Fünf Wochen sind wir jetzt fünf. Wie das so ist? Wirklich wild. Wirklich wunderschön. Die Zeit rast. Gefühlt proportional pro Kind. Außerdem ist unser Auto zu klein. Und ich befürchte unser nächstes wird die Farbe von Kinderkacke haben. Wie bitte was? Wie es ist, wenn man plötzlich keinen Standard mehr fährt…
drei Kinder, Familie, drittes Kind

– Eine große Packung Fischstäbchen reicht nicht mehr (nein Baby isst noch nicht, aber Mama mit Stillhunger dafür doppelt). Oha. Wir fragen uns manchmal, wie das wohl wird, wenn die Jungs erst in die Pubertät kommen. Klaro: kiloweise Kartoffelsäcke anschleppen. Müssen sie schön selbst tragen.

– Kein Streit mehr drum, wer wann das Kind nimmt. Sondern wer wann wie viele.

– Wo kriegen wir bloß ein riesiges, bezahlbares Auto in einer erträglichen Farbe her?

– Warum bitte stellen die Autofirmen überhaupt muttermilchschissfarbene Autos her? Wenn sie eh keiner will? Hä? Wenn sie es nämlich nicht täten, müssten Familien mit drei Kindern nicht überlegen, ob es nicht für eine Weile zu ertragen wäre, muttermilchschissfarben durch die Gegend zu fahren. Ganz einfach, weil es mal eben schlappe 3000 Euro günstiger ist als schwarzmetallic.

– Steht schon jetzt fest: Nachts als Paar gemeinsam einen dauerkotzenden Zweijährigen, einen Vierjährigen mit Alpträumen und nebenbei ein weinendes Baby zu schaukeln schweißt ordentlich zusammen. Trotzdem hätte ich irgendwann auch gern mal wieder andere Zusammenschweißmomente.

– Den Großen belauschen, wie er seinen Kindergartenkumpels von seinem Babybruder vorschwärmt. Boah, Taschentuch bitte. Oder wie der Mittlere morgens sofort nach “Baby” fragt. Heulen können, wenn sie alle drei nebeneinander liegen. Vor Glück.

– Klar, mit einem Kind ist man müde. Mit zweien ist man müder. Mit drei Kindern ist man so unfassbar müde, dass man über weitere Steigerungsformen von müde nachdenkt. Kopf- und Gliederschmerzmüde meine ich. Rumbrüllmüde. Oder schlicht Endmüde. Eben kurz vor tot.

– Wie das wohl an der Straße wird, hab ich mich vorher gefragt, wenn man nicht mehr für jedes Kind eine Hand hat. Hilfe. Und dann: nimmt der Vierjährige (plötzlich so groß!) einfach die Hand des Zweijährigen. Ohne Knuffen und Kneifen. Boah!

– Mit einem brüllenden Baby beim Friseur sitzen und denken: Himmel ist das entspannt.

– Nanu: Mit Kind in Karre plus Kind auf Geschwisterbrett plus Kind vor der Brust lächeln einen plötzlich fremde Menschen beim Spazierengehen an. Schön.

– Jede Minute auf der Hut sein, damit sich die beiden Großen nicht aus lauter Begeisterung auf den Kleinen legen ist ganz schön anstrengend.

– Den Vierjährigen beobachten, wie er sich ganz sanft und vorsichtig den Fünfwochenalten auf die Brust liegt und unglaubliche dreißig Minuten muchsmäuschenstill so verharrt, mit zum Heulen zärtlichem Blick: soooooo schön!

– Hups: Die Arme sind echt zu kurz für drei auf einmal.

– Meistgesagter Satz: Warte mal kurz.

– Leider Fakt: Einer weint immer.

– Und: Statt der Windeln für die nächsten Jahre hätten wir auch ein richtig schönes Auto kaufen können. In schwarzmetallic.

Müde, aber glückliche Grüße!

Claudi