Der Juni an sich ist schon eine brilliante Idee: endlich Sonne, endlich warm, hell bis in die Puppen und draußen blüht es, man könnte meinen “Kitschkönig Nicholas Sparks habe in den Vorgarten gekotzt”. Dieser Knallervergleich stammt von Sarah Kuttner, via Twitter. Ich lese da in letzter Zeit so großartige Sprüche, dass ich drüber nachdenke, ob ein Twitter-Account nicht doch eine gute Idee wäre. Apropos Ideen: gerade haben so viele Leute so viele davon, dass ich euch mal meine liebsten zeige. Habt ihr Lust?
Juni, Blumen, Wiese
1. Juni an sich. Manche Leute sind im falschen Körper geboren, sind Frau, wären gern Mann oder umgekehrt. Ich bin in der falschen Klimazone geboren. Hundertpro. Ich bin einfach ein anderer Mensch, wenn morgens die Sonne scheint. Wenn ich ohne Socken raus kann. Und abends noch mit Buch in den Strandkorb, mit Eis-Drink und meinetwegen Mückenstichen. Ich bin gelassener, brülle weniger rum, habe mehr Geduld. Schade, dass es dafür keine Therapie gibt. Auswandern ist übrigens keine Option, dafür hab ich meine Freunde zu gern um mich. Darum muss ich da durch. Und habe eine gute Idee: Ich sommer einfach vor. Ich bin ja nicht immer falsch hier. Von Juni bis September bin ich goldrichtig.
Lieblingsbüddel, Stoffbeutel
2. Julia ist die Freundin einer Freundin und hat im April ihren Onlineshop Lieblingsbüdel eröffnet. Dort verkauft sie Stoffbeutel mit dem “I love”-Schriftzug, doch statt Städte- gibt´s Kindernamen vorn drauf. Auf die Idee dafür ist Julia nach der Geburt von Kind Nummer zwei gekommen – sie hatte einfach keine Lust mehr auf Wickeltasche. Neben Taschen in zwei Größen gibts auch noch Turnbeutel. Alles Gute, Julia, so von Mini-Shop zu Mini-Shop.
Mittsommer
3. Wir feiern. Im Juni hat mein Mann Geburtstag. Eine Spitzenidee seiner Mutter, den Geburtstermin dort hinzulegen. “Feierst du dieses Jahr?”, fragte ich seit Wochen. Statt Antwort ein Brummen. “Also nich”, dachte ich. Am Abend vor seinem Geburtstag: “Ich glaub, ich feier doch.” “Mmmhpf…”, machte ich. “Glaubst du, jetzt hat morgen jemand Zeit?” Er: “Dann halt am nächsten Wochenende.” “Ups…”, sagte ich, “da fahre ich jetzt zu meinen Eltern – meine Mädels von früher treffen.” “Grmpf..!”, machte der Mann und guckte miesepetrig. “Du fährst also weg, wenn ich Geburtstag feiere?” Ich sagte nichts. Ich fragte mich: Ist das eigentlich nur hier so? Jedes Jahr die gleiche Geburtstagsnummer? Nicht feiern hü, doch feiern hott. Und dann: “Schatz, nur ganz klein. Nur so 72 Gäste, nur die, die ich in letzter Zeit zufällig getroffen habe. Was machen wir eigentlich zu essen, Schatz?” PS. Wir feiern übrigens doch noch. An diesem Wochenende. Seine Idee. Eine kleine Mittsommerparty. Beinahe seine Idee.
Pahoj, Fahrradsitz, Kinderbuggy, Buggy,
4. Die Schweden. Wenn man Kinder hat, fangen Dinge plötzlich an, mehrere Funktionen haben: Die Spieldecke ist gleichzeitig Räubermantel. Die Strumpfhose kommt schon mal auf den Kopf – “söne Haare, Mama, söne”. Und ein Stock ist ohnehin alles: Kochlöffel, Fernglas, Telefon, Schießgewehr. Doppelfunktion ausdenken, können aber auch die Großen, zum Beispiel Industrie Designerin Lycke von Schantz aus Schweden. Ihre Idee: Ein Kinderfahrradsitz, der gleichzeitig Buggy ist. Wie großartig ist das denn bitte? Ich seh mich schon bei bestem Wetter ganz entspannt mit dem Rad in die Stadt fahren und dort noch entspannter mit dem Buggy herumkurven. Lyckes Pahoj ist außerdem sehr leicht, entspricht den EU-Sicherheitsvorschriften für Kindersitze und Buggys und sieht spitze aus. Ein kleine Weile braucht Lycke noch – sowas dauert ja immer länger als man denkt – dann kann Pahoj per Internet vorbestellt werden. Ich halt euch auf dem Laufenden.

5. Pipp Pipp Purra!. Und noch mal Schweden, wenigstens ein bisschen: Ich freu mich ja so über eure Ideen, was ihr mit meinen Pippi´s-Pony-Punkten zaubert. Zuletzt bei Johanna von Pinkepank hier auf Instagram bewundert und mich dumm und dusselig gefreut, wie unfassbar toll das im Zimmer ihrer Tochter Lotta aussieht.
Petit Bateau, Shirt, Sommer,
5. Vorfreude. Lieblings-Streifen-Label Petit-Bateau ist ja sonst auch nicht ganz schlecht im Urlaubsgefühle rauskramen. Aber die neue Kooperation mit Konbini schießt den Vogel ab. Und ist ein bisschen gemein: Ich bereue fast, dass ich uns nach Italien und nicht nach Südfrankreich gebucht habe. Egal, kommen die hübschen Shirts mit den Wappen von französischen Badeorten halt in sechs Wochen mit an den Gardasee und nach Rimini. Fest steht: Ich brauche unbedingt so ein hinreißend lässiges Paar-Foto von Schatzi und mir für meinen Instagram-Account. Öhm okay, fast. Halt ohne Tattoos und diese Beine. Die Shirts gibts ab Juli bei Petit Bateau – auch für Kinder. Vielleicht tragen wir sie alle? Das wird spitze! Falls ihr übrigens noch Tipps habt für uns, für München, den Gardasee und Rimini – immer her damit. Ich kanns kaum noch erwarten…
Baseballs, Umbrella, Musik,
6. Musik. Weil wir am Wochenende Flohmarkt gemacht haben, hab ich in den alten Kartons gewühlt. Lieblingsfund dabei: Meine Baseballs CD. “Umbrella” war unser Song für den Hochzeitstanz, in letzter Zeit irgendwie vergessen. Jetzt steht es wieder ganz oben auf meiner Spotify-Liste. Und dieses Video dazu… Hach… Vielleicht bin ich auch noch im falschen Jahrzehnt geboren.
Ach was, nich länger nölen, grad kommt die Sonne raus und morgen gibts hier ne spitzenmäßige Mittsommeridee.
Hach ich freu mich! Alles Liebe,

Claudi