Wie wir manchmal dasitzen und uns fragen, in welches Schauspiel wir da eigentlich hineingeraten sind. Wie anders alles ist, als wir uns das manchmal vorgestellt haben! Wie naiv wir doch waren, als wir annahmen, wir säßen abends immer in weißen Shirts wie eine Werbefamilie friedlich und glücklich zusammen beim Abendessen. Und wie dann das Leben so viel bunter und lauter in unser Leben krachte, als unsere Vorstellung das so hergab… Weiterlesen
Ich weiß nicht, ob es am Nieselregen liegt, am moderfeuchten Duft von Herbst in der Luft. An einem Todesfall im Bekanntenkreis (knapp 90, dennoch traurig). An den Meldungen vom Robert-Koch-Institut. Meinem Endspurt fürs neue Buch, der mich nachts so lange am Schreibtisch sitzen lässt, dass ich auf André Frage, ob ich einen Tee möchte, sage: “Ich mache es morgen, okay?” Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass wir zum Glück gesund sind, dass alles gut ist. Dass ich gerade ziemlich glücklich bin… Weiterlesen
Während sich derzeit viele Frauen wie ich in die 50er Jahre zurückgebeamt fühlen, höchstens ein paar Stunden von zuhause arbeiten (mit Kind auf dem Schoß und Bananenmatsch auf der Tastatur), sich ansonsten hauptsächlich um die Verpflegung der immerhungrigen Familienmitglieder kümmern und dabei so gut es geht ihre Kinder beschulen, kämpft Sarah Lutz hauptberuflich für die Gleichberechtigung… Weiterlesen
Ich sitze abends zuhause auf dem Sofa, Kerze an und fragte mich, warum ich nicht feiern kann. Den kuscheligen Winter, mich, uns, das Leben, eine Folge Lieblingsserie – was auch immer. Ich habe alles, was ich immer haben wollte: mehrere Kinder, tollen Mann, tolles Haus, einen Job, der mir die allermeiste Zeit über Spaß macht. Ich habe doch alles. Genau in diesem Moment wird mir klar, dass genau das das Problem ist… Weiterlesen
Von meinem Plan abends um halb zehn vom Sofa aus das Internet zu revolutionieren
Gestern Abend, 20.35 Uhr, in meinem Bett. Neben mir die zwei Kinder, die bloß einschlafen mögen, wenn ich neben ihnen beinahe einschlafe. Während ich angestrengt versuche, nicht einzuschlafen, sehe ich eine Serie in meinem Kopf. Eine von den Serien, wie Serien derzeit aussehen: wummernde Bässe gleich zu Beginn. Mit Krawumm poppt in Schwarz der Titel auf: “Mamasein.” Dazu die Hauptdarstellerin, strohiges Haar, Augenringe. Scheiße, das bin ja ich… Weiterlesen
Vorige Woche saßen wir mit einer Freundin im Garten. Es war ein spontanes Treffen. Die Freundin hat eine Pension bei uns im Dorf und wir wohnten für zwei Nächte dort, weil in unserem Haus ein Werbespot gedreht wird. Ich hatte spontan eine Nudelsoße gekocht, sie ein paar Spaghetti ins Kochwasser geworfen. Unsere insgesamt sieben Kinder aßen kurz mit – und verschwanden dann wieder zwischen den Büschen im Garten. Ihr Mann war leider nicht dabei, weil er ein Treffen mit Kumpels in der City hatte. Jeden ersten Donnerstag im Monat macht er genau das. Die Freundin und ich, wir waren baff… Weiterlesen
Dienstags Diskussion: Wie wärs mal mit ein wenig Attachment Mothering?
Am Wochenende hatte einer meiner Söhne ein Fußballspiel. Ich stand am Rand, seit längerer Zeit mal wieder. Ich sag es jetzt einfach mal: ich fror, ich langweilte mich. Kurz: Ich wünschte mich überall hin, bloß weg. Ich liebe meinen Sohn. Aber ich liebe leider kein Fußball. Später kauften wir ein, eine schöne Wintersuppe wollte ich machen zum Aufwärmen. Die Kinder waren für Puffer. Nach den Buh-Rufen am Fußballfeldrand hatte ich keine Lust auf Buh-Rufe am Tisch. Und willigte ein. Am Sonntag schlug ich vor, raus in den Wald zu gehen um frische Luft zu schnappen, aber keiner hatte Lust… Da platzte ich. Weiterlesen
Dienstags-Diskussion: Was soll dein Kind später einmal über dich erzählen?
Vor einer Weile las ich in der Süddeutschen einen Artikel über Liam Gallagher. Ich riss ihn raus und legte ihn in meine Sofaecke, sowie ich das manchmal mit Texten mache. Zeitweise wanderten ein paar Magazine oder Bücher der Kinder auf den Ausriss. Aber er blieb da liegen. Rockrüpel Gallagher erzählt in dem Artikel, wie großartig er seine Mutter findet. Ich finde nicht alles großartig, was er großartig findet. Aber seine rotzige Rührung, seine tiefe Liebe, die man aus jedem Wort herauslesen kann, berührte mich. Seither frage ich mich, was wohl meine Kinder später über mich sagen werden. Und was ich gerne hören würde… Weiterlesen