Vor kurzem schrieb ich mit meiner Kollegin Saskia auf Instagram hin und her und wir überlegten, ob es sie noch gibt, die kleinen, die feinen, die wirklich persönlichen Blogs. Saskia hatte das Gefühl, dass sie früher, als sie mit ihrer ersten Tochter schwanger war, fasziniert eine ganze Menge davon gelesen hat, aber dass diese Blogs heute oft groß und unpersönlicher geworden sind. Ich musste ebenfalls viel darüber nachdenken, musste an die vielen, oft gleichen Produktempfehlungen und Blumenversand-Pakete und zigtausend Gewinnspiele denken…
Werbediskussion, Blog, gute Texte,
Aber: mir fielen auch die vielen guten Geschichten ein, die ich in letzter Zeit gelesen hatte… Immer mehr kamen mir in den Sinn. Denn das Schöne ist doch, dass es heute so viele Blogs gibt, dass man irgendwo auf einem seiner Lieblingsblogs immer mindestens eine gute, persönliche Geschichte am Tag lesen kann. Größe bedeutet dabei für mich in Sachen Blog auch nicht zwangsläufig ein Schrumpfen der guten Geschichten. Ich möchte auch nicht schon wieder auf die ewige Werbediskussion eingehen, die immer wieder im Netz aufkocht.

Denn für mich ist Fakt: Wer regelmäßig schreibt, es durch Ausbildung oder viele Jahre Schreiberfahrung perfektioniert hat, andere damit erreicht und berührt und in seine Texte viel Arbeitszeit hineinsteckt, sollte und muss dafür auch bezahlt werden. Diese bezahlten Posts sollten nicht zu viele werden und auch immer gut gemacht sein. Aber Geld verdienen gehört eben zum Leben dazu. Und übrigens: Seit ich selbst blogge, schätze ich gut gemachte Produktempfehlungen auf Blogs noch viel mehr. Und ich liebe es zu lesen, was Kollegen zu ein und demselben Produkt für eine Geschichte erzählen.

Aber hier sind sie nun, meine liebsten persönlichen Blog-Geschichten der letzten Wochen…

Johanna von Pinkepank nimmt uns mit wie sie ihren (und unseren) Traum verwirklicht und einen Laden eröffnet. Und nimmt uns mit, als sie sich eingestehen muss, dass das so wie sie es sich vorgestellt hat nicht funktioniert. Ein absolut ehrlicher, sehr bewegender Text: Tschüß Laden, hallo Leben. Auch sehr gern gelesen habe ich unter anderem ihren Bericht über den Reitausflug.

Bei Little Years fand ich Isabels Überlegungen zum Einkindmama versusus Zweikindmama-Dasein sehr lesenswert. Bei Janina von Oh Wunderbar habe ich in letzter Zeit ihre sehr persönlichen Tipps für eine kostengünstige Fernreise mit Kindern verschlungen. Und ihren Post darüber, wie sie am Flughafen in Mexiko gemerkt hat, dass sie schwanger ist.

Ich habe viel über Sarahs Text nachgedacht, darüber wie schön, aber wie seltsam es manchmal auch ist, im Netz viel von sich Preis zu geben: Wer bin ich und wenn ja wie viele?. Und ihre erfrischend ehrlichen und im typischen Sarah-Ton verfassten Texte über die anstrengenden Situationen mit Kindern sowieso, wie hier. Aßerdem Lisas berührenden Text darüber, dass ihr grad ziemlich viel zu viel wird.

Außerdem mochte ich Rebeccas Bienenwachswickel, Tanjas Glassuppentrick, Annas großartigen Text über das Mamasein und das nicht mehr können und doch noch können.

Oder die vielen guten Artikel bei den vielen großartigen englischen Blogs, zum Beispiel wie man Spaziergangschätze in der Wohnung präsentiert oder darüber, wo man selbst wohnen möchte oder wo Freunde eigentlich so wohnen.

Ich könnte diese Liste noch ein ganzes Stück weiterführen, so viele gute Texte sind mit eingefallen. Dass die Fotos zu den Texten immer ein bisschen schöner, die Verlinkungen ein bisschen einfacher und die Schreibe ein bisschen professioneller geworden ist, finde ich dabei ehrlich gesagt ganz wunderbar.

Und ja, auch ich versuche, hier auf Wasfürmich ganz bewusst ganz viele, persönliche Geschichten zu bringen, ohne zu Privates auszuplaudern. Jetzt im Januar und Februar mit Absicht noch ein bisschen mehr, weil es im November und Dezember ein paar mehr Kooperationen gab, als ich es eigentlich mag. Ihr (und ich auch) mochtet zum Beispiel meinen Text über unser neues Baby sehr. Und die Ideen für Spiele mit Nüssen. Und die Dienstags-Diskussionen sowieso.

Also ja, ja, ja, ich finde es gibt sie noch, die guten, die persönlichen, die liebevollen Blogs und sie ersetzen für mich oft sogar das eine oder andere Magazin.

Habt ihr in letzter Zeit noch schöne, persönliche Posts gelesen? So gern her damit und bei den Kommentaren teilen. Ich bin gespannt.

Ganz liebe Grüße,

Claudi