Babypartys mag ich nicht. Ich mag erst pressen, dann Party machen. Ist einfach so. Gefeiert habe ich dieses Mal doch. Bei meinem Baby-Lunch. Und es war wunderbar. Das kam so: Eine Freundin, ebenfalls schwanger war zu Besuch, wir saßen auf dem Sofa, Bauch an Bauch und sie meinte: “In zwei Wochen schmeiße ich übrigens meine Babyparty. Kommst du?” Ich runzelte die Stirn: “Deine Babyparty kannste doch nicht selbst schmeißen…”
Babyparty
Sie setzte sich so aufrecht hin, wie das mit Achtmonatskugel möglich war: “Kann ich doch!”, sagte sie. “Ich will nämlich auf keinen Fall rosablau Gedöns oder Spiele. Aber lieben Besuch, was leckeres Essen und noch einmal Zeit um in Ruhe zu klönen will ich.” Mein Großer kam dazu: “Ich will sagt man nicht,” brummte er. “Ich will sagt man doch”, sagte ich, “Manchmal. Genau jetzt. Und übrigens, ich will auch so eine Babyparty.”

Was hatte ich für einen Spaß – schon vorher bei der Organisation. Ich lud meine Mädels für einen Samstag Mittag ein, zum Lunch, allein das fand ich ganz wunderbar lässig. Dann hatte ich mir noch überlegt, dass es nett wäre, nach dem Essen etwas selbst zu machen, für alle die, die wollten. Ich besorgte also ein paar Gummibänder, Schlüsselringe und jede Menge Holzkugeln. Ich selbst wollte eine Kinderwagenkette machen – ich fand die Idee so schön, mich hinterher immer wieder and die schöne kleine Feier zu erinnern, wenn ich sie am Wagen baumeln sah. Für die anderen fädelte ich als Prototypen einen Schlüsselanhänger und eine schlichte Kette auf. Die Idee kam super an – und wir hatten riesig viel Spaß! Man braucht ein Dorf um Kinder zu erziehen – aber bloß einen Haufen lieber Freundinnen um die Freude aufs Baby einmal so richtig zu zelebrieren.
Essen in der Schwangerschaft
Außerdem schnitt ich am Tag der Party spontan noch ein paar Dreiecke aus grobem Papier und suchte ein paar Farben raus. (Noch schöner wären natürlich Stoffdreiecke und Stoffarben). Jeder Gast sollte ein Dreieck bemalen – dazu noch alle meine Männer eins, daraus nähte ich im Anschluss eine Willkommensgirlande fürs Baby. Natürlich maulten einige, dass sie gar nicht malen könnten. Was aber überhaupt nichts macht, wenn bloß alle in einer Farbfamilie bleiben. Dann sieht die Girlande hinterher trotzdem schön aus.
Babyparty,
Wir tranken Erdbeerbrause (und Sekt), wir streichelten meine Kugel, wir erzählten, wir lachten, wir bastelten, wir aßen mein Curry und den Salat, den eine Freundin mitgebracht hatte. Als Nachtisch hatte ich am Vortag fix Erdbeereis nach Janinas Rezept ohne Eismaschine selbst gemacht. Das aßen wir ratzeputz auf. Und wir hatten eine ganz wunderbare Zeit zusammen. Ich fühlte mich so wohl und glücklich, dass ich Purzelbäume auf dem Tisch hätte machen können. Quer durch Curry und Erdbeereis. Das übernahm dann aber doch mein Baby. Im Bauch.
Babyparty

Das Curry hatte ich am Vortag gekocht, ganz in Ruhe die Gewürze gemahlen und im Topf herum gerührt. Ich liebe das. Dazu all die Vorfreude – eigentlich begann die Party schon da. Und das Curry schmeckt durchs Erwärmen sogar noch besser. Das Rezept ist übrigens aus einem meiner Lieblingskochbücher: dem “Mama-Kochbuch” von Hannah Schmitz (Partner-Link). Aus dem sich übrigens auch als Nicht-Mama ganz wunderbar kochen lässt.
Schlüsselanhänger DIY
Ich hatte den Tisch und unseren Wintergarten mit ganz viel grünen Blättern geschmückt, was so gut passte zu diesem entspannten Ladies-Lunch und unserem Sommerbaby. Dazu hatte ich passend grüne Servietten und Kerzen besorgt. (Meine Männer hatte ich ins Schwimmbad geschickt – und die Männer meiner Freundinnen mit deren Kindern gleich hinterher). Die letzten Gäste blieben noch bis fünf auf einen Espresso. Eine Freundin und ich schnappten uns abends den Rest Curry und fuhren zu ihr, wo unsere insgesamt acht (!) Männer inzwischen auf uns warteten und ließen den Abend entspannt ausklingen. Brause an Bauch auf dem Sofa. Hach.
Babyparty

Falls ihr also auch mögt, hier kommt das Rezept für mein Lieblingscurry:

Mandelhühnchen-Curry (nach Hannah Schmitz)

Zutaten (für 4)
250 Gramm Basmati- oder Jasminreis
1 Teelöffel Koriandersamen
2 Teelöffel Kümmel
Samen von 6 zerdrückten Karmdamomkapseln
1 Teelöffel Pfefferkörner
1 Knoblauchzehe, geschält
1 kleine Zwiebel
1 daumengroßes Stück Ingwer
1 Teelöffel Currypulver oder 1/2 Teelöffel Kurkuma
1 Teelöffel Zucker
1 Teelöffel Salz
50 Gramm Mandeln pus zwei Esslöffel
50 Milliliter Wasser
1 Esslöffel Öl
200 Milliliter Hühnerbrühe
2 Sternanis
1 Stange Zimt
500 Gramm Hähnchenschenkel
100 Gramm goldene Sultaninen

Und so gehts:
Reis nach Packungsanweisung kochen. In einem Bräter Koriandersamen, Kümmel, Kardamomsamenund Pfefferkörner circa zwei Minuten bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren rösten. Die duftenden Gewürze zusammen mit Knoblauch, Zwiebel, Ingwer, Currypulver, Zucker, Salz, Mandeln und 50 Milliliter Wasser in ein hohes Gefäß geben und mit dem Stabmixer zu einer feinen Paste pürieren. Öl im Bräter erhitzen und die Paste darin circa vier Minutenunter gelegentlichem Rühren anbraten. Hühnerbrühe dazugießen und Bratensatz vom Boden lsen. Sternanis, Zimt, Hähnchen und Sultaninen hineingeben und 15 bis 20 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen. Dabei gelegentlich umrühren.
Zwei EsslöffelMandeln grob hacken und ohne Fett in einer Pfanne rösten. Curry mit Mandeln bestreuen und mit Reis servieren.

Babyparty
Habt ihr eine Babyparty oder irgendwie anders das Schwangersein gefeiert? Erzählt doch mal, ich würde mich freuen.
Babyparty
Ganz liebe Grüße,

Claudi