Letzte Woche war wieder so ein Tag: der Wecker klingelte, wir kamen pünktlich raus aus den Betten, alles lief rund (na gut, fast). Wir hatten unsere eineinhalb Stunden Zeit, wie jeden Morgen. Und trotzdem kamen wir mal wieder (beinahe) zu spät zur Vorschule. Ich fühle mich eigentlich bestens organisiert, sprich: ich sehe kaum, nein, kein Verbesserungspotential, außer, okay, noch eine halbe Stunde eher aufzustehen…
Aufstehen mit Kids, Eltern sein, Kinder haben, Alltag mit Kindern
Dagegen spricht mein Gefühl, dass wie bloß noch trödeliger werden, wenn wir mehr Zeit haben. Unsere größten Zeitfallen am Morgen sind: das Anziehen der Kinder. Also dieses “zuerst raus aus den Schlafanzügen und rein in die Klamotten”, und dann das “nochmal rein in die Jacken und Mützen und Schals und Handschuhe”, bevor wie das Haus verlassen (wo ist der rechte Handschuh denn nun schon wieder?). Ich lege den Kindern abends alle Klamotten raus, jeweils auf einen kleinen Stuhl an ihrem Bett, ich stelle mich beim Anziehen daneben, um hier und da ein wenig zu helfen, dennoch fühle ich mich jedes Mal wie eine automatische Zeitansage, bloß dass ich nicht die Zeit ansage, also die auch, aber noch öfter: “Ein bisschen schneller!” Und: “Na los, komm, rein in die Hose!” Und: “Ziehst du jetzt bitte (endlich) deinen Schlafanzug aus!” Und: “Nun mach endlich…!”

Manchmal verliere ich die Nerven und ziehe doch an Schlafanzugbeinen oder -ärmeln oder schiebe doch Kinderfüße durch nicht endenwollende Jeansbeine. Obwohl ich eigentlich finde, dass die Kinder das allein können, die beiden Großen zumindest. Und auch, dass es wichtig ist, dass sie es allein machen. Leider verliert mein Nervenkostüm so früh am Morgen gern mal gegen mein Erziehungsideal.

Das Frühstück läuft eigentlich ganz gut, bloß danach wird es wieder heikel. Ich weiß nicht, wie oft ich sage: “Zieh bitte deine Jacke an!” “Deine Jacke!” “Jacke!”, bevor sie tatsächlich alle eine anhaben. Gleiches wiederholt sich mit den Schuhen, Mützen (von denen meist mindestens eine weg ist) und Schals. Vielleicht sollte ich auf dem Handy einen Countdown stellen, mit einem Klingelton am Ende, als Anreiz, ob wir es bis dahin schaffen? Nach dem Motto: wir alle gemeinsam gegen die Uhr (so wie beim Mini-Obstgartenspiel, bloß dass wir da alle gegen den kleinen Raben kämpfen. Klappt gut, die Jungs lieben es). Vielleicht sollte ich außer den Klamotten oben im Schlafzimmer, abends auch die Mützen und Schals unten im Flur zurechtlegen? Vielleicht würde das nochmal wertvolle fünf Minuten einsparen (und zwei Hände voll Nerven). Wie macht ihr denn das?

Habt ihr noch Tipps, damit es morgens runder läuft? Und: Wie viel Zeit braucht ihr am Morgen?

Claudi