Heute Doppeldecker, aus aktuellem Anlass. FLUCH UND LIEBELEI DER WOCHE NR. 22: PRESSEBESUCH NR.1. “Jippppsiiiieee!” Nach dem Anruf von der Zeitung hab ich erstmal vor Freude geschrien. WASFÜRMICH in der Presse. Super. Das Schreien haben dann beim Besuch des freundlichen Lokaljournalisten allerdings leider andere übernommen…

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Ich fluchte dafür still. Das erste Mal, nachdem ich auf Wunsch des Pressevertreters einem Hausbesuch (!) zustimmte. “HimmelsoeinMisthiersiehtsauswieHölle!” Und dann will er auch noch meinen Arbeitsplatz sehen… Ich gestehe: Ich hätte super gern einen dieser hochdesignten Arbeitsplätze, die man überall in Wohnzeitschriften und auf Blogs sieht. Viel weiß. Fast nix drauf. Hab ich aber nicht. Ich arbeite an einem Schreibtischprovisorium. In einem furchtbaren Chaos (auf dem Bild oben seht ihr ihn kurz vorm Aufräumfinale.)

Was möchtest du, mein Schätzchen?

Kleine Entschuldigung: Wir wohnen ja zur Zeit in einer Übergangswohnung, ziemlich übergangsmäßig, bis unser Neubau fertig ist. Obwohl ich leider einfach immer chaotisch bin, fürchte ich. Auf jeden Fall musste ich jetzt aufräumen. Und wegschaffen. Mehrere Wäschekörbe voll hab ich zusammengepackt und in der Besenkammer versteckt. Gepackt. Gepackt. Gepackt. Und dann? Will der Herr von der Presse nichts sehen. Nicht meinen Schreibtisch und auch sonst nichts von der Wohnung. Dafür brüllte mein kleiner Sohn in Dauerschleife, seit der kinderlose Journalist zur Tür herein kam und bis er wieder ging. Ich schaffte schweißgebadet abwechselnd Schnuller, Trinkflaschen und geschnittene Apfelspalten heran, flötete: “Was möchtest du, mein Schätzchen?”(zum Kind)  Und: “Der ist sicher hundemüde” (zum Pressevertreter). Dabei still geflucht. Im-Kopf-Flüche.

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Auch schön: Der Große zeigte ausgerechnet an diesem Nachmittag erste vorpubertäre Züge und wiederholte  in Dauerschleife “blöde Mama”, weil ich nicht wollte, dass er mitten in der Küche aus Küchenstühlen einen Hochsitz baut – bis über die Oberschränke wech. Ein Albtraum, sag ich euch. Ich hatte echt Angst, was der gute Herr so schreiben würde. Is ja ein gefundenes Fressen für so einen.  Weiß ich selbst. Vielleicht: “Schwitzende Mama bastelt mit dauerbrüllenden Kids Pappwohnwagen, statt an ihrem Benehmen zu basteln.”

Zum Glück schrieb er nichts davon. Bloß “pfiffig”. Pfiffig! Na ja…. Ich habe mich auf jeden Fall sehr gefreut. Und gewundert. Weil mein Nachwuchs auf dem Foto seltsamerweise entzückend aussieht.

Den Beitrag findet ihr übrigens hier.

Claudi