Mit der vier im Datum und dem eindeutigen Duft von Frühling in der Luft, kommt neuerdings immer öfter die Frage nach Sommerurlaub auf, wenn wir mit Freunden zusammensitzen. So unterschiedlich unsere Freunde sind: Paare ohne Kinder, Paare mit Baby im Bauch, einem, zwei oder drei Kindern – so verschieden sind auch die Urlaubspläne. Und auch unsere Art zu urlauben hat sich drei Kinder später verändert. Oder doch nicht…?
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Ich habe unseren Urlaub schon vor einigen Wochen gebucht. Ich glaube so ungefähr Ende Februar. Wenn Weihnachten und Fasching durch sind und nicht mehr richtig Winter ist, aber auch noch nicht Frühling, in diesem dicken, dunklen Jahreszeitenloch habe ich immer Lust zu buchen. Mir ein Foto vom Urlaubsort auszudrucken und an den Kühlschrank zu hängen. Und mich zu freuen. Kälte wegfreuen. Nerviges Doch-noch-mal-kratzen wegfreuen. Mein Mann ist vom Typ eher Spätbucher, lässt mir aber inzwischen ohne zu murren meinen Spaß. (Und ist glaube ich froh, dass ich das übernehme).
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Wir fahren dieses Jahr nach Frankreich, drei Wochen, mit dem Auto. Und ja, klar, mit allen Kindern. Letztes Jahr haben wir es genauso gemacht, bloß in Italien und es war wunderschön. Ehrlich. Vielleicht sagen unsere Freunde deshalb dieses Mal auch nicht mehr so viel dazu. Also nicht dieses: “Wow, ihr seid ja mutig!” Vielleicht schlucken sie ihre Bedenken dieses Mal auch einfach runter. Ich mache mir keine Sorgen. Ich freu mich. Klar, es wird auch nervige Zeiten geben, vor allem auf der langen Fahrt (die wir aber übrigens splitten) und auch vor Ort. Auch im Paradies schreien, meckern, kneifen sich Kinder. Und Geschwister sowieso. Aber ich freu mich einfach auf die Auszeit vom Alltag. Etwas anderes sehen, andere Geräusche hören, andere Dufte riechen. Und Zeit für uns zu haben. Da mach ich auch jeden Tag gern das Frühstück. Und abends werden wir wohl auch meist selbst kochen.
New York
Mein Mann und ich, wir sind überhaupt keine Hoteltypen. Beide nicht. Auch schon vor den Kindern nicht. Für ein Wochenende, gern ein City-Hotel (wie jetzt demnächst hier in Dresden) auf jeden Fall. Aber ein oder zwei Wochen in einem Hotel zu wohnen, das ist nicht meins. Nicht unsers, zum Glück. Vor den Kindern haben wir einige Fernreisen gemacht, nach Südafrika zum Beispiel. Wir haben den Flug und die erste Übernachtung gebucht und sind einfach los. Wir haben diese Art von Urlaub geliebt. Um ehrlich zu sein, diese Urlaube nicht mehr machen zu können, war eine meiner größten Ängste in Sachen Kinder kriegen. Ich sah mich einfach nicht in einem kinderfreundlichen Hotel am kinderfreundlichen Pool sitzen und hinterher zum kinderfreundlichen Abendessen in den kinderfreundlichen Speisesaal gehen. Das kann ganz sicher wunderbar entspannt sein. Mich spannt es an.
schweden
Umso froher war ich, als wir unsern ersten Sohn hatten und mit ihm – oh Glück – alles viel entspannter war, als ich es mir ausgemalt hatte. Knapp vor seinem ersten Geburtstag buchten wir zu dritt drei Wochen Amerika, nur den Flug und die erste Übernachtung und bähm: es war wunderbar. Wir fuhren mit dem Mietwagen von New York bis nach Maine und es fühlte sich an wie ohne Kind. Bloß schöner. Wenn fünf Flüge nicht so verdammt teuer wären, ich würde sofort wieder eine Fernreise buchen.
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Im zweiten Jahr und mit dem zweiten Sohn verbachten wir drei Wochen in Schweden, unsere verspätete Hochzeitsreise. Wir hatten ein Haus in Dalarna gebucht, sehr hübsch an einem See. Wir hatten uns vorher ein wenig um die Mücken gesorgt – völlig unnötig: In diesen drei Wochen Anfang August hatten wir täglich elf Grad und Dauerregen. Tagsüber spazierten wir durch Regen und hatten schlechte Laune, abends saßen wir statt am Lagerfeuer vor einem völlig unsommerlichen Kamin. Und hatten schlechte Laune. Einmal war es so kalt, dass ich dem Kleinen eine Stricksocke von André als Mütze aufsetzte. Wir hätten uns beinahe wieder scheiden lassen.
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Seither sieht unser perfekter Urlaub so aus: Eine Urlaubsregion mit Gut-Wetter-Garantie, wir alle fünf im Auto und los. Auf dem Weg besuchen wir gern noch Freunde oder machen ein oder zwei Zwischenstopps. Und am Urlaubsort reisen wir zwar nicht mehr spontan herum, aber wir buchen zwei oder drei verschiedende Unterkünfte an verschiedenen Orten. So fühlt sich Urlaub beinahe an wie vor den Kindern. Bloß mit noch mehr Abenteuer.
Und ihr? Wie sieht der perfekte Urlaub für euch aus? Mögt ihr erzählen? Ich würde es wahnsinnig gern hören.
Ganz liebe Grüße,

Claudi