Ich erinnere mich genau: Die riesige, silberne Rutsche funkelte in der Abendsonne. Das Ende der Rutsche blitzte auf, weit aufgerissen wie das Maul einer Schlange. Es rumpelte leise, es jauchzte, es jubelte, als mein Mittlerer mit Karacho aus dem silbernen Maul gesaust kam – als hätte die Schlange ihn eben mal lässig ausgespuckt wie einen Kirschkern…
Reisen mit Kindern, Holland, Duinell, Wassenaar, Den Haag,
Er grinste breit. Genauso breit grinsend stiegen meine drei Jungs hinterher auf ihre geliehenen Kettcars, zuvor eigenhändig auf den kleinen Kettcar-Parkplätzen abgestellt. Links von uns drehte sich das Riesenrad, rechts hörte man das Jauchzen anderer Kinder aus dem riesigen Schwimmbad. Die Jungs sausten vor, über autofreie Asphaltwege, kleine Steinwege entlang zwischen blütenweißen Hütten, André und ich bummelten hinterher. Überall duftete es nach Gegrilltem, überall Kinderlachen.

Auf der großen Verenda vor unserem Mobilheim warteten zwei Deckchairs im milchigwarmen Abendlicht – und ein großer Grill. Ich öffnete die Glasfront zur Veranda und fing an Salat zu schnippeln, drinnen und doch draußen. Und die Jungs? Rannten rein, einer nach dem anderen, ratzfatz an mir vorbei durchs kleine Wohnzimmer, bis in ihr klitzekleines eigenes Zimmer und kletterten die Leiter hoch in ihre Hochbetthöhle. Schon wieder Kichern. Genauso hat er sich angefühlt: unser Urlaub in Puppenstubenhausen…
Familienreisen, Niederlande, Nordsee,
Genauer gesagt: fünf Tage in einem Mobilheim im Eurocamp in Duinrell, einem Campingplatz in Wassenaar, bei Den Haag in den Niederlanden. Wer hier öfter liest weiß, wir sind keine Camper. Als die Einladung vom Eurocamp kam, einen ihrer Plätze mit unserer Rasselbande eine Weile zu testen, war ich daher erst skeptisch. Bis ich die Beschreibung gelesen habe. Zum Glück hab ich das, denn ein Mobilheim ist sowas von kein Zelt. Viel mehr ein richtiges kleines Haus mit Zimmern, echten Betten, einer großen Holzveranda, einer warmen Dusche und sogar mit einer Geschirrspülmaschine. Und trotz allem hatten wir die ganze Zeit das herrlich lässige und wilde Gefühl, wie beim Campen viel näher an und mit der der Natur zu leben als sonst. Und näher an uns.

Wunderbar, dass ich dabei im Deckchair dösen darf – statt Berge von Geschirr in einer Plastikwanne abzuwaschen. Bei der Buchung des Hauses kann man tollerweise ein Essens- und ein Hygienepaket dazubuchen, so konnten wir gleich loslegen mit dem urlauben. Bettwäsche und Handtücher waren auch da. Sogar ein Haarföhn. Und eine Babybadewanne. Und ein blitzblankes Töpfchen!

Für meine Jungs war unser Haus ihre Puppenstube. Sie spielten und spielten und spielten: Verstecken unter den Betten in den kleinen Zimmern, mit Tannenzapfen auf der Veranda oder draußen vor dem Haus, mit den Nachbarskindern. Das Camp muss sich für sie wie eine ihrer Playmobilwelten angefühlt haben, die sie samstags morgens so oft liebevoll aufbauen und in der sie alle ihre Wohnträume ausleben: ein eigenes kleines Haus, schmale Wege, viele andere Kinder, eine Achterbahn und ein Karussell direkt nebenan, ein Schwimmbad und das Meer – auch nur eine Handtuchlänge entfernt.
Glamping, Camping,
Übrigens ist der Vergnügungspark bei einem Eurocampurlaub in Duinrell im Preis bereits enthalten, auf den Eintritt in das riesige Spaßbad mit den unglaublichsten Rutschen, die wir je gesehen haben, erhält man Rabatt. Auf dem Gelände gibt es einen kleinen Supermarkt, einen Imbiss, ein Selbstbedienungsrestaurant und ein Pub mit Mini-Bowlingbahn und Billardtischen. Der kleine Ort Wassenaar ist sehr hübsch, hat einen tollen großen Supermarkt und eine der besten Eisdielen der Welt. Man merkt sofort, dass Eurocamp seine Campingplätze mit Bedacht aussucht, daher würde ich auch zu gern mal die vielen anderen Camps in Frankreich oder Italien erleben.
Eurocamp, Holland, Nordsee,
Duinell, Eurocamp,
Ein typischer Ferientag bei uns sah so aus: Wir haben morgens entspannt auf unserer Terrasse gefrühstückt. Stundenlang. (Ich habe mir jeden Morgen einen Milchcafé in dem Restaurant im Vergnügungspark geholt und fand es herrlich, ganz allein über den Platz zu bummeln, wenn alles langsam erwacht.) Zweimal waren wir vormittags schwimmen, dann ging es zum Strand nach Wassenaar, schon der kurze Weg mit dem Auto durch die Dünen ist herrlich, der Strand breit und nicht überfüllt und es gibt eine ganz wunderbare Strandbar mit einem riesigen Bett in einem Boot auf der Sonnenterrasse.

Am späten Nachmittag sind wir meist zurück und gleich in den Park, dann waren die meisten Schülergruppen weg und es wurde ruhiger. Wir sind Riesenrad gefahren oder im irren Kettenkarussell oder mit der verrückten Achterbahn ganz aus Holz. Abends veranstalteten wir ein Barbeque auf unserer Veranda, ganz entspannt, während die Kinder mit ihren Kettcars durch die Abendsonne gesaust sind. Und vor dem Schlafen gings noch einmal in den Park und auf den Spielplatz. Buddeln bis es dunkel wurde. Und mindestens ein Dutzend Mal die Funkelrutsche runtersausen.
Mobilheim, Glamping,
Meine Tipps für einen Aufenthalt im Eurocamp Duinrell:
– Ich fand unseren Haustyp von der Verenda, der Außenoptik und Aufteilung besonders schön: es war ein Esprit mit 3 Schlafzimmern
– Unbedingt ein Kettcar für die Kinder mieten – so ein Spaß. Übrigens gibt es tolle Extrasitze, die man hinten drauf stecken kann, so können kleinere Geschwister mitsausen. (Kettcars überall unbedingt immer anschließen!)
– Das Lebensmittel- und das Reinigungspaket dazubuchen. Total praktisch – und die Kinder hatten so viel Freude an den Produkten im Puppenstubenformat.
– Vielleicht ein Tick von mir: eine Tischdecke mitbringen. Macht die Mobilheimveranda noch so viel hübscher.
– Niemals den gedeckten Tisch allein lassen: die Möwen sind sofort da und verschleppen alles. (Die Jungs konnten nicht genug davon bekommen, den Möwenschatten vom Holzboden der Verenda dabei zuzusehen, wie sie oben auf dem Sonnensegel in Richtung gedeckter Tisch herunterrutschen.)
– Den Vergnügungspark am späten Nachmittag besuchen oder wie wir sogar mal abends durchbummeln. Magisch.
– Im Schwimmbad gibt es die tollsten Rutschen! Kinder dürfen – unabhängig vom Alter – ab einer Größe von 1,20 m alles nutzen. Achtung: im Schwimmbad gibt es Schwimmflügelpflicht für alle Kinder unter 1,20 m (trotz Schwimmabzeichen auf der Hose).
– Zur Einstimmung: Eurocamps hat jetzt auch einen Blog.
Glamping, Eurocamp, Holland
Reisen mit Kindern, Wassenaar,
Und für die Umgebung:
– Am Strand von Wassennaar herumliegen, toben, dösen. Und hinterher im hübschen Beachclub De Golfslag einen Café trinken. Oder helfen, das riesige Grilldinner aufzuessen.
– Im riesigen Jumbo-Supermarkt in Wassenaar einkaufen (direkt im Zentrum, Luifelbaan 1) und sich einmal durch alle holländischen Süßigkeiten durchprobieren (und alle Sorten Vla!).
– Eis essen bei Luciano in Wassenaar. Gilt als das beste Eis in Holland. Könnte hinkommen. Es ist köstlich!
Mobilheim, Reisen mit Kindern,
PS. Wie bereits oben beschrieben, hat Eurocamp uns zu dieser Reise eingeladen. Bei diesem Post über unseren Aufenthalt hatten wir vollkommen freie Hand bei der Gestaltung. Meine Gedanken, Gefühle und Tipps zu dieser Reise sind alle meine eigenen und wurden in keinster Weise beeinflusst. Herzlichen Dank an Eurocamp für das Vertrauen in meine Arbeit.

Ein schönes Wochenende für euch und liebe Grüße,

Claudi