden, was ich so richtig gern lese: “Sterne sieht man nur im Dunkeln” (Affiliate). Es geht um Anni, die nach dem Heiratsantrag ihres Freundes Thies nicht mehr sicher ist, was sie im Leben eigentlich wirklich will und sechs Wochen zu einer Freundin auf eine Insel reist. Klar kommt dort alles ganz anders, als sie (und wir!) dachten…

Geschrieben hat das Buch Meike Werkmeister, mit der ich vor Jahren mal gemeinsam Redakteurin bei der Frauenzeitschrift Maxi war. Meike hat mir tollerweise schon jetzt ein Leseexemplar zugeschickt (ihr Buch erscheint am 8. April 2019) und ich glaube, sie hat da vielleicht sogar ein ganz neues Genre erfunden, nennen wir es doch: Schmökeristik. Das Buch liest sich leicht, ist unterhaltsam, gut geschrieben, was fürs Herz – ohne auch nur ansatzweise ölig zu sein. Mag ich sehr!

Und bei euch so am Wochenende?

Claudi