Neben unserem Haus wachsen drei uralte, riesige Holunderbüsche und ich liebe sie. Ich liebe den süßen Duft, wenn ich daran vorbei gehe und das tiefe Brummen der Bienen darin. Tatsächlich hatte ich als mein Mann vor drei Jahren unser Haus plante, beinahe nur eine Wunsch: nämlich dass der alte Holunder stehen bleibt. Er blieb. Zum Glück, denn wir alle lieben Holunderküchlein. Nicht täglich, aber ein-, zweimal im Jahr sind sie einfach großartig, so heiß und knuperfettig (und die Schweinerei gut zu ertragen)….
Bevor wir loslegen suche ich jedes Jahr die Osterkörbe raus und wir ziehen mit Scheren los und schneiden die schönsten Blüten ab, gern mit ein wenig Stiel aber ohne Blatt (und Läuse. Oha.) Dann kommnt das erste Highlight für die Kinder: In eine Reihe aufstellen und Blüten sanft schütteln. Waschen sollte man die Blüten nämlich lieber nicht, weil sie ganz schnell matschig werden und der Teig nicht halten würde.
Apropos Teig: Ich würde jetzt gern schreiben, das wir für die Küchlein ein uraltes Familienrezept haben, aber nepp, leider nicht. Ehrlich gesagt, kann ich mich in Niedersachsen, wo ich aufgewachsen bin, kaum an Holunderbüsche erinnern. Und an Holunderküchlein schon gar nicht. Ich habe also einfach in eins der großen Kochforen geguckt und das einfachste Rezept ausgewählt. (Es klebt inzwischen als Post-it hinten im Kochbuchschrank und hat ein- oder zweimal im Jahr seinen großen Auftritt.)
Der Teig muss 30 Minuten ruhen – perfekt, um die Kinder noch einmal zum Austoben zu schicken und in Ruhe einen Kaffee zu trinken. Dann gehts los: Zwei Daumen dick Fett in die Pfanne geben, Holunderblütendolden in den Teig tunken und kurz im heißen Fett ausbacken. Schnell auf einem Küchenpapier abtropfen lassen, mit Puderzucker bestäuben und auffessen. So lecker.
Wir hatten lange Zeit einen ungewöhnlich leisen, zart knuspernden und ab und zu zufrieden seufzenden Kinderhaufen auf der Vorderveranda sitzen (in feinem Puderzuckerstaub.) Das einzige was man hin und wieder hörte war: “Meeeeeehr!”
Und hier kommt das Rezept (für einen ganzen Haufen Kinder und zwei naschende Erwachsene):
Holunderblütenküchlein
250 Gramm Mehl
1 Teelöffel Backpulver
2 Eier
ein halber Liter Milch
Öl
Puderzucker
Alle Zutaten schnell verrühren und bei Zimmertemperatur 30 Minuten quellen lassen. Öl erhitzen, Dolden nacheinander in den Teig tauchen und im heißen Öl ausbacken. Auf Küchenrolle abtropfen lassen, mit Puderzucker bestäuben und sofort auffessen.
Ein wunderschönes, sonniges Wochenende für euch,
Liebe Claudi,
danke für das schöne Rezept.
Für meine Bande gibt es auch nichts schöneres als sich an selbst Geerntetem satt zu futtern! Ist schon erstaunlich welche Mengen da im Kinderbauch landen wenn es vorher selbst erbeutet wurde.??? Habt ein wunderschönes Wochenende! Liebste Grüße, Camilla
Aber echt, oder? Bei uns lungern sie auch schon vor den unreifen Kirschen (zumsammen mit drei Dutzend Vögeln…)
Beste Grüße,
Claudi
Oh liebe Claudi, das hört sich an, als hättet ihr wiedermal himmlisch schöne Kindheitserinnerungen geschaffen : ) Solch eine schmatzende Bande haben wir hier auch ab und zu, wenn es mal wieder Crêpes gibt. Hab leider noch nie von “Holunderkuchen” gehört, werde es aber sowas von ausprobieren! Hab vielen lieben Dank für den tollen Beitrag und das schöne Rezept. Allerliebste Grüße,
Kama
Es geht nichts über eine schmatzende Bande, oder?
Guten Appetit euch,
herzlichst,
Claudi
Holunder neben dem Haus stehen zu haben ist voll wichtig!
Es riecht gut!
Man kann einmal im Jahr einfach vom fenster aus in den Busch greifen und die dolden pflücken um was leckeres draus zu machen (Ich mach sirup.. lecker!)
UND: Holler schützt vor bösen geistern …. zumindest sagt man das 🙂
Viele liebe Grüße
Franzy
Genau, hab ich hier auf dem Land auch gehört.
Und wir haben gleich drei. Ha! Also für immer geistfrei ; )
Alles Liebe!
Claudi
Hey!
Vielen vielen Dank für dieses tolle Rezept!! Da bekommt man sofort Lust und Guster auf so einen guten Kuchen:) Finde die Fotos wirklich entzückend!!
Schönen Tag noch und liebe Grüße,
Sophie
http://www.faylicious.at
Liebe Claudi,
Wir haben heute den Holunder geplündert und Holderküchle nach Deinem Rezept gebacken….und was soll ich sagen, es war ein leckerer Riesenspass, für die Großen wie die Kleinen!
Lieber Gruß!
Kirstin