Vor ein paar Jahren, mein Mann und ich hatten uns gerade erst kennengelernt, erlag ich meinem Traum nach Einfachheit, nach dem Ursprünglichen (und seinem Lächeln) und buchte zwei Nächte für uns beide in einem Heuhotel. Zelt wär auch schön gewesen, ging aber nicht. Er hatte mir schon beim ersten Date erzählt, dass er Luftmatratzen und all das hasste. Ich hatte kurz vorher eine unglückliche Urlaubsliaison mit einem Zelt und einer Freundin in Kroatien gehabt…
Die Freundin und ich hatten nach drei Nächten im stickigen, klammen, engen, feuchten Zelt, zerstochen und todmüde, beschlossen, die Zelterei an den Nagel, beziehungsweise, den nächsten kroatischen Mülleimer zu hängen und uns für den Rest der Reise ein Zimmer im Hostel zu buchen. Dreimal stellten wir das Zelt erleichtert am Mülleimer ab. Dreimal rannten uns rotwangige, sehr freundliche Kroaten mit aufgeregten kroatischen Worten, hektisch winkenden Armen und dem Zelt nach. Es liegt bis heute bei uns auf dem Dachboden.
Zurück zum Heu: Der Mann und ich hatten ein wunderbares Wochenende. Bis auf die zwei Nächte im Heu. Ich muss noch heute lachen, wenn ich daran denke, wie wir abends mit anderen Gästen am Lagerfeuer gesessen haben und neidisch allen anderen nachguckten, die schlauerweise ein Zimmer in den ausgebauten Ställen des Ferienhofes gebucht hatten. Wir blieben allein zurück, mit dem Heu, einem Dutzend Mäusen und der Kälte. Und statt romantischen Geplänkel flüsterte mir der Mann am nächsten Morgen zu: “Ich liebe dich, Schatz, aber bitte buche uns für den Rest unseres gemeinsamen Lebens nie wieder etwas ohne Matratze und glatten Boden.”
Meine Sehnsucht nach dem Ursprünglichen bleibt. Ich weiß auch nicht, ich glaube, mein Chaos im Kopf träumt einfach ab und zu von menschenleeren Orten, unebenen Böden und Spiegeleiern auf Gaskochern. Doch die Botschaft des Mannes steht betonfest. Jetzt habe ich etwas gefunden, dass uns beide, ach was uns alle fünf, glücklich machen könnte: Die Feather Down Farms. Die Idee: Glamping, also Glamour Camping. Oder aber: Camping für Feiglinge. Ich hatte auf einem englischsprachigen Blog darüber gelesen und war sofort hin und weg. In Hütten oder hübschen Safarizelten schlafen, direkt in der Natur, bloß einen Huftritt von Kühen und Pferden entfernt. Auf Feuer kochen – aber eine warme Dusche im Bad haben. Ein Traum!
Ich habe dann beim Recherchieren auf der Seite der Feather Down Farms entdeckt, dass es das Konzept auch in Deutschland gibt, unter dem Namen Wiesenbett. Spontan ein “Wow!” hingemailt mit der Frage, ob ich auf dem Blog über das Konzept berichten dürfte und prompt am nächsten Tag eine Einladung im Postfach gehabt: Ob wir Lust hätten, Glamping und die Farm für ein Wochenende zu testen? Haben wir. Wir kommen. In weniger als zwei Wochen gehts los. Ich bin so gespannt.
Habt ihr Lust von euren Camping-Erfahrungen zu erzählen?
Liebe Grüße,
Hihi. Das höt sich tatsächlich gut an! Wir sind seit Jahren mit einem alten VW-Bulli auf Urlaubstouren. Ohne Kinder war das tatsächlich ein Traum… mit Kindern wurde es ein “Träumchen” 😉 Der enge Platz ist nicht immer von Vorteil. Wir sind seither deutlich mehr auf Campingplätzen unterwegs, aber auch immer noch “Wildcamper”.- Auf Sardinien in der Nebensaison z.B. ein Traum! Da hättet Ihr auch menschenleere Strände für Euch…Lagerfeuer am Strand und totale Naturverbundenheit. Bullitüre auf…”Hallo Meer”! 😉
Noch möchten wir uns nicht ganz von dieser Art des Urlaubmachens verabschieden. Die schönen Seiten überwiegen noch. Auch wenn es nicht immer Idylle pur ist, sondern mich ehrlichgesagt hier und da mehr stresste als ich dachte und ich hier und da gestresster war als ich dachte. – z.B. wenn unsere damals 3-jährige nachts zweimal nacheinander spucken muss…und keine Waschmaschine in Sicht ist! Dieses Jahr geht’s nach Lettland. Wir freuen uns.
Ich bin (auch) ein totales “Camping-Kind” – na gut, Bus/Bulli/Wohnmobil-Kind.
Für mich ist Camping-Urlaub einfach der perfekte Urlaub. Ich kann dabei wunderbar entspannen, ich liebe die Flexibilität. Allerdings bin ich absolut kein Zelt-Fan;-).
Gerade haben wir unseren VW-Bus verkauft und sind auf der Suche nach einem neuen Bus. Ich hoffe, dass wir noch in diesem Jahr eine kleine Tour – wohin auch immer – mit einem neuen Gefährt machen können.
Hach ja, so ein Bus. Könnte ich dem Mann ja auch noch mal unterjubeln. Hat ja immerhin einen geraden Boden ; )
Alles Liebe!
Ohhhh, das klingt toll. Also menschenleer, Sardinien und so. Vielleicht schlafen wir einfach auf einer Liege am Strand. Ha, dagegen hat der Mann noch nichts gesagt 😉
Ganz viel Spaß in Lettland,
liebe Grüße,
Claudi
Danke! Ich bin gespannt auf euren Bericht! Lese deinen Blog seit kurzem… Aber so so gern! ?
Oh wow – das wäre mal “was für mich”! 😉
Oh ja, Camping-Erfahrungen… In meiner Jugend haben wir jahrelang jedes Wochenende auf einer Weide am Deich gezeltet, aber je älter ich wurde desto mehr störten mich die Rückenschmerzen vom Liegen auf den Isomatten, die vielen Mückenstiche, die klammen Klamotten, die unzähligen Kratzer an den Beinen von den Brombeerzweigen (die kriegt man ja nicht wenn man auf eine richtige Toilette geht anstatt sich in die Dornen zu hocken) und irgendwas war da auch immer mit einer ekligen Mischung aus Chipskrümeln und ausgekippten Bier auf dem Zeltboden. Ein paar Jahre später habe ich dann nochmal den Versuch gemacht und mich dann schon in der ersten Nacht um halb 5 morgens vom Deichbrand-Festival abholen lassen, das Zelt und ich waren völlig durchnässt und es ist in der Tonne gelandet.
Und trotz allem habe ich auch immernoch diese schöne Erinnerung an die Lagerfeuerromantik und diese Freiheit, die Nähe zur Natur, aber eben bitte mit Komfort 😀
Das Wiesenbett wäre also die Idee – ich bin gespannt auf deinen Bericht und wünsche euch ganz viel Spaß! <3
Stimmt! Die Krümel auf dem klammen Boden hatte ich noch vergessen. Ha, ha…
Danke fürs Erinnern, und ja, ich bin auch so gespannt!
Liebste Grüße!
Wir glampen auch. Im Wohnwagen, jeder mit eigenem Bett, Toilette im Wagen, Kühlschrank und Gasherd.
Für uns war das, als die Große noch klein war, der perfekte Urlaub: weg von zuhause und trotzdem eine gewohnte Schlafumgebung. Heute ist es für alle Beteiligten ein entspanntes Urlauben, mit viel frischer Luft und allem Komfort, den wir brauchen.
Liebe Grüße und einen fantastischen Urlaub!
Familie Pappelheim
Wir machen immer im Schwarzwald Urlaub auf einem Bauernhof…dort gibt es auch Wiesenbetten. Allerdings waren wir schon des Öfteren froh dass wir abends nach gemeinsamen Lagerfeuer in unsre Wohnung zurück sind… ? Wo geht’s denn für euch hin?
Liebe Claudi,
Wir haben ein Dachzelt, also auch einen geraden Boden ? und die Jungs schlafen im Auto…
Christian ist ja einfach der Campingprofi – da kann ich einfach nur entspannen – und ich finde es großartig, immer draußen (geht natürlich nur bei gutem Wetter) und ohne großes Vorbuchen – das wird mit der Einschulung dieses Jahr immer wichtiger.
Letzten Sommer drei Wochen Sizilien, dieses Jahr drei Wochen Atlantikküste. Mein Lieblingsreiseziel zum Campen ist bisher allerdings ganz klar: Korsika….
Ganz Liebe Grüße
Britta
bin gespannt in welchem Wiesenbett ihr landet, das Wiesenbett auf dem Hilserhof im Schwarzwald ist sehr zu empfehlen
Oooh, das ist ja ein toller Tipp. Ich habe tatsächlich auch mit meinem Mann eine Camping-Erfahrung in Kühlungsborn gemacht. Eine Nacht im Hotel, danach eine Nacht im Zelt. Seeehr romantisch… 🙂 Der Gedanke vom einfachen Urlaub lässt mich auch seit längerem nicht mehr los. Jetzt muss ich nur noch meine Söhne überzeugen… Liebe Grüße, Viola
Wir machen nächstes Wochenende auch Camping für Feiglinge und schlafen in einem Weinfass. Gerader Boden und richtge Betten 🙂
Ich bin schon sehr gespannt, denn ich war seit 20 Jahren nicht mehr campen und meine armen Stadtkinder noch nie.