Wenn ich an unser Dresden-Wochenende denke, an das Hotel, in dem wir gewohnt haben, dann denke ich als erstes an den runden Frühstückstisch. Ich hatte vorher nie einen runden Frühstückstisch in einem Hotel gesehen, aber hier gab es einen und wir hatten das Glück ihn beide Morgende für uns zu haben. Auf dem Tisch Sonnenflecken und bunte, selbstgemachte Smoothies, den leckersten Eiersalat der Welt und meine vier Männer drum herum, alle zusammen, ohne Ecken getrennt und dadurch noch näher. Irgendwie lief alles rund, in dieser kurzen, aber lang herbeigesehnten und sehr nötigen Familienauszeit…
Hotelurlaub mit drei Kindern – seit ich im vergangenen Jahr für die Rückreise unseres Sommerurlaubs, ein Zimmer gesucht hatte, weiß ich: das ist gar nicht so leicht. Die meisten Hotels sind auf zwei Erwachsene, zwei Kinder ausgelegt. Als ich drei Kinder in die Suchmaske eingegeben hatte, poppte ein Fenster auf: “Die Zahl der Kinder übersteigt die Zahl der Erwachsenen. Bitte kontaktieren sie unseren Kundenservice.” Rumms. Danach hatte ich mir fest vorgenommen, mich zukünftig auf die Suche nach kinderfreundlichen Hotels zu machen und diese hier zu sammeln. Kinderfreundlich! Kein Kinderhotel.
Als ich unseren Dresden Trip plante, landete ich ziemlich schnell auf der Internetseite des QF-Hotels und war begeistert: so hübsch, so stylisch und trotzdem steht rechts in der Sidebar, dass Kinder herzlich willkommen sind. Auch schön: das QF war sofort bereit meine Recherche auf Kinderfreundlichkeit zu unterstützen und uns eine der hübschen Parvus-Suiten zum Ausprobieren anzubieten. Die Kinder freuten sich wie verrückt: auf das Hotelfrühstück, (bei dem sie nicht den Tisch decken müssen). Auf die langen Flure (zum Um-die-Wette-rennen. Is klar). Auf die fluffigen Betten.
“Auf die was Betten?”, fragte ich. “Fluffig, Mama. So viel fluffiger als Zuhause.”
Das QF Hotel liegt mitten drin, keine sechs Bollerwagenlängen entfernt von der Frauenkirche und somit perfekt um selbst mit kleinen, laufunwilligen Kindern die historische Altstadt zu erkunden. Die Mitarbeiter waren sehr freundlich und absolut kinderlieb. Unsere Parvus hatte eine Verbindungstür zu einem kleinen Doppelzimmer, dass die beiden Großen für sich hatten, so schlief nur Tjelle im hoteleigenen Babybett (mit hübscher Spieluhr von Sebra – so süß!) bei uns mit im Zimmer. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, Kinder- und/oder Babybetten in kleinere Zimmer hineinzustellen. Wir hatten eine runde Badewanne in unserem Bad und die Großen bestanden darauf, beide Abende darin zu baden. Auf unserem Zimmer gab es Magazine (für mich), eine Packung Kekse und zwei Dreckspatz-Badzusätze (für die Jungs) und eine Schale mit Erdbeeren (für alle). Wir haben uns gefühlt wie Familie König.
Mein liebstes im QF: das spektakuläre Treppenhaus. Offen, oval, mit Oberlicht. Geschwungene Brüstung, ein wenig wie in einem kalifornischen Boutiquehotel. Alles Ton ind Ton, mit aufregenden Lichteinfällen. Dazu wunderbar schlichtes Design. In den Zimmern puderfarbene Wände und Vorhänge, Naturstein im Bad, kaum Bilder an den Wänden. Das lässt Raum zum Durchatmen. Und Platz für eigene Bilder. In unserem Fall Familienbilder: Die Jungs morgens beim gemeinsamen Lesen im Bett. Oder beim Memory im Schlafanzug. Beim Malen und klönen am runden Tisch. Oder abends nach dem Baden, in flauschigen, viel zu großen Hotel-Bademänteln und vor Müdigkeit ganz weich und leise.
Auch toll: Es gibt einen Roomservice mit einem Burger mit selbstgemachten Pommes zu einem absolut erträglichem Preis. Was für eine schöne Alternative zu einem Restaurantbesuch mit müden Kleinkindern. (Und müden Mamas und Papas.) Haben wir nicht gemacht, hätten wir aber gern, wenn wir noch eine weitere Nacht geblieben wären.
Wieder zu Hause ist fluffig kein Thema mehr. Die Betten waren super. Aber nix gegen den Fahrstuhl. Immer wieder hoch und runter sind sie gefahren. Zum Schluss sogar allein. Die köstlichen Smoothies zum Frühstück. Und die silberne, irgendwie lustige Orangensaftpresse. Das offene Treppenhaus neben dem Frühstücksraum, perfekt zum Immer-wieder-rundherum-rennen. Und natürlich die Wanne. Genauso rund wie der Frühstückstisch. Und das ganze Wochenende.
Für mich wird das QF für immer eins sein: Der Ort, an dem ich meinen Kleinen zwischen den Großen laufen sehe. Allein geht er noch nicht, aber Hand in Hand mit seinen Brüdern, das hat er ständig gemacht an diesem Wochenende. Hand in Hand in Hand durch den großzügigen Frühstücksraum. Rein in den Fahrstuhl, wieder raus. Den langen Hotelflur entlang. Durch die Schiebetür auf den quirligen Platz nach draußen. Die zwei Großen sind sich schon lange ganz nah. An diesem Wochenende hatte ich das Gefühl, sie sind es alle drei immer mehr.
Außer uns gab es übrigens noch einige Kinder mehr im Hotel. Sogar eine Familie mit vieren. Tut gut, wenn die eigenen nicht immer die lautesten sind.
Habt ihr auch noch Tipps für schöne (Stadt)-Hotels die man problemlos mit (mehreren) Kindern besuchen kann? Bitte unbedingt teilen. Nächste Woche verrate ich hier mehr Tipps für einen Dresden-Trip mit Kindern.
Ganz liebe Grüße und eine tolle, kurze Woche,
Wunder- wunderschöne Bilder und Eindrücke.
Dresden ist eine ganz tolle Stadt.
Da bekomme ich gleich Lust die Koffer zu packen 😀
Schönen Tag
Ein wundervoller Bericht und so schöne Bilder. Dresden ist aber auch sooo schön und dieses Hotel hört sich himmlich gut an. Vielleicht auch für einen Kurztrip mit “nur” zwei Rabauken?! : ) Hab vielen lieben Dank für den tollen Tipp, liebe Claudi.
Ganz liebe Grüße
Kama
Wir sind auch eine Familie mit drei Kindern und kennen das Problem der geeigneten Unterkünfte. Deine Bilder sehen schön aus. Würde mir auch gefallen, aber obwohl wir nicht zu den ganz schlecht situierten Familien gehören, finde ich ein Hotelzimmer für über 400 € (!!!) die Nacht keinen richtig tollen Tipp. Für den Preis ist es doch leicht eine geeignete Unterkunft zu finden.
Klar, das hier war ein liebes, sehr überraschendes Special. Es gibt ja aber in diesem Haus auch andere Zimmer ( dann mit bereit gestellten Kinder- und Babybetten) die günstiger sind. Dass Kinder selbstverständlich sind und sich angemessen frei bewegen können, finde ich leider in jeder Preiskategorie nicht selbstverständlich.
Liebe Grüße!
Claudi
Ich hab da ein bisschen leer geschluckt, als ich das Hotel gegoogelt habe. Das wäre nichts für mich, zu teuer. Was ich aber wirklich empfehlen kann sind die Familienzimmer von diversen deutschen Jugendherbergen. Tübingen hat zum Beispiel ein sehr cooles Kingsizebett für die Eltern und oben drauf noch ein Stockbett und noch mal 2 Betten als Stockbett, mit Blick ins Grüne, Lärm kein Problem. In Köln gibt es für Kinder coole Alkoven zum Schlafen, in Bingen ein Zimmer mit Blick auf den Rhein, in Bad Malente mit eigener Terrasse und sehr gutem Essen, in Mannheim hat es eine coole Bar, in Bad Neuenahr kann man den Wein von umliegenden Winzern probieren und die Kinder können in jeder Juhe toben und spielen und auch mal laut und wild sein. In der Eifel gibt es eine Juhe mit Legospielzimmer und fast überall gibt es für Eltern mittlerweile eine nette Bar. Ich kann Jugendherbergen nur empfehlen. Und Kinder sind dort herzlich willkommen. Meine Liste könnte länger sein, mit echten Burgen und alten Mühlen…Grüsse aus Zürich
Liebe Cathrin, wird alles angeguckt. Vielen Dank!
Alles Liebe,
Claudi
Aber noch mal was für einen schönen Städtetrip: Maastricht und dann übernachten im Maastricht Teaching Hotel. Etwas teurer, aber…es ist ein Lehrhotel angeschlossen an eine Hotelfachschule/Universität und die dort arbeiten, sind alle jung und engagiert und jedes Zimmer ist anders. Die haben Zimmer mit Hängematte und Schaukel. Einfach mal googeln…super. So genug gesenft…Liebe Grüsse Cathrin immer noch aus Zürich
Auch toll. Hach, super! Bin ganz inspiriert.
Liebste Grüße!