Das haben wir früher immer gehört. Auf den wilden Landparties bei mir zuhause. Downtown niedersächsische Provinz. Morgens um halb sieben. Die Schmuddelscheune voll mit Bieratemnebel. Die letzten Reste aus der Nudelsalat-Wäschewanne mit den Händen gegessen. “Komm ein Song noch. Noch einer.” Und dann Howard. “Du ich möchte dich heute noch sehn, viel zu lang war die Zeit…”
Hamburg, Schanze,
Hier war die Auszeit auch länger als geplant. Ja, erst mochte ich so gar nicht reinkommen ins neue Jahr. Obwohl, halt, ins neue Jahr schon. Aber nicht in den Alltag. Hat sich so gut angefühlt, unter der knisterknaster Weihnachtsdecke. Ausschlafen. Na ja, beinah. Rumtrödeln. Futtern. Lesen. Rumblödeln. Mit den Kindern. Und mit meinen Mädels beim Heimatbesuch. Ja, die von damals. Bloß ohne Bieratem.

“Wenn ich wieder was für den Blog schreibe, dann muss das was ganz Tolles sein!”, hab ich irgendwie die ganze Zeit gedacht. Dreimal anfangen. Ne, doch nicht. Irgendwann wurde ich beinahe nervös. Schreibmüde. Wie konnte das sein? Vor Weihnachten sind die Geschichten doch bloß so rausgeschossen, Peng Bum, eine nach der anderen. Und dann noch mein Buch. Aber jetzt. War das Magazin erstmal leer.

Apropos Pengbum: Eins muss ich noch loswerden. Unser Weihnachtsbaum hatte dieses Jahr Ähnlichkeit mit dem Til-Schweiger-Tatort: Eine Fichte. Warum? Na, ich hatte mich so, so auf ihn gefreut. Dann musste ich mich überall rechtfertigen für ihn. (“Doch, der ist cool. Nein, der ist nicht vom letzten Jahr.” Und: “Ja, der gehört so…, manno, guck doch mal in die ganzen skandinavischen Wohnmagazine.”) Aber dann hatte er tatsächlich so wenig Substanz, dass ich ihn noch vor Silvester rausgeschmissen habe. Ha. Also ihr seid Zeugen. Nächstes Jahr doch Blautanne. Oder was nehmt ihr immer so?

Ich hab noch mehr Pläne. Dieses Jahr wird hier vielleicht ein wenig weniger geschrieben. Ich hoffe, ihr verzeiht (und guckt trotzdem rein). Denn ab Februar arbeite ich wieder für ein paar Stunden in der Schule. Nebenher mache ich noch ein paar mehr schöne Geschichten für ein schönes Magazin, das ein bisschen in die Jahre gekommen war, aber jetzt nach dem Relaunch wieder so richtig kracht. Habt ihr es mal wieder ausprobiert? Und ich schreibe vielleicht wieder mal was privat auf, über die Jungs. Das habe ich solange nicht und vermisse es. Nicht zu viel, oh bitte nicht. Bloß einen Satz pro Tag, zu jeweils einer Frage, das sollte gehen, in dieses tolle Tage-Buch (Affiliate). Und nächstes, übernächstes und die nächsten drei Jahren jeweils noch einen dazu. Und dann gucke ich, was ich in den Jahren vorher geschrieben habe. Ist das nicht bezaubernd?

Außerdem trage ich dieses Jahr mal wieder Ohrringe. Hab ich mir fest vorgenommen. Ich hab auf unserem Paarbummel-Tag letztens hübsche bei All my friends in der Schanze entdeckt. Sowieso ein schöner Laden.

Noch eine neue (alte) Entdeckung: T-Shirts. Die meiste Zeit der letzten Jahre habe ich in Tuniken verbracht. Oder in weiten Etwassen. Jetzt hab ich mal wieder Lust auf Shirts. Einfach schöne, schlichte, schmale, weiche Shirts. Das rosa oben hab ich bei Kauf dich glücklich in der Schanze entdeckt. Macht mich glücklich. Okay, wär schön, wenn der Post-Marzipanbrot-Bauch sich noch ein wenig dünner machen würde. Aber das ist ein Problem für später.

Auf einer Beauty-Pressekonferenz im letzten Jahr habe ich das Newcomer Label Nuori entdeckt und mich sofort in das schlichtschöne Design verliebt. Ich bin seither richtig süchtig nach der Lippencreme. Super gerade jetzt, bei der Kälte. Als Sarah, die sich um die PR der kleinen, feinen Marke aus Dänemark kümmert, mich gefragt hat, ob sie mir ein Bodyöl zum Testen schicken darf, hab ich daher Jaaaaaa gedacht und “Ja” getippt. Und bähm: Das Öl duftet ganz sanft zitronig, ist nicht so klebrig wie andere Öle, zieht super ein und fühlt sich spitze an auf der Haut. Und dieser Flakon ist so hübsch, der darf sogar stehenbleiben auf dem Waschtisch (obwohl da eigentlich Wegpackzwang herrscht.) Nuori bedeutet frisch. Na dann: Frisches Neues Jahr.

Also langsam wirds mit dem Alltag und mir. Wir straucheln noch ein wenig. Begucken uns mit Faltenstirn. Motzen uns hin und wieder an, wie zwei Tatortkommissare. Aber es wird. Creme drauf. Auf die Stirn. Und überhaupt.

Also nochmal: Hallo. So schön dass ihr hier seid. Und so schön wieder hier zu sein. Richtig schön.

Ganz liebe Grüße,

Claudi