Vor etwas über einem halben Jahr: Ich hatte ein Baby im Bauch, Hummeln im Po und tausend Ideen, was ich bis zur Geburt noch so alles anstellen könnte. “Fötasie”, nannte es der Mann und stöhnte, meine Fantasie wachse scheinbar parallel zum Fötus in meinem Bauch – zum Glück sei der beinahe fertig. Ich möchte wetten, er hatte bloß Angst, dass er wieder Kinderkoffer aus Pappe über dem Wickeltisch anbohren sollte oder so. Eines abends war der Mann nicht da. Dafür war da plötzlich diese Idee…
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Punkte für die Wand könnte ich haben. Keine einfach runden, stinknormalen Punkte. Sondern Flecken. Flecken zum Kleben. Eins-a-gute-Laune-Flecken. Wie bei Pippis Pony. Solche, wie ich sie am allerliebsten schon lange an die kahle Wand im Spielzimmer kleben würde. Die es aber bislang nicht gibt. Und Füchse. Funkelnde Klebe-Füchse für die sandfarbene Wand hinter den Kinderbetten. Da gibts dreimillionen Wandtattos überall – aber keine Füchse. Zumindest keine, die ich hübsch finde. Und ich, ich könnte das an diesem Abend ändern.

Ich quetschte meine Neunmonatskugel hinter meinen Schreibtisch und fing an zu zeichnen: Zuerst auf Papier, dann auf schwarzer Klebefolie. Ich schnitt Probeflecken aus, korrigierte und klebte Probe. Es sah großartig aus. Fand ich. Ich nahm mehr Papier, zeichnete Füchse, dachte mir Verpackungen aus, schnitt sie aus, träumte plötzlich ganz groß von meinen eigenen Produkten, von meinem eigenen kleinen Shop. Hach, das träumte sich so gut. Ich holte mir eine Limo, vergaß wie spät es war und machte weiter. Das war wie ein Rausch. Wunderbar, kribbelnd, befriedigend. Punkte statt Prosecco. Füchse statt Freizenet.
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Am nächsten Morgen wachte ich todmüde auf. Ich dachte an die letzte Nacht und musste grinsen. Wie gut sich das angefühlt hatte. Und wie verrückt es war. Natürlich macht kein Mensch einfach mal so seine eigenen Produkte und schmeißt sie auf den Markt. “Guck mal”, sagte ich und zeigte meinem Mann meine Entwürfe. Nur einmal kurz – danach wollte ich den ganzen Rusch-Haufen in den Müll bringen. “Ich und meine Fötasie, was?”
Erst seufzte der Mann. Dann zog er die Augenbrauen hoch. Dann schaute er rüber. Er guckte sich alles ganz genau an. Sogar die dreihundert Fuchsskizzen. Er lächelte. Legte die Hand auf meinen Kugelbauch und sagte: “Das ist gut. Das machen wir.”
“Wie bitte was?” sagte ich.

Mein Mann ist Hamburger, noch schlimmer, Vierländer. Dort wo wir wohnen wird nicht viel geredet. Komplimente bleiben vor dem Elbtunnel. Wenn der Mann sagt: “Das ist gut”, meint er in echt: “Das ist oberspitzenaffenzahnbombensichersuperklasse.” “Echt jetzt?” fragte ich. Der Mann schwieg. Der Mann googelte Klebefolien.
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Wenn ich gewusst hätte, was dann kam, hätte ich vielleicht lieber einen schlechten Film geguckt, an dem Abend vor etwa einem halben Jahr. Ich hatte ja keine Ahnung, wie schwer es ist seine eigenen Produkte auf den Markt zu bringen. Mit wem man sprechen, um was man sich kümmern, an was man denken muss. Allein schöne, gut klebende Folien zu finden – eine Katastrophe. Aber hey, ich wollte unbedingt Klebepunkte, die sich ohne viel Fingernagel-Fummelei an die Wand bringen lassen.

Noch schlimmer: eine Druckerei finden, die in Deutschland(!), auf schönem Naturpapier und im Wunschformat druckt. Wir hatten uns nämlich überlegt, wenn wir schon mal dabei waren, wäre es doch schön, wenn mein Sprüchebuch, das ich hier mal für eine Freundin gemacht hatte und das ihr und alle anderen so mochten, auch mit in den Shop käme. Ach ja, bezahlbar sollte alles ja auch noch sein.
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Irgendwann, ich diskutierte gerade am Telefon über Stanzvorlagenpreise, mit der anderen Hand hielt ich die – ups – Milchpumpe, hatte ich genug. “Ich mag nicht mehr!”, sagte ich. “Wir lassen das.” Der Mann griff mein Handy. “Dann mach ich jetzt weiter…”, sagte er. Seither kümmert er sich um all das Geschäftliche, um all das, was mich so schnell wahnsinnig macht.

Darum, tatatata, ein Tusch bitte. Finally: hier ist er (ohgottichkriegschnappatmung)

DER WASFÜRMICH-SHOP

Es gibt im Shop vorerst meine kupferfarbenen Funkel-Füchse und Pippi´s Pony – 110(!) mattschwarze Punkte für die allerschönsten Kinderzimmerwände, -stühle, -tische. Dazu das schönste und schlichteste und coolste und zum Glück absolut bärchenfreiste Büchlein namens Frischlings Flausen mit ganz vielen Sprechblasen für die besten Sprüche deiner Kids.
Alles handdesignt, mit Herzblut produziert und mit ganz viel Liebe verpackt.
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Leider gibt es grad noch ein technisches Problem bei Dawanda, daher seht ihr die großen Produktfotos nicht, wenn ihr über den Banner in meiner rechten Spalte oder die neue Rubrik Was shoppen oben reingeht. Aber ich dachte, weil ihr so wartet und ich es nicht mehr erwarten kann, poste ich jetzt trotzdem. Darauf heut einen Sekt!
Und jetzt du? Was denkst du? Gefällt es dir? Welches ist dein Lieblingsprodukt? Oh Gott ich bin ja so aufgeregt.

Ganz liebe Grüße und viel Spaß beim Shoppen,

Claudi