Als ich gestern meinen Sohn dabei beobachtet habe, wie er beim Datum die sechs für Juni in sein Schreibheft schrieb, hab ich mich kurz erschrocken. Juni? Wahnsinn! Das halbe Jahr ist schon wieder herum! Dann hab ich mir die Melancholie verboten, ist doch furchtbar dieses ewige Gejaule, dass etwas schon wieder vorbei ist. Stattdessen hab ich mir lieber vorgenommen, mich zu freuen, dass ich so viele schöne Dinge erleben darf. Was man einmal erlebt hat, kann einem keiner mehr nehmen! Ich habe dann aber beim Kaffee doch mal überlegt, was eigentlich aus meinen Plänen für 2018 geworden ist. Erinnert ihr euch…?

1. Ich wollte dringend meine Online-Zeit verringern. Klappt mal mehr, mal weniger. Ich versuche tatsächlich morgens nicht vor allem anderen aufs Handy zu gucken, das kriege ich gut hin und es macht den Start in den Tag so viel friedlicher. Ich lasse mein Telefon auch gern mal zuhause, wenn ich mit den Kindern unterwegs bin – macht meinen Mann wahnsinnig, aber ich merke richtig, wie ich runterfahre, wenn ich wirklich nicht mal kurz draufgucken kann. Zuhause lege ich es nachmittags immer noch gern hoch oben ins Regal, verzichte dann lieber auf Musik, damit ich es nicht neben mir liegen habe. Ich habe mir gerade dieses Buch bestellt und bin gespannt, was es mit mir macht.

In anderen Momenten merke ich wieder, wie sehr mir Social Media Spaß macht, besonders Instagram. Die persönlichen Geschichten, die hübschen Bilder, die netten Kontakte. Was ich oft nicht gut hinbekomme ist, das Handy abends nach meiner Social-Media-Runde wieder wegzulegen. Die Kinder sind spät im Bett bei uns im Moment, jetzt wo es so warm und hell ist, sprich meine Zeit ist ohnehin kurz. Wenn sie alle in ihren Betten liegen, checke ich meine Feeds, das entspannt mich, ich mag das sehr. Was ich nicht mag ist, dass ich oft nicht den Absprung schaffe. Ich lese dann meine Lieblingsaccounts noch mal von vorn, obwohl ich sie alle durch habe – ist das nicht bescheuert? Ich irre dann virtuell herum, gucke hier und da und kann irgendwie das Handy nicht weglegen. Eine seltsame Handy-Trance ist das. Das ist nicht schön, da ärger ich mich hinterher bloß. Meistens schon dabei. Und dabei möchte ich abends so gern noch so viele andere Dinge tun. Das ist also definitiv etwas, was ich mir für die zweite Jahreshälfte vornehme.

2. Ich finde, ich bin ganz gut dabei, beim ordentlicher und organisierter sein. Ich hab mir Hilfe im Haushalt gesucht und das ist super. Es ist jetzt gar nicht immerzu sauber bei uns. Aber es entspannt mich sehr, zu wissen, dass einmal in der Woche eine Grundreinigung reinkommt. Es nimmt mir viel Druck – und zwingt uns dazu, Sachen regelmäßig an ihren Platz zu bringen und das ist gut. Ich habe sogar mein Arbeitszimmer ausgemistet, das nur noch Lagerraum war, in den ich – Tür kurz auf – noch mehr Sachen geschmissen habe – Tür schnell wieder zu. Jetzt habe ich ganz viel Material weggeschmissen, auch Sachen von denen ich immer dachte, ich könnte sie nochmal gebrauchen. Es fühlt sich so gut an.

Als mir vor ein paar Tagen dann einfiel, wie ich die Einladungskarten für Bos´ Geburtstag machen könnte, hätte ich eine der entsorgten Sachen tatsächlich gut gebrauchen können. Mir ist aber ziemlich schnell eine Alternative eingefallen. Alles richtig, also.

Bullet Journal hört sich so gut an, kann ich nicht, glaube ich, scheint mir mehr Arbeit zu sein als Nutzen. Auch mit einem Online-Kalender bekommen wir – nein ich – es nicht hin. Ich trage da einfach nicht alles ein. Aber ich habe inzwischen tatsächlich einen Redaktionsplan für Wasfürmich. Und André und ich benutzen BRING zum Einkaufen. Das ist eine super Erleichterung (und hat unter anderem unseren braunen Bananenberg drastisch reduziert – die hatten wir nämlich ständig doppelt besorgt).

3. In Sachen Body bin ich wirklich zufrieden. Irgendwann im Februar hatte ich genug von meinem weichen, hügeligen Mama-Körper. Wenn ich mich schon immerzu bloß in der weichen Kuschel-Kleinkind-Babybrei-Blase bewegte, was ich wunderschön fand und finde, wollte ich mich dennoch nicht mehr danach fühlen. Sondern fitter, stärker, beweglicher – einfach wieder wie ich, Claudi, und nicht bloß wie die Mama von. Ich begann gesünder zu essen und auf viele Kohlenhydrate zu verzichten, insbesondere beim Frühstück und Abendbrot. Damit gings eigentlich relativ einfach. Ich fühlte mich schnell besser und passte wieder in meine alten Jeans. Seit ein paar Wochen jogge ich zusätzlich zweimal die Woche – das tut irre gut. Es ist kein bisschen leicht, mir zwei Joggingtermine in der Woche freizuschaufeln, gerade weil ich nicht mit Karre joggen mag, aber es klappt, weil ich es auf meiner Prioritätenliste echt weit nach oben gepackt habe.

Essensmäßig versuche ich jetzt, in der Woche sehr gesund zu essen und dafür am Wochenende eigentlich alles was ich mag. Damit komme ich gut klar. Falls es in der Woche bei einem Spieltreff ausnahmsweise mal Kuchen gibt, sage ich aber auch nicht nein. Erdbeer-Biscuit mit Sahne in guter Gesellschaft macht dann doch so viel mehr Spaß als lausige 300 Gramm auf der Waage weniger.

4. Mehr Muße – auch bei den Dingen die sein müssen.. Klappt bei mir mal mehr, mal weniger. Gestern habe ich eine halbe Stunde Unkraut gezupft, nicht mit Wut im Bauch, sondern beinahe mit Spaß. Die Kinder saßen am Tisch und haben gemalt, wir waren um drei verabredet. Ich nahm mir nicht zuviel vor, wie ich es sonst oft tue und sowieso nicht schaffe. Ich dachte einfach, ich mache mal eben ein Stück, so weit ich komme. Hat beinahe Spaß gemacht (außer die Brombeeren!)

Auch die saubere Wäsche steht jetzt oft ein paar Tage oben im Flur in mehreren Körben und ich lege jeden Abend ein paar Teile weg, während die Kinder einschlafen und mich gern noch in ihrer Nähe haben. Ich muss halt nur aushalten, dass sie dort stehen. So Wäschekörbe könnten ja auch Kunst sein. So Beuys mäßig, oder? Ha.

5. Erschaffen habe ich bislang vor allem neue Beete im Garten. Das wird schön, auch wenn ich sehr ungeduldig bin und es am liebsten sofort üppig hätte. Aber ich freue mich über jede neue Blüte, jeden neuen Ast. Ich habe mir neue Aquarellfarben gekauft, die möchte ich mit in den Urlaub nehmen und neue Schen ausprobieren. Und für den Herbst habe ich die beiden großen und mich beim Töpferkurs angemeldet. Ich bin gespannt…

Und was ist bislang aus euren Vorhaben geworden?
Alles Liebe,

Claudi