Meine Jungs haben manchmal zu gar nichts Lust – mal sind sie echte Gentlemen. Gerade helfen sie die meiste Zeit über ganz wunderbar, diese Woche, in der wir fünf allein sind. Sie kümmern sich mit mir ums Baby – und als ich heute ein bisschen rumgejammert habe, hat einer fast freiwillig die Geschirrspülmaschine ausgepackt, ein anderer den Tisch gedeckt (und bloß meine Gabel vergessen). Schließlich hat einer sogar noch Pilze fürs Abendessen geschnitten (in eine Größe, die ich tatsächlich nicht mehr heimlich vierteilen musste). Während wir alle nebeneinander in der Küche herumwerkelten, fragte ich mich, ob wir dafür nicht einen Plan bräuchten, ein System..
Haushaltsplan
Ich wünsche mir von Herzen, dass meine Jungs bei uns alles lernen, was sie später im Leben gut gebrauchen können: kochen, putzen, waschen. Genauso wie einen Stuhl reparieren, einen Nagel in die Wand bohren oder einen Baum einpflanzen. Genauso wünsche ich mir, dass ich dauerhaft etwas entlastet werde. Gerade komme ich haushaltsmäßig nämlich wirklich oft an meine Grenzen. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt? Wann können Kinder eigene Aufgaben selbstständig übernehmen? Und welche Arbeiten sind am Anfang am passensten? Bei uns räumen sie natürlich ihr Zimmer auf – meistens mit mir zusammen, wenn es drauf ankommt, schaffen es die beiden Großen auch schon ganz toll allein. Außerdem lasse ich sie oft den Tisch decken, wenn sie zur Tischdeckzeit gerade in meiner Nähe sind. Sie sollen nach jeder Mahlzeit ihren Teller allein zur Geschirrspühlmaschine tragen. (Finde ich weder schwer oder schlimm – sorgt bei uns aber für endlose Diskussionen). Manchmal haben sie für mich in der Einzelsockenkiste Paare gesucht. Und ihre Schuhe selbst geputzt.

Ich möchte gern, dass sie jeden Abend ihre Wäsche sortieren, nach “muss-in-die-Wäsche oder “kann-ich-nochmal-anziehen. Und dass sie letztere ordentlich auf den Stuhl neben ihrem Bett legen. Klappt selten von allein. Meistens machen wir es vor dem Vorlesen zusammen. Dem Großen habe ich schon mal ein paar Teile aus der Wäsche zum Zusammenlegen gegeben, als er gern helfen wollte.

Etwas zeigen, sie zusehen oder helfen lassen, das geht immer gut. Oft sage ich zwar erstmal reflexartig “Nein”, wenn ich gerade etwas mache und sie wollen mit anpacken. Rudere dann aber schnell zurück und sage, na klar, komm her, probier es aus. Es ist nun mal so: Im Lernprozess ist die Hilfe von Kindern meist keine Hilfe. Sondern Extraarbeit. Auch mir fällt es in der Alltagshektik da manchmal wirklich schwer, das Entzückende, die Lernchance, das Miteinander an solchen Momenten in Ruhe zu genießen, statt hektisch mein Programm abzuarbeiten.

Aber was könnten Fünf-, Sieben- und Dreijährige denn überhaupt regelmäßig selbstständig übernehmen? Den Müll rausbringen? Der ist bei uns immer zu schwer. Ihre Wäsche selbst zusammenlegen? Wohl eher noch nicht. Tisch decken geht super. Blumen gießen vielleicht. Betten machen ginge vielleicht auch, für die beiden Großen. Aber brauchen wir dafür einen Plan, der das Ganze organisiert und klar zeigt, wer wann dran ist? Ich bin mir nicht sicher. Gäbe es dadurch nicht bloß Streit und Kontrollzwang und eine echte Hilfe wäre es auch nicht – also bloß viel Lärm um nichts?

Ich bin ganz gespannt, wie das bei euch ist? Was helfen eure Kinder? Wie organisiert ihr das? Ich würde es echt gern lesen…

Und noch was, wie findet ihr diese Jobbörse, für ältere Kinder mit größeren Aufgaben? Ich finde ja, dass Kinder für alle alltäglichen Aufgaben auf keinen Fall eine Belohnung bekommen sollten, schon gar nicht in Form von Geld. Aber für größere Projekte? Müssen ja nicht gleich Fünf-Euro-Scheine sein….

PS. Auf Pinterest habe ich übrigens eine spannende Lässig-erziehen-Pinnwand. Folgt ihr mir dort schon? Ich würde mich freuen!

Alles Liebe,

Claudi