Alle vier Wochen treffen wir uns seit vielen Jahren mit einer kleinen Gruppe guter Freunde. Früher haben wir bei diesen Treffen gut gegessen, viel getrunken, ein paar Spiele gespielt und uns ganz in Ruhe unterhalten. Heute, einige Jahre und bald 8 (!) Kinder später trinken und spielen wir kaum noch, unterhalten uns so viel wie möglich, aber essen, essen tun wir immer noch gut…
gute Laune Essen, Kaiserschmarren,
Auf einem unserer letzten Treffen bei unserem Freund und Lasses Patenonkel Jo, gab es als Nachspeise Kaiserschmarren. Die Kinder guckten Onkel Jo interessiert beim Teigrühren zu, warteten gemeinsam mit ihm ungeduldig, bis der dicke Pfannkuchen nach einer gefühlten Ewigkeit endlich in der Pfanne fest wurde. Und protestierten lautstark, als Jo ihn schließlich mit zwei Gabeln in tausend Stücke riss.
Kaiserschmarren, schnelles Essen,
Später saßen wir alle gemeinsam am langen Esstisch, draußen perlte Januarregen gegen die Fensterscheibe, auf dem Tisch standen einen paar Kerzen und – eine riesige Platte Kaiserschmarren: Goldgelb, mit daumendick Puderzucker obendrauf und ein paar glänzenden Rosinen darin. Daneben eine große Kanne Vanillesoße und eine Schale mit Apfelkompott. Wir aßen und aßen und schwiegen und seufzten, ab und zu kam ein Kind vom Kindertisch herüber und verlangte Nachschlag, und ratzfatz aßen wir die ganze Platte leer. Als wir uns hinterher die letzten Reste Vanillesoße von den Lippen schleckten und uns die schmarrenprallen Bäuche streichelten, fiel uns plötzlich auf, wie ruhig es die ganze Essenszeit über gewesen war. So leise, wie schon lange nicht mehr bei unseren Treffen. Kaiserschmarrenleise.
Familienküche,
Ich bat Jo um das Rezept und zum Glück rückte er es raus und seitdem war es bei uns auch schon ein paar Mal überraschend leise beim Abendbrot. Falls ihr das und den Schmarren auch wollt: Bitte schön. Und: Guten Appetit!
Kochen mit Kindern, Familienküche,
Onkel Jo´s Kaiserschmarren
Für vier Personen (ich mache als Hauptgericht für uns fünf die doppelte Menge)
70 Gramm Rosinen
160 Gramm Mehl
2 Esslöffel (plus 2 Teelöffel) Zucker
Salz
400 Milliliter Milch
4 Eier
4 Esslöffel Butter
Puderzucker

Und so gehts: Zunächst die Rosinen waschen und abtropfen lassen. Zwei Esslöffel Zucker, Mehl, eine Prise Salz und Milch mit dem Handrührer verrühren. Eier nur kurz zum Schluss unterrühren. Einen Esslöffel Butter in einer großen Pfanne mit Deckel erhitzen. Die Hälfte des Teiges hineingeben und bei kleiner Hitze hellbraun backen (das dauert eine ganze Weile). Denn Pfannkuchen auf den Deckel rutschen lassen, umgedreht in die Pfanne geben und stocken lassen. Mit zwei Gabeln zerreißen, einen zweiten Löffel voll Butter und einen Teelöffel Zucker in die Pfanne geben und die Stücke rundherum goldbraun anbraten. Warm stellen und den restlichen Teig ebenso verarbeiten. Auf einer großen Platte mit den Rosinen, Puderzucker, Vanillesoße und Apfelkompott servieren.
gute Laune Küche, Rezept,
Als ich übrigens Anfang dieser Woche auf meinen Kochplan guckte, war alles, was ich von Montag bis Freitag kochen wollte, mit braunem Buntstift energisch durchgestrichen. Daneben waren lauter hellbraune Kügelchen gemalt. “Was soll das denn?”, fragte ich wütend die Jungs. Die lächelten. “Ist doch klar, Mama. Diese Woche gibts jeden Tag Onkel Jo´s Kaiserschmarren.”

Über meinen Kochplan könnt ihr hier lesen. Und über unseren liebsten Schokokuchen hier.

Alles Liebe,

Claudi