Dass ich das mal schreiben darf: Im Mai erscheint mein erstes Buch. “Das Kinderkunst-Kreativ-Buch” heißt es, und obwohl ich es jetzt schon bunt und ganz in echt im Vorschaukatalog des Verlags sehen kann, klingt das für mich immer noch so, als würde ich im Mai Prinzessin werden. Oder etwas ähnlich absurd Unglaubliches. Halt mal, vielleicht Mathematikprofessor. Ho, ho.
ein Buch schreiben,
Es ist nämlich so: Ich hab immer davon geträumt mal ein Buch zu schreiben. Ich glaube, das tun unheimlich viele. Denn immer wenn ich irgendwem davon erzählt habe, hat der andere meist gesagt, oh ja, das würd ich auch gern. Irgendwie war ich dann immer beinahe ein wenig traurig, weil Bücher schreiben, hey, das war doch schon immer mein Traum.

Ich habe schon als Kind mit einer Freundin Bücher produziert. Wir haben erst unheimlich viele Seiten zusammengetackert, dann unzählige Hunde gemalt, ein paar Wörter geschrieben und dann war das eben eine Hundebuch.

Als ich später für die Abizeitung meinen Berufswunsch aufschreiben sollte, hab ich gedacht: Autorin. Verdammte Kiste, bitte lass mich Autorin werden. (In der Zeitung stand dann doch etwas ganz anderes, ich glaube Wadenmodel oder etwas ähnlich Blödes, weil sich plötzlich alle etwas Witziges überlegt hatten und nur ein paar wirkliche Spaßbremsen schrieben, dass sie tatsächlich Unternehmensberater oder Investmentmanager oder so etwas werden wollten.

Nach dem Abitur habe ich Lehramt studiert. Eigentlich vor allem weil mir nichts Besseres einfiel, aber auch weil ich die Fächer Deutsch und Kunst und Englisch so spannend fand. Doch dann – PENG – stand ich das erste Mal vor einer Klasse und habe es geliebt. Bis heute liebe ich das: Mit Kindern die Welt entdecken, ihnen Freude an Sprache und Kunst und am Leben beizubringen ist wunderbar.

Mein Studium habe ich mir dann aber doch mit Schreiben finanziert. Zunächst für eine kleine Tageszeitung, dann für eine große Tageszeitung in Hannover. Schreibend die Welt entdecken, den Lesern die Augen zu öffnen oder sie mit Worten zu verzaubern war und ist genauso großartig. Nach meinem Referendariat habe ich deshalb im Schuldienst pausiert, noch ein Volontariat bei einem großen Hamburger Verlag drangehängt und danach einige Jahre bei der Zeitschrift Maxi gearbeitet. Ich habe es gern gemacht – aber die Arbeit mit Kindern vermisst. Also bin ich für einige Stunden zurück an die Schule gegangen, habe frei geschrieben und habe selbst Kinder bekommen. Heute bin ich Mama von dreien, arbeite als Lehrerin und schreibe nebenbei für diesen Blog und ab und zu für verschiedene Magazine. Alle drei Welten zusammen: Absoluter Glückstreffer!
Kinder, Kunst, kreativ,
Bloß die Buchidee, die wartete lange Zeit dösend in der Ecke. Bis mein großer Sohn zu Beginn meiner ersten Elternzeit beinahe nur geschlafen hat. Da legte ich los. Begann mein erstes Manuskript, ein Kinderroman, autobiografisch inspiriert. Ich fands gut, hatte aber lange nicht den Mumm, es einzureichen. Wir Mädels immer, oder? Das traute ich mich erst ein wenig später, während meiner zweiten Elternzeit. “Macht nix, wenn es nichts wird”, dachte ich immer, “dann lasse ich es für Lasse binden und schenke es ihm zur Einschulung.” Klar war ich trotzdem enttäuscht, als Standardabsage nach Standardabsage eintrudelte. Einen halben Ordner voll habe ich davon. Manchmal frage ich mich, ob ein einziger Lektor mein Manuskript tatsächlich einmal gelesen hat. Trotz Frust fing ich noch ein zweites Manuskript an, ebenfalls für ein Kinderbuch, irgendwie schrieb es sich so raus. Es ist noch nicht ganz fertig, aber das wird es. Irgendwann. Und dann finde ich entweder einen Verlag – oder mein zweiter Sohn bekommt es zur Einschulung. So.

Der Traum vom Buch schwebte also weiter wie eine kleine rosa Wolke über meinem Schreibtisch und rief immer mal wieder: “Hallo, hier bin ich. Vergiss mich nicht!” Aber wie das oft so ist bei uns Frauen, meist dachte ich dann: “Das wird ja doch nie was.”

Für diesen Blogs fing ich schließlich an DIY-Geschichten aufzuschreiben, darin immer besser zu werden und immer mehr für wirklich gute zu brennen. Und dann war da ganz plötzlich noch eine Buchidee. Etwas ganz anderes dieses Mal. Ein Kreativbuch sollte es werden. Ein Buch mit überraschend einfachen Kinderkunstideen, die gemeinsam Spaß machen und die alle spitze an der Wand aussehen.  Für ein stilvolles Zuhause und für Freunde die fragen werden: “Wow, in welchem Kunstshop hast du das denn bestellt?” Damit wir nicht mehr das dreihunderste Krickelkrackel-Bild heimlich und mit schlechtem Gewissen im Altpapier verschwinden lassen müssen – weil wir gemeinsam mit dem Kind etwas Neues daraus machen. Bähm, so einfach, so genial. Genauso ein Buch, wie ich es schon lange suche, aber nie gefunden habe.

Und dieses Mal ging es plötzlich ganz schnell. Von einer Bloggerkollegin bekam ich den richtigen Kontakt, zwei Mails hin und her, zehn Tage Warten und plötzlich hatte ich meinen Buchvertrag in der Tasche. Einen Buchvertrag! Verrückte Welt. Rein in die rosa Wolke, mit Karacho.

Und ihr? Was schweben da für Wolken über euerm Schreibtisch? Mögt ihr erzählen? Ich würde es so gern hören…

Alles Liebe,

Claudi